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Das Gesamtbild des Melancholikers
Оглавление„Das melancholische Kind ist frühreif und lebt stark im Kopf. Es ist „hochaufgeschossen“, hager und bleich. Weil ihm eine gewisse Vitalität mangelt, zieht er sich gern von der Außenwelt ein wenig zurück. – Stark ausgeprägt ist schon eine Fähigkeit des Mitleidens und Mitfühlens mit anderen Menschen.“ (H. Eltz)
„Der erwachsene Melancholiker ist der schwerblütige Mensch, der alles ernst und schwer nimmt; auf ihm lastet stets ein Druck; er kann nie richtig aufatmen. Meistens ist er ein wenig missgestimmt, fast traurig, und er erlebt diese wehmütige, schmerzliche Stimmung auch, wenn von außen her gar keine Veranlassung dazu besteht. Der geheimnisvolle Quell der stets in ihm aufsteigenden Schmerzen liegt in seiner Seele.“ (H. Eltz)
Der Melancholiker „ist von dem Gefühl durchdrungen: Ich gebe mit die größte Mühe und habe doch stets nur einen geringen Erfolg, während anderen vieles von selbst zufällt. Er lebt hin- und hergerissen zwischen Wollen und Nichtvollbringenkönnen, zwischen immer neu gefassten tapferen Vorsätzen und bedrückenden Niederlagen. Das Gefühl des erfolglosen Bemühens, des innerlichen Gefasstseins schlägt sich nieder in der leidvollen Stimmung, in Gram und Schmerz.“ (H. Eltz)