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EIN UNLÖSBARES RÄTSEL

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Das Kulturland Ägyptens ist nur sechsundzwanzigtausend Quadratkilometer groß, also kleiner als Belgien. Zu beiden Seiten des Nils, der in den Gebirgen und Sümpfen Zentralafrikas entspringt, war es ein schmaler Streifen Land von etwa zwölfhundert Kilometer Länge. Dieser schmale Landstreifen verbreiterte sich zweihundertachtzig Kilometer vor der Mündung des Nils in das Mittelmeer zu einem mit der Spitze nach Süden gerichteten Dreieck, dem Delta. Der Nil und die mit seiner Hilfe geschaffenen Kanäle sowie die idealen klimatischen Verhältnisse waren die Quellen des Reichtums Ägyptens. Mit ausdauerndem Fleiß und einem hohen Grad an Geschicklichkeit bebauten die Ägypter ihre riesige Nil-Oase, und daran hat sich bis heute kaum etwas geändert.

»O Ägypten, Ägypten – deine Religion wird nur noch eine Fabel sein, die deine eigenen Kinder nicht mehr glauben. Nichts wird bleiben als Worte in Stein gehauen. Götter und Menschen werden sich schmerzvoll trennen. Und es wird scheinen, als habe Ägypten umsonst mit frommem Gemüt an der Verehrung der Gottheit gewirkt«, so prophezeite es Priesterweisheit am Ende des ägyptischen Reiches. Der ewig wandernde Sand der Wüste verwehte die heiligen Stätten. Und mit dem Sieg des Christentums im Laufe der Spätantike erlosch die Kenntnis von der »heiligen« Hieroglyphenschrift für fünfzehnhundert Jahre. Ägypten wurde ein unlösbares Rätsel, ein hermetischer Raum für Geheimnisforscher, Abenteurer, Astrologen und Verschwörungstheoretiker.

Erst die Expedition Napoleons nach Ägypten im Jahr 1799 und die damit verbundene Erschließung des Nil-Tals brachte die Wende. Bei Schanzarbeiten französischer Soldaten wurde der sogenannte Stein von Rosetta entdeckt, auf dem ein Priesterdekret in hieroglyphischer, koptischer und griechischer Sprache und Schrift eingemeißelt war. Es gelang dem Franzosen François Champollion, die Schrift zu entziffern und nach zehn Jahren mühsamer Erforschung 1822 zum Verständnis aller erreichbaren Inschriften und Papyri vorzudringen.

Als der geniale Forscher 1832 starb, hatte er den Schlüssel zum wahren Verständnis der Geschichte des alten Ägypten gefunden. Erst jetzt war es möglich, den ägyptischen Kalender, der auf der Einteilung des Jahres in drei Jahreszeiten basierte, zu verstehen und damit die Perioden der Geschichte Ägyptens zu erkennen.

Die Sieben Weltwunder

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