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Das Gesamtbild des Cholerikers

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Das Denken des Cholerikers „ist scharf und geht in die Tiefe. Er liebt es, Gegensätze gedanklich präzise herauszuarbeiten, das Pro und Kontra schlagfertig zu formulieren. Er geht nicht in ausgetretenen Pfaden; er überrascht mit bisher unbeachtet gebliebenen Aspekten, mit neuen Ideen, und er will sie verwirklichen. Er ist Erfinder, Entdecker. Was er anpackt, verwandelt sich in seinen Händen oft zu etwas Neuem. Er handelt entschieden, kraftvoll nach dem Spruch: „Wer hält lange Rat, kommt zu spät zur Tat. Wer geschwind sich besinnt und beginnt, der gewinnt.“ Nicht nur im Denken des Cholerikers herrscht Ordnung, sondern auch in seinem Leben. Er fragt sich, wie die Welt geordnet ist und wie er sich selber die Welt ordnen kann. Das verleiht seinem Leben und Handeln etwas Planmäßiges, Systematisches. Es besteht dabei die Gefahr, dass sein Denken allzu systematisch wird und etwas Dogmatisches, ja Klischeehaftes annimmt. Fixe Ideen verunmöglichen es ihm dann, die volle Wahrheit zu erkennen. Es ist oft schwer, mit einem Choleriker ein unvoreingenommenes Gespräch zu führen; immer bezieht er gleich eine kämpferische Stellung für oder gegen eine Sache, ohne den Gesprächspartner anzuhören. Er kann völlig uneinsichtig sein. Er erträgt keine Kritik. Es ist für ihn selbstverständlich, dass er den Ton angibt, führt und herrscht. Auf jeden Fal1 will er Hammer, nicht Amboss sein. Seine Devise lautet: Alles oder Nichts. Diese Entweder-Oder-Haltung herrscht auch im Zusammenleben mit ihm. Wer nicht für ihn ist, ist gegen ihn. Die anderen haben keinen Freiheitsraum. So wandeln sich Freundschaften oft in Gegnerschaften.“ („Die menschlichen Temperamente“ von Heinrich Eltz)

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