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Siegfried wählt drei Frauen zum Ausprobieren aus

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Dieser Soldat hieß Siegfried. Er war, als damals Sechzehnjähriger und jüngster Sohn seines Vaters, bereits vor mehr als zehn Jahren aus dem Land der Sachsen mit seinen drei Vettern nach Britannien gekommen, hatte die ersten Kämpfe gegen die Piraten mitgemacht, die Schlacht gegen die Pikten und Scoten und den gesamten Feldzug in Italien. Er hatte an der Schlacht in Noricum teilgenommen, an der Schlacht bei Pollentia und an der Verteidigung Veronas. Er hatte auch die bittere Niederlage als Verbündeter der Franken gegen die Vandalen miterlebt. Bereits vor sechs Jahren war er zum Feldwebel befördert worden.

Wenn er sich nicht so beharrlich weigern würde, Lesen und Schreiben zu lernen – er hielt das für weibischen Firlefanz - wäre er längst Zenturio. In Italien hatte er, wenn auch geringe, Kenntnisse in der lateinischen Sprache erworben und da die Frau seines Vetters Britonin war, konnte er auch einige Brocken Britonisch.

Nach der Rückkehr aus Italien hatte er sich mit diesem verheirateten Vettern zusammengetan und einen Hof, nicht weit von diesem Ort entfernt, aufgebaut. Diesen Hof bewirtschafteten sie immer im Wechsel - wenn einer von ihnen gerade seinen Dienst bei der römischen Marineinfanterie leistete und der andere frei hatte.

Er hatte einen der, in einer Schlacht in Italien, verletzten Hunde zu sich genommen und ihn gesund gepflegt. Für den Kampfeinsatz war der Hund nur noch bedingt zu gebrauchen, weil er etwas hinkte und damit bei einem Reiterangriff nicht mehr schnell genug mithalten konnte, aber er war ein treuer Gefährte und begleitete Siegfried überall hin.

Die Bewohner dieses Ortes kannten Siegfried, zumindest vom Sehen bei gelegentlichen Markttagen.

Siegfried war groß, hatte blondes Haar, hellblaue Augen, war stark wie ein Ochse und hatte sehr viel Kampf- und Kriegserfahrung.

Und die Einwohner dieses Ortes hatten sich einiges einfallen lassen, um ihn zu bekommen.

Während sein Vetter bereits vor Jahren eine einheimische Frau gefunden hatte, war Siegfried noch allein. Und genau da setzten sie an.

Nachdem der erste Teil der männlichen Bewohner des Ortes ihre Ausbildung an den Waffen absolviert hatten, kamen sie zu ihm und luden ihn zu einem Besuch in ihren Ort ein. Sie hatten während der viermonatigen Ausbildung zumindest einige Worte der sächsischen Sprache gelernt.

Siegfried ließ den Hund in der Obhut seines Vetters zurück und nahm die Einladung an. Im Ort offerierte ihm der Vorsteher, ein älterer Mann, dann ihr Angebot in einer Mischung aus lateinischen und sächsischen Worten:

Er sollte ein sehr großes Stück Land bekommen, das durch den Tod seines Vorbesitzers brach lag, sie würden ihm ein Haus in ihrem Ort bauen und er könne sich unter ihren ledigen jungen Frauen und Mädchen eine als Frau aussuchen.

Verschmitzt lächelnd machte der Alte ihm klar, dass er drei auswählen und drei Tage lang ausprobieren könne, welche er denn nehmen wolle.

Siegfried war der Sohn eines Bauern. Er überlegte also nicht lange und sah sich zuerst das Land an.

Es war erheblich mehr Land, als er mit seinem Vetter zusammen besaß und der Boden war auch besser. Prüfend nahm er eine Krume der Erde in die Hand. Ja, der Boden war sehr gut. Zu seinem künftigen Land gehörten neben Äckern auch ausreichende Weiden für Vieh und sogar ein kleines Stück Wald. Siegfried nickte zufrieden und suchte sich einen Platz in der Siedlung aus, an dem er sein Haus bauen lassen wollte. Blieb nur noch die Wahl seiner künftigen Frau.

Der Alte hatte vorgesorgt und ein kleines Fest organisiert, bei dem er seine Wahl treffen sollte. Natürlich wussten auch die ledigen jungen Frauen über das Arrangement Bescheid und hatten ihn schon ausgiebig in Augenschein genommen. Gurrend und lächelnd umschwärmten sie ihn, reichten ihm Speisen und Getränke und versuchten auf alle nur möglichen Arten, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Deshalb fiel ihm schon früh auf diesem Fest eine junge Frau auf, die sich – im Gegensatz zu den anderen – sehr zurückhaltend verhielt. Sie war für eine ledige junge Frau eigentlich schon fast zu alt, er schätzte sie auf 19 oder 20 Jahre, und auch größer als die anderen Mädchen. Aber mit einer sehr schönen und kräftigen Figur, dunklem Haar und dunkelblauen Augen. Ganz in ihrer Nähe standen noch zwei weitere Mädchen, die ein bis zwei Jahre jünger waren, aber ihr sehr ähnlich sahen.

Als er den Alten nach dieser jungen Frau fragte, antwortete ihm einer der jüngeren Britonen

in einer Mischung aus Latein, Sächsisch und Britonisch:

„Sie heißt Brida und die beiden anderen sind ihre Schwestern. Sie sind schon vor längerer Zeit Waisen geworden, leben beim Bruder ihrer Mutter und Brida hat für sie alle gesorgt.“

Leise fügte er hinzu.

„Keiner von unseren jungen Männern will eine von den Dreien haben. Sie sind nicht nur sehr groß, sondern auch bettelarm und haben alle dazu noch ein außerordentlich großes Mundwerk, ganz besonders Brida.“

Siegfried betrachtete die Drei jetzt mit größerem Interesse.

Das ihnen nachgesagte große Mundwerk störte ihn nicht besonders. Er war es als Feldwebel, der sich oft mit aufmüpfigen neuen Rekruten auseinander setzen musste, gewohnt, mit jeder Situation fertig zu werden. Er wusste, dass er sich überall und gegen jedermann durchsetzen konnte.

Er bemerkte, dass alle Drei ausgesprochen gut aussehende junge Frauen waren. Sie waren relativ groß, wenn auch bei weitem nicht so groß wie er selbst, hatten schlanke Figuren mit hoch angesetzten großen Bürsten - was er bei Frauen sehr schätzte - schlanke lange Beine und sympathisch wirkende Gesichter.

Egal welche der Frauen ich auswählen werde, dachte er bei sich, richtig kennenlernen werde ich sie erst später, wenn wir zusammen leben.

Also wählte er die drei Schwestern zum Ausprobieren aus.

Brida wollte erst protestieren, als er seine Wahl dem Alten mitteilte und der sie laut allen Anwesenden verkündete.

Sie hatte an diesem Fest mit ihren Schwestern mehr aus Solidarität zu ihren Nachbarn teilgenommen und wollte eigentlich gar keinen Mann.

Doch der Alte donnerte sie an: „Ihr habt euch alle verpflichtet, seine Wahl anzuerkennen und euch dem Test zu unterwerfen, wenn er euch auswählt.“

Brida wollte zunächst erneut widersprechen, fügte sich dann aber, als sie einen Blick in das Gesicht es Alten geworfen hatte und die neidischen Blicke der anderen jungen Frauen bemerkte.

Der Sachse sah schließlich gut aus und durch das viele Land, das er erhalten sollte, würde er sie auch gut versorgen können. Damit würde ihre bisherige bittere Armut aufhören.

Die Einwohner hatten für Siegfried ein kleines Haus am Ortsrand hergerichtet und mit ausreichend Nahrungsmitteln und Getränken ausgestattet. Dorthin zog sich Siegfried mit den Schwestern für drei Tage zurück.

Sobald sie im Haus allein waren, breitete sich unter ihnen eine knisternde Spannung aus. Allen war klar, was in diesen drei Tagen und Nächten zwischen ihnen geschehen sollte und würde.

Siegfried war während des Feldzuges in Italien, wegen seiner großen kräftigen Statur und seiner blonden Haare, ein begehrter Liebespartner für die einheimischen Frauen gewesen. Und die Italienerinnen hatten ihm viel über Frauen, ihre Gefühle, Empfindungen und sexuellen Wünsche beigebracht.

Schon nach wenigen Augenblicken war ihm klar, dass die Drei kein einziges Wort seiner Sprache kannten und er selbst nur wenige Worte Britonisch sprach. Er sammelte deshalb seine geringen Kenntnisse ihrer Sprache zusammen, sah Brida an und fragte sie nach ihren Namen.

Die Erleichterung war Brida deutlich anzusehen, als sie sich und ihre Schwestern vorstellte.

Er würde also nicht sofort über sie herfallen.

Die beiden Schwestern hießen Erka und Finna.

Wieder übernahm Siegfried die Initiative. Mit seinen geringen Britonischkenntnissen und entsprechenden Gesten machte er ihnen klar, dass es vielleicht ganz angebracht wäre, zunächst etwas zu essen und sich dabei wenigstens ein wenig besser kennen zu lernen. Die drei jungen Frauen nickten erleichtert und machten sich daran, ein Mahl für sie zu bereiten.

Derweil sah Siegfried sich im Haus um. Es bestand nur aus einem Raum, enthielt aber drei breite Schlafstellen.

Doch Siegfried suchte noch etwas. In Italien hatte er es durchaus zu schätzen gelernt, eine Therme aufzusuchen und die Italienerinnen hatten ihm auch beigebracht, wie prickelnd ein gemeinsames Bad vor der Liebe sein konnte. Eine Therme gab es hier natürlich nicht, also suchte er nach einem Badezuber. Als er keinen sah, ging er wieder nach draußen, um den Alten nach einem zu fragen.

Viele Bewohner des Ortes standen erwartungsvoll lauschend um das Haus herum. Sie kannten Brida und ihr Temperament und erwarteten wohl Schreien und Kreischen aus dem Haus und das Krachen von an die Wand geworfenen Gegenständen. Doch es blieb zu ihrer Verwunderung still.

Siegfried teilte dem Alten seine Wünsche mit und sehr bald trugen mehrere Männer nicht nur einen sehr großen hölzernen Badezuber ins Haus, sondern auch einen großen kupfernen Kessel zum Erhitzen des Wassers und danach viele Eimer mit frischem Wasser, die sie im Raum in der Nähe der Kochstelle abstellten.

Die drei jungen Frauen hatten erstaunt zugesehen, wie diese Dinge ins Haus getragen wurden, sich aber bei ihren Vorbereitungen für das Mahl nicht stören lassen. Siegfried schloss die Haustür wieder und die Drei trugen die Mahlzeit auf. Bevor sie sich aber zum Essen niederließen, füllte Siegfried den großen Kupferkessel mit zwei Eimer Wasser und hing ihn über die Feuerstelle.

Schon während des Essens begann die Spannung wieder zwischen ihnen zu knistern. Die Mädchen sahen ihn immer wieder mit scheuen Blicken von der Seite an und Brida dachte:

Hoffentlich kommt er bald zur Sache und ist schnell fertig. Dann hat die Erste von uns es hinter sich.

Sie ahnte, dass sie diese Erste sein würde.

Doch Siegfried dachte gar nicht daran, schnell zur Sache zu kommen. Er wusste, wie ungemein erregend es war, von einer Frau gewaschen zu werden oder selbst eine nackte Frau zu waschen und dass diese, wenn er es geschickt genug anstellte, oft schon kurz vor dem Höhepunkt stand, bevor er mit dem eigentlichen Liebesspiel begann. Er glaubte nicht daran, dass die drei jungen Frauen ihn waschen würden, dafür fehlten ihnen die Erfahrung und Raffinesse der Italienerinnen, die er kennengelernt hatte. Aber er würde sie alle Drei waschen und freute sich schon darauf.

Aber die Italienerinnen hatten ihm auch erzählt, dass der Anblick eines nackten, erregten Mannes eine Frau manchmal schon in Stimmung bringen konnte; wenn es der richtige Mann war und die Frau es im Grunde genommen auch wollte, und ihn und seinen Körper dabei immer als leuchtendes Beispiel genannt. Es fehlte ihm also nicht an Selbstbewusstsein in dieser Hinsicht.

Er hoffte, dass er für die drei jungen Frauen der richtige Mann war, sie ihn auch wollten und ihn als ihren Mann in diesen drei Tagen akzeptieren würden.

Also schob er den Badezuber in die Mitte des Raumes, füllte ihn erst mit heißem Wasser, goss kaltes Wasser nach und begann sich auszuziehen. Als sein letztes Kleidungsstück zu Boden fiel und seine Erektion deutlich zu sehen war, hörte er Brida scharf die Luft einziehen und einen hohen spitzen Überraschungsschrei von Erka und Finna.

Er ließ die drei Frauen ihn kurz betrachten, dann setzte er sich in den Zuber und begann sich zu waschen. Die drei jungen Frauen sahen atemlos zu.

Als er fertig war, stand er auf und hörte wieder von allen Drei einen überraschten Ruf. Dieses Mal glaubte er, zumindest bei Brida, auch so etwas wie Zufriedenheit in dem Ausruf zu hören. Er trocknete sich mit einem Leinentuch ab und schlang es sich dann um die Hüfte.

Danach deutete er zuerst auf Brida, dann auf den Badezuber und machte eine einladende Geste.

Siegfried und seine drei Frauen

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