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PROLOG

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Im Sommer, welcher bei mir manchmal bis zum Oktober dauert, fahre ich mit Begeisterung per Fahrrad an die kleine Kiesgrube am Rande der Stadt. Ich liebe es, in dem klaren Seewasser zu schwimmen, das nicht diesen unangenehmen Chlor- und Schwimmhallengeruch verbreitet. Das Wasser sollte gar nicht so warm sein, umso besser ist das Gefühl nach dem Schwimmen. Ein Prickeln und eine wohlige Wärme strömt nach dem Bad durch den gesamten Körper.

Auf der Fahrt zum See kreisen meine Gedanken, fahren Achterbahn oder schleichen einfach ruhig am Boden meinem Rad hinterher. Jedes Mal ist es anders. Manchmal verwandelt sich angestaute Aufregung auf einen Schlag in Belustigung. Das liegt an den Wahrnehmungen auf meiner Fahrt, entweder sehe ich witzige Personen, kleine kesse Hunde oder aufgeplusterte Entenmütter am Dorfteich. Am See erholen sich auch andere Badefreudige. Ich liege auf meiner Decke und nehme das umwerfend oberflächliche Geplauder meiner Handtuchnachbarn wahr ...

An einem dieser Tage kam es mir in den Sinn, aufzuschreiben, was mir an Erlebnissen und Gedanken schon jahrelang im Kopf herum geschwirrt ist.

Einige Formulierungen hatte ich immer und immer wieder in Gedanken parat. So manchem Erlebnis gelang es, sich unendlich viel Raum in meinem Kopf zu verschaffen und mir gelegentlich ein klein wenig den Schlaf zu rauben. Ab und zu entwickelte sich in mir der Wunsch, nachts einfach aufzustehen, um mit dem Schreiben zu beginnen. Doch jedes Mal hat er mich gehindert, dieser innere faule Hund, der ziemlich viel Macht über mich ausübte. Leise hat er gebellt: »Es ist jetzt Nacht, alle schlafen, dein Bett ist wohlig warm.« Auch der wuschelige Bettzipfel hat mich immer wieder zurückgezogen. Soviel zu den rein menschlichen Ausreden, um zu begründen, etwas nicht in die Tat umgesetzt zu haben ...

Doch tagsüber kam diese Schreiblust wieder zurück, plötzlich war sie da und jetzt habe ich sie endlich genutzt!

Ich widme dieses Buch meinen Kindern und meinem Mann. Sie alle haben mich als Person gefordert, dieses Erlebnis Südafrika zu akzeptieren, zu verarbeiten und daraus Kraft zu schöpfen sowie eine veränderte und neue Sicht auf viele Dinge und andere Menschen zu entwickeln.

Unsere Erde zeigt sich oft farbenfroh und einzigartig, mancherorts arm und karg, anderenorts üppig und reich. Nutzen wir unsere Chance und sehen jeden Tag als gute Gelegenheit mit unserem Leben zufrieden zu sein.

Wege nach Südafrika

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