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Ein Gruß zum Beginn

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Geliebter Zweifler – über Thomas ist schon viel geschrieben und gepredigt worden. Gelegentlich tat er mir echt leid, weil er von hartherzigen Moralpredigern nicht selten „Dresche“ beziehen musste.

Armer Thomas! Dabei entdecke ich ein Stück von ihm zeitweilig auch in mir. Was mich an seiner Geschichte bewegt ist folgendes: Warum darf er das tun, was Maria verwehrt wurde? Ihr verwehrt Jesus jegliche Berührung nach seiner Auferstehung, wogegen Thomas seinen Herrn handfest anfassen durfte. An dieser Stelle sehen wir, dass Gott nicht über Bausch und Bogen bewertet. Er wird mit Ihnen anders umgehen als er mit mir umgeht. Nun weiß ich nicht, wie Ihr Glaube an Gott und seinen Christus begann. Wurden Sie von jetzt auf nachher gläubig, also schlagartig, oder mussten Sie sich „durchtasten“ wie Thomas? Verlief Ihr Gläubigwerden eher wie ein Prozess? Auf jeden Fall gefällt mir bei Gott, dass er uns nicht wie „0815-Ware“ hält und uns in irgendeine Lade presst, Wir sind vielmehr Persönlichkeiten bei ihm. Jeden von uns wollte Gott und gab ihm seinen eigenen, persönlichen Wert! Nichts von wegen Fließband-Ware!

Jesus hätte Thomas auch wegschicken können mit seinen Forderungen. Er tat es nicht. Er ging auf des Jüngers Bitte ein und ließ sich „begreifen“. Und das Bekenntnis des Zweiflers nimmt Jesus an: „Mein Herr und mein Gott!“ Diese fünf Worte reichen aus. In diesem kurzen Satz befindet sich mehr Gehalt als in mancher Predigt. Thomas ist besser als sein Ruf.

„Mein Herr und mein Gott“, dass Sie wie Thomas sprechen können, das schenke Jesus Ihnen an jedem Tag Ihres Lebens. Lassen Sie sich einladen zu einem Gebet mit Mutter Teresa: „Herr, mach uns zu Boten deines Friedens, dass wir dort, wo Hass ist, Liebe bringen; wo Unrecht herrscht, den Geist des Verzeihens; wo Irrtum sich breit macht, Wahrheit; wo Zweifel ist, Hoffnung; wo Schatten sind, Licht; wo Traurigkeit regiert, Freude. Amen.“ Und vergessen Sie nicht, dass „das Ende Beginn ist“.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein getrostes Gehen durch meinen kleinen Predigtband. Gott segne Sie!

Ihr Karl-Heinz Schmidt

Geliebter Zweifler

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