Читать книгу Welpen-Training für Jagdhunde - Julia Numßen - Страница 17

7-Punkte-Programm für den Züchter

Оглавление

Sicher ist das eine oder andere selbstverständlich für den Züchter, wie beispielsweise das Schmusen und Abliebeln der Welpen. Aber vielleicht ist auch manches Neuland – umso besser, wenn Sie es angesprochen und Klarheit geschaffen haben.

Folgende Punkte sollte der Züchter in den ersten acht Wochen daher zusätzlich zum »Normal-Programm« beherzigen:

• Während die Welpen von der Hündin gesäugt beziehungsweise später dazu gefüttert werden, leise pfeifen.

Das Pfeifen wird positiv von den Welpen aufgenommen, weil sie just in dem Moment Futter bekommen. Der Züchter kann auch abwechselnd zum Pfeifen das fröhliche, mit höherer Stimmlage gesprochene »Honolulu« sagen oder einfach kurz hintereinander mit der Zunge schnalzen. Alle drei »Lautäußerungen« verbindet der Welpe mit Futter – die Basis für das spätere, freudige Kommen auf Pfiff, auf das Schnalzen mit der Zunge oder den Honolulu-Ruf. Warum »Honolulu«? Ganz einfach, »Honolulu!« klingt selbst bei neutraler Tonlage immer noch sehr freundlich und somit positiv. Sie können natürlich auch »Hallihallo« statt »Honolulu« rufen.

• Gewöhnung der Welpen an das Sichdraußen-Lösen ab der 4. Lebenswoche.

Die Rasselbande sollte beim Züchter so gehalten werden, dass sie sich nach Verlassen der Wurfkiste zwangsläufig auf Gras lösen kann. Die Kleinen lernen, ihr Geschäft nicht auf Fliesen oder Teppichboden zu verrichten, sondern auf natürlichem Untergrund – der Grundstein für die Stubenreinheit. Sofern es das Wetter zulässt, sollte die Hundekiste im eingezäunten Welpengehege im Garten stehen. Da die Kleinen, je älter sie werden, ihren Schlafplatz sauber halten, werden sie den Gang nach draußen bevorzugen. Perfekt, wenn dann die Hundekiste auf dem Rasen steht.

• Bei Ausflügen mit der Rasselbande in die Hocke gehen und die Welpen mit Futter belohnen, wenn sie angesaust kommen.

Die Welpen lernen schon früh, den Menschen im Auge zu behalten. Was viele vergessen: Nicht der zukünftige Welpenbesitzer soll seinem Hündchen hinterherlaufen – sondern der Hund seinem Besitzer. Umso besser, wenn der Welpe schon beim Züchter lernt, Kontakt zu halten und auf »seinen« Menschen zu achten.

• Gewöhnung an den Kennel*) ab der 6. Lebenswoche, am besten bei Fahrten ins Revier.

Das erleichtert die spätere Abholung des kleinen Rackers – Autogeräusche kennt der Welpe dann bereits, und falls er auf einer längeren Fahrt irgendwann zur Ruhe kommen und schlafen will, wird er den Kennel gern annehmen. Der Kennel spielt eine Schlüsselrolle im Leben des Welpen, dazu in den nachfolgenden Kapiteln mehr.

• Ausflüge durch Feld und Wald, eventuell auch ans Wasser.

Der Welpe lernt gemeinsam mit Hündin und Wurfgeschwistern neue Situationen und andere Umgebungen kennen. Er muss mit dem neuen Umfeld klarkommen, lernen, sich damit auseinanderzusetzen. Das gibt ihm Selbstvertrauen und er wird später mit seinem neuen Zuhause bei Ihnen nicht überfordert.

TIPP

Beim Welpenanschauen überlassen Sie dem Züchter ein T-Shirt oder eine Decke und bitten Sie ihn, es mit in die Wurfkiste zu legen. Holen Sie dann später Ihren Welpen ab, nehmen Sie das T-Shirt wieder mit. Legen Sie es in den Kennel – schläft der Kleine dann auf der Fahrt zu Ihnen in seine neue Heimat ein, wird er sich dort wohlfühlen, weil ihn vertraute Gerüche umgeben.

• Gewöhnung an die Halsung während der Reviergänge.

Manche zukünftige Welpenbesitzer reisen quer durch Deutschland – umso besser, wenn der Welpe bereits vom Züchter sanft an die Halsung gewöhnt wurde. Dann können Sie den Welpen bei einem Zwischenstopp anleinen, falls die Umgebung zu »unübersichtlich« ist. Besser durch die Leine gesichert, als unter die Räder zu kommen!

• Keine Zerrspiele, kein Überlassen von Beute.

Wenn Sie später mit Ihrem Hund im Team jagen wollen, dürfen Sie es nicht zulassen, dass der kleine Racker bereits in der Kinderstube lernt, Beute streitig zu machen und darum zu kämpfen, ob nun mit der Mutterhündin, den Wurfgeschwistern oder – noch schlimmer – mit dem Züchter. Aus diesem Grund sollten die Welpen nur unter Aufsicht und nur für kurze Zeit an Bälgen, Decken oder Schwarten winden dürfen. Sonst lernt die Rasselbande, dass ihnen die Beute gehört, und nutzen die Gelegenheit, sie anzuschneiden oder wegzuschleppen. Deshalb verbietet sich auch von selbst, den Welpen Spielzeug zu überlassen, das sie ankauen, zerbeißen oder verstecken können. Welpen sind keine Kinder, auch wenn sie noch so niedlich sind.

*) aus dem Englischen = Hundehütte



Welpen-Training für Jagdhunde

Подняться наверх