Читать книгу Ich will dich beschenken! - Gott - Jürgen Werth - Страница 13

… eine Stadt, die Weihnachten abgeschafft hat.

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Und in der es kalt geworden ist, nicht nur im Winter.

Bis sich an einem Sommertag ein alter Holzschnitzer in der Stadt niederlässt. Er ist anders als alle anderen. Freundlich. Hilfsbereit. Liebevoll.

Das fällt zuerst den Kindern auf. „Warum bist du so anders?“, fragen sie ihn nach ein paar Wochen.

„Weil ich Weihnachten kenne!“ antwortet er.

Und dann nimmt er die ersten mit in seine Werkstatt. Dort entdecken sie eine fremde Welt: Sie sehen, wie geschnitzte Engel, Hirten und Tiere entstehen, ein Elternpaar und ein kleines Kind in einer Krippe. Und der Alte fängt an zu erzählen. Von Weihnachten. Von dem Gott, der seine Menschen in ihrer kalten Welt so sehr geliebt hat, dass er sich auf den Weg gemacht hat und in ihre kalte Welt hineingeboren worden ist.

Und sie sehen und hören und staunen. Und kommen immer wieder.

Bald schöpfen die Verantwortlichen der Stadt Verdacht. Sie sehen ihren Einfluss schwinden und versuchen deshalb, das unheimliche Treiben zu beenden und den Holzschnitzer aus ihrer Stadt zu jagen. Doch der lässt sich nicht einschüchtern. Und die Kinder stehen zu ihm. Sie haben längst verstanden, dass ihre Stadt anders werden kann, wenn sie Weihnachten wiederentdeckt.

Zuhause erzählen sie von der wundersamen Welt in der Werkstatt des Schnitzers. Und von der wundersamen Geschichte, die die sonderbaren Figuren erzählen. Und dass man noch helfende Hände braucht, damit alles rechtzeitig fertig wird …

Einige Erwachsene erklären sich bereit. Zögernd erst, neugierig nur. Aber dann mit wachsender Begeisterung. Sie kommen in die Werkstatt des Holzschnitzers und packen mit an.

Endlich ist es so weit. Die Weihnachtswelt wird aus der Werkstatt auf den Marktplatz gebracht. Und dann soll es endlich Weihnachten werden! Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit.

Doch dann stellen die Menschen schnell fest: Das Kind ist weg! Gestohlen! Vom Bürgermeister und seinen Kumpanen. So viel haben diese Herren schließlich verstanden: Ohne das Baby muss Weihnachten ausfallen.

Der Holzschnitzer hat die Stadt inzwischen verlassen. Seine Mission ist erfüllt. Er kann den Leuten nicht mehr helfen.

Doch die Menschen in der Stadt sind längst viel freundlicher und hilfsbereiter geworden und wollen sich Weihnachten nicht mehr nehmen lassen. Beherzt legen sie ein lebendiges Kind in die Krippe. Dann feiern sie Weihnachten. Und die Liebe. Und es wird wieder hell und warm in ihrer dunklen und kalten Stadt.

Ich schaue mir noch einmal das Kalenderbildchen an und beschließe:

Heute mache ich ein kleines Gedankenexperiment und stelle mir vor, das allererste Weihnachten hätte nie stattgefunden …

Ich will dich beschenken! - Gott

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