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Amazon hat in den USA keinen Cent an Einkommensteuern gezahlt

2017 und 2018 hat Amazon in den USA keinen Cent an Einkommensteuern gezahlt, dafür aber Steuerrückerstattungen von 137 bzw. 129 Millionen US-Dollar erhalten. Auf der anderen Seite hat Jeff Bezos mit seinem Konzern im Jahr 2018 mehr als 11 Milliarden an Gewinnen erwirtschaftet.

2019 ist das ein bisschen anders geworden, aber der Konzern musste auch gerade einmal 162 Millionen US-Dollar an Steuern zahlen. Das entspricht bei Gewinnen von 13 Milliarden gerade einmal einem Steuersatz von 1,2 Prozent, so der US-Sender CNBC. 31

Es finden sich leicht weitere Meldungen dieser Art. Nicht nur über Amazon, generell über fast alle großen Unternehmen und Konzerne. Diesbezüglich sind alle gleich. Steuern werden maximal optimiert.

Das ist ja auch soweit legitim, wie die Politik es zulässt und solange es innerhalb der Gesetze geschieht. Die sind natürlich wieder einmal Auslegungssache und so beginnen die gleichen Diskussionen wie beim Thema Kleingedrucktes. Diese Diskussionen führen wir später in einem der folgenden Kapitel noch weiter und intensiver.

Hier geht es mir um etwas ganz anderes. Es geht darum, dass durch diese Art der Steuerverkürzung, die legal und im großen Stil auch illegal stattfindet, dazu führt, dass dem Staat Geld fehlt.

Diese fehlenden Gelder kann der Staat natürlich auch nicht in Schulen, Krankenhäuser, Straßen und in die generelle Infrastruktur investieren. Damit bedroht jede Steuerverkürzung deinen Geldbeutel und das Wohlergehen deiner Familie.

Würde der Staat mehr Steuern einnehmen, dann würden die Kinder in bessere Schulen gehen, es gäbe mehr Fahrradwege, die Krankenhäuser wären besser ausgestattet und der öffentliche Nahverkehr kostenlos für alle.

Und selbstverständlich würden alle öffentlichen Gebäude optimal wärmegedämmt und es würde nur Strom verbraucht, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde.

Wahrscheinlich lachst du jetzt. Zu recht. Wir alle wissen, dass der Staat ein sehr schlechter Unternehmer ist und ein noch schlechterer Organisator. Nicht effizient, nicht kompetent, nicht organisiert und viel zu viel mit sich selbst beschäftigt.

Dazu kommt noch das Problem, dass die Entscheider, auch bekannt als Politiker bzw. Minister und Ministerialbeamte in der Regel mit Lobbyisten ständig zu Tisch sind, um die nächste Steuerreform besprechen. Man kann immer noch weiter lockern. Da kann man schnell zu dem Schluss kommen, dass mehr Steuereinnahmen nichts ändern würden. Wäre es also nicht besser, wenn wir alles beim Alten lassen und die Arschlöcher weiterhin gewinnen lassen?

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