Читать книгу Love Boat - Kathleen Lawless - Страница 6

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«Sieht Angel nicht wundervoll aus?», flüsterte Cassidy ihrer Mutter zu.

«Es gibt nichts Schöneres als eine Hochzeit», flüsterte Louise zurück und tippte sich ans Auge. «Ich kann’s gar nicht erwarten, dass du auch heiratest.»

Cassidy blickte James an, der bei Angel stand. «Nur wenn du mich in die Kirche prügelst. Weshalb führt James sie zum Altar? Er ist der Vater des Bräutigams.»

«Ursprünglich sollte sie von den beiden Jungs zum Altar geleitet werden. Aber dann hat James gemeint, sie wär für ihn wie eine Tochter, und...» Sie brach ab und schniefte entschuldigend.

«Hey, selbst wenn mein Vater noch leben würde, würde ich mich an meinem großen Tag nicht von ihm anfassen lassen.»

Louise kniff sie extra fest in den Arm.

Cassidy versuchte vergeblich, sich Sloan als nervösen Bräutigam vorzustellen. Er war schon immer ein Einzelgänger gewesen. Die Rolle des einsamen Cowboys war ihm wie auf den Leib geschrieben; auch jetzt stand er ein Stück abseits von seinem Bruder und seinem Vater. Die Hardt-Männer waren alle Individualisten, jeder für sich eine geradezu heroische Gestalt, die nach ihren eigenen Regeln lebte.

Rake war ein Profispieler, der in Las Vegas ein Casino leitete, und hatte den Spielervirus an Steele weitergegeben. Sloan war seinen eigenen Weg gegangen und hatte sich dafür entschieden, die Ranch zu bewirtschaften, was wahrscheinlich ebenfalls ein Spiel war, wenngleich sie bezweifelte, dass er es so sah.

Ihr blieb fast das Herz stehen, als er sich zu ihr umdrehte und sein Blick ihr Inneres zum Glühen brachte. Auf die Probe würde ein intimes Zwischenspiel mit Sloan folgen, und ihre Nervosität hielt der Vorfreude die Waage. Wenn das Geplänkel auf dem Oberdeck nicht getrogen hatte, würde es ganz einfach sein, Sloan den Kopf zu verdrehen.

Die Probe war eine Qual für Sloan und zog sich endlos hin. Cassidy war so sexy und schön, dass er sich nicht auf das Geschehen konzentrieren konnte. Ständig stellte er sie sich nackt vor, das rote Haar auf dem Kissen ausgebreitet, und überlegte, auf welche Weise er sie nehmen sollte. Erst langsam, dann schnell. Dann wieder langsam; beinahe meinte er zu hören, wie sie seinen Namen schrie und ihn um Erlösung anflehte.

Damals, als sie beide zusammen aufwuchsen, hätte er sich nicht träumen lassen, dass einmal eine so sexy Verführerin aus ihr werden würde. Sie war die komische Cassidy Ferrill gewesen, ein reizloses Pummelchen mit Brille, unreiner Haut und einer Figur, die irgendwie nicht ganz zum Gesicht passte. Er war mit ihrer besten Freundin gegangen und hatte sie deshalb häufiger getroffen.

Jetzt aber kam es ihm vor, als sähe er sie zum ersten Mal.

Er atmete schwer. Wie lange würde es noch dauern? Als die Probe schließlich endete, war er so scharf, dass er sich am liebsten auf sie gestürzt hätte. Und dann stand sie auf einmal vor ihm, eine bezaubernde, strahlende Erscheinung, die ihm den Kabinenschlüssel in die Hand drückte.

«Lass mir eine halbe Stunde Zeit, okay?»

Nein! Ihm war danach, sich in die Brust zu werfen und sie wegzuschleppen.

«Natürlich.» Was mochte sie vorhaben? Die alte Cassidy hätte gar nichts vorgehabt; was diese neue, sexy, selbstbewusste Model-Erscheinung anging, war er sich nicht so sicher. Sie waren auf benachbarten Farmen beinahe wie Bruder und Schwester aufgewachsen, bis sie in die Pubertät gekommen waren und er entdeckt hatte, dass es Mädchen gab. Mädchen, die ihn ebenso gern mochten wie er sie. Cassidys Freundin Janine war das große Los gewesen, das Mädchen, auf das alle Jungs es abgesehen hatten und das Sloan bekommen hatte. Und an jenem schicksalhaften Abend, da Janine mit Masern das Bett hüten musste, hatte sie darauf bestanden, dass er mit Cassidy zum Schulball ging.

Er hätte Cassidy damals nicht küssen und ihr das Gefühl geben dürfen, er möge sie. Aber wie hätte er auch ahnen können, dass sie, von Gewissensbissen geplagt, Janine alles brühwarm erzählen würde?

«Wo ist Louise, Gramps?» Er setzte sich auf den freien Barhocker neben seinem Großvater, bestellte ein Corona und blickte fragend auf James’ halbleeres Bierglas.

«Hat gemeint, sie bräuchte etwas Ruhe.»

«Das Gleiche hat Cassidy zu mir gesagt.» Mit dem Daumen streifte er die Tropfen ab, die sich auf der Flasche gebildet hatten. «Ist schon eine komische Sache mit dem Heiraten.»

«Den Damen setzt es jedenfalls ganz schön zu.»

«Was meinen sie eigentlich, wenn sie sagen, sie bräuchten Zeit für sich?»

«Das, mein Junge, ist eines der zahlreichen Geheimnisse des schönen Geschlechts.»

«Hast du die in deinem fortgeschrittenen Alter etwa noch immer nicht gelüftet?»

«Ich bin viel klüger als damals, als deine Großmutter noch lebte. Ich habe gelernt, auch dann ‹Ja, mein Schatz› zu sagen, wenn ich die Frage nicht verstanden habe.» Mit seinem verschwörerischen Gelächter brachte er Sloan zum Lächeln. «Cassidy ist ein richtiger Hingucker geworden, nicht wahr? Genau wie ihre Mom.»

«Ja. Siehst du sie oft auf der Ranch?»

«Hin und wieder kommt sie vorbei.»

«Erkundigt sie sich auch mal nach mir?»

«Eher nein, falls mein Gedächtnis mich nicht trügt. Weshalb fragst du?»

«Nur so.» Er deutete auf das halbleere Glas, das neben dem Ellbogen seines Großvaters stand. «Es wundert mich, dass du Bier trinkst.»

«Das ist alkoholfreies», meinte James verdrossen. «Andernfalls würde Louise mir die Hölle heiß machen.»

«Ist das so, wenn man verliebt ist?»

«In meinem Alter lernt man, für die kleinen Dinge im Leben dankbar zu sein. Zum Beispiel für Viagra.» Der alte Mann klatschte sich aufs Knie und lachte.

«Gramps, manche Dinge wollen wir jungen Leute lieber gar nicht wissen.»

James kippte den Rest des alkoholfreien Bieres hinunter. «Wieso zählst du dich zu den Jungen? Du bist im mittleren Alter.»

«Aber ich fühl mich jung, wenn alle die Turteltäubchen spielen. Demnächst wirst wohl du mit Louise den Bund fürs Leben schließen.»

Sein Großvater lächelte. «Ehrlich gesagt, hab ich schon um ihre Hand angehalten. Sie hat gemeint, sie würde es sich überlegen.»

«Tatsächlich?»

«Jau. Ganz nach dem Motto: Am Bewährten soll man nicht rütteln.»

«Und was hältst du davon?»

«Mir ist es so und so recht. Es gibt ihr ein Gefühl von Sicherheit, wenn sie weiß, dass ich willens bin, eine ehrbare Frau aus ihr zu machen. Es ist immer noch ein bisschen heikel, in Sünde zu leben. Und zu wissen, dass sie mir jederzeit weglaufen könnte, hält mich auf Trab. Vielleicht ist das ja ihre Absicht. »

Sloan rutschte unbehaglich auf dem Hocker hin und her und wechselte das Thema.

«Was macht Cassidy eigentlich so?»

«Sie ist eine sehr beschäftigte junge Dame – sie ist Hebamme und hilft Frauen, sich auf die Geburt vorzubereiten.»

«Soll das heißen, sie bringt anderer Leute Babys zur Welt?»

«Kann man wohl so sagen.»

«Das habe ich nicht gewusst. Das ist so ... intim.» Ihm kam der Gedanke, dass Cassidy sich auch selber irgendwann ein oder zwei Kinder wünschen würde. War das vielleicht ihr geheimer Plan?

«Ein kluges Mädchen. Und fleißig ist sie auch.» Gramps zog eine buschige Braue hoch. «Spiel nicht mit ihr, Sloan. Mit Frauen wie Cassidy spielt man nicht.»

Weshalb spielte sie dann mit ihm? Ging es ihr nur um Sex, oder steckte mehr dahinter?

«Also, ich muss los. Zeit fürs Mittagsschläfchen.» James zwinkerte Sloan schalkhaft zu und wandte sich zum Ausgang.

«Noch ein Bier, Sir?», fragte der Barmann.

Sloan sah auf die Uhr. «Nein, danke.» Er hatte eigentlich angenommen, die halbstündige Wartepause werde seine Vorfreude verstärken, doch stattdessen wurden in ihm zahlreiche Zweifel wach.

Mit dem Schlüssel, den sie ihm gegeben hatte, öffnete er die Tür der dunklen, nur von zwei Kerzen erhellten Kabine. Es duftete würzig-süß, nach Blumen und Zimt. Sie war nicht da.

«Cass?»

«Ich bin im Bad. Komm nicht rein, ich – Oh!»

Sie reiste mit Stil, denn sie hatte eine Suite mit Balkon und französischem Bett. Sloan setzte sich auf die Ecke des Bettes. «Alles in Ordnung da drinnen?»

Ihre Stimme klang gedämpft. «Nicht ganz.»

«Kann ich dir irgendwie helfen?»

«Ich weiß nicht.»

Also, was denn nun? «Du sagst Bescheid, wenn du Hilfe brauchst, okay?»

Er hörte, wie die Klinke bewegt wurde, dann kam Cassidy heraus. Sie trug einen hautengen schwarzen Minirock von Frederick’s of Hollywood.

«Der Reißverschluss hat sich verklemmt und -»

«Dreh dich um. Ich mach das.»

Der Reißverschluss klemmte ganz erheblich, denn er hatte sich in das glatte, gummiähnliche Material gefressen, und nachdem er einige Male daran gezogen hatte, riss unter seinen Fingern der Stoff.

«Da ist hoffentlich noch Garantie drauf», murmelte er.

Sie wandte sich um, zur Hälfte in dem lächerlichen, vorne geschnürten Kleidungsstück und zur Hälfte draußen. Ihr Lachen klang gezwungen. «So viel zu meinen sirenenhaften Verführungskünsten. »

Sloan hatte das Gefühl, etwas stimme nicht. Langsam fuhr er mit den Fingernägeln über ihren nackten Arm und spürte, wie sie erschauerte. «Wie wär’s, wenn du dich anziehen würdest, und wir trinken etwas an der Bar? Um herauszufinden, ob wir bei diesem Arrangement tatsächlich auf derselben Wellenlänge sind.»

«O nein, das werden wir nicht tun. Wir haben eine Abmachung.»

Er musterte sie unter gesenkten Lidern hervor. Irgendetwas war im Busch, aber was?

Sloan ließ den Blick durch die Kabine schweifen und entdeckte eine Flasche eisgekühlten Sekt. Er stand auf, entkorkte kurzerhand die Flasche und schenkte zwei Gläser voll.

«Schatz, ich weiß die Mühe zu schätzen, die du dir gemacht hast, aber das war doch wirklich nicht nötig. Du hattest mich schon beim ‹Hallo›.»

«Das ist aus dem Film Jerry McGuire», sagte sie abweisend.

«Aber es kommt auch von hier.» Er ergriff ihre Hand und legte sie sich flach auf die Brust. «Cassidy, du solltest wissen, dass du keine besonderen Hilfsmittel brauchst, um mich zu verführen.»

Sie schien über seine Worte nachzudenken und nahm einen Schluck Sekt. «Ich wollte dafür sorgen, dass dir die Zeit mit mir im Gedächtnis bleibt.»

Ihm kam ein Gedanke. «Du bist doch nicht etwa noch Jungfrau, oder?»

«Wohl kaum», erwiderte sie spöttisch.

«Man darf ja wohl mal fragen», murmelte er verlegen. Er hätte sie einfach abschleppen sollen, als ihm danach war.

Es entstand ein peinliches Schweigen, und er räusperte sich. «Da ist noch etwas, was ich gerne wüsste.»

«Und das wäre?»

«Nimmst du die Pille?»

«Natürlich nehme ich die Pille. Weshalb fragst du?»

«Ich wollte mich nur vergewissern, dass deine biologische Uhr nicht außer Kontrolle geraten ist, denn ich will keine Kinder. Auf keinen Fall. »

«Ach. Warum denn das?», fragte sie neugierig.

«Dafür gibt’s verschiedene Gründe.»

«Aber ... du hast dich nicht sterilisieren lassen?»

«Nein.»

«Wenn das so ist, wieso erwartest du dann von der Frau, dass sie sich um die Verhütung kümmert?»

Sloan schnaubte. «Ich benutze Kondome.»

«Das will ich auch hoffen.» Cassidy seufzte. «Das wird richtig mühsam. Eigentlich sollte es ein lockeres Techtelmechtel werden, aber jetzt hab ich es mit diesem blöden Outfit verdorben.»

«Das ist richtig sexy, irgendwie nuttig.» Er schob sich näher an sie heran.

Sie blinzelte. «Magst du’s nuttig?»

«Klar. Wie wär’s, wenn du dich ausziehen würdest, damit wir zur Sache kommen können?»

Er richtete sich auf, streifte sich das T-Shirt über den Kopf und ließ es auf den Boden fallen. Ach Gott, sah er toll aus; seine Muskeln waren so wohlgeformt, als stammten sie aus einem Labor und nicht aus dem Fitnessstudio. Auf der Brust hatte er genau die richtige Menge dunkelbrauner Haare, und sie würde gern ihr Gesicht darin vergraben und seinen Duft und Geschmack genießen.

«Ich glaube, das Ding klebt auf der Haut», meinte Cassidy und zupfte am Ausschnitt. «Das ist nicht gerade atmungsaktiv.»

«Keine Sorge. Sloan Hardt weiß Rat.» Er nahm ein Taschenmesser aus der Jeans, dann spürte sie die stumpfe Seite der kalten Stahlklinge an der Haut. Er schnitt die Verschnürung auf, bis ihre Brüste heraussprangen.

«So ist es schon viel besser.» Er legte das Messer weg, neigte den Kopf und naschte von ihr. Als er mit der Zunge über ihre Nippel leckte, bekam Cassidy weiche Knie. Sie legte die Hände um seinen Kopf und wühlte in seinem dichten dunklen Haar, das reizvoll mit ihrer weißen Haut kontrastierte.

«Du bist erwachsen geworden», sagte er, umfasste ihre Brüste und streifte damit an seiner nackten Brust. «Ich erinnere mich noch, dass du mal ebenso flachbrüstig warst wie ich.»

«Willst du mich jetzt endlich aus dem Rest herausschneiden? »

«Ich weiß nicht», neckte er sie. «Allmählich gewöhne ich mich dran.»

«Aber ich will dich», sagte sie mit ihrer verführerischsten Stimme.

Er zog sie an sich, sodass ihre Brüste seine behaarte Brust berührten, dann fasste er ihr ins Kreuz und drückte sie gegen seinen harten Schwanz. Langsam rollte er den Rocksaum nach oben, bis er ihren nackten Po streicheln konnte.

Sie ließ die Hand in seine Jeans gleiten und betastete die samtige Eichel seines Ständers. Als sie den Reißverschluss herunterzog und sein Glied befreite, stöhnte er ihr ins Ohr.

«Du trägst keine Unterwäsche. Das gefällt mir», murmelte sie.

Sein Schwanz war ebenso prachtvoll wie alles andere an ihm – lang und dick und pulsierend vor Verlangen, ihr Lust zu bereiten. Sie sank vor ihm auf die Knie, streichelte zärtlich seinen Sack und den erigierten Penis, dann ließ sie die Zunge langsam und aufreizend um die Eichel kreisen.

Sie war außen seidig und innen stahlhart und ließ Cassidys Erkundung geduldig über sich ergehen. Allmählich weitete sie ihre Bewegungen aus und ließ ihre Zunge an seinem Schaft auf und ab wandern. Sie umfasste die Peniswurzel mit Daumen und Zeigefinger und drückte rhythmisch zu, während sie ihn leckte. Nach einer Weile zog er sie auf die Beine.

«Magst du das nicht?»

«Eher zu sehr.» Als er sich aus der Jeans schälte, durchbohrte er sie mit einem Blick von solcher Intensität, dass ihr der Atem stockte. Sie streichelte seine Brust, genoss die Berührung des drahtigen Haares, der straffen, federnden Muskeln und der glatten Haut.

«Du fühlst dich so gut an.» Sie schloss die Augen, um sich alle Einzelheiten genau einzuprägen.

Er revanchierte sich, indem er ihr Arme, Schultern und Rücken streichelte.

«Hast du vor, mich in diesem aufgebrezelten Zustand zu belassen, oder willst du mich rausschneiden?»

«Hmmm ... Ich mag das Nuttige an deinem Outfit. Schließlich komme ich an alle wichtigen Stellen heran.» Er umfasste mit einer Hand ihren runden Po, streifte mit den Fingern der anderen Hand über ihren Venushügel und leckte ihre nackten Brüste.

Die Hitze raste wie ein Buschfeuer durch ihre Adern, und sie wand sich aufreizend. «Nicht dass ich noch an sexuellem Frust sterbe.»

Love Boat

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