Читать книгу Ich will dich beschenken! - Gott - Jürgen Werth - Страница 20

… den Himmel – noch einmal.

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Mehr als drei Jahrzehnte sind inzwischen vergangen. Und der Berater ist noch ein bisschen entrüsteter als damals:

„Jetzt lässt du dir den Prozess machen! Umgekehrt wär’s angemessen! Umgekehrt!

Gefoltert wird er, angespuckt, ausgelacht, ans Kreuz genagelt – das ist dein Sohn! Das bist du! Das hat ein Gott nun wirklich nicht nötig!

Dir glaubt keiner mehr, dass das dein Sohn ist.“

Aber Gott bleibt auch diesmal dabei:

„Ja, ich lasse mir den Prozess machen. Und ich nehme das Urteil an. Erleide die Strafe. Damit Menschen auf ewig straffrei ausgehen können. Anders kriegen wir das Problem der Schuld nicht weg.

Ich gehe für sie den untersten Weg, bis in den Tod. Ich will wissen, was Sterben ist. Keiner soll mehr sagen können: „Hier unten kennst du dich nicht aus.“

Ich will sie mit Liebe überwältigen. ‚Niemand hat größere Liebe als der, der sein Leben lässt für seine Freunde‘, habe ich ihnen ausrichten lassen.“

Krippe und Kreuz – beides ist unvorstellbar. Undenkbar. Unglaubbar. Stellt alles auf den Kopf. Und gehört auf geheimnisvolle Weise zusammen. Und das nicht nur, weil’s so eine schöne Alliteration ist. Weihnachten hören wir: „Euch ist heute der Heiland geboren!“ Und nach Karfreitag und Ostern: „In keinem anderen ist das Heil als in dem Gekreuzigten und Auferstandenen.“

Gott kommt aus der Komfortzone der himmlischen Herrlichkeit in die Todeszone der irdischen Erbärmlichkeit. Und Menschen werden heil – durch das Kind in der Krippe und durch den Mann am Kreuz. Durch den Auferstandenen, den Todbesieger. Den Angstbesieger. Den Verzweiflungsbesieger.

Jesus Christus ist der Sohn Gottes. Und er ist der Sohn von Maria. Ganz Gott und ganz Mensch. Er ist Gottes Himmel mitten im Alltagsstaub unserer Erde. Eine merkwürdige Kombination. Aber eine heilvolle, eine heilende Kombination. Ein Geheimnis, das man nicht so einfach auflösen kann und auch nicht auflösen sollte.

Rätsel kann man lösen. Geheimnisse muss man stehen lassen, bestaunen, bewundern. Dann erschließen sie sich. Wunder kann man nur bewundern. Und auf diese Weise werden sie immer wunderbarer …

Ich werfe noch einmal einen Blick auf das Kalendertürchen und beschließe, mir heute bewusst Zeit zu nehmen und in Gedanken den Weg von Jesus nachzugehen: vom Himmel auf die Erde – und wieder zurück in den Himmel.

Ich will dich beschenken! - Gott

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