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Was ist diesmal schiefgelaufen?

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Warum war die Besitzerin des kleinen Hundes wütend, als Max, der ein Jahr alte Schäferhund, auf sie zugelaufen kam? Die Frage ist einfach zu beantworten: Hunde werden in den USA grundsätzlich an der Leine geführt. Einige Leute reagieren recht unwirsch, wenn man dies nicht beachtet. Vielerorts bekommt man zudem einen Strafzettel, wenn man seinen Hund außerhalb des eigenen Grundstücks frei herumlaufen lässt. Außerdem kann man in den USA als Hundebesitzer auf hohe Geldsummen verklagt werden, wenn das Tier jemanden beißt. In Restaurants darf man Hunde nicht mitnehmen und in Geschäfte nur dann, wenn es ein Schild mit einer entsprechenden Einladung gibt, z. B. pets welcome. In öffentliche Verkehrsmittel dürfen Hunde nur dann, wenn es sich um Vierbeiner handelt, die Behinderten zur Seite stehen.

Susannes Ungeschick mit der Fliegengittertür kann eigentlich jedem passieren, der nicht weiß, dass in amerikanischen Häusern in der Regel nicht nur alle Fenster ein Fliegengitter haben, sondern dass es neben der eigentlichen Balkon- oder Verandatür meistens auch noch eine weitere locker eingehängte Schiebetür gibt. Sie besteht aus einem sehr dünnen, leichten Rahmen und einem sehr straffen und feinmaschigen Fliegengitter, sodass man die Verandatür auf- und frische Luft hineinlassen kann. Besonders am Abend werden zugleich Fliegen und Mücken gehindert einzudringen. Wenn man nicht weiß, dass es eine solche Tür gibt und man den Blick eher auf etwas anderes gerichtet hat, z. B. auf Freunde, die draußen auf der Veranda sitzen, so wie das bei Susanne der Fall war, kann man das Fliegengitter schon mal übersehen und dagegen laufen. Wegen ihrer Leichtbauweise geben diese Türen schnell nach und lassen sich ohne Weiteres aus der Aufhängung drücken. Das erneute Einhängen ist zum Glück auch sehr einfach.

Und warum hat Torsten von Mark ein Kondom bekommen, als er nach einem Radiergummi fragte? Er hat um einen rubber gebeten, so wie er es in der Schule gelernt hatte. In den USA wird ein Radiergummi jedoch als eraser bezeichnet. Unter rubber versteht man hier ein Kondom. American English unterscheidet sich vom British English hauptsächlich durch die Aussprache, aber auch in Rechtschreibung und Wortschatz. Also war es kein Wunder, dass Mark Torsten missverstanden hat, als dieser um einen rubber bat.

AMERICAN ENGLISH VS. BRITISH ENGLISH

Bezeichnung Großbritannien USA
brew Tee Bier
casket Schmuckkästchen Sarg
entrée Anfangs-/Zwischenspeise Hauptgericht
fag Zigarette Schwuler
first floor Stockwerk über Erdgeschoss Erdgeschoss
football Fußball American football
geezer Gangster alter Knacker
hockey Feldhockey Eishockey
hole-in-the-wall Geldautomat kleines, unbekanntes Restaurant
holiday Ferien, Urlaub Feiertag
homely gemütlich unattraktiv, in Bezug auf eine Person
jam Marmelade Konfitüre
mad verrückt verärgert
Mid-Atlantic Mitte des Atlantiks Mitte der Atlantikküste der USA
muffin flache, brötchenähnliche Backware, kuchenähnliche Backware, die es auch in Deutschland gibt
pants Unterhose Hose
pavement Bürgersteig Straßenbelag
purse Geldbörse für Frauen Handtasche
restroom Pausenraum öffentliche Toilette
to ring s.o. up jemanden anrufen jemanden an der Kasse bedienen
run-in der letzte Teil eines Wettrennens Konflikt
semi Doppelhaushälfte Sattelschlepper
sherbet Brausepulver Sorbet, das auch etwas Milch als Zutat enthält
silverware Dinge aus Silber Besteck
tradesperson Verkäufer Facharbeiter
tube U-Bahn Fernseher

In der Rechtschreibung gibt es folgende Hauptunterschiede: Die meisten Wörter, die im British English auf den unbetonten Silben -our (z. B. colour, flavour, neighbour) und -re (centre, litre, theatre) enden, werden im American English mit -or (color, flavor, neighbor) bzw. -er (center, liter, theater) geschrieben. Ferner wird im American English die Endung -ize (organize, realize, recognize) verwendet, während im British English oft die Endung -ise (organise, realise, recognise) geschrieben wird. Außerdem haben manche Wörter im Britischen ein Doppel-l, im Amerikanischen jedoch nur ein l: cancelled/canceled, modelling/modeling, travelling/traveling. Andererseits schreiben die Amerikaner bestimmte Worte lieber mit Doppel-l, die Briten jedoch nur mit einem l: fulfil(l)ment, enrol(l)ment, instal(l)ment. Auch im Zusammenhang mit Ableitungen und Nachsilben gibt es Unterschiede in der Buchstabierung verschiedener Wörter, wie z. B. ageing (British English) und aging (American English).

Bei der Aussprache gibt es keine wirkliche Standardversion des American English. Nachrichtensprecher und Schauspieler nehmen jedoch oft Unterricht, um ohne erkennbare regionale Akzente sprechen zu lernen. Dieses Englisch wird mitunter Standard American English genannt. Die regionalen Unterschiede innerhalb des American English sind allerdings wesentlich geringer als die Unterschiede innerhalb des British English. Als Nichtamerikaner kann man vielleicht erkennen, dass jemand aus den Südstaaten kommt. Aber bei den anderen Gegenden, z. B. beim Mittleren Westen, wird das schon wesentlich schwerer. Die Unterschiede sind für das ungeschulte Ohr oft kaum bemerkbar. Zudem entwickelt sich die Sprache ständig weiter, und bei jüngeren Leuten haben Sprachwissenschaftler in den letzten Jahren zunehmend Dialektangleichungen beobachtet.

AFRICAN-AMERICAN VERNACULAR ENGLISH

Afroamerikaner sprechen teilweise einen Dialekt, der in der Sprachwissenschaft African-American Vernacular English und in der Umgangssprache Ebonics genannt wird. Dieser Dialekt vereint Einflüsse des Southern American English der ehemaligen Sklavenhalter-Staaten im Süden der USA und westafrikanischer Sprachen.

African-American Vernacular English zeichnet sich durch Unterschiede in Aussprache, Grammatik und Wortschatz aus. So betonen viele Afroamerikaner z. B. die erste Silbe in Wörtern wie police, guitar und Detroit, während weiße Amerikaner die zweite Silbe betonen. In der Grammatik gibt es u. a. zusätzliche Möglichkeiten, die Vergangenheit auszudrücken, z. B. I been bought it oder I done buy it. In der Negierung wird häufig ain’t verwendet, z. B. I ain’t know that. Auch eine doppelte Negierung ist oft anzutreffen: I didn’t go nowhere.

Während viele Weiße das African-American Vernacular English schlichtweg als fehlerhaftes Englisch bewerten, sehen Sprachwissenschaftler es in der Regel als Dialekt des American English an. Eine Minderheit betrachtet es sogar als eigenständige Sprache. Wie dem auch sei, auf jeden Fall haben wir der afroamerikanischen Umgangssprache den mittlerweile fast weltweit verbreiteten Slang-Gebrauch des Wortes cool zu verdanken.

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