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ОглавлениеVorwort
Über dieses Buch
Ich habe in meinem Berufs-Leben an jedem Sonntag gepredigt – 40 Jahre lang. Mit Kasual-Ansprachen sind es schätzungsweise rund 5000 Predigten. Immer habe ich versucht, auch theologisch und methodisch am Ball zu bleiben, zu reflektieren, die Wirkung in der Gemeinde zu studieren und hinzuschauen, was bei HörerInnen wie ankommt, was theologische Verantwortung heißt, wie Praktische Theologie, als das theoretische Gebäude, in Gemeinde-Arbeit umgesetzt werden kann.
Ein Ergebnis meiner Arbeit an der Predigt habe ich in diesem Buch dargestellt. Vielleicht ermutigt es andere PredigerInnen, etwas davon auszuprobieren und genauso gute Erfolge damit zu erzielen (Erfolg heißt in diesem Fall: positive Reaktionen und wiederkommende HörerInnen), wie sie mir beschieden waren. Dafür bin ich dankbar.
Ein erster Teil – der Schwerpunkt dieses Buches – bietet Informationen über die Geschichte, die Struktur und Grundlagen sowie die Absicht narrativ-relationaler Predigt. In einem zweiten Teil werden einzelne biblische Predigtabschnitte für eine narrativ-relationale Auslegung übersetzt, und es werden verschiedene Zugänge zu den Texten – im Kontext des Gottesdienstes – vorgestellt. Im dritten Teil werden ausgewählte theologische Sachfragen, die in diesem Buch eine Rolle spielen, aus meiner ganz eigenen Perspektive erörtert. Es soll helfen, mein Vorverständnis und die Entscheidungen, die für mein narratives Predigen wichtig sind, transparent zu machen. Ich platziere sie im letzten Teil des Buches, um vorher den Lesefluss nicht durch theologische Grundsatzerwägungen zu unterbrechen, aber auch deshalb, weil manche Leserinnen und Leser möglicherweise zu dem einen oder anderen von mir hier angesprochenen Thema andere Auffassungen haben.
Über narrative Predigtarbeit, so wie ich sie hier vorstelle, gibt es im deutschsprachigen Raum nur wenig Literatur. Darum lohnt es sich, dazu etwas zur Verfügung zu stellen: aus der Praxis gewonnene Überzeugungen.
Seelsorger, Prediger und Erwachsenenbildner zu sein, sind meine Haupt-Leidenschaften und haben mich im Berufsleben als Theologe im Pfarramt in Stadt- und Landgemeinden angetrieben – je nach den Bedürfnissen der Gemeinden mit wechselnden Schwerpunkten.
Dieses Buch möchte – auch sprachlich – der Tatsache Rechnung tragen, dass Gott den Menschen als Mann und als Frau erschaffen hat. Beide Geschlechter gehören zum Volk Gottes, beide übernehmen Dienste in der Gemeinde: predigend, lesend, singend, hörend. Ich habe mich daher bemüht, die weibliche und die männliche Form möglichst gleichberechtigt zu nennen, und dies in verschiedenen Variationen. Das führt gelegentlich zu „Wortungetümen“ und einer holprigen, gewöhnungsbedürftigen und auch nicht immer konsistenten Ausdrucksweise. Dafür bitte ich meine Leserinnen und Leser um Verständnis und Nachsicht. In diesem Punkt ist mir das Sachanliegen wichtiger als die stilistische Eloquenz.
Ich würde mich freuen, wenn Sie dieses Buch gern lesen. Viel Freude und viel Segen wünsche ich Ihnen.
Ein herzliches Dankeschön gilt meinem Lektor Ekkehard Starke für seine Geduld, Sorgfalt und konstruktive Beratung.
Kleinostheim, Januar 2018
Joachim Pennig