Читать книгу Hafterlebnisse eines DDR-Bürgers 2. Teil - Jürgen Brand - Страница 19

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Leider konnte man sich nie satt essen, weil jeder Arrestant mit Bedacht so wenig wie möglich bekam. Wir forderten, die Verordnungen zu lesen, in denen stand, dass so wenig Essen für Gefangene ausreichte. Doch diese Verbrecher in Uniform gaben uns nichts dergleichen. Wahrscheinlich wollten sie für den Fall, dass eine Menschenrechtskommission Zutritt zu den Gefängnissen erlangte, nichts Beweisbares haben. Bei Beschwerden wegen des Essens wurde immer gesagt: „Ihr seid hier nicht im Urlaub“, oder „Macht, was verlangt wird, dann kriegt ihr mehr.“ Dreckspack, dachte ich mir oft, ihr gehört in diese Zellen rein. Leider konnte ich nicht alles sagen, was ich dachte, da ich sonst ein neues Strafverfahren riskiert hätte. Es hätte aber auch nichts genützt, denn die machten trotzdem, was sie wollten. Ich kann genauso stur sein wie diese Banditen, sagte ich mir immer wieder. Schlimm war bei der Sache, dass mich die harte Haftunterbringung psychisch und physisch schädigte. Hinzu kamen die Verhöre, die einen Menschen noch zusätzlich fertigmachten. Eines Tages wird die Gerechtigkeit kommen und dann werden die in der Hölle schmoren, dachten wir Häftlinge.

Hafterlebnisse eines DDR-Bürgers 2. Teil

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