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Die „Wüste“ lebt!

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Christfest – Offenbarung 12,1–6.13–18

Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron. Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, dass sie dort ernährt werde tausendzweihundertundsechzig Tage.

Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange. Und die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, um sie zu ersäufen. Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen. Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu. Und er trat an den Strand des Meeres.

Kleine Kinder sind die ersten Märtyrer Jesu. Als Johannes auf die Felseninsel Pathmos verbannt wurde, redet Gott auch auf dem Eiland. Und wie er das tut! Hören Sie mit mir in eine Vision hinein, die Johannes neben vielen anderen auf der kargen Insel erlebte.

Eine himmlische Frau tritt auf, deren Konturen kaum zu erkennen sind, soviel Licht umgibt sie. Wo ihre Füße stehen ist der Glanz silbern. Sie steht auf dem Mond, und ein Kranz mit zwölf Sternen ziert ihr Haupt. Zwölf, die Zahl der Vollendung. Sie erinnert einmal an die Söhne Jakobs, aus denen die Zwölf Stämme Israels hervorgehen, zum anderen an die zwölf Jünger Jesu. Plötzlich werden entsetzliche Schreie laut, Schreie einer Gebärenden. Eine Frau, die „große Qual bei der Geburt hatte“. Dicht beieinander: himmlische Glorie und kreatürliche Angst! Diese kennen wir auch als Gemeinde Christi, die wir durch diese Welt gehen und auf Jesu Wiederkommen warten. Wir Christen sind wohl verbunden mit der „erlösten Schar“ und haben „selige Gemeinschaft“ mit ihr. Dazu gehören die Engel Gottes, das ist keine Frage, aber wir haben, bis wir am Ziel sind, im Glauben durchzuhalten.

„Tag der unschuldigen Kindlein“ – sie mussten zu einem Zeitpunkt ihr Leben lassen, an dem sie noch nicht in der Lage waren, ein Zeugnis von Jesus zu geben. – „Unschuldige Kinder“ – arbeitend in Bergwerken, auf Plantagen, an Fließbändern. Kinder, verfolgt und gelyncht von der Polizei. Aus dem Mutterleib Vertriebene gibt es mehr als genug. Ermordet von Eltern und „guten Onkels von nebenan“. Dazu kommen die Hunger- und Kriegsopfer; Straßenkinder, die zum Sex gezwungen werden. Kinder – beraubt ihrer Reinheit, Unschuld und Zukunft! Welche Rolle spielst Du, Deutschland? Der „Drache wütet“! Das Geborene will er verschlingen und alle, die nach ihm kommen und zu ihm gehören. Der große Durcheinanderbringer will nicht, dass die Welt einen Heiland hat. Aber sie hat einen und behält ihn. Das Blut des Gekreuzigten ist mächtiger als des Teufels Kräfte. Je höher Christus steigt, um so tiefer fällt sein Gegner. Noch tobt unser Widersacher, aber seine Zeit ist bemessen. Seine Stunden sind gezählt. Der „Drache“ lauert der Frau und ihrem Kind auf; aber alle, auch die Gemeinde, werden von Gott in Sicherheit gebracht – in die „Wüste“. Dorthin, wo Israel vierzig Jahre lang von Gott versorgt und geführt wurde. Wo nichts wuchs, was das Leben erhielt, sorgte Gott für seine Kinder. „Wüste“ – in ihr bewahrte Gott seinen Sohn Jesus vor dem Teufel; dort predigten Johannes und Jesus. Dorthin zogen die Menschen, um beide zu hören. Die „Wüste“ lebt. In ihr ist Gott gegenwärtig, auch in unserer.

Bemerkenswert ist, wie die „Schlange aus ihrem Rachen Wasser hervor schießt“. Die Vernichtung der Gemeinde steht auf ihrem Programm. „Die Erde aber verschlang das Wasser“. Es sickerte ein. Alle Anfechtungen der Kirche sind „Rückzugsgefechte“ des „altbösen Feindes“. Der „Verwundete“ schlägt um sich und trifft manch einen hart in seinem Aufbäumen. In dieser Situation klammern wir uns an Christus und halten Fürbitte für Verfolgte in Korea, China, Arabien … Wir wissen, dass die „Pforten der Hölle sie nicht überwinden dürfen“! – Hermann Bezzel sagt: „Es gibt keine Tugend, der der Teufel nicht sein Extrem beilegt“. Extremitäten sind immer vom Übel, ob in der Politik oder im Glauben. Extreme (Übertreibungen) nach links oder rechts führen ins Unglück. Satan – sein Name im Persischen kann so erklärt werden: „Aufhalten der Personen, die Gottes Reich bauen“. Oder aus dem Hebräischen: „Zurückhaltung der Vergebung“ – „Baustop des Gottesreiches“ – „Beschlagnahmte Vergebung“. Das könnte ihm so passen! Wir halten an dem ganz anderen Namen fest, an dem Namen Jesus. Das aber heißt: Gottes Liebe, Hilfe, Heil, Rettung! Name aber und Person sind eins! „Der Teufel brächt uns gern zu Fall und wollt uns gern verschlingen all; er tracht’ nach Leib, Seel, Gut und Ehr. Herr Christ, dem alten Drachen wehr“. Amen.

Der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann wurde einmal auf seinen christlichen Glauben hin angesprochen. Unter anderem sagte er: „Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will: Eure Herren gehen, unser Herr aber kommt“! Gustav Heinemann war ein Segen für unser Volk!

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