Читать книгу Tausend Arten von Regen - Johanna Zimmermann - Страница 8

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Drei

Ich stand noch eine Weile da und blickte den Flur entlang. Keine fünf Minuten hatte unsere Unterhaltung gedauert und doch blieb mir sein Bild für einen Moment vor Augen, der wachsame Blick, mit dem er über die Felder ringsum gewandert war. Ich setzte mich auf einen Schemel im Hausflur und entknotete meine Schnürsenkel, bevor ich aus meinen Schuhen schlüpfte und mich auf den Weg zu meinem Zimmer machte. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und streckte die Beine in die Höhe vor mir. So lag ich eine Zeit lang nur da und wusste nicht mehr, was ich eigentlich hatte tun wollen. Draußen begann der nächste Sturm und der Regen schlug an die Fenster. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich die Landschaft in ein graues, verwaschenes Gemälde verwandelte, Nebel zog vom Strand die Klippen hinauf und rollte über die Felder und die Möwen verirrten sich und zogen Kreise über den Hausdächern in der Ferne.

Als Neela hereinkam und auf dem Sitzsack Platz nahm, der noch immer neben dem Schreibtisch stand, setzte ich mich erst auf, als sie sich lautstark räusperte und ein altes Stofftier auf mich warf. „Was ist los?“, fragte sie und legte den Kopf schief. „Ach, gar nichts“, erwiderte ich nur und strich den Stoff meiner Jeans glatt.

Meine Füße waren eingeschlafen und kribbelten mir bis zu den Knien. „Gut, kannst du mir vielleicht einen Rat geben?“, fragte sie dann und blickte sich mit ernster Miene im Zimmer um. „Klar, was gibt es?“. „Ich weiß nicht was ich auf der Party anziehen soll“, sagte sie und zupfte an ihrem T-Shirt. „Das ist meine erste Party und ich habe gar nichts zum Anziehen“. Schmunzelnd öffnete ich meinen Kleiderschrank und winkte sie zu mir herüber. Neela würde nächste Woche mit ihrer ganzen Klasse eine Klassenfahrt in einen Vorort von Dublin unternehmen, auf der unter anderem eine Kinderdisco in der Jugendherberge geplant war. Auch wenn das Spektakel, das aus alkoholfreier Erdbeerbowle und Zeitungstanzen bestand, weniger eine Party im eigentlichen Sinne war, sollte selbstverständlich auch Neela für diesen Anlass etwas Richtiges zum Anziehen haben.

Gemeinsam durchforsteten wir meine alten Sachen und probierten sie vor dem kleinen Spiegel aus. Neela war, genau wie Beven und ich, für ihr Alter klein und nach einigem Suchen fanden wir einen niedlichen Jeansrock und ein hübsches T-Shirt, in denen meine Schwester sich ungefähr hundert Mal vor dem Spiegel drehte, bevor sie sich schließlich aufs Bett fallen ließ. „Hast du den Jungen schon gesehen?“, fragte sie dann zufrieden und hob fragend eine ihrer dichten Augenbrauen. „Eben im Garten“, sagte ich ganz beiläufig und lächelte, „er hat seine kleine Schwester abgeholt, als wir gerade bei den Ställen waren“. „Wie alt ist er?“, fragte sie und stützte ihr Gesicht in ihre Hände. „Keine Ahnung“, ich ließ mich auf meinem Schreibtischstuhl nieder und drehte mich im Kreis. „Vielleicht siebzehn oder achtzehn, woher soll ich das wissen?“. „Ich habe doch nur gefragt…, heute Morgen habe ich ihn draußen gesehen, als er mit seiner Schwester Fußball gespielt hat. Er hat eine ziemlich schreckliche Mütze aufgehabt, falls du ihn nochmal siehst, solltest du ihm dringend von diesem hässlichen Ding abraten“, murmelte Neela und schüttelte nur den Kopf. „So einen Blödsinn erzähle ich ihm sicher nicht. Sag’s ihm doch selbst, wenn du seine Mütze so inakzeptabel findest. Vielleicht ist er dir dankbar für ein paar Ratschläge“. „Du spinnst ja“, erwiderte sie und raffte ihre neu erstandenen Anziehsachen zusammen. „Nicht weniger als du“, gab ich zurück, „du hast doch mit diesem Mützenkram angefangen“. „Ich dachte, wenn du eh schon mit ihm gesprochen hast, könntest du ihm das vielleicht ausrichten?“, sie zuckte mit den Schultern. „Ich kenne ihn doch überhaupt nicht“, erwiderte ich. „Ich dachte, du hast mit ihm geredet. Du bist so eine Lügnerin, Lorna“, sie kicherte und hängte sich den Rock über die Schulter. „Ich habe mit ihm geredet, er heißt Christopher und ein Hund hat ihn in die Nase gebissen, als er klein war“, erwiderte ich. „Hab‘ doch gesagt, du bist eine Lügnerin“. Ich seufzte und gab keine Widerworte mehr, bis sie in ihr Zimmer auf der anderen Seite des Flures zurück gehuscht war, mit meinen alten Sachen auf den Schultern, so wie Beven es früher immer getan hatte.

Vor dem Abendessen lernte ich mit Beven auf ihrem Zimmer Französischvokabeln und schrieb meinen fünfseitigen Philosophie-Essay zu Ende, in dem es um den idealen Staat ging und den ich am liebsten im nächsten Mülleimer versenkt hätte, nachdem ich ihn ein weiteres Mal überflogen hatte. Ich ging duschen, um meine vom Regen zerzausten Haare zu retten und schminkte mir mit meinem Lieblingslippenstift einen dunkelrosafarbenen Mund. Zurück in meinem Zimmer holte ich meine liebste Jeans aus dem Schrank, deren Farbe mich stets an das Meer erinnerte, und flocht mir einen Zopf, den Lilly mir zu flechten beigebracht hatte. Als ich Beven wieder auf dem Flur traf, um gemeinsam zum Abendessen hinunterzugehen, sie mit einem ausgeleierten Fußballtrikot und einer geblümten Leggins an, sah ich mit einem Mal an mir herunter und hatte das Gefühl aus einer Trance aufgewacht zu sein. „Willst du heute noch wohin?“, fragte Beven und deutete auf meine Haare und die von Rouge geröteten Wangen. Die Frage war neu und nie zuvor gefallen. Zum einen gab es in Doolin nur die verruchten Kneipen, die abends für Minderjährige nicht zugänglich waren und zum anderen bevorzugte ich es ohnehin mit meinen Freunden DVDs zu schauen und bei Zitronenbier eine Runde Monopoly zu spielen. Was spießig klingen mochte, gehörte für mich viel eher zum Alltag dazu als ein Clubbesuch oder ein Ausgehabend, schlichtweg aufgrund der fehlenden Möglichkeiten. Und das war okay.

„Genau wie du bin ich auf dem Weg zum Abendessen“, sagte ich und versuchte mir nichts von meiner eigenen Überraschung anmerken zu lassen. „War das ironisch?“, fragte sie und warf einen Blick auf ihr eigenes Outfit. „Nein, man, ich will echt nur zum Abendessen“, wiederholte ich. „Du siehst irgendwie anders aus als sonst, so hübsch“, erwiderte sie nachdenklich, während wir nebeneinander die Treppe hinunter gingen. „Äh, danke?“, gab ich zögernd zurück. „So super finde ich das ehrlich gesagt nicht. Schau mich doch an, neben dir sehe ich jetzt total furchtbar aus. Alle werden mich für so einen launischen Teenager halten, der nur Drogen und Alkohol im Kopf hat und deswegen kein Geld mehr hat, um sich Sachen in der richtigen Größe zu kaufen“, sie stöhnte auf und fuhr sich durchs Haar. „So ein Schwachsinn, du bist vierzehn, jetzt komm endlich, niemand wird auch nur ansatzweise an so etwas denken“, sagte ich und sah sie flehend an. „Bitte, ich habe Hunger. Entweder du kommst jetzt oder ich gehe allein“. Eilig rollte sie ein Haargummi von ihrem Handgelenk und machte sich einen Zopf, bevor sie schließlich nickte. Während wir hinunter gingen, versuchte ich mir einzureden, dass ich heute simpel Freude daran gehabt hatte, ein paar hübsche Sachen anzuziehen und das neue Rouge auszuprobieren, aber innen drinnen schwante mir schon, dass das nicht die ganze Wahrheit war.

Ich nahm mir eine heiße Schüssel Suppe vom Buffet und ging hinüber zu unserem Tisch, der etwas abseits von allen anderen Tischen in einer gemütlichen Sitznische stand und mit einer andersfarbigen Tischdecke gedeckt war, um zu verhindern, dass sich andere Leute einfach so an unseren Platz setzten. Neela saß schon und löffelte in ihrer Suppe, neben ihr lagen ein Buch und ihr alter iPod, ein Kopfhörer baumelte nach unten, der andere steckte in ihrem Ohr. Unserer Mom war es stets wichtig gewesen, dass wir beim Essen reden, lesen oder Hausaufgaben machen konnten. Nur weil wir in einem Speisesaal mit anderen Leuten saßen, hieß es nicht, dass wir uns gleichermaßen wie sie als Gäste verstehen mussten. „Was liest du?“, fragte ich Neela und versuchte das Gedankengewirr in meinem Kopf zu lösen. „Die Penderwicks“, antwortete sie und wedelte mit dem Buchcover vor meiner Nase herum. Genau wie der iPod, der einst mir gehört hatte, stammte das Buch aus meinem jährlichen Nachlass an die jüngeren Generationen und war einst einer meiner absoluten Lieblingsromane gewesen. Ich lächelte und gab ihr einen Daumen hoch. „Gute Wahl. Gefällt es dir?“, fragte ich neugierig und ließ es mir über den Tisch reichen. „Ja, ich mag diesen Jungen, Jeffrey, auch wenn seine Mutter echt scheußlich zu sein scheint. Muss er am Ende wirklich auf dieses Internat?“, fragte sie besorgt und nahm das Buch wieder zurück, nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen hatte, um mir die Handlung ins Gedächtnis zurückzurufen. „Verrat ich dir nicht“, sagte ich und grinste breit. „Hm, okay, was ist das für eine Frisur?“, fragte sie dann und deutete auf meine Haare, als Beven ihre Schüssel gerade auf dem Tisch abstellte und sich zu uns setzte. „Frag nicht, sie hat heute irgendwie zu viel Zeit vor dem Essen gehabt“, murmelte sie. „Ist es wegen dem da?“, Neela zeigte mit ihrem kleinen, ausgestreckten Zeigefinger irgendwo hinter meinen Rücken und ich betete, dass es niemand gehört oder gesehen hatte. Aber ich seufzte nur lauthals und schob mir einen Löffel Cremesuppe in den Mund. Während des Essens drehte ich mich kein einziges Mal um, ich wollte nicht dieses albern hoffnungsvolle Mädchen sein, das die Augen nicht von einem Jungen lassen konnte, mit dem sie bisher bloß ein paar Worte gewechselt hatte.

Nach dem Essen holte ich mir meine Kopfhörer und meine wesentlich bequemere Stoffhose aus meinem Zimmer und löste meine Haare. Ich wollte den Abwasch so schnell wie möglich hinter mich bringen, um möglichst bald schlafen zu gehen, denn mein Schädel brummte und die Müdigkeit begann allmählich an meinen Gliedern zu zerren. Ich schlurfte hinunter in die Küche und ließ das Wasser einlaufen, als ich Geschepper auf dem Flur hörte, der offenbar laut genug war, um durch die sonst lärmschützende Metalltür zu dringen. Ich drehte das Wasser ab, um besser hören zu können und hielt den Atem an, aber eine Zeit lang war es still und nur das leise Surren des Kühlschranks erfüllte träge den Raum. Konzentriert lauschend stapelte ich die Teller und stellte sie neben die Spüle, dann suchte ich in meiner Mediathek nach einer motivierenden Melodie für die Arbeit. Mit einem Mal rumpelte es gegen die Tür, ein dumpfes Klopfen auf dem schweren Metall, so flüchtig, dass es nur Augenblicke später verhallt war. Unsicher legte ich mein Handy auf die Theke und schlich hinüber zur Tür. Meine Schwestern und meine Mom hatten alle einen eigenen Schlüssel, mit dem sie jederzeit in die Küche hinunterkommen konnten. Ich dachte an Hannah, die bei unserer ersten Begegnung immerhin in unserem privaten Flur aufgetaucht war, wer sagte, dass sie sich nicht auch in den Keller hinuntergeschlichen hatte, um mir von Omeletts oder Fischen zu erzählen?

„Wer ist da?“, fragte ich durch die Tür und öffnete vorsichtig den Riegel, doch ich sah ihn schon bevor er nur antworten konnte. „Hi“, sagte er und hob grüßend die Hand, während er etwas verzagt in der Diele stand und auf mich hinuntersah. „Ich bin’s nur, Christopher“, murmelte er und sah zu Boden. „Wie kann ich dir helfen?“, fragte ich fachmännisch und versuchte mir keine Hoffnungen zu machen, er sei meinetwegen heruntergekommen. Viele Gäste brauchten ab und an irgendwas, sei es eine Wärmflasche, ein Glas Milch oder ein frisches Handtuch, wenn Beven vergessen hatte die Handtücher zu wechseln. „Kannst du mir vielleicht eine Flasche Wasser oder so etwas in der Art geben?“, fragte er und linste über meine Schulter in die Küche hinein. „Sicher, wofür denn?“, fragte ich zurück und trat einen Schritt bei Seite. Er trug ein blaues Sweatshirt und eine Jeans, in deren Taschen er seine Hände vergraben hatte, sein Lächeln war ein wenig schief, wirkte jedoch echt und aufrichtig. Ich lächelte auch. „Meine Mom scheint sich ein wenig erkältet zu haben, sie hustet und hat Halsschmerzen“, sagte er und grinste entschuldigend, „ein bisschen kaltes Wasser wäre ganz gut für ihren Hals“. Ich öffnete die Tür um ein großes Stück und lief hinüber zum Kühlschank, der weiterhin friedlich summte. „Natürlich, ich gebe dir gleich zwei. Sie sind gekühlt, aber stellt sie einfach aufs Fensterbrett nach draußen, damit sie weiter kalt bleiben“, sagte ich und reichte ihm zwei große schwere Flaschen mit Sprudel und stillem Wasser. „Danke“, sagte er und klemmte sich die Flaschen unter den Arm, verharrte aber zwischen Tür und Angel. „Arbeitest du jetzt noch?“, fragte er und warf einen Blick in den Innenraum. „Klar, ich spüle und sortiere den ganzen schmutzigen Kram“, sagte ich und seufzte.

Ich holte tief Luft und lehnte mich, ich hoffte möglichst elegant dabei auszusehen, gegen eine der Theken, wobei ich mir mein Becken an dem hervorragenden Metallgriff einer Schublade stieß. Der Schmerz schoss wie ein Pfeil durch meine Rippen und mein Magen krampfte sich zusammen, während ich nur nach Luft rang und mir die Tränen aus den Augen blinzelte. Gespielt sorglos wedelte ich mit meiner Hand und gab ein merkwürdig hohes Quieken von mir, das so etwas wie ein Lachen hätte sein sollen. „Oh Gott, was machst du denn?“, rief er und stellte die Flaschen auf dem Boden ab. Er nahm ohne Zögern meine Hand und half mir mich wieder aufrecht hinzustellen. Seine Hände waren weich und feucht und der Knochen in meinem Becken pochte so hässlich, dass ich mich für einen Moment dankbar in seine Handfläche krallte, bevor ich wieder genügend Luft zum Sprechen hatte. „Hey, hey…“, murmelte er und hielt meine Schultern, er stand direkt vor mir und sah mit einem besorgten Lächeln auf mich herab, während ich nur still dastand und von Schmerz und Christopher ganz durcheinander war. „Alles okay?“, er ließ mich schließlich los, woraufhin ich mich, dieses Mal vorsichtig, gegen die richtige Theke lehnte. Ich seufzte und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr, die sich in meine Stirn verirrt hatte. „Ja, ja alles in Ordnung. Tut mir echt leid, so etwas passiert mir wirklich wahnsinnig häufig“. „Ist ja nicht schlimm“, sagte er und grinste, dann nahm er seine Wasserflaschen und ging hinüber zum Fenster. „Glaubst du, es hört irgendwann auf? Ich meine, es ist Wahnsinn, wie viel hier so am Tag runterkommt. Es ist, als würde hier der ganze Himmel nur aus Löchern bestehen“. Vorsichtig, um mir nicht noch einmal weh zu tun, trat ich neben ihn und stützte mich auf der Spüle ab, um besser hinauszusehen. „Wenn man hier wohnt, gewöhnt man sich daran“, sagte ich und zuckte mit den Schultern. „Im Frühling ist es immer sehr schön und regnet manchmal wochenlang nicht, aber gegen Sommerende ist es eigentlich immer so wie jetzt. Dann erwartet man den Regen schon, also ist es einem mehr oder weniger egal“, meinte ich. Schweigend betrachtete ich ihn von der Seite, seine großen, hellen Augen, die sich auf die Landschaft richteten. Große Pupillen spiegelten das Licht einer Straßenlaterne.

Er war schön. Dieser Moment. Dieser Junge, der in meiner Küche stand und in die Dunkelheit hinaus starrte. Ich musste lächeln. „Ehrlich gesagt, finde ich das Wetter gar nicht so schlecht, diese Stürme“, sagte er und sah mich an. „Sie sagen uns irgendwie, dass die Erde noch lebt, dass der Himmel sich noch rühren kann, oder nicht? Dort wo ich lebe, ist es die meiste Zeit trüb und langweilig. Keine Stürme, aber auch keine Hochsommertemperauren“. „Klingt ganz schön philosophisch“, sagte ich grinsend, aber er schüttelte schnell den Kopf, „Nein, ich meine, keine Ahnung. Ich find das total faszinierend“, gab er lächelnd zurück. „Wo lebst du denn?“, fragte ich dann. „Oh, meine Ortsbiografie ist etwas kompliziert“, sagte er und lachte leise. „Ich bin sozusagen Teilzeitire“, erklärte er und fuhr sich mit den Fingern durch sein Haar. „Ich bin eigentlich irisch und komme aus Midleton. Bis ich elf war habe ich auch dort gelebt, jetzt wohne ich alle zwei Wochen bei meiner Mom und Hannah in Oxford und alle zwei Wochen bei meinem Dad in der Nähe von Cork. Sie sind nicht getrennt, auch wenn es danach klingt. Meine Mom hat bloß vor ein paar Jahren eine Stelle an der Universität in Oxford bekommen und mein Dad arbeitet hier. Deshalb pendele ich zwischen beiden Orten hin und her. Ich bin sozusagen Stammgast auf den Irish Ferries, ich schwöre, ich bin der einzige Passagier an Bord, der die Namen aller Kellner und Matrosen kennt“, sagte er und lächelte. „Okay, das klingt echt ein wenig kompliziert, aber auch spannend. Du kommst wenigstens rum“, sagte ich und nickte. „Naja, zwei Orte sind auch nicht die Welt“, sagte er. „Aber in Oxford ist das Wetter zum Beispiel immer sehr wechselhaft, das ist eine schöne Abwechslung zum eintönigen Wetter in Südirland“.

Ich lachte und schüttelte verlegen den Kopf. „Oh man, jetzt reden wir echt über etwas so Banales wie das Wetter“, sagte ich. „Tun wir, aber auf eine angenehm originelle Art und Weise“, erwiderte er und lächelte mich an. „Finde ich zumindest“. Er drehte sich schließlich vom Fenster weg und warf einen Blick auf den Berg mit schmutzigem Geschirr, das größtenteils noch immer unberührt neben dem Spülbecken wartete. „Das musst du alles noch spülen?“, fragte er und runzelte die Stirn. „Genau“, ich kramte das Spülmittel und ein paar Handtücher aus den Schubladen und legte sie daneben bereit. „Das ist hier mein Job“, sagte ich und seufzte. „Aber so ist das. Meine Schwestern haben auch ihre jeweiligen Aufgaben, die sie erledigen müssen. Und ich bin eben die hauseigene Tellerwäscherin“, sagte ich. Es war schon spät und eigentlich wollte ich langsam mit dem Spülen anfangen, um nicht um Mitternacht noch hier zu sein. Auf der anderen Seite jedoch wollte ich nicht, dass er ging. Noch nie zuvor war ich einem Gast in meinem Alter so nahegekommen, hatte ich mich so ungezwungen mit jemand Fremden unterhalten. Zudem trauten sich die Gäste ohnehin selten in unsere Küche, die recht verborgen im Keller lag. „Klar, wenn ich bei meinem Dad bin, helfe ich ihm auch viel bei der Arbeit“, sagte er und nickte verständnisvoll. „Soll ich dir helfen?“, fragte er dann und tauschte die Wasserflaschen gegen die Flasche Spülmittel. „Ach Quatsch, das brauchst du nicht“, erwiderte ich und sah zu Boden. Aber als ich nach der Flasche haschte, schnappte er schneller danach und warf mir ein herausforderndes Lächeln zu. „Komm schon, ich will echt nur helfen“, sagte er und begann die Teller ins Wasser hinabzulassen. „Wolltest du nicht schon deiner Mom helfen, die den schlimmen Husten hatte?“, ich hob fragend die Brauen und genoss seinen ausweichenden Blick. „Ich bring sie ihr schnell und dann komm ich wieder runter, okay? Mit mir bist du bestimmt doppelt so schnell“, sagte er und zwinkerte mir kurz zu.

Ein fremder Junge, der keine Antwort abwartete, sondern sich im Handumdrehen die Flaschen schnappte und aus der Tür hinaus war. Ich seufzte glücklich und ließ mich auf einen Hocker neben dem Kühlschrank fallen. Es war merkwürdig und verrückt. Schön und beängstigend zu gleich. Wer war dieser Junge, der einfach so hereinschneite und mir die Spülmittelflasche aus den Händen stahl, der am Fenster stand und über Regen philosophierte und der mir ein Lächeln zuwarf, das ich bisher nur selten an jemandem gesehen hatte? Als er wieder hineinkam, hatte er sich eine Schürze umgebunden und stürmte direkt zur Spüle. „Meine Güte, ich habe selten jemanden erlebt, der sich so für Hausarbeit begeistert“, sagte ich und trat neben ihn. „Für Hausarbeit nicht…“, sagte er und lächelte, „aber ich rede und helfe gerne“.

Gemeinsam wuschen wir die Teller und rieben sie anschließend mit den Handtüchern ab. „Außerdem hatte ich irgendwie so eine Art schlechtes Gewissen. Du hast gesagt, vielleicht sehen wir uns beim Abendessen, und dann war ich irgendwie zu blöd, um Hi zu sagen oder sonst einen Ton von mir zu geben“, ich mochte die ruhige, leise Art wie er sprach und was er sagte, mochte ich noch mehr. „Das ist doch nicht schlimm. Es ist nett, dass du vorbeigekommen bist“, erwiderte ich. Die Spüle einer Küche war zwar einer der am wenigsten romantischen Orte, die ich mir hätte vorstellen können, aber ich verwandelte mich in dieses hoffnungsvolle Mädchen aus den Filmen, der wie aus dem Nichts ein toller Junge begegnet war.

„Wie alt bist du, Lorna? Gehst du hier zur Schule, in Doolin?“, fragte er. „Ich bin siebzehn geworden, im Juli. Und klar gehe ich in die Schule, was soll ich denn sonst machen?“, fragte ich und lachte. „Keine Ahnung“, sagte er. „Und du?“ fragte ich zurück. „Ich bin auch siebzehn, aber werde bald achtzehn. Ich gehe zwar zur Schule, aber es ist etwas irreführend, weil ich in zwei verschiedenen Schulen angemeldet bin. Eine in Oxford und eine in Cork. Es hat meine Eltern ziemlich viel bürokratischen Kram gekostet, dass das möglich war und wenn ich meinen Abschluss mache, muss ich mich vermutlich für eine von beiden entscheiden“, er lächelte, während er einen Teller ins Regal stellte. „Aber eigentlich ist es ganz schön. Der Kram ist ungefähr der Gleiche und ich komme schon klar. Außerdem habe ich ungefähr doppelt so viele Freunde auf Facebook“, sagte er und lachte. „Hier ist alles klein und überschaubar“, sagte ich und seufzte. „In meinem Jahrgang sind wir nicht einmal zwanzig Schüler“, sagte ich. „Das klingt witzig“, erwiderte er. „Wieso?“, er zuckte mit den Schultern. „Weil man jeden kennt, schätze ich. In so einer kleinen Gruppe ist es ja schon fast schwer, sich aus dem Weg zu gehen“. „Kann schon sein, ich kenne das gar nicht anders“, sagte ich, „habe nie was anderes gekannt“. „Aber du warst schon einmal raus aus Doolin, oder?“, fragte er verblüfft und lächelnd winkte ich ab. „Natürlich“, sagte ich. „Ich war schon häufig in Galway und meine Verwandten leben in Athlone. In Cork war ich übrigens auch schon“, versuchte ich meine Reiserfahrungen möglichst blumig auszuschmücken. „Okay“, murmelte er und ich wusste, was er dachte. Dass er es sich nicht vorstellen konnte ein Leben zu führen wie ich.

„Bist du mal Flugzeug geflogen oder so?“, fragte er und sah mich neugierig von der Seite an. „Ja“, sagte ich und sah zu Boden. Ich spürte seinen Blick auf mir, dieses schöne Lächeln auf meinem Rücken. „Also nein…, nicht so richtig“, gab ich schließlich leise zu. „Ich bin sicher, du wirst eines Tages fliegen. Ich finde, du siehst wie eine Abenteurerin aus, es wird dir bestimmt gefallen“, erwiderte er schmunzelnd. „Wie eine Abenteurerin?“, fragte ich lachend und schüttelte sanft den Kopf, „das wage ich zu bezweifeln“. „Sag das nicht“. „Wie lange bleiben du und deine Familie hier?“, fragte ich, um das Thema zu wechseln, aber er zuckte nur mit den Schultern, während er Teller für Teller mit dem alten Handtuch abtrocknete. „Ich glaube, so ungefähr eine Woche“, sagte er. „Das ist eine ganze Menge Zeit“, erwiderte ich. „Jedenfalls für einen Aufenthalt in Doolin. Ich meine bis auf die Klippen in der Nähe, die Aran Islands und die Doolin Cave gibt es nicht wirklich viel zu sehen“, fügte ich hinzu, aber insgeheim freute ich mich, dass er eine Weile bleiben würde. „Darauf kommt es meinen Eltern gar nicht an“, er räumte klirrend den allerletzten Teller in den Schrank und schenkte mir ein zufriedenes Lächeln. „Sie wollen sich nicht unbedingt etwas ansehen. Es ist mehr die Ruhe dieses Ortes. Ich meine, alles ist so…“, „So still?“, fragte ich und stellte das Spülmittel zurück in den Schrank. „Ja, schon irgendwie“, sagte er. „Was nicht heißen soll, dass die Bewohner langweilig wären oder so, sie sind weder langweilig noch still, falls du jetzt denkst, ich würde so etwas denken“. „Schon in Ordnung“, sagte ich und warf einen Blick auf die Uhr. Es war bereits halb zehn und draußen stockdunkel. Für einen Moment herrschte Stille. Die Lampen an der Decke surrten in friedlichem Einklang auf den Küchenboden hinab. Er fuhr sich durchs Haar, ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und ich wusste, er würde gehen. Würde seine Schürze ablegen und mir eine gute Nacht wünschen.

„Magst du heiße Schokolade?“, fragte er und ließ sich auf die Holzbank an der Wand fallen. „Was?“, unsicher musterte ich ihn, dann begann ich zu grinsen. „Ja, sehr gerne sogar“, antwortete ich und setzte mich zu ihm. „Ich bin nämlich noch nicht gewillt ins Bett zu gehen“, sagte er und sah zu Boden. „Habt ihr Sachen für Kakao? Ich meine Milch und Pulver?“. „Wir sind ein B&B, natürlich haben wir welches“, sagte ich und deutete auf den massigen Kühlschrank und die unzähligen hohen Regale. „Okay gut. Ist das okay? Ich meine, dass ich hier herumspringe und Kakao mache?“, er zögerte, bevor er sich erhob und zum Kühlschrank hinüber ging. „Nein, es ist alles gut“, sagte ich. „Es ist alles sehr gut“. Und dann machte er Kakao. Er goss Milch in einen kleinen Topf, den ich ihm aus einer der Schubladen holte und setzte ihn auf. Dann wartete er, bis die Milch warm genug war, mischte das Kakaopulver unter und füllte zwei Tassen mit der süß duftenden Flüssigkeit. Er wirkte so gelöst und seine Augen leuchteten, als er sich mit der dampfenden Tasse neben mich setzte und zu reden begann. Er erzählte von Hannah und davon, wie sie jedes Mal, wenn sie versuchte Kakao zu machen, die Milch anbrennen ließ. Er erzählte von den Lehrern an seiner Schule und ich redete von meinen und letztendlich waren sie alle ungefähr gleich. Und er sprach von seinem Vater und seiner Arbeit, die sich als ganz schön sonderbar herausstellte. „Er liebt das Meer so sehr. Er sitzt den lieben langen Tag auf seinem Leuchtturm, schaut hinaus und dokumentiert alles, was in der Nähe der Häfen vor sich geht. Die Tiere, die dort leben, sind ihm wichtig, letztes Jahr hat er eine Gruppe Delfine, die sich in die Bucht verirrt hatte, mit seinem Boot hinaus aufs offene Meer begleitet, um sicherzustellen, dass es ihnen gut geht. Es gibt Tage, manchmal Wochen, an denen er in seinem Leuchtturm schläft. Er kauft sich ein paar Dosensuppen und einen Stapel pappiger Waffeln und dann lebt er da oben, als gäbe es nichts anderes“. Er reichte mir einen großen Becher heiße Schokolade und setzte sich wieder. Die Wärme der Milch stieg mir sanft in die Finger und ich lächelte dankbar. „Ein Leuchtturm der Einsamkeit“, sagte ich und seufzte, dann nahm ich einen Schluck. „Du sagst es“, er nippte ebenfalls an seiner Tasse. „Ich meine, wir können froh sein, dass er für diese Woche mitgekommen ist. Er ist so vertieft in seine Arbeit. Manchmal in den Wochen bei meinem Vater wache ich nachts auf und er ist fort. Und wenn ich aus dem Fenster schaue, dann sehe ich seinen kleinen Kutter mitten zwischen Horizont und Küste. So als würde ich noch träumen“, er lächelte, doch in seiner Stimme schwang etwas mit, was ich nicht recht fassen konnte. Besorgnis, Mitleid, vielleicht Angst. „Ich weiß nicht recht, wie das werden soll“. „Ist doch schön, dass er zumindest nach Doolin mitgekommen ist“, versuchte ich etwas Tröstendes zu sagen, aber ich wusste, wie es mit Menschen war, die sehr in ihre Arbeit vertieft waren. Meine Mom war oft den ganzen Tag mit der Arbeit beschäftigt, sie lebte für das B&B und dafür uns zu ernähren. An manchen Tagen sah ich sie kaum, einmal kurz vor der Schule und dann abends beim Abendessen. „Ja, natürlich“, sagte er und schüttelte den Kopf. „Aber hey, reden wir nicht über meinen Dad. Was macht deiner so?“, ich grinste und schüttelte ebenfalls verlegen den Kopf. „Ach, keine Ahnung“, sagte ich verstohlen. „Ich kenne meinen Dad gar nicht. Er ist schon vor einer ganzen Weile von hier verschwunden“, sagte ich. „Wieso?“, er wandte sich mir zu, während er die letzten Schlucke seiner heißen Schokolade ausschlürfte. „Ich weiß es nicht so genau, aber vermutlich war ihm das hier zu wenig, um sein Leben zu sein. Vielleicht wollte er irgendjemand sein, der Großes tut und die großen Dinge der Welt sieht, anstatt hier zu sein und ein unbedeutendes, kleines Leben zu führen“. „Hm, verstehe“, murmelte er und auch wenn ich ihn mochte und er in meiner Küche saß, die Zeit auf Mitternacht zu rannte und wir Kakao tranken wie Kinder, wusste ich, dass er es im Grunde nicht verstand. Wir waren wie Welten auseinander und doch fühlte ich mich diesem fremden Jungen in diesem Moment unfassbar nah. „Du kannst es nie genau wissen“, sagte er. „Ich meine, vielleicht ist er wegen etwas ganz anderem fort gegangen“. Unsicher schüttelte ich den Kopf, „Ich wüsste keinen anderen Grund, warum jemand sonst seine Familie verlassen sollte, drei kleine Mädchen zurücklässt und nie wieder ein Wort von sich hören lässt. Vermutlich werde ich es auch nie erfahren“, ich seufzte leise, „aber das ist mir recht. Ich möchte ihn nämlich gar nicht kennen lernen, kein bisschen.“ Christopher schwieg einen Moment, als müsste er sich meine Worte zunächst durch den Kopf gehen lassen, bevor er mir ein schüchternes Lächeln schenkte. „Vielleicht hast du recht“, sagte er dann, „nach einer besonders netten Person klingt er nicht“.

Er wusch die Tassen in der Spüle ab und zog die Fensterläden zu, als wäre es seine Küche und seine Tassen und seine Fensterläden und dann legte er seine alberne blaue Schürze ab und wickelte sie um meine Schultern, weil ich anscheinend so aussah als wäre mir kalt, was nicht der Fall war, aber ich sagte Danke und gähnte sehr laut und sehr lange. „Du scheinst müde zu sein, tut mir leid, dass ich dich so vollgequatscht habe“, sagte er und erhob sich schließlich. „Nein, nein. Es war sehr schön mit dir zu reden, es war kein Vollquatschen“. Irgendwie wollte ich noch eine Ewigkeit hier sitzen bleiben und ihm zuhören, aber ich war so müde, dass mir beinahe die Augen zufielen und wollte nicht wissen, wie ich inzwischen aussah. Ich stellte mir mich mit dunklen Augenringen und zerzausten Haaren vor und ihn daneben, so wie er jetzt aussah, und es überkam mich ein solcher Schauer, dass ich beinahe aufsprang und langsam in Richtung Tür schlurfte. „Morgen habe ich Hannah versprochen, mit ihr ans Meer zu gehen“, bemerkte ich beiläufig und öffnete die Tür. Er löschte das Licht und wir traten auf den Flur hinaus. „Die Aussicht ist hier sicher sehr schön“, murmelte er und fuhr sich durchs Haar. Nebeneinander gingen wir die Treppe hinauf, bis wir an der Schwelle zu den Gästeräumen standen. Im Flur war es schon dunkel und Christopher zückte sein Handy, um sich zu seiner Zimmertür hervorzuleuchten. „Ihr könnt mich gerne an eurer Expedition Teil haben lassen“, sagte er dann und hielt noch einen Moment inne. Nur das leise Knacken der Bodendielen zerriss die herankriechende Stille. „Klar, gerne“, flüstere ich und nickte ihn durch das bläuliche Handylicht an, seine grünen Augen noch grüner als je, merkwürdig leuchtend, wie angestrahlt von einer mir verborgenen Lichtquelle. „In Ordnung, sag mir nur Bescheid“, flüsterte er zurück und ein Grinsen huschte über sein Gesicht.

Für einen Augenblick sahen wir uns nur an und harrten in der Dunkelheit aus, er den Schlüssel bereits gezückt und doch zögernd. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wusste gar nichts mehr. Irgendwo draußen erlöste uns das Kreischen einer verirrten Möwe in der Nacht. Wir zuckten zusammen, lächelten uns noch einmal an. Dann sagte er Gute Nacht und schloss die Tür auf. „Bis Morgen“, murmelte ich und verschluckte meine eigene Stimme. Dann schlüpfte er ins Innere des Zimmers und leise fiel die Tür ins Schloss. Die Stille auf dem Gang umhüllte mich mit einem Mal und alle Lichter erloschen vor meinen Augen. Merkwürdig benommen und schweigend stolperte ich über die nächste Treppe in mein Zimmer. Ich warf mich auf mein Bett und starrte die Decke an, versuchte zu verstehen was geschehen war, das mich so durcheinanderbrachte. Und es war mir klar, ohne, dass ich es verstand. Wer war dieser Junge, der mit mir sprach als würden wir uns weitaus länger kennen als ein paar lächerliche Stunden? Bei dem sich alles so anfühlte als wäre er alles andere als fremd und dabei waren wir doch genau das. Fremde. Was bildete ich mir ein? Was begann da in mir zu keimen? Ich drehte mich auf die Seite und blickte in Gesichter von Sängern, die mir ebenso fremd wie nah waren, die ich meinte zu kennen, es aber nicht tat. Ich drehte mich auf die andere Seite und sah in einen leeren, dunklen Raum, der kurzerhand zur Leinwand für Filme wurde, die sich vor meinem Inneren Auge abspielten, alberne Liebesgeschichten, die damit anfingen, dass zwei unbeholfene Teenager nachts in einer Küche Kakao tranken. Es war verrückt und schön und beängstigend zu gleich und ich vergaß mir die Zähne zu putzen und sickerte in einen Schlaf, der mich zumindest für einen Moment vergessen ließ, woran ich die nächsten Tage unaufhörlich würde denken müssen. An diesen Jungen aus Cork, aus Oxford, aus Nicht-Doolin, der irgendwie so viel anders war als alles, was ich in meinem unaufgeregten Leben kennen gelernt hatte.

Tausend Arten von Regen

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