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Vertragshändler eines Markenherstellers
ОглавлениеMit dem ersten Punkt habe ich, ehrlich gesagt, nur wenig Erfahrung gemacht. Ich hatte mich mal an einen großen Spielzeughersteller gewandt, um mein Sortiment in der Weihnachtszeit ein bisschen aufzupeppen.
Ich habe dann ein mehrseitiges Antragsformular zugeschickt bekommen, das mich nach Luft hat schnappen lassen. Was man da alles so reglementieren und mir verbieten wollte, war nach kurzer Durchsicht absolut nicht akzeptabel für mich.
Dazu kommt, dass man in seiner Preisgestaltung extrem eingeschränkt ist, da Markenhersteller einem die Ware zu vergleichsweise hohen Preisen überlassen und auf der anderen Seite ein Interesse daran haben, dass ihr Markenimage nicht durch Ramschpreise beschädigt wird.
Viele Markenhersteller wollen einem auch den Handel auf Marktplätzen wie Ebay oder Amazon verbieten und sind mit solchen Vertriebsbeschränkungen vor Gericht auch durchaus erfolgreich. Kurzum: Man hat viel Ärger bei geringer Marge.
Bekannte Markenhersteller wollen ihre Händler oft auch exklusiv an sich binden, sehen es also nicht gerne, wenn ihr auch noch die Artikel anderer Markenhersteller verkauft.
Das Risiko, sich an nur einen Partner zu binden, liegt auf der Hand. Wird dessen Image aus welchem Grund auch immer beschädigt, leidet man als Händler mit, auch wenn man selbst mit dem Imageschaden vielleicht überhaupt nichts zu tun hat. Wenn also „euer“ Spielzeughersteller gesundheitsgefährdende Weichmacher verwendet und dies durch die Medien geht, werdet ihr darunter leiden – ohne Einfluss auf die Öffentlichkeitsarbeit oder gar das Produktmanagement nehmen zu können.
Auch neigen große Partner dazu, ihre Überlegenheit euch gegenüber auf allen möglichen Feldern (insbesondere bei Angelegenheiten, die Geld kosten) auszuspielen.
Natürlich gibt es auch viele Händler, die total glücklich mit ihrem exklusiven Status als Marken- Vertriebspartner sind. Mir fehlt da die Expertise, hilfreiche Tipps in diesem Bereich zu geben.