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3 Winterspiele

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Vielleicht bildet man sich das ja nur ein, aber ich habe das Gefühl, in meiner Kindheit hat es mehr Schnee gegeben als heute. Rückblickend kommt es mir vor, als ob wir jeden Winter reichlich Schnee gehabt hätten. Ich erinnere mich gut an viele Schneemänner in vielen verschiedenen Größen. Und immer hatten sie einen Topf auf dem Kopf, eine Karottennase im Gesicht, Augen aus Kohlen und Münder aus Kieselsteinen.

So einen Schneemann zu bauen war gar nicht so einfach. Zuerst rollte man einen kleinen Schneeball immer weiter durch den Schnee, bis daraus eine dicke Kugel geworden war. Dann eine etwas kleinere für den Bauch und die kleinste für den Kopf. Jetzt musste man die Kugeln noch übereinanderstapeln und dem Schneemann ein Gesicht geben: fertig! Danach war man so richtig durchgefroren und konnte einen heißen Kakao gebrauchen. Schneeballschlachten konnte ich nicht leiden. Zu oft flog mir dabei die Brille von der Nase, zu oft rutschte mir Schnee in den Kragen. Aber man konnte es sich ja nicht immer aussuchen, ob man in ein solches Schlachtengetümmel geriet: Wenn irgendwer anfing, dann musste man sich schließlich wehren.

Im Winter liebte ich besonders die Zeiten, wenn es lang genug gefroren hatte, um den Schlossteich in Lütetsburg mit einer Eisschicht zu überziehen. Dann befuhren wir mit unseren Schlittschuhen und Schlitten die vielen verzweigten Gräben, die rund um das Schloss und kreuz und quer durch den Schlosspark führten. Das war vielleicht ein Spaß! Sobald das Eis fest genug war, wimmelte es nur so von lärmenden, fröhlich über das Eis sausenden Kindern.

Der weitläufige Park umgibt Schloss Lütetsburg, und jeder durfte ihn kostenlos besuchen. Das Schloss konnten wir nur im Winter mal näher betrachten, denn es ist von allen Seiten von Wasser umgeben. Deshalb fuhren wir im Winter auf dem Eis bis zur hinteren Treppe und spähten heimlich durch die hohen Fenster. Ich hoffte immer, die Schlossbewohner einmal beobachten zu können, und erwartete irgendwie, sie würden lange Kleider und Perücken tragen. Aber ich sah sie nie.

Wenn man zu den Fenstern gelangen wollte, musste man sehr aufpassen, nicht in das Eisloch zu geraten, das für die Enten und Schwäne offen gehalten wurde. Aber soweit ich weiß, ist nie etwas passiert. Trotzdem hat mir das Loch immer etwas Angst gemacht, denn ich war nicht besonders gut im Bremsen. Meine Methode bestand darin, mich im Notfall einfach aufs Eis fallen zu lassen. Weil ich dann aber leider auf dem rutschigen Untergrund nicht mehr auf die Füße kam, krabbelte ich auf Händen und Füßen bis zum Rand und hangelte mich am Gras wieder hoch. Das sah leider ziemlich albern aus!

Der Schlosspark Lütetsburg wurde den englischen Landschaftsgärten nachempfunden. Der ganze Park ist von Gräben durchzogen, und wir alle sausten in wilder Jagd durch die Kurven. Das war ein Verkehr! Und endlich konnten wir auch die kleinen Inseln besuchen, die im Sommer nicht erreichbar waren. Besonders abenteuerlich war der Besuch der „Toteninsel“, auf der die Schlossbewohner bestattet wurden. Ich hatte schon immer viel zu viel Fantasie und erfand ständig irgendwelche Geschichten, die ich dann selbst glaubte. Und so war ich fest überzeugt, den Geist des alten Fürsten gesehen zu haben. Er lief über die Insel und schüttelte seinen Spazierstock, weil er uns von der Insel vertreiben wollte, davon war ich fest überzeugt. Marten meinte allerdings nur: „Du spinnst mal wieder!“, und fuhr lachend um die Insel herum: Bumms – legte er sich auf die Nase. Jetzt war ich dran, zu lachen. „Das hast du davon, die Rache des Fürsten hat dich erwischt!“

Ich weiß, meine Kindheit war auch nicht nur schön, aber wenn ich zurücksehe, erinnere ich mich an so viele Tage, für die ich dankbar bin!

Biografische Fragen

Wie waren die Winter in Ihrer Kindheit?

Was waren Ihre Winterspiele?

Konnten Sie Schlittschuhlaufen?

Mögen Sie Schnee und Kälte, oder sind Sie ein Sonnenkind?

Hatten Sie als Kind viel Zeit zum Spielen?

Internettipp

www.schlosspark-luetetsburg.com

Aktivierungsidee: gemeinsam Kakao mit Sahne trinken und „Schneebälle“ essen

Die „Schneebälle“ können Sie sehr gut vorbereiten und sie dann mit den ZuhörerInnen gemeinsam vollenden.

Zutaten

7 Eier, 1 Prise Salz, 2 Pck. Vanillezucker, 250 g Zucker, ½ TL Backpulver, 250 g Quark (Magerquark), 150 g Crème fraîche, 125 ml Amaretto oder ersatzweise etwas Bittermandelaroma, 400 ml Sahne, 2 Pck. Sahnesteif, 150 g Kokosraspel, 5 EL Wasser, 200 g Mehl

Biskuitteig

(Den Biskuitteig können Sie vorher zubereiten und mitbringen) Eier trennen. Eiweiß, Salz und 5 EL Wasser steif schlagen. Gegen Ende 1 Pck. Vanillezucker und 200 g Zucker einrieseln lassen. Eigelbe einzeln darunterheben.

Mehl mit Backpulver mischen und unter die Eimasse ziehen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen. Bei 150 Grad Umluft ca. 25 - 30 Minuten backen. Biskuit auf ein Tuch stürzen und auskühlen lassen.

In der Gruppe vollenden Sie gemeinsam die Schneebälle:

Quark, Crème fraîche, Amaretto bzw. Bittermandelaroma, 50 g Zucker und 1 Pck. Vanillezucker in einer großen Schüssel glatt rühren.

Sahne mit Sahnesteif aufschlagen und unter die Crememasse ziehen.

Das Biskuit in feine Stücke zupfen und zu der Creme geben. Alles gut vermengen.

Einen tiefen Teller mit Kokosflocken füllen. Aus der Masse gleichmäßige Bällchen formen und in den Kokosraspeln wenden.

Die einzelnen Schneebälle in kleine Muffinförmchen aus Papier setzen und gemeinsam genießen.

Der Tag, an dem Mutti eine Waschmaschine bekam

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