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Was du beschließt, lässt er dir gelingen

Originaltitel:

Thou Shalt Decree

Erschienen:

1905

Was du beschließt, lässt er dir gelingen!

- Annie Rix Militz -

„Was du beschließt,

lässt er dir gelingen!“

Hiob 22:28

Im Geist Gottes ist das Gute, das im Leben eines Menschen zum Ausdruck gelangen soll, bereits fertig ausgestaltet.

Nichts kann dem Wissen Gottes hinzugefügt werden. Nichts kam ihm von weggenommen werden. Alles Zukünftige und alles Vergangene ist ihm bekannt, und er ist jetzt der vollständige Tempel des Seins.

Es liegt am Menschen, das, was in einer absoluten und fertigen Schöpfung bei Gott bereits vorhanden ist, in seine Welt zu bringen.

Der Mensch ist nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Aus diesem Grunde ist er ein spirituelles und vollkommenes Wesen. Für sein wahres Wesen gelten dieselben Gesetzmäßigkeiten wie für Gott. Die Inspiration sagt uns, dass Gott alles durch das Wort aus seinem Munde erschafft, indem er sagt: „Sei!“ So ist es dann!

Als Sohn Gottes verrichtet der Mensch alles nach dem Vorbild seines Vaters, und was er beschließt, wird zustandekommen. Wenn er Genesung beschließt, wird Gesundheit eintreten. Wenn er sich für das Leben entscheidet, wird das Tote verschwinden. Wenn er das Schlechte für machtlos erklärt, sorgt sein Wort dafür, dass sich die Bösartigkeit auflöst.

Da das, was sich ihm offenbart, nicht aus Fleisch und Blut, sondern von seinem inneren Vater kommt13, besitzt er den Schlüssel zum Himmelreich, und er kann beschließen, dass auf Erden etwas eintrete, was nach der Prophezeiung Christi bereits im Himmel festgelegt wurde:

Es steht geschrieben: „Ich will dir die Schlüssel zum Himmelreich geben. Alles, was du auf Erden binden willst, soll auch im Himmel gebunden sein. Und alles, was du auf Erden lösen willst, soll auch im Himmel gelöst sein.“14

Im Altertum wurde dem Adepten, der in die Geheimlehre der ägyptischen Magie eingeführt werden sollte, in einer bestimmten Phase seiner Entwicklung gesagt, dass er zwei kleine Wörtchen sagen solle, damit sich sein Wunsch erfülle:

„Es ist!“

Der Schüler wurde ermahnt, ein lauteres, selbstloses und diszipliniertes Leben zu führen, damit er zu jeder Zeit Zugang zum Willen der Götter habe, und seine eigenen Wünsche danach ausrichten könne.

Der Mensch, der außer dem Willen des großen Gottes keinem anderen Willen folgt, kann getrost bei jedem seiner Wünsche erklären: „Es ist!“ Diese Worte werden sich erfüllen, denn sein Wille ist allmächtig. „Er macht es nach seinem Willen mithilfe des himmlischen Heeres und auch mit den Erdenbewohnern, und niemand kann sich seiner Hand erwehren!“15

„Der Wille des gerechten Menschen ist der Wille Gottes“.

Es ist der Wunsch jedes gerechten Menschen, dass Sie sich einer vollkommenen Gesundheit erfreuen mögen. Es ist der Wille gerechter Männer und Frauen, dass sie frei von Schulden seien und ein angenehmes Leben führen mögen.

Jeder herzensgute Mensch wünscht Ihnen Liebe, Intelligenz und Freiheit. Es ist der Wille Gottes, dass Ihnen auf Erden alle Umstände und Eigenschaften zuteilwerden mögen, durch die sich das Himmelreich auszeichnet.

„Gott, unser Heiland, will, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.“ 16

Sagen Sie deshalb zu jedem guten und wahren Ihrer Wünsche:

„Es ist!“

Nachdem Sie es auf diese Weise angeordnet haben, verhalten Sie sich in Wort und Tat so, als ob sich Ihr Wunsch bereits erfüllt habe. Sie haben die Ernte bereits eingefahren, und jedermann kann es sehen.

Ihr Wort des Beschlusses gleicht dem Samen, den Sie in die Erde pflanzen. Jetzt brauchen Sie nur noch darauf zu achten, dass es nicht von Zweifeln, Ängsten und Sorgen zertrampelt wird, und dass Sonne und Tau des gelebten Glaubens es gedeihen lassen.

„Und er sprach: Mit dem Reich Gottes verhält es sich so, wie bei einem Menschen, der die Saat auf einen Acker streut. Der Mensch schläft und steht wieder auf, und die Saat geht auf und wächst, und er weiß nicht, wieso das so ist. Die Erde bringt von selbst den Halm, danach die Ähre, und danach den vollen Weizen in der Ähre. Sobald sie die Frucht gebracht hat, setzt er die Sichel an, denn nun ist die Ernte da.“17 Die Zunge, welche den Beschluss wirksam formulieren kann, wird niemals einen missgünstigen Wunsch äußern.

Ihre Worte sind auf das Gute, das Schöne und das Wahre ausgerichtet. Sie beschreibt keine Krankheiten, denn „die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche. Was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt“.18

Die Zunge des Weisen schweigt sich über Tod, Unfälle, Armut oder Sünden aus, denn ihre Worte sind wertvoll, da sie das Himmelreich auf Erden hervorrufen.

„Wer sich am Nichtigen festhält, verlässt seine eigene Gnade.“ 19

„Sagt untereinander die Wahrheit! Plant in eurem Herzen nichts Böses gegen euren Nächsten!“ 20

„Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten!“ Dieses achte Gebot erfüllen wir, indem wir uns grundsätzlich an die Wahrheit halten. Dieses Gebot weist den Aspiranten an, sein Reden so zu schulen, dass seine Worte niemals verletzend wirken, sondern dass jedes seiner Worte selbst dann, wenn damit kein bewusster Beschluss zum Ausdruck gebracht wird, bereits durch seine bloße Aussprache segensreich wirke.

„Durch die Ausrichtung auf die Wahrhaftigkeit erlangt der Yogi die Fähigkeit, für sich selbst und andere ohne praktisches Tun die Früchte des Tuns zu ernten.“21. Swami Vivekananda sagte in diesem Zusammenhang: „Sobald diese Macht der Wahrheit in dir verankert ist, wirst du nicht einmal mehr im Traum die Unwahrheit sprechen. In Gedanken, Wort und Tat wirst du immer die Wahrheit sagen. Du wird jemandem sagen: Sei gesegnet! und er wird gesegnet sein. Wenn ein Mensch krank ist, und du zu ihm sagt: Sei gesund! wird er sogleich wieder gesunden!“

„So soll das Wort, das aus meinem Munde geht, sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und es wird ihm gelingen, wozu ich es sende.“22 (Jesaja 55,11)

„Wenn ihr in mir bleibt, und euch meine Worte zu Herzen nehmt, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch zuteilwerden. Indem ihr viel Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist, wird die Herrlichkeit meines Vaters sichtbar.“ 23

Verbleiben Sie ständig im Bewusstsein dessen, dass Sie der Sohn des Allerhöchsten sind, und lassen Sie nur gute Worte über Ihre Lippen kommen, egal, ob diese hörbar sind oder nicht. Indem Sie Früchte hervorbringen, die zu Ihrer Heilung und zur Genesung anderer beitragen, verherrlichen Sie auf diese Weise Gott; verwenden Sie Worte, die Ihnen ein tadelloses Leben voller Frieden, Wohlergehen und Glück bescheren. Dies alles aufgrund ihrer stillschweigenden unabänderlichen Beschlüsse!

Sie sind der von Gott gefasste lebende Beschluss des Guten. Lassen Sie Ihr Licht scheinen! „Sobald du eine Sache beschließt, wird sie geschehen, und das Licht wird auf deinen Wegen strahlen!“24

Betrachten Sie dieses Zitat als ein Gebot. Richten Sie sich ebenso nach ihm, wie nach den Zehn Geboten!

Gott sprach: „Lasset uns nach unserem Ebenbild Menschen machen, die über die Erde herrschen.“25

Die Zeit wird kommen, ja sie ist schon da, wo der siegreiche gottgeweihte Mensch sich auf sein Vorrecht besinnt, alles, was er sich wünscht kraft der folgenden magischen Worte ins Dasein zu bringen:

„Es ist!“

13 Matthäus 16:17

14 Matthäus 16:19

15 Daniel 4:35

16 1, Tim. 2

17 Markus 4, 26:29

18 Sprüche 12:18

19 Jonah 2:8

20 Sacharja 8:16-17

21 Zitat von Patanjali (indischer Weiser)

22 Jesaja 55:11

23 Johannes 15:7-8

24 Hiob 22:28

25 Schöpfungsgeschichte 1:26

Seien Sie immer guter Dinge!

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