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Ginnungagap

Am Anfang, vor der Erschaffung der Welt, vor den Menschen und den Göttern, gab es nur Feuer, Eis und das Nichts. Im Süden war das glühend heiße Muspelheim, das Reich der Hitze, des Lichtes und des Chaos. Im Norden, in eisige Nebel gehüllt, lag das Reich der Finsternis und ewiger Kälte, Niflheim. Zwischen den beiden Reichen klaffte der bodenlose Abgrund Ginnungagap.

In Niflheims Mitte lag die Quelle Hvergelmir, aus der elf giftdampfende Flüsse, Eliwagar genannt, entsprangen, die sich in den gähnenden Abgrund ergossen. Die kalten Nebel über den Eisströmen aus dem Norden bildeten eine dicke Eisschicht auf der Niflheim zugewandten Seite des Ginnungagap. Von der anderen Seite schwappten Hitzewellen und Funken aus Muspelheim herüber. In der Mitte der Schlucht, wo Feuer und Eis aufeinandertrafen, entstand in dem Schmelzwasser erstes Leben in Gestalt des entsetzlichen Urriesen Ymir.

Während der Riese nach und nach zum Leben erwachte, formte sich aus dem Nebel eine weitere Gestalt: die Urkuh Audhumbla. Aus ihren Euterzitzen rannen vier Milchflüsse, deren nahrhafte Milch Ymir gierig in sich aufsaugte. Nach der üppigen Mahlzeit fiel er erschöpft in einen tiefen Schlaf. Da wuchsen aus seinen schweißfeuchten Achselhöhlen ein Sohn und eine Tochter, und seine Füße zeugten miteinander einen sechsköpfigen Sohn, der der Stammvater des Riesengeschlechts wurde. Ymirs Abkömmlinge breiteten sich schnell in dem jungen Kosmos aus.

Audhumbla ihrerseits leckte an den salzigen Steinen unter der dicken Eisdecke. Als sie daran leckte, kamen am ersten Tag Haarbüschel darunter hervor, am zweiten Tag der Kopf eines Mannes und am dritten Tag ein großer, stattlicher Mann. Der Mann hieß Buri und wurde Vater von Bor. Dieser vermählte sich mit der Riesin Bestla, die drei Söhne gebar – Odin, Wile und We.

Sie waren die ersten Götter.

Nordische Götter

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