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Die Welt war seit dem »Frieden« mehr aus den Fugen gegangen als während des großen Völkerringens.

Haß und Rachsucht vergifteten die Sinne der Völker.

Sechzig Millionen Menschen! Ein ganzes Volk! Ein Land sollte für das bestraft werden, was eine kleine Zahl von Diplomaten, Industriellen und Militaristen vieler Nationen verbrochen hatte.

In Versailles wurde Gericht gehalten. Ein ungerechtes Richten war es.

In allen Kulturstaaten, selbst bei den Buschnegervölkern und Hottentotten gibt man den Angeklagten Gelegenheit, sich zu verteidigen.

Hier unterließ man es.

Männer saßen zu Gericht, deren Psyche nur auf Haß und Rache eingestellt war.

Fälschungen über Fälschungen wurden begangen.

Riesige Ländermassen, die rein deutsch waren, wurden der Welt als fremdsprachliche dargestellt.

Geographie und Geschichte wurden brutal gefälscht.

Die Leichenfledderer waren an der Arbeit und rissen, mit Hilfe der Geschichtsfälscher, blutige Fetzen aus dem gefesselten Körper des deutschen Reiches.

Ein Ideologe der Lehrkanzel, ein sogenannter Gelehrter und Volksbildner, der durch Zufall auf den Regentenstuhl eines überseeischen Riesen-Staates gekommen war und keine Ahnung von Geographie hatte, insbesondere nicht von der alten österreichischen Monarchie, stellte Friedenspunkte auf, tat sich groß in Phrasen und Gesten und wußte trotz Universitätsbildung nicht einmal, daß die deutsche und tschechische Sprache zwei so grundverschiedene Dinge sind, wie schwarz und weiß.

Den fremden Völkern wurden die gröbsten Lügen aufgetischt.

In den Staaten des »fair play« hatte niemand den Mut, den greifbaren Lügen und verdrehten Tatsachen entgegenzutreten, um der Wahrheit freie Bahn zu schaffen.

Tausende von Universitätsprofessoren und sonstigen Gelehrten kannten die Lügen und unterstützten sie noch durch sogenannte wissenschaftliche Abhandlungen.

Von den eigenen Schultern wurde die Last einfach abgeschüttelt. Der Kopf manches Staatsmannes wurde nach Vogel Strauß’ Art in den Sand gesteckt, um die brutale Unwahrheit nicht hören zu müssen.

Die Staatsmänner und Diplomaten logen, wie immer, weiter. Offenkundige Tatsache wurde abgeleugnet und die öffentliche Meinung weiter vergiftet. Niemand trat dem entgegen.

Ihr, die Ihr wissentlich geschwiegen und durch euer ständiges Schweigen euer Einverständnis erklärt habt, Ihr halft einer rachsüchtigen, vor nichts zurückschreckenden Clique einen Justizmord begehen und seid dadurch mitschuldig geworden.

Der Tag wird kommen, an dem den Völkern Aufklärung über ein Verbrechen wird, durch das man erkennen kann, wie ungerecht und grausam mit einem Sechzig-Millionen-Volke verfahren wurde.

Zuckend wand sich ein armes Land, das einige Machthaber ins Elend gestürzt hatten, am Boden.

Wehe über euch Richter, die Ihr so ungerecht gerichtet! Wehe über euch, wenn eure eignen Völker erkennen werden, welch einen in der Weltgeschichte unerhörten Betrug Ihr euch zuschulden kommen ließet.

Die Stadt unter dem Meere (Roman)

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