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Es ist etwas geschehen!

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Weihnachten – Psalm 50,2-3a

Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes.

Unser Gott kommt und schweiget nicht.

Zwei Verse, die nicht zu den Weihnachtstexten gehören und doch welche sind. „Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweigt nicht“. Es ist etwas geschehen – es wird etwas geschehen. Zukunft ist angesagt. So paradox das klingen mag, aber der gekommene Gott ist der kommende Gott.

1. „Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes“

Die Glitzerwelt der Weihnacht wird sichtbar. Doch Vorsicht, denn viele rücken die Weihnacht gar schnell in die Nähe des Märchenhaften. Da werden sogenannte „Weihnachtsmärchen“ aufgeführt wie „Frau Holle“ und „Hänsel und Gretel“. Was aber hat das mit Weihnachten zu tun? All die Lichterketten, die unruhige Leuchtreklame sowie der Weihnachtsmann als Fassadenkletterer haben absolut nichts mit dem „schönen Glanz Gottes“ zu tun. Kataloge bieten „Sexy-Engel“ an und die neueste „Weihnachtsfarbe“: Schwarz-Weiß. Mit Gott hat das nichts zu tun.

„Zion“ – das heißt Jerusalem – Tempelberg – Wohnung Gottes! Von dort aus präsentiert sich Gott in seiner Majestät. Momentan gleicht die „Tochter Zion“ eher einem Waisenkind, einer Rechtlosen und Entehrten – einer Vergewaltigten. Hände berühren sie, die nicht das geringste Recht besitzen, sie anzufassen. Die Stadt als „Mutter“ und die Bewohner als „Tochter“ gleichen Ausgestoßenen und Besetzten. Damals wie heute. Es bleibt aber dabei: „Aus Zion bricht der Gottesglanz hervor“. Der erste Anbruch Gottes ereignete sich außerhalb der Stadt; über einem Hirtenfeld. Der letzte Aufbruch geschieht vom „Zion“ her, von der „Stadt Gottes“ aus. Israel und wir: mitten im Gotteslicht.

2. „Unser Gott kommt“

„Unser Gott“ – der Gott der Väter ist Israels und unser Gott! Wir sind sein Eigentum und umgekehrt, er gehört uns! Wir dürfen „unser“ sagen. Sie dürfen „mein“ sagen. Wie ein Kind „meine Mama“ sagt, so ist es zwischen Gott und Ihnen! „Per Du“ sind wir mit dem allmächtigen Gott, mit dem Höchsten, der sich mit uns in einem Stall trifft. Schenken wir ihm unser Vertrauen. „Mein Gott“ – „unser Gott“. Das ist eine befreiende Botschaft für diejenigen, die zu keinem Menschen „mein“ sagen können. Menschen, die nichts sind und nichts haben.

Frank Zander ist Spaßvogel und Christ. Zur Weihnacht sind die Armen seine Gäste. Im Konferenzhotel „Estrell“ in der Sonnenallee treffen sich 2000 Gäste zum Weihnachtsessen. Er arbeitet mit der Charitas und dem Diakonischen Werk zusammen. So richten sie Zeichen der Liebe und der Hoffnung auf. Die Leute der Strasse haben auch ein Recht auf den, der als Kind gekommen ist und als König wiederkommt! Darauf warten wir! Und nicht umsonst. „Unser Gott kommt“. Vom „Zion“ aus wird er regieren!

3. „Unser Gott schweigt nicht“

Bundesfest an der Krippe. Menschenverstand kann das nicht fassen. Kein Wunder, dass Herodes auf den Tod des Kindes aus war. Den einen war Jesus ein wertloses Kind, dem Herrscher war er ein lästiger Rivale. Verachtete dagegen nahmen das Kind an: die Hirten vom Feld! Heute redet Gott in Kirchen und Kapellen. Immer dort, wo wir Zeugnis geben, wird er laut, wird es hell. Darum reden wir. Wir haben etwas zu sagen. Dabei hat „Alles seine Zeit“. „Alles“! Alles Gute, alles Böse. Auch unser Reden und Zeugnis-Geben hat seine Zeit. Wieviel Zeit wird Deutschland noch gegeben werden, damit es sich besinnt? Zig Millionen Jahreseinkommen stehen Millionen Menschen mit entehrenden Stundenlöhnen gegenüber. Wie lange wird Gott das ansehen? Das ist nur ein Beispiel von vielen. Machen wir einander Mut zum Glauben und zum Leben. Verlieren wir nicht einander aus dem Blick. Stehen wir einander bei. Halten wir als Gemeinde aus, bis „aus Zion der Gottesglanz anbricht“ und wir Einkehr halten in dem Neuen, das in einem Stall seinen Anfang nahm. Die Festtage vergehen, aber Jesus bleibt! Zwar unsichtbar, doch spürbar. Und das solange, bis wir ihn sehen in Herrlichkeit. Dann wird Friede sein. Amen.

Mein Gott, du Grund der Freude, du hast durch die Geburt Jesu

einen hellen Schein in unsere dunkle Welt gegeben.

Hilf, dass dieses Licht auch uns erleuchtet.

Lass es widerstrahlen in allem, was wir tun. Amen.

Geliebter Zweifler

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