Читать книгу Nordische Götter - Johan Egerkrans - Страница 7

Оглавление

Yggdrasil und die neun Welten


Der Kosmos ist in neun Reiche oder Welten aufgeteilt:

Asgard, auch Godheim genannt, ist der Wohnort der Asen – das kriegerische Göttergeschlecht, dessen König Odin ist. Hier liegen die Paläste und Hallen der Götter und der heilige Urdbrunnen.

Wanenheim ist die Heimat des zweiten Göttergeschlechts, der Wanen. Ihr Häuptling ist Njörd. Den Wanen werden das Wasser, die Fruchtbarkeit und Zauberkräfte zugeordnet.

Alfheim ist der Wohnsitz der Lichtalben, elfenhafte Wesen, die den Göttern nahestehen. Der Wane Frey herrscht über die Alben.

Midgard oder Mannheim ist die Menschenwelt. Sie liegt, wie der Name andeutet, in der Mitte der Schöpfung. Midgard heißt auch die Festung, die die Sterblichen vor den Angriffen der Riesen schützt. In den Tiefen des großen Weltenmeers schlängelt sich die Furcht einflößende Midgardschlange um die Welt der Menschen.

Muspelheim ist das Reich des Feuers und des Chaos und eine der zwei ursprünglichen Welten. Kein Wesen, das nicht dort geboren ist, überlebt in den Flammen. Hier herrschen seit Urzeiten der dämonische Surt und seine Feuerriesen.

Jötunheim ist die Heimat von Ymirs Nachkommen – den gefürchteten Eis- oder Frostriesen. Sie sind groß, stark und zauberkundig und die Todfeinde der Götter und Menschen. Hier liegen unter einer der Wurzeln des Weltenbaums Yggdrasil der Mimirsbrunnen, der finstere Eisenwald und die mystische Festung Utgard.

Svartalfheim gehört zur Unterwelt. Hier leben die Zwerge – die vormaligen Maden aus Ymirs Kadaver. Jetzt fressen sie sich mit ihren Werkzeugen durch Erde und Gestein wie Leichenmaden durch totes Fleisch. Sie sind geschickte Schmiede und Handwerker.

Helheim oder kurz Hel ist die Heimstatt der Toten. Es ist ein dunkler und totenstiller Ort. Die Herrscherin Hel ist genauso finster wie ihr Reich.

Niflheim ist der tiefste Ort der Unterwelt. Hier herrscht ewige Kälte und Dunkelheit, und die schlimmsten Sünder werden vom Drachen Nidhögg und unzähligen Lindwürmern gepeinigt und bestraft.

Durch all diese Welten erstrecken sich die Äste und Wurzeln der Weltenesche –Yggdrasil. Ihren Ursprung kennt niemand, außer möglicherweise Mimir und die Nornen – aber sie sagen nichts. Yggdrasil umfasst den gesamten Kosmos. Ihre grüne Krone breitet sich über die Welt und streckt sich bis in den Himmel. Das weitverzweigte Wurzelsystem ist dreigeteilt. Eine Wurzel zieht sich durch Asgard, eine streckt sich an Jötunheim vorbei in den Ginnungagap, und die dritte reicht bis hinunter nach Niflheim. Unter jeder Wurzel ist eine Quelle – im Reich der Kälte die giftige Hvergelmir, im Land der Riesen der Mimirsbrunnen und in Asgard der heilige Urdbrunnen.

Am Urdbrunnen leben die drei Nornen, die die Schicksale der Götter und Menschen spinnen. Dort haben die Götter ihren Thingplatz und treffen sich täglich an der Quelle, um ihren Rat abzuhalten. Die Götter reiten über die Brücke Bifröst dorthin, außer Thor, der es vorzieht, zu Fuß zu gehen.

Yggdrasil wird von vielen Wesen bedrängt. Vier Hirsche laufen in der Baumkrone der Esche herum und fressen ihre Blätter. Auf dem Dach Walhalls steht die Ziege Heidrun und frisst sich ebenfalls an den Blättern satt. Aber am übelsten spielen ihr die Schlangen mit, die an der Wurzel nagen, die nach Hvergelmir in die Unterwelt hinabreicht. Die größte und gefährlichste von ihnen ist der leichenfressende Todesdrache Nidhögg. Trotz all dieser Kräfte, die an ihr zehren, ist die Weltesche immer grün.

In Yggdrasils Krone sitzt ein gigantischer Adler. Von seiner erhöhten Position kann er alles sehen, was in den neun Welten vor sich geht. Der Adler und Nidhögg hassen sich wie die Pest, und zwischen ihnen wieselt ein Eichhörnchen namens Ratatosk am Eschenstamm auf und ab, um die gegenseitigen Beleidigungen der beiden Erzfeinde zu überbringen.



Die Esche Yggdrasil duldet Unbill,

mehr als Menschen wissen.

Der Hirsch weidet oben, hohl wird die Seite,

unten nagt Nidhögg.

Aus Grimnismal (Das Lied von Grimnir)

Nordische Götter

Подняться наверх