Читать книгу Wake up, Boys - Julia von Eigen - Страница 7
Sexy Outfit
ОглавлениеAber wie empfing ich ihn? Nackt ging sicherlich nicht, aber da kam mir eine Idee. Ein Hauch von Nerz durfte es sicher sein. Klar, ich lachte laut auf. Wofür hatte ich den meine Pelze?
Nerz auf nackter Haut, das war doch geiler Luxus pur. Ich holte meinen schwarzen wadenlangen Nerzmantel aus der Verpackung, suchte meine schwarzen Pumps. Es waren zwar keine High Heels, aber immerhin ein Acht-Zentimeter-Absatz, und darunter nichts.
Ja, so würde ich ihm die Tür öffnen. Und mir würde es nicht zu kalt sein. Dann noch gut frisiert und geschminkt. Der würde staunen.
Am Abend konnte ich mich auf das Fernsehprogramm einfach nicht konzentrieren, deshalb legte ich mich gegen 22 Uhr ins Bett. Aber an schlafen war aber überhaupt nicht zu denken, ich war viel zu nervös.
Ich stand wieder auf und versuchte einige Vorsichtsmaßnehmen zu treffen, die unübersichtliche große Wohnung zu meinem Vorteil zu nutzen.
Ich schloss die Türen der hinteren Räume ab und deponierte die Schlüssel in meinem Schlafzimmer mit der Aufschrift >Privat<
Dann bereitete ich das Empfangs-Zimmer vor. Der erste Raum im Eingangsbereich, gleich neben der Haustür schien mir die beste Möglichkeit zu sein, dem Fremden so wenig Spielraum wie eben nötig zu geben.
Noch ein paar Kerzen, ein Schüsselchen mit Bonbons, sowie 2 kleine Flaschen Mineralwasser und 2 Gläser, zwei zusätzliche Kissen und die zweite leichte Wolldecke, schon war das schwarze Stahl-Himmelbett mit den roten Dekoschals und der anderen roten Dekoration empfangsbereit und gemütlich.
Ja, damit konnte Marius eigentlich zufrieden sein. Was hieß denn hier zufrieden? Der Kerl bekam ein super Geschenk, wie er es in seinem ganzen Leben sicher noch nie bekommen hatte. Diese Arroganz besaß ich schon, dass ich mir meines Wertes bewusst war.
Gegen Mitternacht ließ ich Badewasser ein. Ich wollte ein heißes Vollbad mit dem Rosenöl aus Ägypten nehmen. Nicht nur ich sondern die ganze Wohnung würde dann verführerisch nach Rosen duften. Allgemein benutzte ich Räucherstäbchen um einen angenehmen Wohlgeruch zu verbreiten, aber heute Nacht wollte ich was besonders gut riechendes verbreiten.
Nach dem Bad würde ich dann sicher endlich einschlafen können, denn ein paar Stunden hatte ich ja noch.
Gerade wollte ich in die Wanne steigen, als mein Handy klingelte. Die Nummer kannte ich nicht. Wer mochte das sein? Normalerweise würde ich um diese Zeit keine Gespräche annehmen, aber Mario wollte mich anrufen, das könnte er sein.
Er war es.
Im Hintergrund hörte ich Fahrgeräusche. Eine sympathische warme Männerstimme rief: >Hallo, schöne Frau? Hier ist der Mario. Wie geht es dir? Du hast doch hoffentlich unsere Verabredung nicht vergessen? Ich werde wohl früher kommen. Ist heute nicht so viel zu tun. Gegen drei Uhr bin ich da. Ist das okay<
Verdutzt fragte ich: >Wie nicht viel zu tun? Was machst du denn? Du bist doch im Auto, oder<
Er erklärte lachend: >Ja, hab ich dir das nicht geschrieben? Ich fahre einen 40Tonner. Noch die eine Tour, dann bin ich fertig für heute. Fahr dann schnell nach Hause umziehen und dann komme ich. Ist das in Ordnung< fragte er.
>Ja- ja ist okay. Also gegen 3< vergewisserte ich mich noch einmal.
>Ja, ich freu mich! Du auch< wollte er wissen.
Er hatte eine angenehme wohlklingende Stimme, die mir unter die Haut ging, deshalb antwortete ich aufrichtig: >Ja, ich freue mich auch. Bis gleich< Dabei schmunzelte ich selig in mich hinein.
Nach dem Gespräch sah ich auf die Uhr. Aus meinem Vorschlafen würde unter diesen Umständen nichts werden. Keine 3 Stunden mehr, also schnell das Styling beginnen.
Ich aalte mich im Rosenöl-Bad, wusch mir die Haare, zupfte die Augenbrauen, schminkte mich, föhnte die Haare und ondulierte sie noch mit meiner Lockenbürste, dann strich ich noch eine dünne Lackschicht über meine Fingernägel, und wieder klingelte das Telefon.
Nun kannte ich die Nummer. Marius! >Ja? Hallo< fragte ich unsicher was nun kommen würde.
>Hallo Julia, ich komme um 2. Bin schon fertig. Bis gleich< rief er fröhlich und das Gespräch brach ab.
Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte schon befürchtet er wolle absagen. Oh Schreck, nur noch 45 Minuten. Nun wurde mir doch ein wenig mulmig im Magen. Ich war aber auch ein abenteuerlustiges Weib, verabredete mich mitten in der Nacht mit einem Wildfremden zum Sex. Verrückt. Wenn mir das jemand noch vor ein paar Wochen erzählt hätte, den hätte ich ausgelacht. Wahnsinn.
Was war das nun für ein Gefühl, hatte ich Angst oder war es nur nervöse Geilheit, was mir im Moment diese Unruhe verursachte? Ich rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung, immer wieder in mein Schlafzimmer vor den großen Spiegelschrank und betrachtete mich.
Nun ja, der Bademantel war nicht das passende Outfit um sexy auszusehen, aber der Kopf konnte sich sehen lassen.
Mein Handy klingelte erneut. >Marius< stand auf dem Display. Halb zwei. Was jetzt schon wieder? Absage- bestimmt! Shit!
>Ja? Hallo< versuchte ich einen gelassenen Ton anzuschlagen, denn meine Enttäuschung wollte ich ihm auf gar keinen Fall zeigen.
>Ich stehe vor deiner Haustür. Linker Seiteneingang ist doch richtig, oder<
Erschrocken stammelte ich: >Was jetzt? - Eh ja, Moment. Oh Gott. Ich- ja- sofort<
Schnell ließ ich den Bademantel fallen, warf mir den Nerz über, schlüpfte in die Pumps, wie gut das ich alles bereitgestellt und schon die Kerzen angezündet hatte, zog schnell die Schlafzimmertür und die Vorhänge in der Diele zu und ging zur Haustür.
Ein großer Mann ganz in schwarz gekleidet, Bomberjacke, Schirmmütze und schwarze Hose, stand verlegen grinsend vor mir und blinzelte in das Flurlicht.
>Ich bin etwas schneller gefahren. Darf ich reinkommen? Übrigens guten Abend< sagte er und betrachtete mich von Kopf bis Fuß.
Ich war ratlos und unbeholfen. Ein seltener Zustand.
Wie begrüßt man einen Fremden, den man zum ficken eingeladen hat? Die Hand geben ist unpersönlich, auf die Schulter klopfen ist kumpelhaft, ihn küssen zu aufdringlich, ihm die Eier kraulen ordinär, aber wie? Schoss es mir durch den Kopf.
>Ja. Hallo Marius. Komm schnell rein, es ist sehr kalt. Hier ist es warm< Erwiderte ich mit etwas belegter Stimme, denn die Situation war mir auch nicht ganz geheuer. Dabei betrachtete ich ihn voller Skepsis und Neugier.