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Kupieren – nein danke!
ОглавлениеMitte des 18. Jahrhunderts wurde die Hundesteuer eingeführt, um der vielen Streuner Herr zu werden. Sogenannte Arbeitshunde wurden von der Steuer befreit, und damit man sie auf den ersten Blick erkannte, wurden sie kupiert (französisch: couper = abschneiden). Das galt auch für Jagdhunde.
Nach über 160 Jahren ist das Kupieren in der deutschen Jagdhundeszene zur Selbstverständlichkeit geworden. Wenn man hier kritisch über Sinn und Unsinn diskutiert, wird es meist sehr emotional. Sicher spielt hierbei in Deutschland das »Privileg« eine Rolle, dass eben nur Welpen aus jagdlicher Leistungszucht kupiert werden dürfen – und sich dadurch von denen aus der Schönheitszucht unterscheiden. Das Hauptargument lautet jedoch: Man will Verletzungen an der langen Rute vorbeugen, die durch Splitter, Dornen etc. hervorgerufen werden können, wenn der Hund beispielsweise im dichten, dornigen Gelände arbeitet. Zugegeben, bei Hunden mit dünner, kurzbehaarter Rute ist diese Vorsichtsmaßnahme vielleicht sinnvoll. Aber wieso werden dann eigentlich noch Deutsche Wachtel und Jagdspaniel kupiert? Schließlich haben sie doch langes Fell? Es sei daher die Frage erlaubt, ob das Kupieren rein aus prophylaktischen Gründen bei vielen Rassen tatsächlich sinnvoll erscheint – von der jagdlichen Auslastung ganz zu schweigen.