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Psychische Belastungen

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Auch längere Zeiten von Stress, Leistungsdruck und ängstlicher Erwartung können eine Nackenverspannung auslösen, so wie man sich umgekehrt gestresster fühlt, wenn der Nacken verspannt ist und sich in einer Fehlhaltung befindet.

Nacken-, Rücken- und Kreuzschmerzen wurzeln auch oft in der Psyche, oder die Psyche verstärkt irgendwann den Schmerz. Dass seelische Faktoren mitentscheiden, ob ein Rücken- oder Nackenschmerz chronisch wird, ist seit langem bekannt. Aber die Gedanken sind nicht immer bewusst. Es gibt psychische Erkrankungen, wie z. B. (larvierte) Depressionen, bei denen die Schmerzen am Bewegungsapparat das einzig wahrnehmbare Symptom sind. Die tatsächliche Störung, die Depression, bleibt dabei getarnt.

Auch sogenannte „psychisch geprägte (psychogene) Weichgewebeschmerzen“ werden, wie der Name schon sagt, durch die Psyche verstärkt. Oft sind zwar krankhafte Veränderungen objektiv vorhanden, können aber die subjektiv sehr stark erlebten Schmerzen nicht wirklich erklären. Unter dem Weichgewebe versteht man Sehnen, Muskeln, Nerven (Neuralgien) und Bindegewebe.

In psychisch belastenden Situationen wird das HWS-Syndrom oft von Sehstörungen begleitet. Gleichzeitig zeigen sich dann oft:

• Schmerzen

• Ohrgeräusche

• Übelkeit

• Erbrechen und

• anfallsartiges Hinfallen

Außerdem verspannen sich die Schulter- und Nackenmuskeln sehr schnell bei Stress und dies kann nicht nur zu Nackenschmerzen, sondern auch zu Kopf-, Gesichtschmerzen, Schwindel und Tinnitus führen.

Übrigens gilt vor allem Liebeskummer nicht selten als Auslöser von Nackenschmerzen.

Immer wieder wird vermutet, dass Menschen mit Rückenbeschwerden charakteristische Persönlichkeits- bzw. Verhaltensmerkmale aufweisen, die die Entstehung von Schmerzen im Rücken begünstigen.

In der modernen Stressforschung unterscheidet man zwischen Stressoren, Stressreaktionen und Stressbewältigung (= "Coping"). Stressoren sind z. B. Lärm, Zeitdruck, (befürchtetes) Versagen in Leistungssituationen, Streitigkeiten in der Familie oder im Berufsleben. Diese Stressoren haben aber nicht auf jeden Menschen dieselbe Wirkung. Abhängig von der inneren Einstellung werden sie unterschiedlich bewertet und so auch individuell erlebt.

Die Stressreaktion ist nun die Verhaltensweise, mit der eine Person auf einen Stressor reagiert. Sie kann sich auf der physiologischen Ebene (z. B. erhöhte Anspannung der paraspinalen Muskulatur), auf der kognitiv-emotionalen Ebene (z. B. Gefühl der Hilflosigkeit) oder auf der Verhaltensebene z. B. (Aggression) äußern.

Eine eindeutige Rückenschmerzpersönlichkeit gibt es bislang noch nicht. In einigen Untersuchungen werden aber Menschen mit "hohem Leistungsanspruch", "übertriebener Hilfsbereitschaft, ohne selbst Unterstützung annehmen zu können", und "mangelnder Konfliktfähigkeit" als typisch für chronische Rückenschmerzpatienten angesehen.

Quelle:Dr. Anne B. Flothow, Diplom-Psychologin, Hamburg, Erstellt: Mai 2001

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