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Prolog

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Katherine Collins

















Lady Johanna wird zurück nach England gerufen, aber nicht an den Hof ihres Onkels, König Stephan, sondern in die väterliche Burg nahe der schottischen Grenze. Da ihr Vater, der Duke of Knightsbridge ein rauer und gefährlicher Mann ist, flüchtet Johanna, kaum dass sie Fuß auf englischen Boden setzt. Leider ist sie weniger gut vorbereitet auf die Unbill, die sie erwartet, als angenommen und wird just von einem Haufen Strauchdiebe gefangengenommen! Wird ihr die Flucht gelingen? Oder wird der Gauner Hawk sie zur freiwilligen Kapitulation bringen, indem er ihr all das verspricht, was sie sich so sehr wünscht?






Impressum

Siehe letzte Seite.


ISBN 9781976914331









Nur die rosigsten Aussichten


Die Strahlen der Sonne wärmten Johannas Wangen, und der Wind spielte mit ihren Haaren. Die Wiese, über die sie, gefolgt von ihrer Freundin, jagte, fand vor ihr ein Ende, und ein dichter Hain schloss sich an. Johanna lenkte ihren stattlichen Hengst Hektor nach rechts, um auf den breiten Hauptweg zu gelangen, der das kleine Wäldchen teilte, das die Grenze des Landes ihres Onkels markierte.

»Jo!«, rief Gretchen ihr von der Weide nach, weil das Mädchen niemals im gestreckten Galopp auf einen nicht einsehbaren Weg einbog. Johanna indes verließ sich ganz auf ihren Instinkt und den ihres Reittieres. Einen schnellen Reiter würde man hören, ganz zu schweigen von einem Karren, beladen oder nicht. Natürlich könnte auch ein scheues Reh auf der Straße stehen oder ein Wolf, aber Johanna ging das Risiko ein. Sie preschte vorwärts, wobei sie einen lachenden Blick zurückwarf und der Freundin zuwinkte, ihr zu folgen.

»Nun komm schon, Gretchen! Sei kein Häschen!« Sie hörte es nicht, erahnte aber den Widerspruch der Gräfin: »Ich bin kein Häschen! Aber es ist gefährlich! Du solltest mehr Acht geben!« Deren mürrische Miene stand ihr mahnend vor Augen. Johanna stob unbeeindruckt weiter. Keinen Kilometer entfernt, auf dem Land, welches dem Grafen von der Weide, Gretchens Bruder, gehörte, lag eine idyllische kleine Lichtung. Diese war das Ziel ihrer Hetzjagd. Ein einsamer Apfelbaum stand in deren Mitte, der um die Zeit herrlich saftige Früchte trug. Hektor verlangsamte sein Tempo auf ihre Weisung hin und stoppte unter einem niedrigen Ast besagten Baumes. Johanna zog sich hoch und stellte sich nahe dem Stamm auf, um nach einem höher gelegenen Ast zu greifen. Sie saß bereits speisend in schwindender Höhe, als Gretchen endlich ankam.

»Das wird noch einmal dein Tod sein!«, prophezeite sie düster und saß ebenfalls ab.

»Komm herauf!«, lachte Johanna und erahnte auch den nun folgenden Widerspruch ihrer Freundin: »Mit Sicherheit nicht, Johanna! Damen klettern nicht auf Bäume!«

Die Gescholtene verdrehte die Augen. »Nein, Damen sticken und nähen und lesen aus der Bibel vor!«

»Nun, was spricht dagegen?«, fragte Gretchen verdrossen und legte den Kopf in den Nacken, um zu der wilden Freundin aufzusehen.

»Die tödliche Langeweile?«

»Unser Pastor hat erst am vergangenen Sonntag …«

»Ich habe es vernommen, Gretchen!«, fuhr Johanna dazwischen. »Das Weib hat zu dienen und zu gehorchen. Ich frage mich, ob es tatsächlich Gottes Wille ist oder bloß der der Männer!«

Gretchen machte ein gurgelndes Geräusch, das ihre Not deutlicher bezeugte als jeder Widerspruch.

»Wundert es dich nicht, dass an jedem Übel eine Frau schuld sein soll? Also ich finde es merkwürdig. Warum stellt Gott einen Baum der Erkenntnis in den Garten Eden, wenn er nicht möchte, dass die Früchte gegessen werden? Warum ist es Evas Schuld, wenn Adam entscheidet, die Frucht, die sie ihm anbietet, zu nehmen? Wenn Adam so willensschwach ist, keine eigene Meinung zu haben, oder nicht in der Lage ist, eine Entscheidung eigenständig zu fällen und dahingehend zu handeln, ist er unfähig, für das Wohl der Menschheit zuständig zu sein!«

»Johanna!«, quietschte Gretchen und schlug sich die Hände vor den Mund. »Oh, was redest du denn da?«

»Von Schuld, Gretchen. Wir Frauen tragen eine Urschuld, weil Eva vom Baum der Erkenntnis naschte. Davon sprach euer Pastor doch. Das Weib als Verführerin aufrechter Männer.«

Die Freundin schüttelte den Kopf. »Ich kann dir nicht folgen, Jo.«

Das Mädchen im Baum seufzte und biss von seinem Apfel ab. Johanna sah über die Lichtung, während sie Gretchen bat, ihre Worte einfach zu vergessen. Aus der Ferne hörte sie das Getrappel trabender Hufe. »Ich glaube, der Graf sucht nach dir«, murmelte sie und stellte sich auf, um in den Weg hineinzusehen.

»Friedrich ist in Worms.« Gretchen reckte den Hals. »Wirst du nun herunterkommen?«

Johanna seufzte und wollte ihr den Gefallen erweisen, als sie den Reiter entdeckte. Sie grinste und streckte sich nach einer Frucht.

»Gretchen!«, rief der Neuankömmling »Ich habe mir schon gedacht, dass ich euch hier finde!«

Die Angesprochene drehte sich zum Ankömmling. Die Verblüffung war ihr von der Nase abzulesen. »Friedrich! Ich wähnte dich …«

Der Graf zügelte sein Tier und stieg ab, um der Schwester einen Begrüßungskuss zu geben. » … in Worms. Die Deichsel brach, und ich entschied, dass ich ebenso gut zu Hause auf deren Reparatur warten kann.« Er zuckte die Achseln und tätschelte dem friedlich grasenden Hektor den Hals. »Steckt Johanna schon wieder in den Wolken?«

»Fangt!«, rief Johanna und ließ den Apfel fallen, den der Graf überrascht auffing. »Anscheinend steckt ein Funken Wahrheit in des Pastors Ansprache. Es genügt ein Wort, um einen Herrn zu verführen.«

Friedrich suchte in dem dichten Blättermeer über ihm nach dem Ursprung der Stimme. »Macht Ihr Euch wieder über die Kirche lustig, Johanna? Ihr spielt mit dem Feuer.«

Johanna schwang sich von ihrem Horst und landete geschickt vor dem Geschwisterpaar. »Gott wird sich meiner annehmen, Friedrich. Der Sünderin …« Sie grinste verschmitzt. »Ich brauche lediglich um Verzeihung zu bitten und zu beichten.«

Gretchen fasste nach dem Arm ihres Bruders, scheinbar hatten ihre Worte die Freundin an den Rand der Ohnmacht getrieben. »Zu allererst jedoch, bitte ich Euch um Vergebung, Gretchen, Ihr wisst, wie schwer es mir hin und wieder fällt, den Mund zu halten.« Johanna hielt ihr die Hand hin, die sie alsbald ergriff.

»Nun, da Ihr Euch wieder benehmen mögt … erlaubt mir, Euch und Euren Onkel zum Abendmahl zu bitten.« Friedrich hob eine Braue. Sein schmales Gesicht leuchtete vor Hoffnung.

»Heute Abend?«, erkundigte sich Johanna und nahm ihm den Apfel wieder weg. »Mögt Ihr ihn?« Sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern biss hinein. »Onkel Friedhelm stimmte bereits zu, bei Herrn Treibel zu speisen. Seine Schwester ist mit ihren Kindern zu Besuch.«

Friedrich griff nach den Zügeln seines Pferdes und dachte über die Worte nach, wobei er ihr einen Blick zuwarf. »Sie hat zwei Söhne, nicht wahr?«

Johanna bestätigte seufzend. »Wie Ihr seht, wir werden wohl die Einladung nicht annehmen können.«

J ohanna hielt das Gesicht in die Brise. Das Handelsschiff, das sie nach England brachte, war schwer beladen und brauchte für die stürmische Überfahrt länger, als es angedacht gewesen war. Dennoch näherten sie sich nun unaufhaltsam der Küste Britanniens. Sie war nicht allein. Ihr Onkel, Graf von Berg, begleitete sie, und ihre Freundin Gretchen von der Weide hatte sich dem Geleit ebenso angeschlossen. Friedrich musste seine Reise nach Worms antreten, bevor er seinerseits auf die Insel kommen wollte, um bei ihrem König um ihre Hand zu bitten. Johanna war nicht beruhigt. Zwar schien es keine königliche Order zu ihrer Eheschließung zu geben, aber der Hauptmann der Knightsbridge Garde hatte angetrunken einige beunruhigende Details verraten. Es schien, als wolle sich der Duke, ihr Vater, über das Geheiß des Königs hinwegsetzen und sie, Johanna, mit dem Jarl of Leverham verheiraten. Johanna wälzte das Problem in ihrem Kopf hin und her. Ihr Onkel wollte sie zu König Stefans Hof bringen, um sich für sie zu verwenden. Die Order Knightsbridge lautete aber, sie in den Norden des Landes zu schaffen, nach Northumberland. Nach Knightsbridge, einer klobigen, dunklen Festung, deren Gemäuer nach Blut und Angst stanken. Johanna schloss die Augen. Die Gischt spritzte ihr ins Gesicht und wusch damit alle Unklarheiten beiseite. Auf Knightsbridge zu vertrauen war dumm, darauf zu hoffen, dass sich ihr Onkel Friedhelm durchsetzte und ihm erlaubt wurde, sie zum König zu bringen, war ebenso dumm. Sie musste ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Johanna öffnete die Augen. Sie würden in Hampton gegen Abend anlegen und erst am nächsten Morgen weiterreisen. Damit hatte sie eine Nacht Vorsprung. Jetzt musste sie nur einen Weg finden, Hektor und einige wertvolle Besitztümer ungesehen von Bord zu schmuggeln.













Hawks fall in love

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