Читать книгу Ich will dich beschenken! - Gott - Jürgen Werth - Страница 16
… den Himmel.
ОглавлениеSo, wie ich ihn mir jetzt einfach mal vorstellen will.
Es ist, sagen wir mal, im Jahr 5 vor unserer Zeitrechnung. Ein Berater stürmt aufgeregt in den himmlischen Thronsaal:
„Sag, dass das nicht wahr ist, großer Gott! Du willst deinen Sohn in die Welt schicken? Zu den Menschen, zu diesen Menschen? Weißt du, dass das lebensgefährlich ist?
Und richtig zur Welt kommen soll er? Wie ein gewöhnliches Geschöpf? Als – Baby? Du bist doch der Schöpfer!
Und dann der Geburtsort: Bethlehem! Gut, da kommt David her – aber das ist Geschichte! Lange her! Wer spricht heute noch von Bethlehem! Ein Kaff ist das doch!
Und die Eltern! Maria – das Mädchen kennt doch keiner! Und Josef ist Handwerker, Zimmermann! Das sind doch ganz gewöhnliche Leute!
Als Geburtsort hast du eine schlichte Behausung ausgesucht, habe ich gehört. Also wirklich, ist im „King David“ in Jerusalem denn so gar nichts mehr frei? Soll ich mal anrufen?
Und Hirten sollen das Begrüßungskomitee bilden, das ist mir ebenfalls zu Ohren gekommen. Hirten! Wer nichts wird, wird Hirt! Wenigstens der Bürgermeister sollte kommen! Wenigstens der!
Das geht alles überhaupt nicht! Bedenke deinen Imageverlust, Gott! Das kriegst du nie wieder hin.“
Aber der große Gott lächelt ihn freundlich an:
„Ja, ich mache mich ganz klein. Ich will für keinen mehr zu groß sein.
Ich werde ohnmächtig. Ich will für keinen mehr zu stark sein.
Ich komme meinen Menschen ganz nah. Ich komme in sie hinein, will mit ihren Augen sehen, mit ihren Ohren hören. Will fühlen wie sie, will denken wie sie.
Ich werde unbedeutend. Alle sollen sich zu mir trauen können.
Ich werde arm. Man kann künftig mit dreckigen Schuhen zu mir kommen, mit ungewaschenen Händen, mit abgetragenen Kleidern.
Ich will meinen Menschen zeigen, wozu wahre Liebe fähig ist. Ich will ihnen diese Liebe zeigen. Sie sollen endlich erkennen, wer ich wirklich bin. Ich will sie zurücklieben in meinen Himmel.“
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Ich betrachte noch einmal das Himmel-Bild hinter dem Türchen und beschließe:
Ich werde Gott heute einfach mal sagen, wie wunderbar er ist.