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Vorwort

Neue Wege in der Krebstherapie sind nicht nur für die betroffenen Patienten wünschenswert, sondern auch zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen dringend erforderlich. Deshalb arbeiten weltweit Forscher und Ärzte in den Labors fieberhaft an neuen, besseren Behandlungsverfahren. Doch der erhoffte Sieg über den Krebs allein durch schulmedizinische Methoden ist nicht sehr wahrscheinlich – zumindest gibt es derzeit keine Hinweise auf einen solchen Erfolg. Die Bevölkerungsentwicklung macht dieses Problem zusätzlich brisant. Denn die wachsende Zahl alter Menschen führt zwangsläufig auch zu immer mehr Krebserkrankungen, weil diese Krankheit meistens erst jenseits des sechzigsten Lebensjahres ausbricht.

Die Gefahr, an Krebs zu erkranken, wird von vielen Menschen zu wenig ernst genommen. Denn so sehr die Ursachen noch im Dunkeln liegen – die meisten Risikofaktoren, die das Entstehen von Karzinomen begünstigen, sind längst bekannt: Rauchen erzeugt Lungenkrebs, zu viel Sonne – direkt vom Himmel oder auf der Liegebank im Sonnenstudio – zerstört die Haut, ein Übermaß an Alkohol führt zu Leberkarzinomen, der falsche Essrhythmus und ungesunde Nahrungsmittel schaden dem Magen-Darm-Trakt, Stress und ein aus den Fugen geratener Lebensrhythmus hetzen den Menschen und schwächen seine Abwehrkräfte. Wenn dann noch im Erbgut beziehungsweise in der Generationenfolge eine Disposition für Krebs besteht, wächst das Risiko, dass die Krankheit tatsächlich ausbricht.

Merkwürdigerweise kennen die meisten Menschen diese Gefahren und ignorieren sie dennoch. Dabei könnten viele Krebsleiden durch eine bewusste Vorbeugung vermieden werden. Doch der Blick auf zig Millionen, die sich von Fertiggerichten, Chips und Süßigkeiten, von Fast Food voller Geschmacksverstärker und Aromastoffe ernähren, der Blick auf Zigarettenraucher und auf ein nachwachsendes Heer unsportlicher, dickleibiger Kinder ist ernüchternd – zu viele Menschen sind nicht bereit, die Vorbeugung gegen den Krebs ernsthaft in ihr Leben zu integrieren.

Eine vernünftige Lebensweise, die gleichermaßen dem Leib, der Seele und dem Geist guttut, wäre die wohl wirkungsvollste Maßnahme, um den Krebs langfristig einzudämmen. Eine zweite Möglichkeit ist die Früherkennung. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen haben bereits Millionen Frauen und Männern das Leben gerettet, weil die Karzinome in einem sehr frühen Stadium entdeckt wurden. Die Heilungschancen sind dann besonders hoch. Neben der Prophylaxe und der Früherkennung liegt gegenwärtig auch große Hoffnung in einer Entwicklung, die viele Forscher und Ärzte allerdings immer noch kategorisch ablehnen: die Zusammenführung von altem und neuem Heilwissen.

Erfreulicherweise scheint jedoch ein Umdenken zu beginnen. Das »Deutsche Ärzteblatt« veröffentlichte 2015, illustriert mit einer Mistelfotografie, einen umfangreichen Fachartikel, in dem die sechs Autoren – allesamt renommierte deutsche Mediziner – feststellten, dass die »Akzeptanz komplementärer Methoden sehr groß ist«. Bei einer Umfrage in von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten onkologischen Zentren waren über 90 Prozent der Mitarbeiter der Meinung, dass die komplementäre und alternative Medizin (KAM) für die psychische Gesundheit der Patienten sehr wichtig sei. Und zwei Drittel der Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin sagten bei einer Umfrage, dass sie die komplementäre Medizin »voll akzeptieren«. In dem Fachbeitrag der Ärztezeitschrift hieß es auch: »Zunehmend entdecken Klinikverwaltungen, dass mit einem zusätzlichen (ob komplementären oder alternativen) Angebot Wettbewerbsvorteile auf einem immer enger werdenden Markt entstehen.« Am Ende des Artikels forderten die Autoren »ein qualitätsgesichertes, auf die Onkologie zugeschnittenes Weiterbildungsprogramm«, das engagierten Ärzten und Pflegekräften die Möglichkeiten der komplementären Medizin frei von Vorurteilen aufzeigt. Das sind erfreuliche Perspektiven.

Vielleicht erwächst aus der Bündelung von reichem Erfahrungswissen mit den Erfolgen der konventionellen und komplementären Medizin sogar die stärkste Kraft gegen die Krebserkrankung. Die Misteltherapie ist dafür schon heute eine wegweisende Methode: Sie wird in der modernen Krebstherapie bereits in zwei von drei Fällen als ergänzende Behandlung eingesetzt – und diese Kombination von schulmedizinischem Know-how und anthroposophischen Erkenntnissen wirkt sich für die Patienten segensreich aus. In diesem Buch gehen wir ausführlich auf die Erfolge der Misteltherapie ein – bis hin zu der These, dass sich diese Methode sogar für prophylaktische »Impfungen« gegen Krebs eignet.

Verfasst wurde dieses Buch von einem Autorenduo: Dr. Johannes Wilkens studierte zunächst Theologie, unter anderem bei Professor Hans Küng in Tübingen, danach Humanmedizin in Erlangen. Er arbeitet heute als ärztlicher Leiter der geriatrischen Rehabilitationsklinik Alexander-von-Humboldt-Klinik in Bad Steben und in seiner der Klinik angeschlossenen Privatpraxis. Dr. Wilkens ist für die im engeren Sinne medizinische Seite des Themas verantwortlich. Er bekam für seine wegweisenden Forschungen im Bereich der Komplementärmedizin höchste Auszeichnungen. Als anthroposophisch und homöopathisch arbeitender Spezialist hat er die von Rudolf Steiner erarbeiteten Grundlagen einer differenzierten und optimierten Misteltherapie weiterentwickelt und bringt in den folgenden Kapiteln viele Erkenntnisse und Beispiele aus seiner langjährigen Forschung und Praxis einem breiteren Publikum zur Kenntnis. Der mit mehreren Kulturpreisen ausgezeichnete Journalist und Buchautor Gert Böhm setzt sich seit Jahrzehnten intensiv mit ganzheitlich orientierten Lebensweisen auseinander – vor allem mit den spirituellen Zusammenhängen von Leib und Seele sowie mit dem Einfluss des Lebensrhythmus auf Krankheiten.

Misteln - Kraftvolle Krebsheiler aus der Natur

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