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Erfolgsmodell Kooperation

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Die Grundlage für das Schließen von Kompromissen ist die Bereitschaft zur Kooperation. Wer kooperieren will, muss meist Kompromisse schließen, und wer Kompromisse schließt, will meist kooperieren. Interessante Hinweise auf die Erforschung der Kompromissbereitschaft gibt das sogenannte Gefangenendilemma.

Das Gefangenendilemma ist ein mathematisches Spiel aus der Spieltheorie. Es modelliert die Situation zweier Gefangener, die beschuldigt werden, gemeinsam ein Verbrechen begangen zu haben. Ein Staatsanwalt verhört die beiden Gefangenen einzeln. Sie können also nicht miteinander kommunizieren. Leugnen beide das Verbrechen, erhalten beide eine niedrige Strafe, da ihnen nur eine weniger streng bestrafte Tat nachgewiesen werden kann. Gestehen beide, erhalten beide wegen ihres Geständnisses eine hohe Strafe, aber nicht die Höchststrafe. Gesteht jedoch nur einer der beiden Gefangenen, geht dieser als Kronzeuge straffrei aus, während der andere als überführter, aber nicht geständiger Täter die Höchststrafe bekommt.

Das Dilemma besteht nun darin, dass sich jeder Gefangene entscheiden muss, entweder zu leugnen, also mit dem anderen Gefangenen zu kooperieren, oder zu gestehen, also den anderen zu verraten, ohne die Entscheidung des anderen zu kennen. Das letztlich verhängte Strafmaß richtet sich allerdings danach, wie die beiden Gefangenen zusammengenommen ausgesagt haben und hängt damit nicht nur von der eigenen Entscheidung, sondern auch von der Entscheidung des anderen Gefangenen ab.

Die auf Dauer für alle Beteiligten erfolgversprechendste Strategie ist die Kooperation. In Experimenten waren viele Mitspieler dazu auch bereit. In einem mit vierzig Mitspielern, die jeweils zwanzig Spiele paarweise absolvierten, betrug die Kooperationsrate im Durchschnitt allerdings doch nur relativ bescheidene 22 Prozent.

Schon Aristoteles hielt allerdings in der Nikomachischen Ethik fest: »Die beste Art Freundschaft erfordert ein Verhältnis unter Gleichrangigen, das ein wechselseitiges Geben und Nehmen ermögliche.«

Kooperation heißt demnach immer, dass wir einen Preis zahlen, um einem anderen einen Nutzen zu verschaffen. Auf diese Art erkaufen wir uns selbst Nutzen sowie Reputation. Reputation spielt dabei eine bedeutendere Rolle, als wir zunächst glauben würden.

Wir opfern zum Beispiel wertvolle Zeit, um einem Fremden zu helfen und nehmen dafür in Kauf, zu einem wichtigen Termin zu spät zu kommen. Wir bauen so aber auf lange Sicht eine Reputation auf, die mehr wert ist, als sie an Zeit gekostet hat.

Denn niemand verweigert gerne einer Person mit hoher Reputation Hilfe, das schadet der eigenen Reputation ganz besonders. Bei egoistischen Personen mit geringem Ansehen ist das etwas anderes. Ihre Bitte um Hilfe können wir viel eher unbeschadet ignorieren.

Das gilt übrigens nicht nur für jeden einzelnen Menschen, sondern auch für Gruppen und für Gruppen von Gruppen bis hin zu Staaten. Wenn Griechenland Hilfe braucht, ist die Staatengemeinschaft zur Stelle. Wenn ein Schurkenstaat Hilfe braucht, wendet sie sich ab und denkt, dass die jeweilige Regierung besser die Lehren aus der Not ziehen sollte.

Interessant ist hier übrigens auch der medizinische Zusammenhang von Kooperation und Kapital. Wenn wir uns mit etwas eine gute Reputation verschaffen, werden im Belohnungszentrum des Gehirns dieselben Schaltungen aktiv wie beim Geldverdienen. Reden ist Silber, Schenken ist Gold.

Das Gesetz des Ausgleichs

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