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Beruhigung der Gestaltungen

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Die letzte Anweisung in dieser Reihe besteht darin, zu üben, mit jedem Atemzug die Gestaltung des Körpers zu beruhigen. Wir können das auf zwei Arten tun. Wenn wir den Satz »Den ganzen Körper empfindend einatmen und ausatmen« so verstehen, dass wir uns unserer gesamten sitzenden Haltung bewusst werden, bedeutet die Beruhigung der Gestaltung des Körpers, eine ruhige, beständige Haltung einzunehmen und unsere Neigung zur Bewegung zu beruhigen. Wir können uns vornehmen, eine bestimmte Zeit lang keine absichtliche Bewegung durchzuführen.

Beziehen wir den Satz »Den ganzen Körper erleben« auf den Atemkörper, so bedeutet die Beruhigung der Gestaltung des Körpers, sich mit der Absicht zu verbinden, das Atmen selbst zu beruhigen. Manchmal hilft es dann, einfach leise die Worte »ruhig, beruhigend« zu wiederholen. Ist der Atem ruhig, dann wird auch der Körper ruhiger, und wenn die Körperhaltung ruhiger wird, beruhigt sich der Atem. Beides steht in Wechselwirkung miteinander.

Es ist überraschend, wie oft wir in unserem Leben den Atem übersehen und ihn in unserer Meditationspraxis manchmal langweilig finden. Nicht nur, dass jeder Atemzug uns am Leben erhält – die bewusste, achtsame Wahrnehmung des Atems bildete die Grundlage für das Erwachen des Buddha. Sie kann auch die Grundlage unseres eigenen Erwachens sein.

»Wenn euch, ihr Mönche, andersfährtige Pilger etwa fragen sollten: ›Was war das, ihr Brüder, für ein Verweilen, in dem der Erhabene während der Regenzeit am meisten verweilte?‹, so mögt ihr Mönche auf solche Frage den Pilgern antworten: ›In der Einigung bedachtsamer Ein- und Ausatmung hat der Erhabene während der Regenzeit am meisten geweilt.‹ …

Wenn man nun, ihr Mönche, zu Recht von etwas als ›Edles Verweilen‹ oder ›Göttliches Verweilen‹ oder ›Verweilen des Vollendeten‹ sprechen kann, so mag es bei der Einigung bedachtsamer Ein- und Ausatmung sein.

Die da, ihr Mönche, übende Mönche sind und in geistiger Unermüdlichkeit verweilen, um den unübertrefflichen Yoga-Frieden zu erreichen, die führt die Einigung bedachtsamer Ein- und Ausatmung, entfaltet und ausgebildet, zur Triebversiegung. Die da aber, ihr Mönche, als Mönche Heilige sind, Triebversiegte, Endiger, die das Werk gewirkt, die Last abgelegt, das Heil sich errungen, die Daseinsfesseln versiegt haben, die durch vollkommenes höchstes Erkennen erlöst sind, die führt die Einigung bedachtsamer Ein- und Ausatmung, entfaltet und ausgebildet, schon zu Lebzeiten zu glücklichem Verweilen in achtsamer Klarbewusstheit.«9

1. Bhikkhu Ñāṇamoli und Bhikkhu Bodhi, Übers., The Middle Length Discourses of the Buddha (Somerville, MA: Wisdom Publications, 1995), 955. Dt.: Die Lehrreden des Buddha aus der Mittleren Sammlung, übers. von Mettiko Bhikkhu (Kay Zumwinkel), Jhana Verlag, Uttenbühl, 2. Auflage 2012, Nr. 119.http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m119z.html.

2. Ebenda 956–58; dt.: 119.

3. Ebenda 145; dt.: 10.

4. Anālayo, Der direkte Weg. Aus dem Englischen übersetzt von Ilse Maria Bruckner und Siegfried C.A. Fay, Verlag Beyerlein & Steinschulte, Stammbach 2010. Siehe Anmerkung Kapitel 1, Punkt 1.

5. Ebenda.

6. Bhikkhu Ñāṇamoliund Bhikkhu Bodhi, Übers., The Middle Length Discourses of the Buddha (Somerville, MA: Wisdom Publications, 1995), 748. Dt.: Die Lehrreden des Buddha aus der Mittleren Sammlung, übers. von Mettiko Bhikkhu (Kay Zumwinkel), Jhana Verlag, Uttenbühl, 2. Auflage 2012, Nr. 91. http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m091z.html.

7. Ebenda, 943; dt.: 118.

8. Ebenda, 944; dt.: 118.

9. Bhikkhu Bodhi, Übers., The Connected Discourses of the Buddha (Somerville, MA: Wisdom Publications, 2000), 1778. Dt.: http://www.palikanon.com/samyutta/sam54.html#s54_11.

Achtsamkeit Bd. 1

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