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Burgbernheim

Eine typisch fränkische Kleinstadt und staatlich anerkannter Er­ho­lungs­ort - Burgbernheim liegt idyllisch zu Füßen des Kapellen­bergs am Rande eines ausgedehnten Waldgürtels.

Die mächtige Kirchenburg mit ihrem Tor­turm überragt die Dächer des knapp 3000 Einwohner zählenden Orts. Burg­bernheim gehört zum Naturpark Fran­ken­höhe, einem Erholungsgebiet von nahezu 1000 km2 Größe. Zahl­reiche Wan­derungen bieten sich an.


Im Wildbad kurten einst Könige und Kaiser

Burgbernheim erfreut durch die gro­ße Anzahl gut erhaltener Fach­werk­bau­ten, darunter die Rossmühle in der Rossmühlgasse, ein stattlicher Walm­dach­bau mit Fach­werkobergeschoss von 1558, das nach der Renovierung für Veranstaltun­gen offensteht, sowie das Rathaus, ein ansehnlich gestalteter Man­sard­dach­bau von 1801 an der Ecke Markt­platz/Rathausgasse, wo auch der neue Bären­brunnen steht.

Sehenswertes

St. Johannis: Vom Kapellenberg führt der Weg am neuzeitlichen, aus Rothen­burger Muschelkalk errichteten Krie­ger­denkmal vorbei über den Fried­hof zur evangelisch-lutherische Stadt­pfarr­kirche. Das romanische Südportal (1102) ist der älteste Bauteil des Got­tes­hauses und auch des Orts. Eine Rari­tät ist hier die stilisierte Perlenschnur, die zusammen mit kunstvollen, blatt­för­mi­gen Verzierungen den Rundbogen schmückt. Das Ge­wölbe, die Pfeiler und den hoch aufstrebenden Chor erhielt die Kirche 1443 und 1444, als man sie gründlich „sanierte“, d. h. dem spät­go­ti­schen Zeitgeschmack an­passte.

Torhaus: Das Wahrzeichen der Stadt erhebt sich unterhalb der Kirche. Die Kirchabruggn, wie die Einheimischen das Torhaus liebevoll nennen, ist ein reich mit Fachwerk geschmücktes Ge­bäude von 1545. Es war einst mit einer Zugbrücke bewehrt und bil­dete mit vier Ecktürmen und dem doppelten Mauer­ring eine imposante Fried­hofs-Befes­ti­gungsanlage. Von den Türmen steht heu­te nur noch der Seilersturm - ein Rundturm mit acht­seitigem Fachwerk­obergeschoss aus dem 16. Jh.

Wildbad: Das Mineralheilbad Wild­bad, eines der ältesten Deutsch­lands, liegt süd­lich der Altstadt in einer wild­ro­man­tischen Schlucht im Quellgebiet des Tiefen­bachs, eines Zuflusses der Aisch. Nur wenige Kilometer entfernt entspringt die Alt­mühl, d. h., wir be­fin­den uns hier an der Europäischen Haupt­wasserscheide, der Trennlinie zwi­schen dem Rhein- und dem Donau-System - eine wasserreiche Ge­gend, die seit alters her Mensch und Tier an­zog. Der Wald birgt gleich drei mittel­al­terliche Abschnitts­befestigun­gen: am Schloss­berg, auf der Bismarckhöhe und am Wolfhausrangen. Für Kunst­his­to­ri­ker und medizin­geschichtlich Interes­sierte ist das Wildbad von besonderem Interesse: Es handelt sich um eine Kur­badan­lage des 18. Jh., die im 19. Jh. nur unwesentlich und im 20. Jh. so gut wie gar nicht mehr er­weitert oder mo­der­nisiert wurde.


Das Augenbrünnlein des Wildbads

Die ersten Bauten des alten Kurbads stammen aus dem 15. Jh. Berichtet wird, dass Kaiser Karl IV. sich hier von einem „Magengrimmen“ erholt habe. 1712 wurden auf Initiative von Mark­graf Christian Ernst neue Kur- und Ba­de­anlagen errichtet (Kur­haus, Gast­haus). Alleen wurden angelegt, steiner­ne Treppen, Laubengänge, Reit­ställe und Wirtschaftsgebäude gebaut. Der letz­te Markgraf des Fürstentums Bran­den­burg-Ansbach, Alexander, ließ ober­halb der Badeanlage ein drei­flüge­li­ges Schloss errichten, nachdem er sich vergeblich bemüht hatte, in den Besitz des Wild­bads zu gelangen. Heute ist der Bau Eigentum der Gemeinde und wird von einem Verein betreut.

Als Mitte des 19. Jh. die Eisenbahn nach Burgbernheim und Umgebung kam, er­hoffte man sich für das Kurbad einen wirtschaftlichen Aufschwung. 1864 baute man ein neues Badehaus mit achtzehn Kabinen. Doch die nahe Konkurrenz von Bad Windsheim und der überregionale Ruf der fränkischen Bäder von Bad Steben oder Bad Kis­sin­gen ließen das Wildbad bei Burg­bern­heim nie so recht zur Entfal­tung kom­men. Der eigentliche Badebetrieb geriet zusehends in den Hintergrund. Zwei Kegelbahnen wurden in den Wald ge­stellt, und im neuen Saal konnte man das Tanzbein schwingen. Als das An­wesen 1980 schließlich in Privatbesitz überging, legte man sich endgültig auf die vergnügliche Seite fest.

Heute besucht man das Wildbad, um sich von der guten Gastronomie ver­wöh­nen zu lassen. Natürlich kommen auch Erholungssuchende nicht zu kurz: Von den ur­sprünglich sieben Brunnen sind drei noch zugänglich und benutz­bar: der Doktors­brunnen, das Augen­brünn­lein und der Kochbrunnen. Ihre Was­ser enthalten v. a. Schwefel­wasser­stoff, schwefelsaure Salze, Eisenoxyde, Ton- und Kieselerden sowie Chlor und Chlornatrium - empfohlen bei Gicht­erkran­kungen und rheumatischen Be­schwerden.

Praktische Infos

Information Touristinformation, Rat­haus­platz 1, 91593 Burgbernheim Tel. 09843-30934, www.burgbernheim.de.

Aktivitäten Freibad: In der Saison tägl. 9-20 Uhr; mit großer Liegewiese; eines der drei Becken ist beheizt. Freibadstr. 1-3, Tel. 09843-587.

Kneippen: Wassertretanlage, Pfarrgarten­weg.

Nordic-Fitness Sportspark mit 7 Strecken zwischen 2,9 und 11,7 km (versch. Schwie­rig­keitsgrade). Info unter Tel. 09843-3090.

Tennis: 3 Plätze des Tennisclubs in der Ka­pellenbergstraße, Tel. 09843-1228.

Angeln Im Landschaftssee schwimmen Karp­fen, Schleien und Zander; Infos im Rat­haus, Tel. 09843-30934.

Kinder Spielplätze auf dem Kapellenberg und in der Ostdeutschen Straße.

Veranstaltungen Kirchweih in der 3. Wo­che im Sept., auf dem Marktplatz Festbe­trieb mit Buden und Karussell. Karpfenes­sen eine Woche vor dem Kirchweihsams­tag; Streu­obsttag 2. So im Okt.

Wintersport Piste (750 m) mit zwei Schlepp­liften, Skihütte auf der Franken­höhe. Parkplatz im Westen, am Bahnhof Burgbernheim-Wild­bad. Gespurte Langlauf­loipen.

Bio/Regional Übernachten/Essen Gasthof zum Gol­de­nen Hirschen, gegenüber dem Rat­haus. Erste Adresse am Ort, idyllisch hinter zwei großen Kastanienbäumen. Innen wur­de re­noviert, und so entstand ein schö­ner, licht­durchfluteter Saal für ca. 100 Pers. Hier wird noch echt und deftig Fränkisch ge­kocht. Große Weinkarte. Dass die Zim­mer nach Streu­obst­sorten benannt sind, ver­rät das Engagement der Wirtsfamilie für re­gio­na­le Produkte. Zu den Themen-Zim­mern gibt es dann für die Über­nachtungs­gäste ein Info­blatt zu den Streu­obstwiesen mit ihren alten Obstbäumen und dazu pas­send auch Re­zepte, z. B. für Leber-Birnen-Ra­gout, Ap­fel­küchle im Mostteig, Zwetsch­gen­knö­del oder Marillenkuchen. In jedem Zimmer hängt ein Bild von einem Obst­baum, zu dem die Besucher eine Wande­rung unter­neh­men können (jeweils ca. 2,5 km). Mi Ru­he­tag. DZ mit Du/WC ab 78 €. Windsheimer Str. 2, Tel. 09843-936880, www.gasthofhirschen.de.

Hotel-Waldgasthof Wildbad, südlich von Burg­bernheim, in den historischen Gebäu­den des ehemals königlichen Kurbads, ru­hig in­mitten eines idyllischen Waldgebiets. Mit dem Pkw kann man direkt bis ans Hotel he­ran­fahren. Umfassendes gastronomi­sches Ange­bot, Spezialität sind Wildge­richte und Forellen aus dem hauseigenen Quellwasserbecken. Frän­kische und Inter­na­tionale Küche. Ro­man­tische „Wild­bad­stu­be“ mit Kamin (80 Pers.), markgräfli­cher Jagdsaal, große Terrasse, Räum­lichkei­ten für Tagungen. Aufenthalts­raum, Lie­ge­wie­se, Spielplatz. Kinder sind willkommen! Di Ruhetag. 20 Zimmer, DZ mit Du/WC ab 78 €. Wildbad 1-3, Tel. 09843-1321, www.waldgasthof-wildbad.de.

Langs-Keller, schön gelegene Sommer­wirt­schaft südwestlich des Orts Richtung Wildbad. Ausgezeichnete Brotzei­ten, auch Kaffee und Ku­chen. Bei schönem (!) Wetter Mi und Sa ab 16 Uhr, So ab 14 Uhr. Felsenkellerstraße, 200 m entfernt vom Bahnhaltepunkt „Burg­bern­heim-Wildbad“, Tel. 09843-95920.

Abstecher - Rothenburg ob der Tauber und Bad Windsheim

Rothenburg ob der Tauber

Die einstige Freie Reichsstadt gilt als Inbegriff der deut­schen Romantik. Die engen Gassen säumen eine Fülle an geschichtsträchtigen Bauten und dicht gedrängten Fachwerkfassaden mit schmu­cken Hausgiebeln, ver­spielten Er­kertürmchen, heimelig anmutenden Dachhäuschen und einladenden Tür­portalen. Aber auch Auserlesenes be­kommt man hier zu Gesicht. Etwa den Hei­ligblutaltar in der St.-Jakobs-Kirche, der 1501 bei „Meister Dill“, Tilmann Riemen­schneider, in Auftrag gegeben wurde. Im rechten Winkel zur St.-Ja­kobs-Kirche steht das Rothenburger Rathaus aus dem 13. Jh. Das ganze Marktplatzensemble be­sticht durch sei­ne baugeschichtliche Vielfalt. Süd­deut­sche Renaissance-Archi­tek­tur zeigt sich hier in vollkommener Eleganz. Das Spi­taltor mit seinen bei­den Basteien ist ei­ner von 43 (!) noch erhaltenen Tor- und Mauertürmen von Rothen­burg, da­run­ter der Siebersturm und das Plön­lein sowie der Markusturm mit Röder­brun­nen. Rothenburg mit seinen rund 11.000 Einwohnern lebt fast aus­schließ­lich vom Tourismus. Vor allem Amerikaner und Japaner zieht es in die Gässchen und Winkel der „deutschen Gemüt­lich­keit“. Zu den Sehens­würdig­kei­ten zäh­len auch das Reichs­stadt­museum im Klosterhof, das mittel­al­ter­liche Krimi­nal­mu­seum in der Burg­gasse und Kä­the Wohlfahrts (ganz­jäh­riges) Weih­nachtsdorf in der Herrn­gasse.

♦ Rothenburg Tourismus Service, Markt­platz 2, 91541 Rothenburg o. d. Tauber, Tel. 09861-404800, www.rothenburg-tourismus.de.

Bad Windsheim

Der Ort war eine der vier freien Reichs­städte im heutigen Mittel­franken. Das Kurheilbad verfügt mit dem Frän­ki­schen Freilandmuseum über eine kul­tu­relle Attraktion ersten Ranges. Der Bezirk Mittelfranken ließ hier in den 1970ern einen Traum Wirklichkeit wer­den: Im Süden der Stadt befinden sich auf einem weitläu­fi­gen Gelände zahl­reiche Häuser und Bauernhöfe aus den mittelfränkischen Land­schaf­ten der Fran­kenhöhe, der Frankenalb und des Altmühltals. Unter sachkun­diger Lei­tung wurden die vom Verfall bedrohten Gebäude vor Ort abgetra­gen und auf dem Museumsgelände Stein für Stein wieder aufgebaut.

♦ Tourist-Information, Marktplatz 1, 91438 Bad Windsheim, Tel. 09841-6689700, www.bad-windsheim.de. Fränkisches Freiland­mu­se­um, Mitte März bis Mitte Dez. Di-So 9-18 Uhr. Eisweiherweg 1, Tel. 09841-66800, www.freilandmuseum.de.

Windelsbach

Der Ort mit den Ortsteilen Hornau, Preuntsfelden, Linden, Nor­den­berg, Cadolzhofen und Burghausen wird schon zu Zeiten Karls des Großen als „dürfflin Windelsbach“ erwähnt - Windelsbach ist einer der frühen fränki­schen Siedlungsorte, worauf auch der Name des Gotteshauses schließen lässt.


Die St.-Martins-Kirche wurde 1241 ge­baut. Das Patronat übten zunächst die Reichs­küchenmeister von Nordenberg aus, später war es die nahe Reichsstadt Rothen­burg. Das Kircheninnere be­sticht durch seine schlichte Schönheit, ganz im Stil einer südfränkischen Dorf­kirche, und birgt Kostbarkeiten wie den spätgoti­schen Flügelaltar von Michael Wohlgemut, wertvolle Schrein­figuren, Sakraments­ni­sche von 1504 und das Chorgestühl aus dem 17. Jh. Die Farb­gebung des Altars verleiht dem Chor­raum eine würdevolle Eleganz. Sehens­wert sind die Wandfresken aus dem frühen 16. Jh.

Schloss: Das Anwesen am östlichen Ortsrand war vermutlich ein Ansitz der Reichs­küchenmeister von Nordenberg, die es dann an die Reichsstadt Rothen­burg ver­kauften. 1536 kam es in den Besitz der Ansbacher Markgrafen, die es vollständig umbauten bzw. er­wei­ter­ten (heute Privatbesitz). Im Ortsteil Nordenberg hatten die Küchenmeister von Nordenberg, ein bedeutendes Mi­nis­terialengeschlecht im Mit­tel­alter, ihren Stammsitz. Die Burg wurde an die Stadt Rothenburg o. T. ver­kauft und 1408 geschleift. Heute sind nur noch Wall- und Grabenanlagen zu sehen. Spä­ter bauten die Ansbacher Mark­gra­fen ein Jagdschloss in Windelsbach, das als Dra­go­nerkaserne und Forst­dienst­stelle genutzt wurde (heute Pri­vatbesitz).

Praktische Infos

Information Gemeinde Windelsbach, Ro­then­burger Str. 5, 91635 Windelsbach, Tel. 09867-443, www.windelsbach.de.

Aktivitäten Naturbadeweiher mit Was­ser­spielplatz und Bewirtung im Ortsteil Nor­denberg (ca. 3 km nordwestl.).

Am Parkplatz beginnt der 2016 erneuerte 1,8 km lange Barfußpfad „Gehen mit allen Sinnen“ (Fühlkästen, Baumtelefon, Blind­gang u. v. m.). Ein Spaß für die ganze Fami­lie! WC vor Ort.

Einkaufen In Windelsbach ist ein Besuch bei Martin Kost, dem „letzten Holzkamm­macher Deutschlands“, empfehlenswert. Werk­statt­be­sich­tigung möglich. Rothen­bur­ger Str. 7, Tel. 09867-94939.

Mein Tipp Übernachten/Essen *** Res­tau­rant & Hotel Land­haus Le­bert, Land­hotel und ge­pfleg­tes Speise­lokal mit regionaler Kü­che. Gediegenes Ambiente ohne Schnick­schnack, junge, naturnahe deutsche Küche. „Meine Küche ist sehr erlesen, aber mit Bo­denhaftung“, lässt Manfred Lebert wissen. Fisch-Spe­zialitäten (Tipp: Fischvariation mit Saison­gemüse und Risotto). Große Wein­karte (fränkische, württembergische, fran­zö­si­sche, ita­lienische Weine u. a.), selbst ge­brann­te Schnäpse. Einen alten Schäfer­wa­gen hat die Familie Lebert zu ei­nem Verkaufsstand um­gebaut, z. B. für selbst gemach­te Marmeladen oder eigene Gewürz­mischungen, die natürlich auch in der Küche eingesetzt werden. Dabei be­nutzt Manfred Lebert eine eigens für seine Mix­tu­ren hergestellte Gewürzmühle. Ange­tan ist er von den Ideen der Slow-Food-Bewegung und unterstützt die Erhaltung der „Arche-Produkte“ (z. B. der Kartoffel­sorte „Bamberger Hörnchen“ oder der Spätz­le aus Dinkelmehl). Veranstaltungen: Hof- und Brunnenfest mit Hand­werkermarkt im Som­mer und Ita­lie­ni­sche Tage im Juni. Restau­rant Mi-So 11.30-14 Uhr, Di-So 17.30-21.30 Uhr, Mo Ruhetag. DZ mit Du/WC ab 86 €. Schloßstr. 8, Tel. 09867-9570, www.landhaus-lebert.de.

Altmühlquelle, direkt am Beginn des „Alt­mühlradwegs“. Platz für 90 Pers., gemütli­cher Biergarten, reichhaltige Speisekarte mit frän­kischer Küche; wechselnd warme Gerichte (Schäu­fele, Wildgerichte, Karpfen­spezialitäten von Sept. bis April). Warme Kü­che: Mi-Mo 11.30-14 und 17.30-21 Uhr, Di Ruhetag. 3 DZ mit Du/WC ab 54 €. Hor­nau 37, Tel. 09843-1435, info@gasthof-altmuehlquelle.de www.gasthof-altmuehlquelle.de.

*** Gasthof Linden, im Ortsteil Linden, ca. 3 km westl. Das „Wild-Kräuterhotel“ legt gro­ßen Wert auf regionale Küche - in der feinen fränkischen Variante, auch ohne Fleisch (Em­merspätzle, gröschte Klöß, Pilz­blootz). 18 neue und individuell mit Kräu­ter- und Blu­men­bildern geschmückte Zim­mer. DZ je nach Kom­fort ab 72 €. Linden 11, Tel. 09861-94330, www.gasthof-linden.de.

Gasthaus Zur Krone, im Ortsteil Burghau­sen. Gemütliche Bauernwirtschaft. Zum gu­ten Jochsberger Bier empfiehlt sich eine kleine Brotzeit mit hofeigener Wurst vom Biolandhof Korn, außerdem selbst ge­ba­cke­ner Kuchen mit einer Tasse Öko-Kaffee, warmes Essen gibt es auf Bestel­lung. Ver­marktung von selbst er­zeug­ten Bioland-Produkten: Roggen, Weizen, Din­kel, Kartof­feln und Ochsenfleisch. 4 wunder­schöne DZ mit Du/WC ab 70 €. Burg­hausen 9, Tel. 09867-380, www.biolandhof-korn.de.

Camping Am Naturbadeweiher im Orts­teil Nordenberg (10 Stellplätze): Wald­spiel­platz und Grillplatz. Info und Anmel­dung in der Knei­pe Nepermuk, Tel. 09861-5260.

Zeltplatz, am Hornauer Weiher mit WC und Umkleidekabinen. Info: Roswitha Ehrlicher, Tel. 09843-978864.

Radeltour 1: Von der Altmühlquelle nach Gunzenhausen und über Dinkelsbühl zurück

Vorbei an ländlichen Idyllen und mittelalterlichen Kleinstadtjuwelen

Colmberg

Colmberg ist der erste kulturelle Höhepunkt im oberen Altmühltal. Wir be­finden uns jetzt auf der Burgenstraße, die hier von Ro­then­burg ob der Tau­ber kommend die Altmühl überquert. Der Ort wird von der gleichnamigen Burg überragt, in deren historischen Räu­men heute ein angesehenes Schlosshotel untergebracht ist.


Blick vom Schloss Colmberg ins obere Altmühltal

1128 war Colmberg im Besitz der Gra­fen von Hohenlohe, die auch die Vogtei (weltli­che Herrschaft) über Burg­bern­heim ausübten. Über den Wech­sel Colm­bergs zu den Truhen­din­gern, die 1269 auf „Cholbenberc“ sa­ßen, ist we­nig bekannt. Dass aber die Anlage zu dieser Zeit bereits stark be­festigt war, dafür spricht der Um­stand, dass alle wesentlichen Bauten aus dem späten 12. Jh. stammen. 1318 verkauf­ten die Truhendinger die Burg und den Ort an den Nürnberger Burggrafen Fried­rich IV., der sich, weil Colmberg Reichs­lehen war, seinen Neuerwerb von Lud­wig dem Bayern bestätigen las­sen musste. In markgräflicher Zeit wur­de die Anlage Anfang des 16. Jh. ausgebaut und Sitz eines Bran­den­bur­gisch-Ansbachischen Ober­amts. Im 19. Jh., als Franken durch Napoleon an Bayern kam, wurde Colmberg Sitz ei­nes Rentamts, bevor es schließlich in Privatbesitz überging.

Burg Colmberg: Die auf einem über 500 m hohen Bergsporn thronende Burg ist von einem mächtigen Erdwall und von Gräben umgeben. Vom Park­platz durch­quert man den äußeren Be­ring (ringförmige Befestigungs­mauer) und gelangt bald zum mächtigen Palas (Wohnbau der Burgherren), der aus ro­ma­nischer Zeit stammt. Der drei­ge­schossige Bau bildet zusammen mit dem gewaltigen Bergfried (Aussichts- und Wehrturm der Burg) die von Wei­tem sichtbare Silhouette von Colm­berg, das deshalb als „Wahrzeichen des obe­ren Altmühltals“ bezeichnet wird. Zu den Sehenswürdigkeiten der Anlage zäh­len die Gerichtslaube aus dem 16. Jh., das barocke Brunnenhäuschen sowie meh­rere Pferdestallungen aus dem 18. Jh. Der letzte Markgraf von Ans­bach und Bayreuth, Alexander, ließ auf Colmberg Fohlen­höfe für die Pfer­de­zucht anlegen, wobei er auf die Ver­ede­lung der heimischen Ras­sen mit hol­stei­nischen und englischen Hengs­ten besonderen Wert legte.

Die wehrhafte Anlage konnte nie ein­genommen werden. Selbst Feld­mar­schall Tilly musste 1631 nach der Be­lagerung Colmbergs unverrichteter Din­ge wieder abzie­hen.

Praktische Infos

Information Markt Colmberg, Am Markt 1, 91598 Colmberg, Tel. 09803-93290, www.colmberg.de.

Tourismusverband Romantisches Fran­ken, Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa/So 13-17 Uhr. Im Gebäude auch Büro des Naturparks Fran­ken­hö­he und Ausstellung zur Geologie, Fauna und Flora der Frankenhöhe. Am Kirchberg 4, Tel. 09803-94141, www.romantisches-franken.de.


Moderner Brunnen im Hof von Schloss Colmberg

Aktivitäten Golfplatz des Golfclubs Ans­bach unterhalb der Burg, 9-Loch-Anlage mit Driving Range; öffentlicher 6-Loch-Platz mit jeweils drei Abspielmöglichkeiten pro Loch. Club­haus, Rothenburger Str. 35, Infos unter Tel. 0981-4880090, www.golf-ansbach.de.

Inlinern & Skaten: Asphaltplatz unterhalb der Burg Colmberg, ca. 2 km nördlich von Colmberg, neben Naturbadeweiher.

Angeln in der Altmühl und am 4,1 ha gro­ßen Angelweiher: Karpfen, Schleien, Forel­len, Hech­te, Zander, Waller. Infos und An­gelkarten im Rathaus.

Baden Naturbadeweiher: Unterhalb der Burg Colmberg, ca. 2 km nördlich von Colm­berg neben Skaterplatz. Das Wasser kommt aus einer eigenen Quelle. Am Ufer Liege- und Spielwiesen sowie Bolz­platz und Spielplatz.

Badeweiher Seeräuberfestung, Badewei­her ca. 1 km nordöstlich von Binzwangen, mit Seeräuberinsel, die man über eine den Burg­gra­ben überquerende Hängebrücke er­reichen kann. Über eine Rutsche ist eine Flucht an Land möglich, und in der Höhle werden die Pi­ra­tenabenteuer ausgeheckt. Der Weiher bietet eine große Flachwasser­zone für die Kleinen, während die gesund­heitsbewussten Eltern in der Kneippanlage Wasser treten, das aus einer unterirdischen Quelle eingespeist wird.

Kinder Spielplatz Käpt’n Blaubär: In der Ortsmitte von Meuchlein, auf halbem Weg zwi­schen Colmberg und Frommetsfelden. Mit Ka­jüte, Rutsche, „Vogelnest“ und Feu­erwehr­stan­ge, wenn man das Piratenschiff ganz eilig ver­lassen muss.

Übernachten/Essen Hotel Burg Colm­berg, internationale Küche. Schöne Ter­rasse im Burghof. Restaurant ab 15 Uhr ge­öffnet. Di Ruhetag. 50 Betten, DZ mit Du/WC ab 110 €. Burg Colmberg 1-3, Tel. 09083-91920, www.burg-colmberg.de.

Mein Tipp Gasthaus Schwarzer Adler, im Ort gele­gene fränkische Wirtschaft mit bo­den­stän­diger Küche auf hohem Niveau! Im Hause Lober treffen sich mittags Handwerker, kauf­män­nische Angestellte und Beamte zu Tisch, und dazu gesellen sich die Touristen - und alle werden gleich freundlich und gut bedient. In der geschmackvoll eingerichte­ten Wirtsstube ha­ben 70 Pers. Platz. Aufs Essen muss man et­was warten, da es Tag für Tag frisch zu­bereitet wird, dementspre­chend bekömmlich ist es auch. Di Ruhetag. 14 schick eingerichtete Zim­mer im 2015 neu gebauten Gästehaus. Garage für Fahrräder. DZ mit Dusche/WC ab 70 €. Am Markt 10, Tel. 09083-246, www.gasthaus-lober.de.

Gutshof Colmberg, direkt unterhalb der Burg, mit Gästezimmern und Restaurant. DZ mit Du/WC ab 68 €. Burgstr. 26, Tel. 09083-1209, www.gutshof-colmberg.de.

Ferienbauernhof Ohr, preisgünstige Fewos für Rad-, Reit- und Wandergruppen. Ab 77 €/Tag für 4 Pers. Binzwangen 33, Tel. 09803-289, www.ferienbauernhof-ohr.de.

Abstecher - Ansbach, Dinkelsbühl und Feuchtwangen

Ansbach

Als eine der ältesten Siedlungen des Rangaus verdankt Ansbach seine Be­deu­tung als Sitz der mittelfränkischen Regierung den Hohenzollern, die den Ort um die Mitte des 15. Jh. zu ihrer Residenz ausbauten. Vom Mark­gra­fen­schloss mit Orangerie und Hofgarten bis hin zur Markgrafengruft in der St.-Gumbertus-Kirche spannt sich der Bo­gen der fürstlichen Hinter­las­sen­schaf­ten, die Ansbach heute als Se­hens­wür­digkeiten aufbieten kann. Ein buntes Treiben herrschte einst auf den Plät­zen und Gassen der historischen Altstadt, belebte die Einkaufsstraßen und Fuß­gängerzonen - heute muss die City mit dem Einkaufszentrum Brücken-Cen­ter um das Laufpublikum konkurrieren. Die Rokokofestspiele (Juli) und die Bach­wo­chen (August) ziehen Besucher aus nah und fern an. Und wer sich auf die Spu­ren des legendenumwobenen Fin­delkinds Kaspar Hauser begeben möch­te, dem sei ein Besuch des Kreis- und Stadtmuseums empfohlen.

♦ Amt für Kultur und Touristik, Johann-Se­bastian-Bach-Platz 1, 91522 Ansbach, Tel. 0981-51243, www.ansbach.de.

Dinkelsbühl


Kreuzgang im Kloster Feuchtwangen

Die Stadt ist wie Rothenburg mit einem geschlossenen Mauerring bewehrt. Dort, wo sich an der St.-Georgs-Kirche die vier Hauptstraßenzüge kreuzen, trafen sich die Kaufleute, die von Würz­burg nach Regensburg oder von Köln nach Augs­burg unterwegs waren. Von Kaiser Friedrich Barbarossa wurde der Ort im 12. Jh. zur Stadt erhoben. Im Gegensatz zu Rothenburg hat Din­kels­bühl sein mittelalterli­ches Gesicht bis heute bewahrt: Als frühmittelalterlich gel­ten die unregelmäßig ver­laufenden Sträßchen und Gassen - auch gibt es in Dinkelsbühl kein dominie­ren­des Markt­zentrum. Mehrere kleine Märkte, z. B. der Ledermarkt oder der Schwei­ne­markt, bezeugen den mittel­alter­li­chen Aufbau der Stadt an der Roman­ti­schen Straße. Das historische Festspiel Kin­der­zeche wird zur Erinnerung an die Ret­tung der Stadt im Dreißig­jäh­ri­gen Krieg durch Dinkelsbühler Kinder auf­geführt (alljähr­lich im Juli). Vor den Toren der Stadt erwartet der Hesselberg als geschlos­se­nes Land­schaftsgebiet die Besucher.

♦ Touristik-Service, Altrathausplatz 14, 91550 Dinkelsbühl, Tel. 09851-902440, www.dinkelsbuehl.de.

Feuchtwangen

Der Ort ging aus einem Benediktiner­kloster hervor, das im Jahr 817 erst­mals erwähnt wird. Bis heute bildet das Kloster den Mittelpunkt des kulturellen Le­bens, wenn hier alljährlich in den Sommermonaten die berühmten Kreuz­gangspiele stattfinden. Wo man sich sonst in die Stille der romanischen Zeit zurückversetzt fühlt, pulsiert in der Festspielzeit das Leben, finden sich nam­hafte Theaterregis­seure ein, die vom „Urfaust“ bis zum „Hamlet“ Klas­siker der Weltliteratur auf die Bühne bringen. Der Marktplatz der mittel­al­ter­lichen Kleinstadt gilt wegen seiner Ge­schlossenheit als Festsaal Frankens. Feuchtwangen ist aber auch wegen sei­nes Spielcasinos und seines großzügig ausgestatteten Heimat­museums be­liebt.

♦ Touristinformation, Marktplatz 1, 91555 Feucht­wangen, Tel. 09852-90455, www.feuchtwangen.de.

Leutershausen


Stadtbrunnen und Stadttor

Leutershausen ist die erste fränkische Kleinstadt am Oberlauf der Alt­mühl, Geburtsort des ersten Motorfliegers der Welt und Sitz einer über die Landesgrenzen hinaus bekannten Töpferei.

Oberes Tor: Das mächtigere der beiden Stadttore von Leutershausen, die durch ei­nen noch weitgehend erhaltenen Mau­erring miteinander verbunden sind, wurde im 13. Jh. gebaut und dien­te als Wachtturm und Stadtgefängnis. Am Turm erinnert das Hans-Schreyer-Denk­mal an den Stadt­vogt (1588-1605): „Ein Kriegs­mann und christ­li­cher Gott, dem Herren, allzeit wohl­ge­fällt, als dieser Schrey­er ist gewesen, Herr, laß ihn das Himmel­reich ge­ne­sen.“ Im Unteren Turm be­findet sich heu­te eine bäuerliche Wohnung aus dem 19. Jh. mit land­wirtschaftli­chen Ge­räten und Trachten.

St. Peter: Die Stadtkirche wurde in der Zeit des Übergangs von der Gotik zur Renais­sance 1432 erbaut. Das Fehlen eines wuchtigen Altaraufbaus verleiht dem Chorraum eine angenehme Leich­tig­keit. Der Engelsaltar ist eine mo­der­ne Schöp­fung des Künstlers J. Traxler aus Kapsdorf. Sehenswert sind auch das alte Kruzifix aus dem 15. Jh. sowie die freigelegten Fresken an den Pfeilern des Langhauses.

Getreidekasten (ehem. Landgericht): Von St. Peter aus gelangt man über den Markt­platz und die Obere Marktgasse zum Plan, dem Platz vor dem Ge­trei­de­kas­ten, jenem wuchtigen Gebäude, das die offizielle Denkmalliste nüchtern als „vierge­schossiger, massiver Sattel­dach­bau mit dreigeschossigem Giebel und Treppen­turm“ beschreibt, dessen Vergangen­heit aber umso bunter schil­lert. Die schwarz-weiße Farbe der Fens­terläden deutet auf das Haus Zollern als ehe­maligen Be­sitzer hin. Das einst mark­gräfliche Schloss wurde 1624 auf dem Platz der Alten Veste er­richtet, für die man keine Verwendung mehr hatte. Der Neubau diente den Markgra­fen von Ansbach auch zur Lagerung ihres Ge­treide­zehn­ten, einer Steuer, die die Bevölkerung in Form von Naturalien zah­len musste. Dem Korn folgten die Vog­teiregistratur und später das Kö­nig­lich-Bayerische Amtsgericht. Heute be­fin­den sich in dem traditions­reichen Ge­bäude das Hei­matmuseum, das Hand­werker­mu­seum und das Deut­sche Flug­pionier­mueum (→ Museen).


Gustav-Weißkopf-Denkmal in Leutershausen

Praktische Infos

Information Stadtverwaltung Leuters­hau­sen, Am Markt 1-3, 91578 Leutershausen, Tel. 09823-9510, www.leutershausen.de. Stadt­füh­rungen auf Anfrage.

Aktivitäten Das Altmühlflussbad in Leu­ters­hausen ist eines der letzten Fluss­bäder. Im Westen der Stadt (linker Hand der Schil­lings­fürster Straße). Liege­wiese, Grillplatz, Kiosk, sa­ni­täre Einrichtun­gen, Zeltmöglichkeiten für Radler. Aus­kunft über die Stadtverwaltung, Tel. 09823-9510.

Hallenbad Di 16-19 Uhr, Mi 16-21 Uhr, Do/Fr 16-20 Uhr (in den Sommerferien geschlos­sen). Alter Postberg 7, Tel. 09823-9269773.

Kutschfahrten: Reitverein, Tel. 09823-8336.

Tennis: 4 Sandplätze und ein Hartplatz am Sportzentrum, Am Lindenhain 10, Tel. 09823-8182.

Angeln Hobbyangler wenden sich an den Fischereiverein, Tel. 0171-8935085. Besatz: Hecht, Karpfen, Schleie, Zander, Barsch, Aal, Weißfische. Tageskarte 15 €, Wochen­karte 60 €. Angelgerät und Zubehör gibt’s im An­gel­laden und Mühlenladen, Tel. 09823-91100, www.angelmarktballheim.de.

Einkaufen Töpferei Seiler, traditionsrei­ches Haus mit großem Angebot an schö­ner und kunstvoller Keramik. Verkauf im „Brenn­häusle“ aus dem Jahr 1676. Bahn­hof­str. 18, Tel. 09823-296. Montags geschlossen.

Kinder Spielplätze: Im Zwinger, Tobias-Weiß-Straße, Birkenstraße, Am Stadtwei­her, Am Himmelreich und am Sportsta­dium.

Museen Deutsches Flugpioniermuseum mit Heimat- und Handwerkermuseum, Os­tern bis Ende Okt. Di-Fr 10-12 Uhr, Mi und So auch 14-16 Uhr, Gruppen nach Vereinba­rung. Handwerk, Zunftwesen, Vereinsge­schich­te, Bauernmöbel, landwirtschaftli­ches Gerät; Schüt­zen- und Schulmuseum sowie Aus­stel­lung über den in Leutershau­sen geborenen Motorflieger Gustav Weiß­kopf, der als erster Motorflieger der Welt gilt. Plan 6 (früheres Landgericht), Tel. 09823-9510, www.weisskopf.de.

Motorrad-Museum Frankenhöhe: Private Sammlung eines Motorrad-Freundeskrei­ses („vom Scheunenfund zum restaurierten Schmuck­stück“), Schwerpunkt 1920er-Jahre. Ganzjährig So 10-17 Uhr. Leutershau­sen-Hetzweiler, Weiherstr. 16, Tel. 09868-1748.

Reiten In Wiedersbach, östlich über die Bahnhofstraße stadtauswärts. Reithalle und Freigelände des Reit- und Fahrvereins. Reit­halle ab 18 Uhr, Reitbahn, Reitplatz mit Hin­der­nissen, Voltigierzirkel, Unterricht, Ge­länderitte, Ponyreiten, Leihpferde und Pfer­depension. In­fos in der Reiterklause (Tel. 09823-8336). Neu­kirchener Str. 8.

Übernachten/Essen Hotel-Gasthof Neue Post, Familienbetrieb mit viel Gespür für Be­haglichkeit in den Gasträumen! Deut­sche und fränkische Küche, tägl. wech­selnde Gerichte. Gut eingestellt auf Radler, Gruppen- und Bus­reisende. Gemütliche Ter­rasse vor dem Haus. Restaurant geöff­net Mo und Sa 11.30-14 und 17.30-21 Uhr, Mi/Do 17.30-21 Uhr, So 11-14 und 17.15-20 Uhr. DZ mit Dusche/WC ab 70 €. WLAN kos­tenlos. Mühlweg 1, Tel. 09823-8911.

Gasthaus zur Sonne, traditionsreiches Gast­haus seit dem 17. Jh., heute u. a. mit Bi­ker-Publikum und großem Biergarten für 250 Pers. (14-1 Uhr). Fränkische Vesper in drei Va­ria­tionen („A weng a Brodzeit“, „A drümmer Brod­zeit“ und „wos säuerlichs“), am Samstag Grill­spezialitäten. Di Ruhetag. Am Markt 10, Tel. 09823-926192, www.sonne-leutershausen.de.

Gasthof/Pension Brauerei Reindler, in Jochs­berg. Fränkische Brotzeit, selbst ge­braute Bierspezialitäten. Zwei Ferien­woh­nun­gen für je 6 Pers., Garten, Lie­ge­wie­se, Spieleinrichtungen, Parkplatz. 2 Pers. ab 3 Tagen 51 €/Tag. Jochs­berg, Brauhausweg 5, Tel. 09823-203, www.brauerei-reindler.de.

Pionier des Motorflugs

Dem 1874 in Leutershausen geborenen Flugpionier Gustav Weiß­kopf gelang 1901 der welt­weit erste Motorflug mit einem selbst­konstruierten Drachenflieger. Da­mit legte er eine ca. 2,5 km lange Strecke zurück. Antriebsaggregat war ein luftgekühlter Zwei-Zylinder-Motor Marke Weißkopf. Leider blieb ihm der wirt­schaft­liche Erfolg in den USA versagt, wo er lebte und wirkte. Dafür wür­digte ihn seine Heimatstadt 1980 mit der Eröffnung eines Mu­seums im Getreidekasten. 1991 widmete man dem großen Sohn der Stadt in der Nähe der Stadtmauer ein Denkmal, das Weißkopfs „Flugmaschine Nr. 21“ in Ori­gi­nalgröße zeigt. Um das Erbe des Flugpioniers kümmert sich die Flughis­torische Forschungs­ge­mein­schaft Gustav Weißkopf (www.weisskopf.de).

Herrieden

Herrieden, eine der Keimzellen der Besiedlung und Christiani­sie­rung im Oberen Altmühltal, zählt zu den ältesten Orten Frankens - und ist Bayerns pferdefreundlichste Stadt. Beherrschend ist die ka­tholische Stadtpfarrkir­che St. Veit.

Die Stadt am nördlichen Rand der Kul­tur­region „Altmühlfranken“ ver­steht sich als „Eingangstor“ zum Frän­ki­schen Seenland und bietet sich mit sei­ner noch weitge­hend intakten Alt­mühl­landschaft für einen geruhsamen Urlaub an. Eine Attraktion für Shop­ping-Touristen ist das neue Outlet-Center an der A 6.

Sehenswertes

St. Veit: Ihre barocke Helle und Leich­tig­keit verdankt die katholische Stadt­pfarrkir­che der Baukunst Gabriel de Gabrielis, der im nahen protes­tan­ti­schen Ansbach als Hofbaumeister tätig war. Simon Troger aus München schuf für den Hochaltar eine aus Elfen­bein geschnitzte Darstellung der Anbe­tung Jesu (um 1770), die als wahre Kost­barkeit gilt. Als Prunkstück von St. Veit gilt der Deocar-Schrein von 1482 in der Blasiuskapelle. Er entstand im Auftrag des Bischofs Wilhelm von Reichenau aus Eich­stätt. 1882 wurde der Steinsarg mit den Gebeinen des Klostergründers reno­viert und neu bemalt. Angebracht sind die Mitra und das Wappen des Eichstätter Bi­schofs sowie die Reliefs der beiden Heiligen Deocar und Willi­bald. Der Sage nach soll Deocar von Karl dem Großen in der Einsiedelei be­sucht worden sein. Die Stifts­kirche trägt seit 2010 den Ehrentitel „Päpst­liche Basilika Minor“.


Stiftsbasilika mit Deocar-Brunnen

Unserer Lieben Frau: Die katholische Kirche in unmittelbarer Nähe nördlich von St. Veit wurde um 1474 gebaut und zuletzt im 19. Jh. im neugotischen Stil um­ge­stal­tet. Um ein Haar wäre das Gotteshaus zu Beginn des 19. Jh. zum Salzlager eines reichen Ansbacher Kauf­manns verkommen, hätten nicht zwei fromme Herrie­der Bür­gerfamilien die Kirche gegen eine Zahlung von 700 bayerischen Gul­den er­wor­ben.

Altstadt: Auf dem Spaziergang pas­sie­ren wir sehenswerte historische Ge­bäu­de: den Kasten, das ehemalige Kasten- und Steueramt des Stifts von 1532 (Marktplatz 2); die Alte Propstei aus der zweiten Hälfte des 17. Jh. (Herrn­hof 2); die ehemalige Fron­veste, einen Wehrturm mit Gefängnis (Fron­vest­str. 12) und das Gabrielihaus, im 18. Jh. von Gabriel de Gabrieli beach­tens­wert umgestaltet (Vogteiplatz 11).

Stadtmauer: Sie ist größtenteils er­hal­ten, jedoch weitgehend ohne die ur­sprüngli­che Bedachung. Sehenswert ist das Storchentor, das einzige ver­blie­be­ne Stadttor von Herrieden. Der Torturm dürfte bereits im 14. Jh. errichtet wor­den sein. Die spitz­bogige Durchfahrt gibt den Weg frei zur Altmühlbrücke, die 1770 als dreibo­gige Steinbrücke er­baut wurde. Zwei Nepomukfiguren aus dem 19. und 20. Jh. säu­men den Weg hinaus ins Altmühltal.

Kräuterlehrgarten in Elbersroth: Etwa 3 km südwestlich von Herrieden be­fin­det sich ein frei zugänglicher Kräu­ter­lehr­garten mit Wildpflanzen, heimi­schen Kul­tur­pflanzen, Ge­würzkräutern so­wie Duft- und Färbepflanzen. Eine eigene Abteilung ist den Heil­kräutern ge­wid­met. Bei der Anlage wirkte die Uni­ver­sität Erlangen beratend mit. Der Garten steht in der Tradition des be­kann­ten Kräuterpfarrers Ludwig Heu­mann, der 1898-1918 in Elbersroth wir­k­te.

Praktische Infos

Information Stadtverwaltung, Herrnhof 10, 91567 Herrieden, Tel. 09825-8080, www.herrieden.de.

Aktivitäten Skaten: Im Süden der Stadt beim Volksfestplatz, rechts der Straße nach Wieseth.

Tennis: 4 Plätze an der Altmühl. Auskunft Tel. 09825-5353.

Wandern: Bildstock- und Kapellenwander­weg rings um Herrieden. 38 Stationen auf 23 km Länge. Start an der Altmühlbrücke beim Stor­chen­turm. Detaillierte Wander­karte und Aus­künfte in der Touristinforma­tion.

Angeln Tageskarten in der Angelzentrale am Vogteiplatz und im Gasthof zum Berg­wirt. Voraussetzung ist ein gültiger Jah­res­fischereischein. Sportfischer können einen speziellen Anglerurlaub buchen. Auch der Fi­schereiverein Wasserrose bietet Anglerkarten an (Tageskarte 8 €); gefangen werden in der Altmühl Hecht, Zander, Aal, Barsch und Schleie. Infos: Fischereiverein Wasserrose, Tel. 09825-1356, www.wasserrose-herrieden.de. Infos und Zubehör auch in der Angelzentrale, Am Was­ser­turm 3, Tel. 09825-1315, www.angelzentrale-herrieden.de.

Baden Parkbad im Norden der Stadt, Mai-Sept. Mo-Do und Sa/So 8-19 Uhr, Fr 12-19 Uhr. Beheizt, insgesamt 1000 m2 Was­serfläche! Mutter-Kind-Bereich, Großrut­sche, Schwall­brau­se, Massagedüsen, Spiel­platz, Imbiss und Bistro. Am Steinweg. Auskunft Tel. 09825-5584.

Südlich anschließend das Hallenbad (ne­ben der Volksschule), Mo-Fr ab 17 Uhr, Sa 15-17 Uhr Warmbadetag (Sept.-Mai). Tel. 09825-5584.

Einkaufen Schicke Mode mit zahlreichen gängigen Labels (Barutti, Betty Barclay, Ca­mel Active, Eterna, Gerry Weber, MAC, Pi­erre Car­din, Schiesser, Schneiders und Ta­maris) im Out­let-Center Fashion Place an der Auto­bahn (A6). Eigentlich sind es 2 be­nachbarte Center: Centro Outlet (Am Ei­chelberg 1) und Piazza Outlet (An der Auto­bahn 20), geöffnet Mo-Sa 10-19 Uhr. Kos­tenlose Parkplätze vor den beiden Centern. www.a6-fashionplace.de. Restaurant „Bam­busgarten“ → Über­nach­ten/Essen.

Fahrräder Verleih im Gasthof zum Berg­wirt, Schernberg 1, www.hotel-bergwirt.de.

Jugendheim Mit Kegelbahn und Büche­rei. Marktplatz 2, Tel. 09825-5266.

Kleinkunst Alte Seilerei, Kleinkunstbühne mit Musik, Kabarett etc. Tel. 09825-1458; Vor­verkauf bei Fa. Erl, Tel. 09825-92990.

Reiten Herrieden wurde 1995 als „Pferde­freundlichste Gemeinde Deutschlands“ aus­gezeichnet. Als Anlaufadresse emp­fiehlt sich die „Reitstation 12“ im oberen Alt­mühltal, Lim­bach 15, Tel. 09825-4874, www.reitstation12.de.

Wintersport Bei der Bärenlochhütte in Her­rieden-Schernberg, ca. 500 m nördlich der In­nenstadt. Die Hütte ist bei guten Schnee­verhältnissen von 14 bis 18 Uhr bewirt­schaftet. Auskunft www.alpenverein-herrieden.de.

Übernachten/Essen Hotel-Restaurant zur Sonne, in der Ortsmitte. Haus mit Tradi­tion seit 1430. Feine fränkische Küche mit An­spruch. Leichte Schieflage: Die Inha­berin Sa­bine Christ hat ein Faible für alles, was schief ist (das fängt bei der Stuhl­anord­nung an und endet beim Besteck auf dem Tisch). Auch die Wandni­schen und andere bauliche Details ha­ben sich dieser Schieflage angepasst. Die Wir­tin ist aber auch ein absoluter Bücher-Fan. Ihren Gäs­ten erzählt sie von den Büchern, die ihr ge­fal­len haben, und wer möchte, kann sie auch nach Hause zum Lesen mit­nehmen - natürlich sollte man sie auch zu­rückbringen (und wieder einkehren ...). Eine clevere, sym­pathische Geschäftsidee! Stets fri­sches Bier vom Fass. 29 Betten, 17 Zimmer, DZ mit Du/WC ab 85 €. Fahrrad-Ga­rage mit E-Bike-Lade­sta­tion. Schöner Biergarten für 40 Pers. Vordere Gasse 5, Tel. 09825-924610, www.sonne-herrieden.de.

Mein Tipp Genießerhotel & Restaurant Limbacher, ge­schmack­voll eingerichtetes Spei­serestau­rant auf gehobenem Niveau. Für seine ex­quisiten und zugleich bezahlbaren Spei­sen verwendet Chefkoch Paul Limbacher fri­sche Zutaten aus der Region und legt Wert auf schonende Zubereitung. Er überrascht seine Gäste gern mit Ausgefallenem wie „Moogntretzerli“ und köstlichen Vor-, Zwi­schen- und Nachspeisen. Kulinarische Wein­proben und „Kochen mit Mâitre Paul“ runden das kulinarische Programm ab. Mi-So 10-14 und 18-23 Uhr; Anmeldung erfor­derlich (Paul Limbacher wirbt mit „flexiblen Öffnungs­zei­ten“). DZ mit Du/WC ab 115 €. Vordere Gas­se 34, Tel. 09825-5373, www.gasthaus-limbacher.de.

Restaurant Bambusgarten, asiatische, mediterrane und fränkische Speisen in exo­tischem Wohlfühlambi­en­te, direkt neben dem Outlet-Center an der A6 (→ Einkaufen). Ge­öff­net Di-Fr 11-15 und 17-22 Uhr, Sa 11-23 Uhr, So 11-22 Uhr. Am Eichelberg 3, Tel. 09825-926400, www.bambusgarten-restaurant.de.

Pizzeria Enzo, guter Italiener mit guten Piz­zen und schmackhaften Antipasti, Primi piatti und ausgezeichneten Fleisch- und Fisch­spe­zia­li­täten. Mo 17.30-22 Uhr, Do-Sa 17.30-23 Uhr, So 17-21 Uhr. Marktplatz 15, Tel. 09825-1333.

Abstecher - Bechhofen, Triesdorf und Schloss Sommersdorf

Bechhofen

Der Besuch lohnt mehrfach: In der Orts­mitte erinnern neben der Pfarr­kirche ein Gedenkstein und eine Hin­weis­tafel an die während der sog. Reichs­kris­tall­nacht zerstörte Synagoge der einst be­deu­tenden jüdischen Ge­mein­de. Nur un­weit des Ortskerns (Rich­tung Din­kels­bühl) sind zahl­rei­che jüdische Ein­woh­ner auf einem großen Friedhofsareal be­stattet, das auch für Besuchsgruppen zugäng­lich ist. Daneben lockt das Deutsche Pinsel- und Bürstenmuseum, das an das tra­ditio­nelle Bechhofener Handwerk seit der Zeit der Hugenotten im 18. Jh. erin­nert, Tausende von Be­suchern in die Marktgemeinde.

♦ Markt Bechhofen, Martin-Luther-Platz 1, 91572 Bechhofen, Tel. 09822-6060, www.markt-bechhofen.de. Deutsches Pinsel- und Bür­sten­museum, April-Okt. Mi und Sa 14-17 Uhr, So 13.30-17 Uhr. Dinkelsbühler Str. 23, Tel. 09822-10829.

Triesdorf

Der Ort diente den Markgrafen des Für­s­ten­tums Brandenburg-Ansbach als Som­mer­residenz und für Jagdausflüge. Den Reigen der repräsentativen Bauten er­öff­net das Weiße Schloss (1682); heu­te sind hier die Räume der land­wirt­schaftlichen Lehranstalten un­ter­ge­bracht, die auf eine Acker­bau­schu­le aus dem Jahr 1847 zurückgehen. Se­hens­wert sind auch das Rote Schloss (1730), auch Fal­kenhaus genannt, die vier Kavaliers­häuschen (1695), das Reit­haus (1744), das Jä­ger­haus (1759), der Marstall (1762), das Hof­gär­tner­haus (1772) und die Villa San­drina (1785). Als typische Mark­gra­fen­kirche ist die Hof- und Pfarrkir­che von Weidenbach bekannt. Sie wurde 1735 unter Leopold Retty erbaut.

♦ Gemeinde Weidenbach-Triesdorf, Tries­dorfer Str. 8, 91746 Weidenbach, Tel. 09826-62200, www.weidenbach-triesdorf.de.

Schloss Sommersdorf

Einer der Glanzpunkte im oberen Alt­mühl­tal. Leider ist es nicht zu be­sich­ti­gen, da die Frei­herren von Crailsheim das An­we­sen be­wohnen und pflegen, des­halb fällt die folgende Be­schrei­bung knap­per aus. Weil man je­doch an die An­lage ohne Mühen heran­kommt, emp­fiehlt sich zumindest ein Rund­gang um die einstige Was­ser­burg, wo sich schon nach ein paar Me­tern im­mer neue, fas­zinierende Blicke auf Schloss und Schloss­graben bieten. Nicht nur für Ma­ler und Fotografen ein Au­gen­schmaus!

Bereits 1209 ist von einem Ger­har­dus de Sunnemannesdorf die Rede. Das Schloss selbst hat seine Ursprünge in ei­ner durch Ludwig von Eyb 1391 er­richteten Wasser­burg, einer sog. Ga­ner­ben­burg (von mehreren Familien in ver­schiedenen Häusern bewohnt). Seit 1412 wurde in Sommersdorf ein Teil des Schlos­ses an die Angehöri­gen der Eyb’schen Familie weiterverliehen. Da­her auch die heute noch zwei­flüge­lige An­lage des Hauptwohn­baus. 1549 ver­kauf­te Hans Christoph von Eyb zu Som­mers­dorf die Anlage an Wolf Frei­herr von Crailsheim zu Neuhaus für 20.000 Gulden. Seit­dem ist das Schloss in der Hand der frei­herr­lichen Familie von Crailsheim.

Zur Anlage gehören noch weitere Gebäude, die den Wirtschaftshof säu­men. Sehens­wert ist das Käschperle, ein Turm, an dessen Außenwand man die Wappen de­rer von Seckendorff und derer von Eyb erkennen kann. Auch das ehemals hier an­schließende mitt­lere Tor aus der Zeit um 1470 ist im Ansatz noch zu erkennen. Der Turm enthält eine kleine Turmstube im ers­ten Stock. Von hier führt ein unter­ir­disches System von Katakomben hi­nü­ber zum Kirchentrakt.

Altmühltal Reiseführer Michael Müller Verlag

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