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März 1993

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Seit zwei Monaten waren Julia und Niko bereits ein glückliches, unzertrennliches Paar. Inzwischen waren sie nicht mehr Gesprächsthema der ganzen Schule, dennoch kannten mehr Schüler Niko unter dem Namen Romeo als unter seinem tatsächlichen.

Alles lief bestens für das junge Glück, bis auf eine Sache. Julias Eltern, vor allem ihr Vater, waren gegen die Beziehung. Niko hatte ihn bislang nur einmal zu Gesicht bekommen, als er sie eines Abends heimbegleitete. Er grüßte ihn höflich, bekam aber nur ein Murren als Antwort. Tags darauf erfuhr er von Julia, dass sie ein Gespräch mit ihrem Vater hatte, der von ihr verlangte, sich auf die Schule zu konzentrieren und nicht von einem dahergelaufenen Burschen den Kopf verdrehen zu lassen.

»Ich bin immerhin eine stolze schottische Frau mit einer eindrucksvollen Familiengeschichte und die habe ich zu ehren. So ein Schwachsinn!«, schimpfte sie mit Tränen in den Augen. Niko hatte Mühe, sie zu trösten, versicherte ihr, dass er alles tun würde, damit ihre Familie keinen Grund hatte, so über ihn zu denken. Doch Julia war sich sicher, dass ihr Vater bei seiner Meinung bleiben würde. Deshalb trafen sie sich nur bei Niko, seinen Freunden oder verbrachten den Tag im Freien.

Es war ein Samstag Mitte März, als Julia vor Unterrichtsbeginn zu Niko stürmte und ihn aus der Klasse zerrte.

»Was ist passiert?«

Noch bevor sie antwortete, drückte sie ihm einen langen Kuss auf den Mund.

»Nehmt euch doch ein Zimmer! Ist ja schrecklich, der Grieche und die rote Schottin.« Die Stimme kannten sie beide, es war Mathias.

»Neidisch, weil du keine abkriegst?«, gab ihm Julia als Antwort und zog Niko ein Stück weiter.

»Du musst zu Hause durchbringen, dass du von heute auf morgen bei mir bleiben darfst«, erklärte sie ihm aufgeregt. Niko sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Einerseits wegen der Aussicht, nicht nur einige Stunden, sondern eine ganze Nacht mit ihr verbringen zu können. Andererseits hatte er sofort wieder das mürrische Gesicht ihres Vaters vor Augen.

»Wie soll das ...?«

»Meine Eltern sind gestern Nachmittag nach Schottland geflogen und kommen Sonntag in der Nacht wieder. Wir haben das ganze Wochenende für uns.«

Niko strahlte übers ganze Gesicht und versprach ihr, dass ihn nichts und niemand daran hindern würde. Gleich nach der Stunde lief er zu seinem Bruder und teilte ihm mit, dass er nicht heimkommen würde.

»Ich werde es Mama schonend beibringen, dass ihr kleiner Sohn langsam zum Mann wird.«

»Idiot!«

Stefanos kramte eine kleine Schachtel aus seinem Rucksack und drückte Niko zwei Kondome in die Hand.

»Viel Spaß und benutz die Dinger, verstanden!«

Niko wollte etwas antworten, unterließ es aber, nickte und verschwand wieder in Richtung seiner Klasse.

Sehnsüchtig wartete er, bis die Schulglocken um zwölf Uhr das Ende der Woche einläuteten.

»Schönes Wochenende, euch beiden«, wünschte ihm Daniel, der sich inzwischen damit abgefunden hatte, dass sein bester Freund nicht mehr so viel Zeit mit ihm verbrachte.

Bei Julias Haus angelangt bekam Niko zunächst eine Führung durch das Haus, eine dreistöckige Villa, die am Ende einer Sackgasse lag. Der dazugehörige Garten schloss direkt an den Wald an. Niko war überwältig von der eleganten, noblen Einrichtung und den riesigen Räumen, die das Haus bot. Julias Reich erstreckte sich über das ganze zweite Stockwerk. Sie besaß ein eigenes Badezimmer, ein Arbeitszimmer und ein geräumiges Schlafzimmer, mit Balkon.

»Alleine deine Zimmer sind größer als meine Wohnung.«

»Meine Eltern haben viel Geld, meinem Vater gehören einige Firmen in Schottland. Aber glaub mir, das ganze Geld ist mir egal, solange er sich wegen dir so aufführt.«

Nachdem sie für ihren Freund ein Mittagessen gezaubert hatte, zog sie ihn ins Schlafzimmer. Nikos nervöser Blick ließ sie schmunzeln.

»Nein, jetzt noch nicht. Wir wissen beide, was heute passieren wird, aber jetzt machen wir es uns auf dem Bett gemütlich. Ich möchte mir ›Beverly Hills 90210‹ ansehen. Nachher spielt es dann eine neue Serie, die Fortsetzung zum Film ›Highlander‹. Es wird sicherlich nichts mit Schottland zu tun haben, aber trotzdem.«

Niko musste grinsen. Jeder kannte die Serie ›Beverly Hills 90210‹. Selbst viele Burschen sahen sie regelmäßig, wobei die wenigstens es zugeben wollten.

Gemeinsam krochen sie unter eine Decke und verbrachten den Nachmittag eng aneinander gekuschelt vor Julias Fernseher. Niko tat sich schwer, seine Hände bei sich zu belassen, aber von Julias Seite kamen keine Beschwerden.

Es war schon späterer Nachmittag, als Julia entschied, im Wald spazieren zu gehen. Für den Abend hatte sie ihm einen ihrer Lieblingsfilme versprochen. Ohne zu verraten, welcher dies war, versicherte sie ihm, dass er ihm auch zusagen würde.

»Solange es nicht ›Dirty Dancing‹ ist.«

»Nein, aber den habe ich auch«, antwortete sie lachend, »Ich glaube, der wird auch in vielen Jahren der Kultfilm für uns Mädchen sein.«

»Dann möchte ich ihn in vielen Jahren mit dir zusammen sehen«, meinte Niko, als sich Julia bei ihm einhackte und ihn durch den Wald führte. Sie waren schon oft spazieren gewesen, doch an diesem Tag war es anders, unbeschwerter. Niko machte sich keine Gedanken, ob jemand aus ihrer Familie sie sehen konnte, was den Spaziergang noch angenehmer machte. Außerdem fiel ihm auf, dass Julia immer wieder Körperkontakt suchte, was ihn zwar nervöser machte, seine Vorfreude auf nachher aber umso mehr steigerte.

Das Abendessen wurde von der nahe gelegenen Pizzeria geliefert. Julia hatte den Tisch auf der Terrasse gedeckt und aus dem Keller eine Flasche Wein geholt.

»Mein Vater hat genug davon, die eine Flasche wird ihm nicht auffallen.«

Sie erzählten sich Geschichten aus der Schule, sprachen über ihre Freunde und auch über weitere Pläne nach der Schule. Julia plante, in Schottland zu studieren, wobei sie nichts mit den Familiengeschäften zu tun haben wollte. Sie war an Naturwissenschaften und der Tierwelt interessiert. Niko hingegen hatte noch keinen Plan, er wollte bis zur Matura genau überlegen, in welche Richtung sein Leben weitergehen sollte.

»Egal was, es wäre auch auf der Insel möglich«, meinte Julia.

»Wie meinst du das?«

»Ich meine damit, dass ich nach der Schule nach Schottland gehen möchte. Aber nicht ins Schloss meines Vaters. Ich will mir alles alleine aufbauen. Und wenn mein Freund mitkommt ...«

»Du meinst, dass wir beide, zusammen ...«

»Ja, warum nicht?«, sie legte ihr Besteck zur Seite und nahm ihr Weinglas zur Hand, »Nikólaos Dovas, ich liebe Dich. Wir sind zwar gerade einmal fünfzehn Jahre alt und haben noch das ganze Leben vor uns. Na und? Ich kann mir vorstellen, es mit dir zu verbringen.«

Niko griff nach seinem Glas.

»Julia, ich liebe dich und möchte nicht ohne dich sein. Ganz egal ob hier, in Schottland oder am anderen Ende der Welt.«

Die Flasche Wein war schnell geleert. Während Niko die Pizzakartons und die Flasche entsorgte, richtete Julia zwei Whiskygläser her.

»Zur Einstimmung auf den hoffentlich langen Abend. Echter schottischer Single Malt Whisky aus Talisker. Ein ganz besonderer Tropfen, für einen ganz besonderen Abend.«

Sie stießen an und Niko sah, wie sie das Glas in einem Zug leerte. Er machte es ihr nach, bereute es aber im nächsten Moment. Der Whisky brannte sich die Kehle hinab, der kräftig rauchige Geschmack, ließ ihn zusammenzucken. Das kurz darauf einsetzende Wärmegefühl in Brust und Bauch entschädigte ihn umgehend.

»Nicht, dass ich viel Ahnung habe, aber der schmeckt ... ich würde sagen, da ist Pfeffer mit drinnen.«

»Eigentlich nicht, aber er schmeckt pfeffrig, rauchig. Ich habe ihn schon ein paar Mal kosten dürfen.«

Sie verstaute die Flasche und nahm Niko das Glas ab.

»Komm mit, jetzt wird´s heiß.«

»Ach so, wirklich?«

»Nicht wie du denkst, kleiner Lustmolch«, tadelte sie ihn lächelnd, »Dazu kommen wir später. Jetzt machen wir es uns zuerst einmal richtig gemütlich im Bett und schauen meinen derzeitigen Lieblingsfilm. Ich habe den Film schon so oft geschaut, dass ich mir den Film auf eine zweite Videokassette kopiert habe, falls bei dieser einmal das Band reißt.«

Julias Lieblingsfilm war ›Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen‹. Niko hatte einiges über den Film gehört, ihn aber noch nicht gesehen.

»Dann wird es aber höchste Zeit!«, meinte Julia. Wie selbstverständlich entledigte sie sich ihrer Kleidung und schlüpfte in Unterwäsche unter die Bettdecke.

Nikos Blick quittierte sie mit einem verführerischen Lächeln.

»Schau nicht so. Ich bin genauso nervös und angespannt. Ich tu nur so locker. Aber ich weiß, dass du der Richtige bist und ich bin mir sicher, dass ich keine Sekunde heute Nacht bereuen werde.«

Niko tat es ihr gleich und kam zu ihr ins Bett. Julia schnappte sich die Fernbedienung und legte sich an seine Schulter.

»Aber wehe dir, wenn du einschläfst.«

»Keine Sorge, das wird nicht passieren«, versicherte er ihr mit einem Kuss auf ihren Kopf.

»Ich nehme an, du hast vorgesorgt?«, fragte sie leise, während sie den Film startete.

Niko verkniff sich ein Lachen.

»Was ist denn?«

»Ja, ich habe vorgesorgt. Ich und jeder, dem ich erklärt habe, warum ich heute Abend nicht mit durch die Lokale ziehe. Gute Freunde sind manchmal schlimmer als die ärgsten Feinde.« Niko zog seinen Rucksack ans Bett.

»Um die ganzen Gummis zu verbrauchen, brauchen wir lange«, meinte er und deutete auf die Außentasche.

»Dann ist es ja gut, dass wir die ganze Nacht lang Zeit haben«, antwortete Julia frech, pausierte den Film, noch bevor er überhaupt angefangen hatte, und drehte sich zu Niko.

»Der Film läuft uns nicht davon.«

»Ich dir auch nicht, mein süßer Schatz.«

»Das ist schön zu hören«, antwortete sie und küsste ihn.

Niko erwachte und musste sich erst orientieren. Lange rote Haare lagen über seinem Gesicht, er spürte Julias Kopf auf seiner Brust, ihre Hände an seinen Schultern. Es war schon helllichter Tag. Was ihn aber nicht verwunderte, immerhin waren sie erst gegen Mitternacht dazu gekommen, den Film anzusehen. Und nachher wollten sie nicht sofort einschlafen.

Niko bewegte sich nicht, um seine Freundin weiterschlafen zu lassen. Sanft strich er sich ihre Haare aus dem Gesicht und umarmte sie vorsichtig. So blieb er noch einige Zeit liegen, bis Julia sich regte und langsam munter wurde.

»Guten Morgen, mein Schatz«, murmelte sie verschlafen.

»Morgen. So würde ich gerne jeden Tag aufwachen. Eng umschlungen mit dir im Arm.«

---***---

Alison lauschte Nikos Geschichte, wobei sie mehrmals schmunzelte.

»Ihr wart gerade einmal zwei, drei Monate zusammen und schon wird von einem gemeinsamen Leben und der großen Liebe geredet?«

»Wir waren jung und voller Träume.«

»Und geblendet von einer amerikanischen Teenie-Serie. Aber Talisker ist eine gute Wahl. Er wird auf Skye hergestellt, der einzige Whisky, der auf der Insel produziert wird. Eine sehr rauchig schmeckende Sorte, sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Ich persönlich mag eher die Varianten aus Speyside, zum Beispiel den weltberühmten Glenfiddich.«

»Egal welcher, ich würde jetzt gerne einen trinken. Nur zum Aufwärmen.« Niko rieb über seine Arme und immer wieder seine Nase.

Sie erreichten den Waldrand und traten auf eine dichte grüne Wiese. Das Gras war mindestens zehn Zentimeter hoch, der Boden lehmig und derart durchnässt, dass sie bei jedem Schritt mehrere Zentimeter einsanken. Dazu kam der Regen, der nun ohne den Schutz der Bäume auf sie niederging. Waren es bisher nur wenige Tropfen gewesen, wurden sie nun mit Wasser regelrecht übergossen.

»Man sagt in Schottland: Der Regen von heute ist der Whisky von morgen«, versuchte Alison, ihre triste Stimmung aufzulockern.

Das freie Wiesenstück war nicht sonderlich groß, nach dreihundert Metern gelangten sie wieder in den Schutz eines dichten Waldes. Der Bachverlauf neben ihnen war inzwischen zu einem breiten Flussbett angewachsen.

»Wir gehen immer noch in Richtung Südwest«, sagte Niko emotionslos. Er versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, was ihm aber nicht gelang. Die Erinnerungen an seine Jugend und sein ungewollter Flug machten ihm zu schaffen. Dazu zerrten Kälte und Nässe an seinen Kräften.

»Was habt ihr denn sonst unternommen, wenn du nie zu ihr konntest und bei dir die Wohnung zu klein war?«

»Was?«, schreckte Niko aus seinen Gedanken hoch.

»Wenn du nicht zu deiner Freundin konntest, was habt ihr dann unternommen? So wie du erzählt hast, dürftet ihr ziemlich unzertrennlich gewesen sein.«

»Ja, das waren wir.«

Niko überlegte, ob er weiterhin über diese alten Geschichten nachdenken wollte.

Was soll´s. Es lenkt wenigstens etwas von der Situation hier ab, entschied er. »Wir sind gern ins Kino gegangen. Es gab einige gute Filme 1993. Täglich grüßt das Murmeltier, Last Action Hero ...« »Sollte ich die kennen?« »Einen kennst du sicher. Den ersten Teil einer Kinoserie, die Geschichte geschrieben hat.« »Star Wars?« »So alt bin ich nun auch wieder nicht. Nein, Jurassic Park.« »Ja, den kenne ich. Ein guter Film, tolle Effekte, spannend.« »Genau. So spannend, dass wir tatsächlich den ganzen Film im Kino gesehen haben, ohne Ablenkung.« »Süß«, meinte Alison grinsend. Niko erzählte weiter, wie sie bei den Spezialeffekten im Kino große Augen machten, da diese im Vergleich zur heutigen Computertechnik vollkommen neu waren. »Damals musste man die Dinosaurier zum Teil noch wirklich bauen.« »Aber wohl kaum in Originalgröße?«, meinte Alison. Niko sah zu ihr und erkannte, wie auch ihr die Kälte zu schaffen machte. Im Gegensatz zu ihm hatte sie wenigstens eine dünne Jacke, die ihr aber nur minimalen Schutz bot. Inzwischen waren auch seine Schuhe vollständig durchnässt, bei jedem Schritt spürte er das kalte Wasser zwischen seinen Zehen. Kurz darauf verließen sie erneut den Wald. Niko rechnete damit, erneut über eine Wiese zum nächsten Waldstück wandern zu müssen. »Mechty me!« Alisons freudiger Aufschrei ließ ihn seine Kapuze heben. »Wie bitte?« »Mechty me, oder für Dich: Oh mein Gott! Wir sind wieder in der Zivilisation!« Niko folgte ihrem Blick und erkannte, was Alison so glücklich stimmte. »Ein Dorf, bin ich ...« »Ich glaube ich weiß, wo wir sind. So weit sind wir gar nicht weggetragen worden«, fiel sie ihm ins Wort und beschleunigte ihren Gang. Nur wenige Meter vor ihnen war ein niedriger Stacheldrahtzaun, der die dahinterliegenden Bahngleise vom Wald trennte. Dahinter führte eine weitläufige abfallende Wiese zu einem Dorf. Ein Dutzend Einfamilienhäuser, eine Tankstelle und ein paar größere Gebäude, die durch den dichten Regen schemenhaft zu erkennen waren. Die Entdeckung gab auch Niko neue Kraft. »Unser Whisky wartet schon auf uns«, sagte er und zog ein Stück der Fallschirmplane aus seinem Rucksack. Mehrmals zusammengefaltet bot sie genug Schutz, um den Stacheldraht zu überqueren. Der Hügel zur Ortschaft diente an anderen Tagen Kühen als Weidefläche. Davon zeugten Kuhfladen und sichtbare Grundstücksabgrenzungen aus Büschen und Holzpflöcken. An jedem anderen Tag hätte Niko die Landschaft genossen, das saftige Grün mitsamt dem Bach, der sich über mehrere kleine Wasserfälle hinab zog. Im Moment hatte er nur eines im Sinn. So ein kleiner Ort hat hoffentlich irgendeine Übernachtungsmöglichkeit. Eine Dusche und ein Bett. Und etwas zu Essen und Trinken.Die Wiese endete für Alison und Niko an einem Spielplatz. Niko war noch nie so froh, wieder Asphalt unter seinen Füßen zu spüren. Selbst das Geräusch von Fahrzeugen, die durch den Ort fuhren, sorgte für gute Stimmung bei ihm. Sie gelangten auf die Hauptstraße, die einzige größere Straße im Ort. Neben der Straße stand eine Lore, gefüllt mit Blumen und der Aufschrift ›Welcome to the Tyndrum Inn‹. »Tyndrum. Dann lag ich richtig mit meiner Vermutung.« Alison war die Erleichterung deutlich anzuhören. »Früher war Tyndrum ein Bergwerksdorf. Hier wurde sogar Gold abgebaut. Damals war ...« »Nicht jetzt«, unterbrach Niko und deutete auf den Eingang des Gasthauses, »Wir brauchen ein Zimmer.« Die Dame hinter dem Tisch der Rezeption wirkte nicht sonderlich verwundert, als sie das völlig erschöpfte, durchnässte Paar empfing. Sie wird sich denken, das haben diese Halbschuh-Touristen davon, wenn sie das schottische Wetter unterschätzen, dachte Niko. Alison buchte ein Doppelzimmer für eine Nacht und fragte nach einer Möglichkeit zum Essen. »Unsere Küche hat bis vierzehn Uhr geöffnet, die Bar durchgehend.« »Dann hole ich uns zuerst einen Whisky und dann, nachdem wir trocken sind, gehen wir ordentlich essen«, entschied Alison. Sie ließ Niko keine Chance zum Antworten und verschwand hinter einer Glastür, die als Eingang zum Restaurant und Pub diente. Nicht einmal eine Minute später kam sie mit zwei Whiskygläsern zurück. Im bauchigen Unterteil sah Niko die bernsteinfarbige Flüssigkeit, für die dieses Land berühmt war. »Extra für Dich, ein zehnjähriger Talisker.« Mit einem Satz leerte Niko das Glas, die Wirkung setzte augenblicklich ein. Ein wohliger Schauer überkam ihn, der Geschmack löste eine Reihe von Erinnerungen aus. Für einen Moment war er wieder der junge Bursch, der gerade seine erste Nacht mit seiner Liebsten hinter sich gebracht hatte. Unbeschwert und völlig ahnungslos, was das Leben noch für ihn parat haben sollte. »Niko?«, hörte er Julias Stimme. Er sah sie vor sich, wie sie ihre langen roten Haare zusammenband. Der dicke Pferdeschwanz, den er so gern streichelte. Sie lächelte ihn an und wollte etwas sagen. Ein Rütteln an seiner Schulter holte ihn aus seinem Tagtraum. »Niko? Alles in Ordnung?«, fragte Alison. Erst jetzt bemerkte Niko, dass er die Augen geschlossen hatte. »Ja, alles ... ich war kurz in Gedanken.« »Komm, wir sollten ins Zimmer gehen.« Alisons Tonfall klang mehr nach einem Befehl. Im Zimmer angekommen kam gleich der nächste Befehl von Alison. »Ausziehen, alle Klamotten auf einen Haufen und ab unter die heiße Dusche mit dir. Ich habe nebenan einen Shop gesehen, der auch Kleidung verkauft. Während du dich aufwärmst, hole ich uns trockene Sachen.« Niko widersprach nicht, sondern nickte ihr nur zu. Kaum hatte Alison das Zimmer verlassen, entledigte er sich seiner triefendnassen Klamotten. Er drehte die Dusche auf, wartete kurz, bis das Wasser heiß wurde, und stellte sich darunter. Mit geschlossenen Augen genoss er die Wärme auf seinem Körper. Doch anstatt nochmals Julia vor sich zu sehen, kamen die Bilder des Sturzes wieder hoch. Obwohl sich sein Körper langsam erwärmte, begann er erneut zu zittern. Er hockte sich auf den Boden, ließ das Wasser auf ihn hinabregnen und versuchte sich zu beruhigen. Die Arme fest um seine angewinkelten Beine geschlungen saß er in der Dusche und versuchte, die Gedanken und Ängste zu verdrängen. »Ich lebe. Ich habe diesen Wahnsinn überlebt«, versuchte er, sich selbst aus seinem Tief zu holen. Niko hatte sein Zeitgefühl verloren, irgendwann sah er auf, als sich die Kabinentür öffnete und Alison vor ihm stand. »Ich habe diesen Absturz überlebt.« Mehr brachte er nicht heraus. Alison hockte sich zu ihm, nahm seine Hand und drückte sie fest. »Ja, hast du. Und wir haben auch den Wald überstanden. Jetzt kann nichts mehr passieren.« Sie sagte noch einen Satz, den Niko nicht verstand. Als sie seinen ratlosen Blick erkannte, lächelte sie. »We´ve had a hure of a day. Einfach einen beschissenen Tag«, erklärte sie. Niko wollte antworten, aber sein Körper reagierte nicht, er zitterte immer noch. Ein zustimmendes Nicken brachte er aber zustande. »Ich habe trockene Kleidung für dich. Komm raus, wir werden etwas essen gehen. Das tut dir sicher gut.« Als er mit einem Badetuch um die Hüften ins Zimmer kam, hatte Alison ihren Einkauf ausgebreitet. Sie war gerade dabei, die gekauften Sachen auf den Betten auszubreiten. »Nicht lachen. Die haben hier nur einen Touristenshop, dementsprechend sind die Klamotten. Dafür gibt es sogar frische Unterwäsche.« Sie präsentierte ihren BH und Höschen, beide im Tartanmuster des königlichen Hauses von Stewart. Das Muster aus rot, mit blauen Quadraten und weißen und gelben Linien war auch der persönliche Tartan von Königin Elisabeth II., erklärte Alison. »Es ist der meist verbreitete Tartan in Schottland.« Darüber zog sie ein Shirt, auf dem unter dem Schriftzug ›Scotland‹ groß ein Löwe prangte. Die Hose war ebenfalls im Schottenmuster, wobei dieses dezenter in Grau und Blau gehalten war. Der Pullover war einfarbig beige. »Schafswolle. Kuschelig warm.« Niko blickte auf seine Kleidungsstücke auf dem Bett und schüttelte den Kopf. »Ernsthaft?« Vor ihm lag eine Boxershorts im selben Muster wie Alisons Unterwäsche. Dicke Wollsocken in Weiß und eine elegante Hose in Braun hatte sie ihm ebenfalls besorgt, sowie ein Shirt mit der Fahne Schottlands auf der Brust. Anstatt eines Schafpullovers bekam Niko eine Tweed-Jacke in grün und braun. »Das steht dir besser, als der dicke Pullover«, kommentierte Alison seinen fragenden Blick. »Wir sind nicht auf einer Modeschau. Es ist trocken, das zählt«, meinte Niko. Auch an neue Schuhe hatte Alison gedacht. Für sie beide gab es Sportschuhe, die an den Außenseiten eine Distel in mehreren Farben aufgemalt hatten. Alison hatte auch ein Erste Hilfe Paket besorgt. Sie ließ Niko auf das Bett setzen und kümmerte sich um einen neuen Verband für seinen Oberschenkel. »Survivalerfahrung hast du keine, dafür scheinbar als Krankenschwester.« »Regelmäßige Erste Hilfe Kurse und eine Freundin, die mir als Krankenschwester einiges gezeigt hat.« Die Wunde war tief, aber soweit Niko erkennen konnte, nicht entzündet. Eine Narbe wird bleiben, auch eine nette Erinnerung.Alison desinfizierte die Stelle und wickelte den Verband mehrmals um seinen Oberschenkel. »In ein paar Tagen wirst du nichts mehr spüren.« Während Alison eine heiße Dusche nahm, lag Niko im Bett und versuchte, an nichts zu denken. Er atmete tief und langsam, versuchte seine ehemaligen Techniken der Antiaggressionstherapie anzuwenden, um sich wieder vollständig in den Griff zu bekommen. Er schaffte es, keine Bilder mehr hochkommen zu lassen und wurde ruhiger.

Ein Streicheln über seinen Arm ließ Niko aufschrecken.

»Alles in Ordnung. Du hast ganz ruhig geschlafen, das ist gut.«

»Geschlafen? Ich habe nur ...«, Niko war verwirrt. Er hatte keinen Plan, wie spät es war und wie lange er im Bett gelegen hatte. Er sah Alison an. Sie war vollständig angezogen, ihre Haare waren trocken.

»Du bist nicht gerade erst aus der Dusche gekommen?«, fragte er verschlafen und erntete dafür ein herzhaftes Lachen.

»Es ist kurz nach sechs am Abend. Du hast den ganzen Nachmittag friedlich geschlafen.«

»Wir wollten doch essen?«

»Keine Sorge, großer Mann. Ich habe mir nur eine Kleinigkeit geholt, um mit dir jetzt ordentlich zuzuschlagen. Ach, und morgen früh werden wir mit einem Mietwagen weiterreisen. Außer, du möchtest noch etwas wandern?«

Niko rang sich ein Grinsen ab und setzte sich langsam auf. Sein Körper schmerzte immer noch, aber das Taubheitsgefühl in seinen Fingern war verschwunden. Er hatte sich wieder einigermaßen erwärmt. Dafür spürte er, wie leer sein Magen war.

»Es gibt nur eins, was ich jetzt möchte. Mich anziehen und ins Restaurant.«

»Endlich etwas Warmes«, freute sich Alison und bestellte einen Tee. Niko hingegen nahm mit einem großen Bier vorlieb. Beim Hauptmenü waren sie sich beide einig, Fish and Chips sollten es sein, das Nationalgericht in Schottland. Niko hatte sich nie besondere Gedanken darüber gemacht, was der Unterschied zwischen diesem Fisch und einem panierten Fisch zu Hause sein sollte. Als der Teller vor ihm stand, sah er sofort den Unterschied. Der Fisch war in Backteig frittiert, die Pommes viel dicker geschnitten. Hungrig schlang er sein Abendessen hinunter und stellte recht schnell fest, dass der fettigere Teig für einen vollen Magen sorgte.

»Es scheint dir zu schmecken«, kommentierte Alison sein Schlingen.

»Ja, schmeckt gut.«

Nachdem sie ihn nach dem Essen, bei Kuchen und einer weiteren Runde Whisky, erneut fragte, wie es ihm ging, stellte er auch ihr die Frage.

»Was ist mit dir? Die letzten Tage, der Sprung aus dem Flugzeug, die Nacht im Wald, das scheint dir nichts anzuhaben.«

Alison griff nach seinem Bier und nahm einen großen Schluck.

»Der Sprung war für mich weniger einschneidend, weil ich den Rucksack oben hatte. Ich hatte Angst um dich, ob ich dich fange und heil runterbringe. Und unser Abenteuer im Wald, da habe ich auf dich vertraut und mich bei dir sicher gefühlt.«

Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu.

»Außerdem war ich mir halbwegs sicher, wo wir runtergekommen sind. Ich bin davon ausgegangen, dass wir innerhalb eines Tages auf ein Dorf, eine Straße oder Ähnliches stoßen.«

Sie redeten weiter über Nikos bisherige Survivalerfahrung. Diese beschränkte sich neben der Theorie aus Büchern und Magazinen auf ein paar eintägige Kurse. Alisons Erfahrung mit dem Fallschirm beruhte auf dem Umstand, dass eine Freundin von ihr Pilotin war und sie öfters mitgenommen hatte.

Als sie gegen Mitternacht zurück ins Zimmer gingen, musste sich Niko eingestehen, sich schon lange nicht mehr so locker und gelöst unterhalten zu haben. Noch dazu mit einer Person, die er erst seit Kurzem kannte.

»Klischeehafter geht es wirklich nicht.«

Nach einer ruhigen Nacht ohne Alpträume stand Niko vor dem Ankleidespiegel im Zimmer und betrachtete sich von Kopf bis Fuß. Das Gewand vom Vortag war immer noch nass und wurde im Rucksack verstaut.

»Sehen darf mich so niemand«, stimmte Alison ihm zu.

In den neu gekauften Sachen kamen sich beide albern vor, dafür waren die Kleidungsstücke trocken.

»Weiß dein Vater schon Bescheid?«, wollte Niko wissen, während sie im Freien auf ihren Wagen warteten. Der Regen war leichter geworden, trotzdem war der Himmel über ihnen dunkelgrau. Vor dem Regen waren sie unter dem Vordach des Tyndrum Inns geschützt, aber der eisige Wind ließ Niko gleich wieder frösteln.

»Ich habe ihn gestern noch angerufen. Genaue Details habe ich ausgelassen, das hätte zu viele Fragen gegeben. Er erwartet mich heute oder morgen, wir haben demnach keinen Stress. Nur für den Fall.«

»Welchen Fall?«, fragte Niko verwundert nach und erntete ein schelmisches Grinsen.

»Für den Fall, dass du es mit mir noch einen Tag länger aushältst. Wir fahren quer durch Glencoe, kommen an ein paar Lochs vorbei und könnten einen Abstecher nach Fort Augustus machen. Es gibt dort nicht nur die berühmten Bootstouren auf dem Loch Ness, sondern auch einen Juwelier, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe.«

»Geschäftsbeziehungen pflegen?«

»Sowas in der Art. Einerseits habe ich es nicht sonderlich eilig, heimzukommen und ein gemütlicher Abend am Wasser, dazu ein paar gute Getränke und ...« Alison verstummte.

»Dein Funkeln in den Augen ... dieser Juwelier ist jemand, den du schon sehr vermisst«, spekulierte Niko.

»Nicht ihn, eher seine Tochter. Sie ist eine ganz Liebe. Wir könnten eine Nacht in Fort Augustus verbringen und einen Tag später weiterfahren.«

Alisons Gesichtsausdruck sprach Bände. Sie wollte diese Frau unbedingt treffen und dabei ging es ihr nicht nur um einen Abend in einem Pub.

Bevor Niko weiterfragen konnte, bog ein Wagen auf den Parkplatz vor ihnen ein.

»Das ist unser Mietwagen«, sagte Alison und ging die Stufen hinab. Niko staunte nicht schlecht, vor ihnen stand ein schwarzer BMW im sportlichen Design. Der Fahrer grüßte sie freundlich und reichte Niko den Schlüssel.

»Ihr gewünschter Wagen, Sir. BMW, Automatik mit Navigationssystem, Start Stop System, Bordcomputer und Rundumpaket. Der Wagen ist bereits vollgetankt. Bitte beachten Sie, dass es sich um ein Dieselfahrzeug handelt.«

Niko nickte nur, warf seinen Rucksack in den Kofferraum und ging zur vorderen Tür.

»Ich fahre, du sagst an«, entschied er, öffnete die Tür und warf sich in den Sitz.

Zuerst fiel ihm das Grinsen von Alison und dem Mitarbeiter der Mietwagenfirma auf, dann erkannte er seinen Fehler. Alison öffnete die Fahrertür auf der rechten Seite des Wagens und machte es sich hinter dem Lenkrad bequem.

»Ich werde fahren. Schon alleine aus dem Grund, weil ich am Steuer sitze.«

Die Autofahrt dauerte keine fünfzehn Minuten, als Alison auf einem Seitenweg der Straße stehen blieb. Der Regen hatte eine Pause eingelegt, eine gute Möglichkeit für Niko, die Landschaft genauer anzusehen. Sie fuhren an grünen Hügeln vorbei, das Gras war saftig und dicht. Immer wieder tauchte ein Fluss in den Hügeln auf, das Wasser floss rauschend hinab und sorgte für einen weißen Kontrast im Grün.

Neben der Straße befand sich ein großflächiger See. Kleine Wellen schlugen gegen die Steinkante, am schmalen Ufer ragten vereinzelt Bäume aus dem seichten Wasser.

»Auch wenn ich viel unterwegs bin, am besten gefällt es mir immer noch in Schottland. Hier siehst du ein typisches Beispiel für die wunderschöne Landschaft. Wir sind am Loch Tulla, es ist einfach nur einer von vielen Seen, aber jeder ist etwas Besonderes. Dieser hier zum Beispiel, er grenzt direkt an die Straße. In knapp einem Kilometer gibt es einen Parkplatz, von dem aus man bei schönem Wetter über den ganzen See blicken kann.«

Niko stimmte ihr nickend zu und stieg aus. Es war feucht, windig und kühl, wobei Niko das Wetter als absolut passend für die Gegend fand.

»Fällt dir etwas auf, wenn du auf das Wasser siehst?«, fragte Alison, als sie sich neben ihn stellte.

»Ich bestaune die kleinen Wellen, die über das Wasser ziehen. Es sieht recht dunkel aus.«

»Genau, dabei ist es klar und sauber. Trinkwasserqualität, aber du würdest etwas im Wasser schmecken, Torf. Dieser dunkelbraune, manchmal sogar schwarze Lehm sorgt dafür, dass die Seen meistens so dunkel aussehen.«

Sie blieben noch einige Minuten stehen, in denen Niko den Blick über das Wasser und die Umgebung streifen ließ. Er war umgeben von Grüntönen, zumeist das saftige Grün der Wiesen, aber auch dunklere Sträucher, einzelne Bäume und immer wieder Bäche und kleine Wasserstellen. Zusammen mit dem wolkenverhangenen Himmel spürte Niko eine Art innere Ruhe, die er lange vermisst hatte.

Hier kann man sich einfach irgendwo hinsetzen, und nichts als die Natur auf sich einwirken lassen. Ideal, wenn man noch vor kurzem um sein Leben gebangt hat.»Komm, lass uns weiterfahren. Wir werden heute noch einige Stopps einlegen, das verspreche ich dir.« »Du meinst, bis wir in Fort Augustus ankommen und du deine Freundin wiedersiehst?« Alison grinste. »Sie ist nicht meine Freundin ... leider. Aber du hast Recht, wir werden sie besuchen. Ich habe sie schon erreicht und sie gefragt ...« »Wann? Und wie, ohne Handy?«, wunderte sich Niko. »Während du den Nachmittag verschlafen hast. Es gibt nicht viele Juweliere in Fort Augustus, also war es leicht, die Nummer zu finden.« Niko überlegte kurz. »Dann bist du davon ausgegangen, dass ich ...« »Schau, ich habe meinen Bodyguard bis zum Castle. Ich bin davon ausgegangen, dass du zurzeit keine anderen Verpflichtungen hast. Außerdem siehst du so noch etwas mehr von der Insel, als nur den Wald im Regen und eine kleine Ortschaft.« Dem konnte Niko nichts entgegensetzen. »Steig ein. Unser nächster Stopp: The Meeting of the Three Waters, da kommst du ganz nahe an einen Wasserfall.« Alison fuhr gemächlich die Straße entlang, Niko lauschte dem Radio, der Oldies der 70er und 80er spielte, genoss den Blick auf wolkenverhangene Berge, weite Wiesen, die zum Teil durch dünne Stacheldrahtzäune abgegrenzt waren und scheinbar endlos lange Straßen, die im Nebel verschwanden. Ein blaues Hinweisschild am Straßenrand holte ihn zurück. »Glencoe Mountain Resort. Sicher ein schöner Ort zum Schifahren«, überlegte Niko laut. »Ich war letzten Winter hier, da hat es einen heftigen Sturz gegeben. Mit vollem Programm, Hubschrauber im Tal, Piste gesperrt und so. Sowas sieht man sonst nur im Fernsehen. Fährst du Schi?« »Nein. Ich schau es mir lieber im Fernsehen an.« »Du bist aus Österreich, kann da nicht jeder Schifahren?« »Wien ist nicht gerade für Schipisten bekannt«, meinte Niko, der durch Alisons Wortmeldung wieder eine Erinnerung vor Augen hatte. »Was denkst Du, großer Mann? Du siehst so gedankenverloren aus.« »Eher nachdenklich.« »Wieso, was ist denn?« »Du hast mich an ein Erlebnis von früher erinnert.« »Mit einem Schiunfall?« »Mit einem Schwerwiegendem.«

Fate of Whisky

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