Читать книгу Die 10.000 Euro Lüge - Joachim Wehnsen - Страница 8
ОглавлениеNeues EU-Aufsichtsrecht Solvency II
Die Lebensversicherungen in Bedrängnis
Werden neue Eigenkapitalregeln eingeführt, die kurzfristig zur Steigerung des Eigenkapitals führen sollen, können vermutlich nur wenige Versicherer ihr Eigenkapital entsprechend aufstocken. Mit der Erhöhung des Eigenkapitals geraten die laufenden Verzinsungen weiter unter Druck. Garantieversprechen müssen eingehalten werden. Wenn Versicherer Garantien nicht halten können, wird die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen) als Aufsicht einschreiten und Maßnahmen ergreifen müssen.
Bisher hat die Assekuranz reagiert und beispielsweise fusioniert, um Garantieversprechen und die Eigenkapitalprobleme selbst zu lösen, bevor mögliche Maßnahmen durch die BaFin eingeleitet wurden. So wird ein „Marktaufschrei“ unterbunden, Verbraucher mit Versicherungspolicen beruhigt und eine negative Presse zur Altersversorgung verhindert. Haben die Garantieversprechen der Lebensversicherer aber weiterhin Bestand?
Warum ist bei den Lebensversicherern eine Eigenkapitalerhöhung erforderlich?
Lebensversicherer geben ihren Kunden eine Rückzahlungsgarantie oder eine garantierte Rente und weitere Garantien.
Je länger die Laufzeiten von Garantien sind, so sollen nach der neuen Eigenkapitalrichtlinie für Lebensversicherer die bereits gegebenen Garantien mit mehr Eigenkapital untermauert werden. Gerade die Erhöhung des Eigenkapitals wird einigen Lebensversicherern schwer fallen.
Mehr Eigenkapital kann bedeuten:
"Geringere Renditen für die altersvorsorgenden Verbraucher!"
Zusätzlich entsteht aber für die Verbraucher eine höhere Sicherheit für ihre Altersvorsorgeverträge. Auch hier gilt die Regel: Höhere Sicherheit bei geringerer Rendite!
Folglich werden die Versicherer um weitere Garantiezinssenkungen für Neuverträge nicht herumkommen. Die zu erwirtschaftenden Überschussbeteiligungen werden zum Ende der Laufzeit, auch für bestehende Verträge, geringer ausfallen.