Читать книгу Das Wasserkomplott - Jürgen-Thomas Ernst - Страница 10
5. Kapitel
ОглавлениеUm die Bekanntheit der Familie zu steigern, ließ der Verein von einer Werbeagentur ein Logo erstellen. Dieses Logo fand sich später überall auf den Broschüren, an Rednerpulten, wenn Vorträge gehalten wurden, als fixer Bestandteil von Werbungen in Zeitschriften und Magazinen. Es zeigte die Zeichnung einer Gelbbauchunke mit großen, lächelnden Augen, tastenden Schwimmfüßen und strahlendem Mund. Darunter konnte man lesen: »Schenk der Natur ein Lächeln«.
Die Popularität der Familie und ihre Vorbildwirkung waren so groß, dass sich das Vermögen auf dem Vereinskonto bald verdoppelte. Noch im selben Jahr erwarben sie eine 117 Hektar große Feucht-, Streu- und Magerwiese, die sich im Hochgebirge befand. An einem wolkenlosen Oktobertag streiften Amanda, Fynn und einige Mitglieder der Familie durch dieses Gebiet und staunten über die Landschaft mit ihren Sträuchern und Gräsern, deren sommerliches Grün allmählich in ein dunkles Braun überging. Fynn stand mit seinen Gummistiefeln gerade am Rand eines wassergefüllten Moores, in dem sich das tiefe Blau des herbstlichen Himmels spiegelte. Und als er nicht weit entfernt die ockerbraunen Heidelbeerstauden sah, die wie ein riesiger Teppich das Gelände bedeckten, wusste er, dass er genau das immer gewollt hatte. So oft wie möglich in der Natur zu sein und den Rhythmus der Jahreszeiten zu spüren.
Er jauchzte vor Freude. »Halleluja, ist das schön!«, rief Fynn seinen Freunden zu, die sich lachend über seinen Gefühlsausbruch zu ihm umdrehten.