Читать книгу Hundeerziehung mit Spaß - Katharina Schlegl-Kofler - Страница 32

Оглавление

Informationen einholen

Um die richtige Rasse zu finden, werden am besten alle Eigenschaften, die das zukünftige Familienmitglied haben sollte, notiert. Anhand dieser Notizen können Sie sich in guten Rassehundeführern, die Geschichte und vor allem Eigenschaften beschreiben, den Websites der Rassezuchtverbände und etwa durch den Besuch internationaler Hundeausstellungen des VDH umfassend informieren. Letztere finden das ganze Jahr über statt. Termine und Veranstaltungsorte erfahren Sie z. B. direkt beim VDH (Adressen, >).

HUND UND ANSCHAFFUNG


Verantwortungsvoller Züchter

Achten Sie bei der Suche nach dem passenden Züchter auf folgende Merkmale:

 Er hält nur wenige Hunde, diese aber mit Familienanschluss, nicht im Zwinger.

 Er züchtet höchstens zwei Rassen und zieht nicht mehrere Würfe gleichzeitig auf.

 Er ist über Entwicklung und Verhalten des Hundes allgemein sowie über die von ihm gezüchtete Rasse optimal informiert.

 Seinen Welpen bietet er Erkundungsmöglichkeiten und Menschenkontakt.

 Das Verhalten der Hündin und der Welpen untereinander sollte ausgeglichen sein.

 Der Welpenauslauf ist sauber, die Welpen sehen gesund aus und sind munter.

 Er fragt Sie nach Ihrer bisherigen Hundeerfahrung, wofür Sie den Hund möchten und warum Sie sich für diese Rasse entschieden haben. Er wird mit diesen Informationen mit Ihnen den passenden Welpen aussuchen.

Rassehund oder Mischling?

Wer eine konkrete Vorstellung sowohl vom Wesen als auch Aussehen des Hundes hat, ist mit einem Rassehund gut beraten. Obwohl es natürlich auch innerhalb einer Rasse verschiedene Persönlichkeiten gibt, lassen sich viele Eigenschaften ziemlich gut vorhersagen. Wer sich für einen Mischling entscheidet, muss dagegen auf Überraschungen gefasst sein. Man sollte bereit sein, sich auf eventuell auftretende besondere Eigenschaften einzustellen und den Hund dann so zu akzeptieren, wie er ist.

Von Spontankäufen aus Billigzuchten rate ich ab. Das gilt sowohl für Mischlinge als auch für Rassehunde. Denn viele dieser Hunde sind krank.

Rüde oder Hündin?

Bei dieser Entscheidung spielen mehrere Überlegungen eine Rolle. Rüden sind das ganze Jahr über paarungsbereit und am anderen Geschlecht interessiert. Die Hündin ist nur zweimal pro Jahr läufig und lässt sich in der übrigen Zeit nicht vom anderen Geschlecht ablenken. Im Gegensatz zu Hündinnen neigen Rüden eher mal zu handfesten Auseinandersetzungen mit ihresgleichen. Geraten aber zwei Hündinnen ernsthaft aneinander, kann es anders als bei Rüden zu einem Kampf auf Leben und Tod kommen. Von Ausnahmen abgesehen, sind Hündinnen meist etwas leichter zu erziehen als Rüden. Bei vielen Rassen sind sie außerdem kleiner und haben weniger Kraft als ihre männlichen Artgenossen.


Zwergpudel sind neugierige, quirlige Kerlchen. Nehmen Sie sich Zeit, um den geeigneten Vierbeiner zu finden. Denn passen Mensch und Hund zusammen, steht dem gemeinsamen Spaß nichts mehr im Weg!

Der Hundekauf

Wer sich einen Rassehund zulegen möchte, tut dies in der Regel wegen dessen Eigenschaften und Aussehen. Außerdem soll der Hund möglichst gesund sein. Deshalb ist es ganz wichtig, dass der Welpe aus einem »guten Stall« kommt. Für eine rundum gesunde Entwicklung ist eine gute Kinderstube in den ersten acht Wochen äußerst wichtig (>).

Auch wenn Sie keinen Wert auf Ausstellungen oder Ähnliches legen, sollten Sie an die Herkunft des Hundes hohe Ansprüche stellen. Nach einem Rassehund sieht man sich am besten in einem Club um, der auf dessen Zucht spezialisiert ist. Dies sind die Verbände, die dem weltweit anerkannten Dachverband, der FCI, angegliedert sind. In Deutschland ist das der Verband für das Deutsche Hundewesen, der VDH. Dort bekommen Sie auch die Adressen der Rassehundevereine. Für die Züchter in den Rassehundevereinen von FCI/VDH gelten relativ strenge Auflagen. Bei Welpen aus einer solchen Zucht finden Sie die Abkürzungen FCI oder VDH bzw. die des entsprechenden ausländischen Landesverbands auf der Ahnentafel.

Mischlinge werden oft über Tageszeitungen angeboten. Für die Kinderstube gelten aber dieselben Voraussetzungen wie bei Rassehunden.

Ein Hund aus dem Tierheim

Viele Hundefreunde entscheiden sich für einen Vierbeiner aus dem Tierheim. Hunde landen dort aus verschiedenen Gründen und sind daher auch im Wesen und Verhalten sehr unterschiedlich. »Den« Tierheimhund gibt es also nicht. Von vielen Hunden ist die Vorgeschichte nur teilweise oder gar nicht bekannt. Viele sind durch schlechte Erfahrungen ihr Leben lang geprägt.

Verwilderte Hunde aus dem Ausland kommen mit unserer zivilisierten Welt oft nicht so gut zurecht, und manche wären in ihrer gewohnten Umgebung besser aufgehoben. Manche Tierheimhunde zeigen Verhaltensstörungen, deren Ursachen oft nicht mehr genau festgestellt und häufig nicht mehr therapiert werden können.

In den Tierheimen sitzen aber auch »normale« Hunde, die z. B. aus familiären Gründen abgegeben wurden. Ein solcher Hund kann sich gut an ein neues Zuhause gewöhnen. Grundsätzlich sollten Sie sich einen Hund nur dann aus dem Tierheim holen, wenn Sie außer Tierliebe auch eine ganze Menge Hundesachverstand und viel Zeit und Geduld mitbringen.

HUND UND HUNDEKAUF


Checkliste vor dem Kauf

Gehen Sie sorgfältig vor, denn Ihr Hund wird Sie hoffentlich viele Jahre begleiten.

 Prüfen Sie, ob ein Hund grundsätzlich zu Ihren Lebensumständen passt.

 Notieren Sie sich, was Sie von einem Hund erwarten, welche Eigenschaften er haben sollte und welche nicht.

 Wählen Sie in allererster Linie danach die infrage kommenden Rassen aus.

 Informieren Sie sich z. B. in Fachliteratur oder auf Ausstellungen über diese Rassen.

 Besuchen Sie möglichst mehrere Züchter.

 Informieren Sie sich rechtzeitig darüber, wo es gute Welpengruppen gibt.

 Stellen Sie schon alles bereit, was der Hund braucht, bevor Sie ihn abholen.

 Der Welpe sollte bei der Übernahme am besten acht bis zehn Wochen alt sein.

Der richtige Welpe soll es sein

Schon im Alter von sieben bis acht Wochen zeigen Welpen Unterschiede in ihrer Persönlichkeit. Es gibt forsche Draufgänger und sanfte Leichführige und viele Charaktere dazwischen. Für ein harmonisches Zusammenleben ist unter anderem wichtig, dass Hund und Herr bzw. Frau zusammenpassen:

 Können Sie sich als Halter kaum durchsetzen, dann werden Sie keine große Freude an einem dominanten, willensstarken Rüden haben.

 Ein unterwürfiger, sensibler Hund wird sich in einer lebhaften, lauten Familie kaum wohlfühlen.

Züchter mit viel Wissen und Erfahrung werden die Welpen nach solchen Kriterien vergeben. Und zwar oft erst dann, wenn die Hunde etwa acht Wochen alt sind. Nicht unbedingt ist der Welpe am geeignetsten für Sie, der als Erster auf Sie zuläuft. Vielleicht ist er zufällig gerade als einziger aktiv, oder er ist der selbstbewussteste aus dem Wurf.

Manche Züchter lassen ihre Welpen auf bestimmte Eigenschaften hin von einer den Welpen unbekannten Person testen, um sie gezielt vergeben zu können. Der Test kann aber nicht das endgültige Wesen eines Hundes widerspiegeln. Denn für die Entwicklung sind zukünftige Erfahrungen mit der Umwelt sowie eine artgerechte Behandlung des Hundes von wesentlicher Bedeutung. Wer Gelegenheit hat, die Welpen oft zu besuchen, wird sich aber auch ohne Test in etwa ein Bild von den einzelnen Hundekindern machen können und in Absprache mit dem Züchter so das geeignetste finden.


Fragend schaut der Welpe links in die Zukunft. Ob er wie sein Artgenosse rechts ebenfalls einen Zweibeiner findet, der mit ihm spielt?

Welpe oder erwachsener Hund?

Der Welpe: Wer sich eingehend über die Entwicklung eines Hundes informiert und dem Welpen die nötige Zeit widmet, kann sehr viel Einfluss auf eine optimale Sozialisierung (>) nehmen. Der Welpe wird eine starke Bindung an »seinen« Menschen entwickeln, und so manche Probleme werden gar nicht erst entstehen oder nur vorübergehende »Problemchen« sein.

Der erwachsene Hund: Er hat seine wichtigsten Phasen in der Entwicklung schon hinter sich. Je nachdem wie diese verlaufen sind, kann es gar keine, kleinere oder größere Probleme geben.

Ein Hund oder mehrere Hunde?

Ein Hund: Der Hund ist zwar ein Rudeltier, der Mensch ist für ihn jedoch ein echter Sozialpartner. Das bedeutet also eine Art »Artgenosse«. Deshalb ist es für den Vierbeiner im Gegensatz zu vielen anderen Haus- und Heimtieren nicht artwidrig, wenn er als Einzeltier gehalten wird. Voraussetzung ist allerdings, dass er engen Anschluss an seine Familie hat.

Mehrere Hunde: Wollen Sie zwei oder mehrere Hunde halten, sollten Sie sich vorab ein paar Gedanken dazu machen.

 Damit sich die Hunde nicht zu stark aufeinander fixieren, ist es wichtig, dass Sie sich mit jedem gezielt einzeln beschäftigen. Das gilt insbesondere für die Erziehung. Jüngere Hunde übernehmen zwar viel von einem älteren, aber Negatives leider genauso wie Positives.

 Das Rudelbewusstsein ist bei mehreren zusammengehörenden Hunden stark ausgeprägt, was bei Spaziergängen gelegentlich zu Problemen mit anderen Hunden führen kann. Ist der Gehorsam der einzelnen Hunde nicht zuverlässig, dann neigen sie im Rudel auch eher zu unerwünschten Alleingängen, etwa wenn plötzlich ein Reh oder Ähnliches vor ihnen auftaucht.

 Die Haltung eines Rüden zusammen mit einer Hündin ist anspruchsvoll, wenn keiner von beiden kastriert ist.

 Manche Hunde fühlen sich von Welpen genervt und möchten nichts mit ihnen zu tun haben. Andere freuen sich, wenn sie jemanden zum Toben und Erziehen bekommen.

 Bei gleichgeschlechtlichen Hunden kann es in ungünstigen Fällen zu Auseinandersetzungen kommen. Vor allem dann, wenn der Altersunterschied gering ist oder wenn der jüngere den älteren nicht als »Chef« akzeptiert. Solche Rangordnungsstreitigkeiten äußern sich oft dadurch, dass um bestimmte Privilegien konkurriert wird, z. B. wer zuerst durch die Tür geht, wer zuerst Frauchen oder Herrchen begrüßen darf usw. Meist ist es aber ein harmonisches Zusammenleben ohne größere Konflikte. Günstig ist es, sich zu einem bereits ein paar Jahre alten Vierbeiner einen Welpen anzuschaffen, der nicht gerade der forscheste aus dem Wurf ist. Läuft alles rund, bedeuten zwei Hunde doppelten Spaß.

Hundeerziehung mit Spaß

Подняться наверх