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Kalt wie Eis – Winter Wunderland
ОглавлениеEs ist Nacht. Und kalt. Minus fünf Grad. Gefühlt minus 15. Jörg friert. Selbst die Lederjacke mit Pelz am Hals, die er in dem Nobelladen an der Friedrichstraße gekauft hatte, schützt ihn nicht vor dem eiskalten Wind, der von Osten her durch die Häuserschluchten am Prenzlauer Berg weht. Hinter den Fenstern der zumeist aufwändig sanierten Häuser schimmern die unterschiedlichsten Lampen; ein buntes Farbenspiel, das ein wenig gute Laune in das triste Wintergrau projiziert. Vor dem Haus Schneeberge aus dem Niederschlag der letzten Tages; teils sauber, teils verdreckt vom Granulat das die Hausbesitzer gestreut haben. Jörgs Atem gefriert im Gesicht; er zieht sich die Wollmütze noch tiefer runter, fast über die Augen. Winter – grau, nervig, furchtbar. Die Häuser zwischen Schönhauser und Prenzlauer Allee haben wohl ihre beste Zeit; so frisch, so sauber und so lebendig sahen sie jahrzehntelang nicht aus. Sportwagen parken neben kleinen durchgerosteten Sparbüchsen; eine große Limousine versperrt den Bürgersteig. Kein Problem für Jörg; er macht einen Schlenker drumherum. Der vierzigjährige Mann arbeitet in einem Loft am Osthafen in einer Weingroßhandlung. Entsprechend der Inhalt in der Tasche, die er bei sich trägt. Eine Umhängetasche von JetBlue Airways; mitgebracht von seiner letzten Reise in die USA. Darin: Zwei Flaschen des heute eingetroffenen Tropfens. Er nähert sich dem Haus auf der Belforter Straße, greift in die Jackentasche und fingert nach dem Schlüssel. Doch exakt vor seiner Haustür – Nr. 49 – erwartet ihn eine Überraschung. Tief in sich gekauert sitzt da ein Mann. Noch jung. Etwa 27; nur eine dünne Jacke am Körper. Das zu beurteilen lässt das fahle Licht der Straßenbeleuchtung zu. Jörg macht sich bemerkbar, zögert aber: "Darf ich mal durch?" Der junge Mann rührt sich nicht. Jörg schaut skeptisch; Unsicherheit ergreift Besitz von ihm. Und das Kopfkino beginnt eine Vorstellung; eine Mischung aus Krimi und Horrorfilm in der der junge Mann aufspringt und Jörg ein Messer in den Leib rammt. Okay, einen Versuch noch. Jörg atmet durch: "Entschuldigung?" Der Mann sieht auf. Na also, geht doch. Ein hübsches, maskulines, freches Gesicht mit Dreitagebart; gekrönt von schulterlangem Haar. Doch gekennzeichnet von Frieren und Sorge. Jörg: "Danke." – "Sorry." Er wischt sich die Nase. Erhebt sich. Jörg schließt die Haustüre auf. Dreht sich um. Der junge Mann geht nur wenige Schritte und lehnt sich an die Hauswand. Deutlich geschwächt. Jörg betritt den wunderschön sanierten Hausflur, der mit vielen Farben von einer großen Liebe der Handwerker zum Detail zeugt – und von der Finanzkraft der Hauseigentümer. Jörg lässt die Haustüre ins Schloss fallen. Bleibt stehen. Schaut zur Tür zurück. Denkt nach. Der junge Mann lehnt indes weiter an der eiskalten Wand. Weint. Ein paar Sekunden später tritt Jörg wieder nach draußen, sieht sich um, entdeckt den Mann: "Geht es Ihnen nicht gut?" – "Natürlich geht es mir Bombe! Deswegen steh' ich bei der Scheiße ja auch hier draußen." Jörg sieht ein, eine echt blöde Frage gestellt zu haben: "Kann ich Ihnen irgendwie helfen?" – "Wenn Sie 'ne Kugel hätten mit der ich mir in den Kopp knallen kann, das wäre cool." – "Wie wäre es zunächst mal mit 'nem Kaffee?" Der junge Mann schaut Jörg jetzt ins Gesicht. Sein Dackelblick, seine Traurigkeit ... alles Leid der Welt scheint sich in seinen Augen wieder zu spiegeln. Dann nickt er dankbar.
Wenig später befinden sich die beiden Männer in Jörgs Wohnung. Etwas Bauchweh hat der schon sich einen Typen von der Straße mit hoch zu nehmen, aber … was soll's? Sein Gast sieht sich derweil in der gemütlich eingerichteten Wohnung um. Viel Farbe auch an den Wänden dort; dazu Möbel aus Holz und Leder. In Regalen lagern Weinflaschen. Jörg kommt aus der Küche ins Wohnzimmer zurück; in der Hand zwei dampfende Becher Glühwein: "Ist vielleicht der bessere Drink jetzt." Ein Bild von einer gutaussehenden Frau steht auf dem Regal. Jörg: "Hier, bitte!" – "Danke. Bin übrigens der Patrick. Ist das da Deine Freundin?" – "Ex-Freundin. Hat nicht funktioniert mit uns beiden." Jörg betrachtet Patrick jetzt genauer. Die Klamotten sind sportlich leger, waren mal teuer, sehen aber ziemlich mitgenommen aus. Die Schuhe bewegen sich an der Grenze des Strukturverlusts. Patrick ist klar als sportlich durchtrainierter Typ einzuordnen, nur eben etwas vom offensichtlich häufigen Herumlungern auf der Straße gezeichnet. Sein wuscheliges Haar harmoniert gut mit dem Dreitagebart; das jungenhafte Gesicht hat eine Fröhlichkeit in sich, die selbst in dem Stresszustand, in dem Patrick sich befindet, noch zu erkennen ist. Patrick zeigt auf die Flaschen, grinst dabei: "Bist ein kleiner Alki oder Kenner?" Jörg erwidert das Lächeln: "Ein wenig von beidem." Ihre Blicke treffen sich. Man spürt; Patrick lockert etwas auf. Jörg: "Und Du?" Wohl die falsche Frage, denn Patricks Gesichtsausdruck verfinstert sich. Seine Stimme klingt bitter: "Job verloren, Wohnung weg. Und kein Schwein von meinen sogenannten Freunden will was von mir wissen. Hab keinen Cent mehr in der Tasche. Ist echt scheiße wenn man so abstürzt. Echt scheiße!" Jörg schluckt: "Trink erstmal und wärm' Dich auf!" Patrick nimmt einen Schluck. Die beiden setzen ihre Unterhaltung fort. Mit schleppenden Worten, dann etwas auftauender erzählt Patrick, was in seinem Leben schief gegangen ist. Jörg hört ihm aufmerksam zu, doch immer wieder muss er auf die Uhr schauen. Es wird spät. "Tja, bei dem, was Du durchgemacht hast, muss Dir jemand helfen, ganz klar." Patrick baut wieder nah am Wasser: "Mir hilft keiner mehr." – "Blödsinn. Jobcenter, der Staat. Irgendwas geht immer." – "Kenn' ich mich nicht mit aus. Ich werd' jetzt auch mal wieder. Du willst sicher ins Bett." Jörg, schlank von Statur und im Auftreten eher der Buchhaltertyp wird seinem Naturell gerecht und nickt: "Schon. Ist spät. Muss morgen früh raus. Die Kunden wollen bedient werden. Und wo kommst Du heute Nacht unter?" – "Am Park um die Ecke, am Wasserturm, unter der S-Bahn an der Landsberger; irgendwo werd' ich schon 'ne Hütte finden." Jörg denkt kurz nach. Er weiß, dass das für ihn keine Option ist: "Ich kann Dich doch nicht in die Kälte schicken. Das müssen mindestens minus zehn Grad draußen sein." Daraufhin glaubt Jörg, so etwas wie ein flüchtiges Lächeln bei Patrick gesehen zu haben.
Jörg liegt im Doppelbett seines Schlafzimmers und lauscht den deutlich vernehmbaren Geräuschen aus dem Badezimmer. Als das Licht dort verlischt kommt Patrick – in Unterhose – zu Jörg und steigt ebenfalls ins Bett. Er sieht erholter, sehr viel frischer und entspannter aus. Sein Waschbrett ist gut in Form. Der Rest auch. Vom Bauchnabel zur Gürtellinie führt eine schmale Haarlinie in Richtung Intimbereich. Nur eine kleine Lampe spendet Licht. Jörg: "Alles klar?" Patrick schüttelt den Kopf: "Vor fünf Tagen haben wir uns kennengelernt, und ich penn' immer noch hier. Mein ganz persönliches Winter-Wunderland." Die beiden Männer liegen nebeneinander; ihre Blicke treffen sich hin und wieder. Jörg: "Na und? Mich hast Du bisher nicht gestört." – "Muss aber wenigstens mal Danke sagen. Dass Du mir einfach so hilfst und mich hier wohnen lässt. Essen, Trinken, baden kann ich und alles gratis, einfach cool. Ich meine, zwei Zimmer reichen ja mal gerade für einen." – "Ohne Wohnsitz schaffst Du es nicht. Und die Notunterkunft die das Sozialamt Dir vorgeschlagen hat ist doch unter aller Sau. Ich finde auch noch einen Job für Dich. Ganz sicher." Patrick strahlt über's ganze Gesicht: "Geil. Danke!" Ihre Blicke bleiben einander hängen. Sie schauen sich an. Pause. Dann Jörg: "Du, ich muss Dich aber um 'nen Gefallen bitten." – "Klar! Welchen? " – "Du, ich ... kannst Du noch mal fünf Minuten ins Wohnzimmer wechseln? Vielleicht läuft noch was in der Glotze." Jörg druckst herum; Patrick staunt. "Wieso?" – "Ich muss mal ... fünf Minuten alleine sein." – "Wozu?" Kurzes Schweigen. Jörg: "Alleine sein! Mit mir! So nach fünf Tagen wird's mal wieder Zeit. Manchmal ist eine Zweizimmerwohnung dann doch zu eng für zwei; zumindest ein Schlafzimmer." Er schiebt die Decke etwas nach unten. Patrick kapiert und grinst: "Ach so! Du willst Dir einen runterholen! Du bist geil!" Jörg nickt: "Das Teil glüht schon. Das muss jetzt sein. Und ich hab keinen Bock jetzt irgendwie auf's Klo zu gehen. Sorry." Doch Patrick steht nicht auf, lächelt: "Naja, ist ja normal. Und es ist Deine Wohnung. Da musst Du Dich nicht entschuldigen." Jörg merkt, dass Patrick keinerlei Anstalten macht aufzustehen, sondern ihn einfach nur anschaut: "Ich meine, wenn's Dich nicht stört, kannst Du bleiben. Wir machen das Licht aus und Du pennst dann eben. Mir macht das nichts. Und es dauert sowieso nicht lange bei dem Druck." Patrick sagt überhaupt nichts und verharrt in der abwartenden Haltung. Jörg schiebt die Decke derweil ganz weg. Das kleine Lämpchen brennt noch. Er hat keine Hose mehr an. Ihm ist's jetzt egal. Sein Schwanz, unbeschnitten, mittlere Größe am oberen Ende der Skala und oberhalb mit einem kräftigen Busch dekoriert zeigt bereits seine härtere Verfassung. Es wird offenbar wirklich Zeit. Die Vorhaut ist leicht zurückgezogen. Jörg nimmt ihn in die Hand und beginnt, ihn zu reiben. Patrick schaut zu ohne zu erkennen zu geben ob ihm das gefällt oder nicht. Eine Neugier ist ihm auch nicht anzusehen; ein Desinteresse aber auch nicht. Jörg nimmt eine Packung Tempo und reicht sie dem Bettnachbarn: "Hier, wenn Du auch willst oder musst, dann fühl' Dich wie zu Hause." Er wichst sich jetzt härter. Patrick schluckt. Ist unentschlossen: "Weißt Du, Du tust so viel für mich. Aber ich bin nicht schwul." Jörg, laut stöhnend: "Ich auch nicht." Patrick greift zu Jörg rüber, schiebt dessen Hand zur Seite, so dass der seinen Schwanz auf die angespannte Bauchdecke fallen lässt. Dann nimmt Patrick den heißen Kolben in die Hand und beginnt ihn zu wichsen. Ungewohnt zwar offensichtlich, aber – es funktioniert. Vorsichtig beginnend gewinnt er an Vertrauen und fasst härter zu. Immer schön auf und ab; immer schön gleichmäßig reibt er Jörgs an der Spitze feucht werdende Latte: "Du bist sicher dass Du nicht schwul bist?" – "Ist doch egal jetzt. Ich bin geil. Meine Hand, Deine Hand, völlig wurscht." – "Hätt' ich am ersten Abend gedacht, dass Du schwul bist, wäre ich nicht geblieben." Sagt er, wichst aber unverändert sorgfältig weiter. Jörg atmet schwer; er gibt sich dem Geschehen vollkommen hin und ist wie in Trance, stellt aber trotzdem klar: "Ich bin nicht schwul." Patrick setzt sich jetzt aufrecht vor Jörg hin und gewinnt so eine Position, in der er Jörg besser handhaben kann. Mit der anderen Hand fasst er Jörgs Eier an, streichelt vorsichtig unter dem behaarten Sack und entlockt Jörg damit einen Aufschrei der Lust. Patrick spürt aber, dass auch an ihm etwas vorgeht, lässt die Hoden in Ruhe und fasst sich selbst an. Der feuchte Fleck auf der Unterhose spricht eine klare Sprache. Auch seiner steht bis zur Zimmerdecke. Jörg erwacht aus seiner gefühlsmäßig begründeten Abwesenheit, blickt zu Patrick, erkennt dessen Ständer: "Und an was denkst Du jetzt?" – "Dass ich Dich mag. Du hilfst mir. Alles andere ist unwichtig." – "Kannst Du blasen?" – "Einen Typen? Weiß nicht. Nie gemacht." Kurze Bedenkzeit, dann nähert sich Patricks Mund Jörgs Schwanz und saugt sich an dem Glied fest. Langsam, dann immer schneller lutscht er den Gastgeber. Der stöhnt auf: "Vorsicht! Ich spritze gleich." Patrick reduziert das Tempo seiner Bewegungen, wechselt die Hand. Jörg: "Was ist eigentlich mit Dir?" Patrick: "Was meinst Du?" Jörg: "Das weißt Du doch genau." Jörg richtet sich auf, schiebt Patricks Decke weg, greift in den Schlitz von Patricks Shorts und holt den fetten Schwanz aus der Hose. Patrick lässt es zu. Aber er bekräftigt: "Ich bin nicht schwul." – "Soll ich aufhören?" – "Nö! Auf gar keinen Fall. Mach nur!" Patrick lässt Jörgs Schwanz los, lehnt sich zurück und genießt die Auf- und Ab Bewegungen der sein Teil fest umspannenden Hand. Jörg betrachtet das Geschlechtsorgan, das wie seines gerade geformt ist und in etwa dieselbe Größe bietet; wenn auch mit fein säuberlich gestutzter Schambehaarung. Ein Gedanke schießt ihm durch den Kopf. Ja oder nein? Er entscheidet sich für ein Ja, beugt sich nach vorne und lässt seinen Mund fest Patricks Schwanz umschließen. Patrick ist zuerst irritiert, stöhnt dann aber laut auf: "Geil! Besser als jede Frau! Wahnsinn! Das ist ein verfickter Wahnsinn, aber geil!" Kurze Zeit später ändern die beiden ihre Haltung. Ihre Körper, ihre Beine und Arme verstricken sich ineinander. Zwei Männer, ein Knäuel. Blasen, wichsen, küssen, sich streicheln an allen Stellen. Ihre Körper werden schweißnass. Es ist die Power, den ihre beiden Körper entwickeln. Sie verlieren jedes Bedenken; sie sind jetzt Sex. Nicht mehr, nicht weniger. Die Schwänze zucken. Jörg streichelt Patricks geilen Hintern. Seine Finger suchen sich den Weg in den Arsch; erst einer, dann zwei – zum Ende wird Patrick von vier Fingern gedehnt. Wohl fühlt der sich, als Jörg ihn von innen massiert! Jörg lässt seine Finger in Patrick kreisen bis er Patricks Körper umdreht, sich ihn regelrecht zurechtlegt. Jörg greift nach einem Kondom auf dem Nachttisch, streift es gekonnt über. Dann sucht sich sein Schwanz den Weg, und mit kurzen Stößen fickt er Patrick in den Hintern. Patrick: "Das gibt es nicht. Ich dachte, so was tut endlos weh. Es ist so geil. Aber nimm die Hand nochmal, bitte!" Jörg zieht seinen Schwanz zurück, das Kondom aus, wichst sein Teil weiter und massiert Patrick mit der anderen Hand von innen. Patrick dreht sich seinerseits um, übernimmt den Handjob, widmet sich Jörg, dessen Teil immer intensiver zuckt. Jörgs Körper bäumt sich auf, als Patrick ihn abwechselnd bläst und wichst. Dann spritzt Jörg ab; ein Riesenschwall reinweißen Spermas landet auf Patricks Oberkörper. Der versucht gar nicht erst, den Strahl aufzufangen. Er wischt sich über den Body, feuchtet seine Hand mit der weißen Soße an und verreibt es über seinen Schwanz. Als Jörg Patricks Glied übernimmt flutschen seine Hände dermaßen leicht über dessen Schwanz, dass auch der nicht mehr lange zurückhalten kann und in kurz aufeinander folgenden Intervallen die Suppe aus sich heraus schießt. Heftig atmend liegen beide nebeneinander auf dem Rücken. Die Beine irgendwie ineinander verschränkt. Patrick bricht als Erster das Schweigen: "Scheißegal, was die Leute reden. Ich bin zwar nicht schwul, aber hier, bei Dir, könnte ich mich dran gewöhnen. Meinst Du, es wird besser, wenn wir's öfter machen?" Jörg denkt kurz nach: "Übung macht bekannter Weise den Meister, oder? Training, sich aufeinander einspielen ... wer weiß. Geil war's. Und dabei wollt' ich mir nur einen wichsen. Und werd' schwul nebenbei." Lachen. Dann Schweigen. Patrick: "Ich denke, es ist besser, wir wiederholen das nicht." – "Stimmt!" – "Oder?" Sie schauen sich in die Augen.