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Kapitel 4

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Bruce lernt Euphemismen

Wut.

Sie brannte sich durch Bruce' Körper – nicht auf physische Art, aber die Erinnerung an die Qual war da. Genau wie die Gewissheit, dass er betrogen worden war. In seinem Kopf waren Schmerz und das Gefühl von Verrat untrennbar miteinander verbunden und in seiner Wut hatte er keinen Raum, um das zu analysieren. Alles, was er hatte, war ein Ziel – ein Mann mit schmalen Schultern, leuchtend braunen Augen und dunklem Haar, das ihm immer wieder in die Stirn fiel.

»Du hast es geschafft! Du hast dich wieder in dich selbst zurückverwandelt«, jauchzte der Mann.

Bruce setzte sich auf und fletschte die Zähne. »Ich war immer ich«, sagte er und seine Stimme klang in seinen Ohren seltsam. Tiefer, heiserer, mit einem Grollen, das sich wie eine Welle durch seine Nervenzellen bewegte, als würde es zum Appell rufen. Und jede Zelle in ihm antwortete mit Ich bin hier, wach und angepisst.

»Okay, ja, aber du bist kein Wolf mehr.« Die Mundwinkel des Kerls hoben sich zu einem strahlenden Lächeln und er riss vor Freude die Hände hoch. »Yay!«

Bruce zog die Augenbrauen zusammen. Der Mann schien zu übertreiben und eine falsche Freude aufzusetzen, in der Hoffnung, dass Bruce mitspielte.

Das tat er nicht. Er rollte herum und kam auf die Knie, wobei er fühlte, wie geschmeidig sein Körper sich bewegte. Arme, Beine, Torso – alles schien vor Kraft zu vibrieren, ungeachtet der lebhaften Erinnerung an einen heftigen Stromschlag und die Minuten, in denen er voller Verzweiflung kraftlos und zuckend auf dem Boden gelegen hatte.

Der Kerl richtete sich ebenfalls auf und sprang auf die Füße. Übereifrig? Und obwohl Bruce noch mit seinem Körper beschäftigt war, beobachtete er doch seine Umgebung, weswegen er vor Überraschung zusammenzuckte. Der Mann trug ein T-Shirt und sonst nichts. Und da Bruce immer noch auf dem Boden kniete, hatte er freien Blick auf dessen Schwanz. Der war dick, gerötet und schlenkerte viel zu dicht vor Bruce' Gesicht herum. Ihn überkam der Drang, ihn zu schnappen und zu drücken, aber das war nicht sein Stil, daher sprang er stattdessen ebenfalls auf die Füße.

Bruce richtete sich zu voller Größe auf, um gegenüber dem kleineren Mann eine Situation der Dominanz herzustellen. Es war viel einfacher, jemanden aus einer höheren Position heraus einzuschüchtern. Nur dass dieser Kerl nicht erstarrte und auch überhaupt nicht eingeschüchtert wirkte.

»Du bewegst dich gut«, sagte er und musterte Bruce von Kopf bis Fuß.

Das stimmte. Jeder Muskel seines Körpers fühlte sich geschmeidig an. Da war kein Schmerz, kein Ziehen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal den Rücken ohne Blockade bewegt oder seine Knie ohne Knacken gebeugt hatte. Selbst sein Nacken war nicht verspannt. Das Leben eines Feuerwehrmannes bedeutete, dass einem oft der Körper wehtat, wenn nicht von einer Verletzung während der Arbeit, dann vom stetigen Training. Er hatte so lange mit diesem Hintergrundschmerz gelebt, dass das hier sich seltsam ungewohnt anfühlte.

»Ich sehe keine Schwellungen oder roten Stellen.« Der Mann ging langsam um Bruce herum. »Keine Deformierung. Manchmal verwandeln sich Leute nicht ganz richtig zurück, aber bei dir ist alles in Ordnung. Ich hatte gehofft, dass die Verwandlung helfen würde, das hier zu beheben« – er hielt seine rechte Hand hoch, um seine mittleren Finger zu zeigen, die lediglich Kindergröße hatten – »aber ich bin, wie ich immer war.« Seine Augen verengten sich, als er hinter Bruce trat. »Ich sehe keine Narben. Hattest du welche? Wenn ja, sind sie jetzt weg.«

Der Mann plapperte in fröhlichem Tonfall weiter und bewegte sich wie ein Welpe, der ein neues Spielzeug entdeckte. Hoch, runter, zur Seite. Einen Moment lang hockte er sich sogar hin, als er die Rückseite von Bruce' Bein inspizierte.

»Hier hast du eine Brandnarbe. Sie sieht schlimm aus. Wie lange hast du die schon? Ich wette, es hat furchtbar wehgetan, als das passiert ist.«

Das hatte es. Bruce hatte sie bei einem seiner ersten Einsätze als Feuerwehrmann erlitten. Es war ein schlimmer Hausbrand gewesen, mit Kindern, die im Obergeschoss gefangen gewesen waren – zwei bewusstlose Teenager. Er hatte nicht beide tragen können, daher hatte er das Mädchen hochgehoben, in dem Glauben, sie schneller tragen und dann den Jungen später holen zu können.

Dafür war keine Zeit gewesen. Er hatte sich verbrannt, als der Boden unter seinen Füßen nachgegeben hatte und er sich den Weg nach draußen hatte freikämpfen müssen, während die Flammen an seiner Haut leckten. Seinem Partner war es gelungen, das Mädchen zu greifen, während er sich selbst befreit hatte, aber die Qual allein hatte ihn beinahe umgebracht. Er war im Krankenhaus aufgewacht, geweckt von dem Weinen einer Frau. Es war seine Mutter gewesen, die an seinem Bett gesessen hatte, aber in seinem Kopf hatte er sie immer mit der anderen Mutter verwechselt. Die, die ihren Sohn verloren hatte, weil er nicht stark genug gewesen war, um ihre beiden Kinder rauszuholen.

»Du sagst ja gar nichts«, fuhr der Kerl fort. »Ganz der starke, wortkarge Typ. Ich verstehe das, aber früher oder später wirst du mit mir reden müssen.« Gott, das Bild eines übereifrigen Welpen wollte einfach nicht verschwinden. Er erinnerte Bruce an Josh am Weihnachtsmorgen, wenn der als Kind von zu viel Zucker und Aufregung aus dem Häuschen gewesen war.

Und weil das Bild so stark war, reagierte Bruce so, wie er es seinem kleinen Bruder gegenüber immer getan hatte – er schlang einen Arm um den Nacken des Typen und drückte ihn zu Boden. Nicht, weil er fröhliche Leute nicht mochte, sondern weil hüpfende, aufgeregte Welpen bei ihm zu Hause getreten wurden. »Du musst dich echt beruhigen.«

Er erwartete Gegenwehr. Josh hatte sich immer gewunden und gedreht, während Bruce ihn langsam und unaufhaltsam zu Boden gedrückt hatte. Für gewöhnlich gab es Flüche und manchmal Tränen, aber dieser Kerl war zu munter dafür. Sicher, er wand sich, aber er war kein Gegner für Bruce. Und er hörte niemals auf zu reden.

»Oh! Oh! Ich kenne diese Stimme. Das ist die Du brauchst Kaffee-Stimme. Ich wette, du magst Kaffee, in dem der Löffel aufrecht steht, mit, keine Ahnung, acht Teelöffeln Zucker.«

»Du bist echt total nervig, weiß du das?«

Er schnaubte. »Glaubst du, du bist der Erste, der mir das sagt?« Dann drückte er gegen Bruce' Arm. »Komm schon. Lass mich los. Es wäre würdelos, wenn ich so gefunden werden würde, mit meinem Hintern in der Luft.«

Ja, das stimmte, auch wenn es ein sehr süßer Hintern war. Am Ende ließ Bruce ihn los, dann lächelte er, als der Mann auf die Füße kam und sein Shirt hinunterzog, als würde er versuchen, die wichtigen Stellen zu verdecken. Es gelang ihm nicht.

»Bist du über deine grummelige Laune hinweg?«, fragte der Mann, als er zum nächstgelegenen Auto ging. »Das mit dem Elektroschockhalsband tut mir wirklich leid. Ich hatte keine Ahnung, dass es dir das antun würde. Aber ich musste es tun, verstehst du?«

Bruce verging der Spaß. Wie oft hatte er diese armselige Ausrede bereits gehört? Das war das, was sein Vater immer nach einer besonders brutalen Trainings-Einheit gesagt hatte.

Tut mir leid, dass ich dich geboxt habe, Bruce, aber du musst lernen, damit umzugehen und weiterzukämpfen.

Tut mir leid, dass dein Knöchel zu verletzt ist, um Football zu spielen, aber ich bringe dir bei, wie du weitermachst, auch wenn du Schmerzen hast.

Tut mir leid, dass ich dich zu einem Arschloch deinem einzigen Bruder gegenüber gemacht habe, aber ich dachte, er wäre ein Monster.

Das war das Schlimmste daran. Bruce verstand erst jetzt, dass sein Vater irgendwie gewusst hatte, dass Josh ein Werwolf war. Er hatte Josh immer als Monster bezeichnet, und dann hatte er Bruce beigebracht, Josh unterwürfig zu halten. Erst als Bruce zu Hause ausgezogen war – und nach Jahren der Selbstreflexion –, hatte er erkannt, dass sein Vater das Monster und Josh das unschuldige Opfer war.

Bis Bruce herausgefunden hatte, dass Josh ein Werwolf war. Jetzt wusste er nicht, was er denken sollte.

»Wer zum Teufel bist du?«, fragte er mit leiser, drohender Stimme.

Der Kerl sah vom Kofferraum des Autos auf. »Immer noch grummelig, hm? Okay, damit kann ich arbeiten.« Ohne den Blick von Bruce abzuwenden, öffnete er den Kofferraum. »Mein Name ist Laddin. Das ist die Kurzform für Aladdin, weil meine Grandmama immer gesagt hat, dass ich magisch wäre. Ich weiß, dass das keinen Sinn ergibt, weil Aladdins Lampe magisch war und nicht er selbst, aber wie auch immer. Mom war zu der Zeit mit Schmerzmitteln vollgepumpt.«

Bruce starrte ihn an. »Hältst du irgendwann mal die Klappe?«

Laddin blinzelte. »Du hast mir eine Frage gestellt.« Er lehnte sich gegen das Heck des Autos. »Hör mal, mit Genörgel kann ich umgehen, aber du verhältst dich einfach nur unlogisch.« Dann griff er in den Kofferraum und öffnete eine Tasche. Einen Moment später holte er eine Jogginghose hervor, die er Bruce direkt ins Gesicht warf.

Mit einer schnellen Faustbewegung boxte Bruce sie beiseite, da er erst zu spät bemerkte, was es war.

Laddin sah ihn mit einem ausdrucksstarken Augenrollen an. »Es ist Kleidung, Bruce. Damit du hier nicht mehr im Adamskostüm rumstehen musst.« Dann griff er wieder hinein, holte noch eine Hose hervor und schlüpfte flink hinein. »Und falls du dich fragst, mein Hintern ist nackt, weil du mich durch meine Jeans gebissen hast und ich mein Blut überall verteilt habe.«

Bei diesen Worten stockte Bruce der Atem, aber er hatte nur eine vage Erinnerung an alles, was vor mehr als fünf Minuten passiert war. Sie war verschwommen, verwirrend und er mochte nicht darüber nachdenken. Und ihm gefiel der Gedanken wirklich nicht, dass er dem Typen, wer auch immer er war, ins Bein gebissen hatte. Um seine Verwirrung zu überspielen, griff er nach der Jogginghose und versuchte, sie mit gewohnter Effizienz anzuziehen.

In dem Moment, in dem er sich nach unten beugte, wurde ihm schwindelig. Und obwohl er die Jogginghose fest in der Hand hatte, half das nicht, um aufrecht stehen zu bleiben. Er stolperte in dem Versuch, das Gleichgewicht zu halten. Er kannte das Gefühl – er war Feuerwehrmann und Rettungssanitäter, um Himmels willen. Er hätte die Symptome der Unterzuckerung und Dehydrierung schon längst bemerken müssen. Aber nein, da stand er nun, kurz davor, ohnmächtig zu werden und sich gleichzeitig zu übergeben.

»Ich hab dich, großer Mann. Komm her und setz dich.«

Dafür, dass er so klein war, hatte Laddin starke Arme. Und obwohl es peinlich war, hatte Bruce schon zu viele Machos gesehen, die umgekippt waren, daher erlaubte er Laddin, ihn zu einem Strohballen, über den ein altes Laken gelegt worden war, zu bringen. Halb setzte er sich, halb fiel er darauf. Und als eine Stallkatze ihn anfauchte und davonlief, hatte er kaum die Kraft, um sie genervt anzufunkeln.

»Sei nicht so«, sagte Laddin und Bruce brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass er mit der Katze redete. »Trink das hier.«

Wieder wusste Bruce nicht, mit wem Laddin sprach, bis ihm ein warmer Isodrink in die Hand gedrückt wurde. Als er die Flasche anstarrte, schraubte Laddin sie auf und führte sie an seine Lippen.

»Trink«, befahl Laddin. »Sich zu verwandeln, erfordert viel Energie, und du warst lange im Van eingesperrt.«

Nicht zu vergessen der Tag, den Bruce damit verbracht hatte, Josh zu beschatten, und anschließend noch das durch den Fae verursachte Nickerchen. Er scrollte gedanklich zurück, während er versuchte, den Sinn in dem zu erkennen, was passiert war.

Seine erste klare Erinnerung war vom Sonntagsdinner mit seiner Familie – er hatte keine Ahnung, wie lange das her war –, als Josh und Nero aufgetaucht waren, um irgendeinen Spezialstoff aus der Firma seines Dads zu bekommen. Der Rest der Familie war demgegenüber, was vorgegangen war, blind gewesen, aber Bruce hatte sofort durchschaut, dass sein Bruder unter Neros Einfluss stand – wie nach einer Gehirnwäsche durch eine Sekte. Er war seinem Bruder gefolgt und hatte alles getan, um Josh allein zu erwischen, hatte es aber nicht geschafft.

Zu dem Zeitpunkt hatte er noch nicht verstanden, dass sie Werwölfe waren. Das war erst später gekommen. Letztlich hatte er erkannt, dass er seinen Bruder nur retten konnte, wenn er sich ihm anschloss und dadurch irgendwie eine Möglichkeit schuf, um dessen Arsch in Sicherheit zu bringen. Also hatte er die Fae-Kirsche gegessen und sich nackt in einer Scheune zusammen mit dem Werwolf-Aladdin wiedergefunden.

Während er darüber nachgrübelte, trank er den Isodrink und wartete, bis sein Schwindel nachließ.

Dann setzte Laddin sich neben ihn. Bruce hatte nicht mal bemerkt, wie kühl es war, bis er Laddins Arm um seine nackten Schultern und die Hitze, als ihre Oberschenkel sich aneinanderpressten, spürte.

»Du frierst«, meinte Laddin, während er die Jogginghose aus Bruce' Griff befreite und sie dann über Bruce' Beinen ausbreitete. Es war nicht genug, um ihn zu bedecken, aber es half, vor allem da Laddin die Wange an Bruce' Schulter drückte, während er die Behelfsdecke zurechtrückte.

Dann saßen sie einfach da, während Bruce langsam sein Getränk schlürfte. Er wollte es hinunterkippen, aber sein Magen machte nicht mit und bei jedem Atemzug stieg Übelkeit in ihm auf. Er trank Schluck für Schluck, während Laddin mit einer Hand seine Schulter drückte und lockende Geräusche in Richtung der fauchenden Stallkatze machte.

»Komm her, Kätzchen. Ich werde dir nicht wehtun. Ich will dich nur streicheln.«

»Sie hat vermutlich Flöhe«, grummelte Bruce.

»Wer weiß, vielleicht hast du Flöhe«, erwiderte Laddin mit neckendem Ton.

Die Katze schnüffelte einen Moment lang an Laddin, dann drehte sich sie um und stolzierte davon. Laddin seufzte enttäuscht und Bruce konnte nicht anders, als sich daran zu erinnern, wie oft seine Schwester Ivy um eine Katze gebettelt hatte. Sie hatte nie eine behalten dürfen, aber das hatte sie nicht davon abgehalten zu versuchen, eine zu bekommen. Einmal hatte sie ein Kätzchen mit nach Hause gebracht, das sie von einem Nachbarn zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte.

Das war für niemanden gut ausgegangen – vor allem nicht für das Kätzchen. Bruce erschauderte bei der Erinnerung an die tränennassen Wangen seiner Schwester, als sie zugesehen hatte, wie ihr Vater die winzige Katze in den Schnee hinaus geworfen hatte.

Bruce hatte es eine halbe Stunde später geschafft, sich rauszuschleichen und sie zu retten, indem er sie heimlich zum Nachbarn zurückgebracht hatte, aber das waren dreißig lange und schreckliche Minuten für sie alle gewesen. Und die Prügel, die er hinterher von seinem Vater bezogen hatte, waren auch nicht lustig gewesen.

Jetzt lehnte Laddin seinen Kopf zurück gegen den Strohballen. »Die Katzen wissen vermutlich, dass wir Werwölfe sind. Sie haben wahrscheinlich eine Art Instinkt, der sie von uns fernhält.«

Bruce kommentierte das nicht. Er wartete immer noch darauf, dass sein Blutzucker sich stabilisierte, während er von dem Gefühl, Laddins Arm um seine Schultern zu haben, und von der Art, wie Laddin mit ein paar Fingern träge durch seine Haare strich, lächerlich fasziniert war. Es hatte keinen sexuellen Unterton. Nun, keinen starken. Es erinnerte eher daran, wie ein Kind eine Katze streicheln würde. Da die Katze weggelaufen war, streichelte Laddin stattdessen Bruce. Normalerweise hasste Bruce das, aber er fühlte sich nicht so gut und das Streicheln war beruhigend. Und als Laddins Finger ihn im Nacken berührten, erschauerte er vor Entzücken. Das hätte wirklich alle möglichen Alarmsignale in ihm auslösen sollen, aber um ehrlich zu sein, fühlte es sich einfach nur schön an.

Er schloss die Augen und ließ den Kopf nach vorn fallen, womit er Laddin einen besseren Zugang zu seinem Hals und seinen Schultern ermöglichte. Dort gab es viel Haut, die er streicheln konnte, und Laddin schien nur allzu gewillt zu sein, ihn zu berühren.

»Ich habe gute und schlechte Neuigkeiten«, sagte Laddin und seine Stimme klang leicht atemlos. »Welche willst du zuerst hören?«

Keine, aber es klang nicht so, als hätte er eine Wahl. »Fang mit den schlechten an.«

Laddin nickte, doch statt etwas zu sagen, drehte er sich so, dass er Bruce halb umarmte. Er legte das Kinn auf Bruce' Schulter und seine freie Hand landete behutsam auf Bruce' Oberschenkel. Sie war warm und drückte ihn fest genug, dass er es durch die dicke Jogginghose spüren konnte. Und verdammt, wenn die Intimität dieser Berührung nicht eine bestimmte Stelle seines Körpers aufhorchen ließ.

Scheiße. Er bekam einen Ständer. So schlimm konnte es doch gar nicht um ihn stehen. Sicher, Mr. Sunshine war attraktiv. Und der Mann brachte ihn zum Lächeln – innerlich – und das war mehr, als irgendjemand jemals geschafft hatte. Aber dennoch…

Statt weiter darüber nachzudenken, drehte er sich, um Laddin in die Augen sehen zu können. »Du sagst nichts.«

»Ich hasse es, schlechte Nachrichten zu überbringen.«

»Also überbringst du sie lieber später und machst damit die guten zunichte?«

Laddin verzog das Gesicht. »Für gewöhnlich löse ich das Problem erst und sagte dann, dass ich es erledigt habe. In diesem Fall habe ich ein paar Ideen, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Willst du wissen, was das Problem ist?«

»Ja.«

Laddin stieß den Atem aus und der Luftzug strich über Bruce' Kinn und erregte ihn so, dass seine Nippel sich zusammenzogen. Bruce bewegte sich nicht. Es würde zu viel Aufmerksamkeit darauf lenken, wenn er es verbarg. Aber seine Brust kribbelte wirklich auf eine echt peinliche Weise.

»Dein Körper kommt nicht gut damit klar, wieder ein Mensch zu sein.« Dann, bevor Bruce Fragen stellen konnte, beeilte Laddin sich, ihm zu versichern: »Alles in allem schlägst du dich aber gut. Ich meine, die Überlebenschancen neuer Rekruten liegen bei eins zu drei, daran gemessen schlägst du dich sogar klasse.«

»Einer von drei?«, wiederholte er. Die Vorstellung entsetzte ihn.

»Ja. Und die Wahrscheinlichkeit ist sogar noch geringer, wenn du die mitzählst, die die Verwandlung zurück zum Menschen nicht so gut hinbekommen.«

»Wie ich.«

Laddin zuckte zusammen. »Vielleicht wie du. Aber ich hoffe immer noch, dass die Elektrolyte helfen werden. Gelpack könnte dich vermutlich stabilisieren, aber er ist nicht hier.« Er warf Bruce einen schiefen Seitenblick zu. »Wir haben dich nicht erwartet.«

Weil er den Weg über die Fae-Frucht genommen hatte. »Wer ist Gelpack?«

»Du wirst ihn später treffen, aber sei vorsichtig. Er ist ein bisschen wie ein Clown. Entweder du magst ihn oder er verfolgt dich in deine Albträume.« Dann hellte sich Laddins Miene auf. »Ich mag ihn.«

Bruce würde darauf wetten, dass Laddin einfach jeden mochte. Er besaß eine dieser ewig fröhlichen Persönlichkeiten, die Bruce normalerweise hasste. »Also, zurück zu mir…«

Laddin wurde wieder ernst. »Ja. Dein Bruder hatte ein echtes Problem damit, sich wieder in seinem Körper zu erden. Das sind die guten Neuigkeiten.«

»Joshs Problem ist eine gute Neuigkeit?«

»Jepp, weil ich aufgepasst habe. Ich weiß, wie ich dir helfen kann, aber es wird dir nicht gefallen.« Er grinste. »Es sei denn, du liebst es. Josh hat es letztendlich geliebt, daher kann ich nicht vorhersagen –«

»Komm zum Punkt!«

»Tue ich!« Laddin schnaubte, während er mit einer Hand über Bruce' Brust strich.

Bruce' Körper wurde von einer Hitze durchströmt, die absolut unangemessen für diese simple Berührung erschien, und er keuchte, sowohl aus Scham als auch Begeisterung.

»Denkst du, ich werfe mich ständig auf den nächstbesten heißen Fremden, den ich treffe?«

Bruce war immer noch mit der Reaktion seines Körpers beschäftigt, denn sein Schwanz pulsierte plötzlich unter der Jogginghose. »Vielleicht. Ich kenne dich nicht«, knurrte er.

»Nun, tue ich nicht. Aber Josh brauchte die Berührung. Am Anfang war es der einzige Weg, um ihn zurück in seinen Körper zu bekommen. Dann, später…« Laddin zuckte mit den Schultern, wobei sein Oberkörper erregend an Bruce' Arm entlangrieb. »Nun, danach hat er es mit Begeisterung aus freien Stücken getan.«

Bruce schloss die Augen in dem Versuch, seine rotierenden Gedanken in den Griff zu bekommen. »Wovon reden wir hier?«

Laddin drehte den Kopf, sodass seine Schläfe auf Bruce' Schulter lag und sein Mund gefährlich nahe an Bruce' Kinn. »Du brauchst einen Orgasmus«, sagte er. »Es ist der schnellste Weg, dich in deinem Körper zu erden. Und es macht echt Spaß, also alles in allem keine so schlimme Sache.«

Bruce' Körper erschauderte vor Horror. »Du wirst mir keinen runterholen, du Perverser.«

Laddin zuckte zurück. »Als ob! Mamma mia, ich will dich genauso wenig anfassen, wie du das von mir willst.«

Das hätte beruhigend sein können, nur dass sein Schwanz schrie: Doch, doch, doch! Und wenn er sich nicht irrte, beulte Laddins Jogginghose sich ebenfalls aus, auch wenn er seine Hüften in dem Versuch, es zu verdecken, etwas gedreht hatte.

Derweil streichelte Laddin weiter Bruce' Schulter und die Berührung wurde immer fester, bis es sich eher wie eine Massage anfühlte. Und verflucht, Bruce wollte wirklich die Augen schließen und einfach nur fühlen.

»Du brauchst einen Moment mir dir selbst«, sagte Laddin sanft. »Ich verstehe, dass du das seltsam und peinlich findest. Glaub mir, mir geht's genauso. Aber du brauchst es und ich kann dich nicht allein lassen, bevor du es getan hast.«

»Das ist Schwachsinn«, sagte Bruce, auch wenn er die Versuchung, seinen eigenen Schwanz anzufassen, nicht abstreiten konnte. »Vor ein paar Minuten ging es mir gut. Es liegt nur am niedrigen Blutzucker.«

»Mhm. Glaub mir, das habe ich anfangs auch gedacht. Aber es ist fünfzehn Minuten her, seit du angefangen hast, den Isodrink zu trinken. Fünf, seit die Flasche leer ist. Fühlst du dich schon wieder enger mit deinem Körper verbunden?«

Nein. Wenn überhaupt, hatte der Schwindel zugenommen. Er konnte sich vorstellen, wie sein ganzer Körper in einem benommenen Schlaf davondriftete, abgesehen von den Stellen, an denen Laddin seine Haut erhitzte. Diese Stellen waren warm, glücklich und bettelten um mehr.

»Irgendetwas ist passiert, sodass du auf einmal völlig neben dir stehst. Erst warst du ganz der mürrische Bär und plötzlich war dir schwindelig und du konntest kaum noch die Arme heben. Willst du mir erzählen, was das war?«

Er hatte keine Ahnung.

»Egal. Du musst damit anfangen, dir einen zu rubbeln.«

»Bist du zwölf?«

»Gefällt dir die Redewendung nicht? Ich kenne noch andere. Die Schlange würgen. Sich einen keulen. Das Rohr freipumpen.«

»Du bist ein Kind.«

»Und du musst loslegen.«

Scheiße, nein.

»Wie wäre es mit: Die Glatze polieren? Sich einen von der Palme wedeln? Sich selbst ein High five geben?«

»Heilige Scheiße, wie viele davon kennst du?«

»Machst du Witze? Ich war auf einer öffentlichen Schule in L.A. Ich fange gerade erst an. So wie du es solltest«, sagte er und kniff in Bruce' zusammengezogenen Nippel. Und während Bruce' Hüften als Reaktion darauf zuckten, redete Laddin weiter. »Du musst es als Kind doch mit deinen Freunden gemacht haben. Verschwinden nicht alle elfjährigen Jungs ins Hinterzimmer und polieren die Flinte? Legen Hand an und würgen die Hosenschlange?«

Ja, gut, das war mal vorgekommen, aber da war er jung und geil gewesen. »Wir haben es Miss Michigan einen Besuch abstatten genannt.« Er hielt eine Hand mit aneinandergelegten Fingern hoch. »Weil der Staat die Form einer Hand hat.«

»Und die obere Halbinsel hat diese sehr spitz zulaufende Form.«

So genau hatte Bruce darüber noch nicht nachgedacht, aber das schien zu passen. »Ich hatte einen Freund, der es die einäugige Schlange Lambada tanzen lassen genannt hat.«

Laddin legte den Kopf schief. »Nicht schlecht. Gibt der ganzen Sache einen internationalen Flair.«

Bruce lachte leise. »Ich denke, es ist ein globales Phänomen.«

Laddin grinste, als er sich aufrichtete und von Bruce' Schulter abrückte. »Wie fühlst du dich jetzt?«

Bruce brauchte einen Moment, um sich selbst durchzuchecken. Er erinnerte sich an das Protokoll, das er als Rettungssanitäter immer durchgegangen war. Er hatte die Vitalwerte seiner Patienten überprüft und eine Kopf-bis-Fuß-Kontrolle gemacht. Das nutzte er jetzt und stellte enttäuscht fest, dass er sich gut fühlte. Sein Herzschlag war kräftig, seine Atmung gleichmäßig und sogar seine Zehen waren warm geworden.

Er schüttelte den Kopf, um ihn klar zu kriegen. Es musste einen Grund geben, warum er sich plötzlich besser fühlte. Vermutlich entfalteten die Elektrolyte im Sportgetränk endlich ihre Wirkung. Das war es. Es konnte nicht daran liegen, dass Laddin sich fest an seine Seite gekuschelt hatte.

»Besser«, sagte er leise. »Solider.«

»Du hast dich in deinem Körper geerdet und alles, was es brauchte, war ein schlüpfriges Gespräch.« Er drückte Bruce' Schulter kurz. »Siehst du? Jetzt brauchst du den Lümmel doch nicht melken.« Dann wackelte er mit den Augenbrauen. »Der ist gut, stimmt's? Hättest nicht gedacht, dass ich den kenne, oder? Da ich ein Stadtkind durch und durch bin.«

»Ich bin in Indianapolis aufgewachsen. Das ist nicht gerade Mayberry.«

Laddin zog sich zurück und nahm seinen Arm und somit auch die Hitze mit sich. »Was?«

»Das ist aus einer Serie, die meine Mom geliebt hat. Wir haben die Wiederholungen zusammen geguckt.« Er ließ seinen Kopf gegen den Strohballen fallen. »Sie war in Schwarz-Weiß gedreht.«

»Urgh. Ihr Kerle aus dem Mittleren Westen lebt noch im tiefsten Mittelalter. Das wisst ihr, ja?«

»Ich nicht. Meine Mom. Und ja, das wissen wir.« Obwohl es im Fall seiner Mutter eher das Zeitalter des Leugnens war. Doch statt darüber nachzudenken, verlagerte er lieber das Gewicht und fühlte, wie die Stärke in seinen Körper zurückkehrte. Sein Ständer signalisierte noch immer Verlangen und er vermisste Laddins Berührung sehr, aber es kam ihm nicht mehr so vor, als wäre sie sein einziger Rettungsanker.

Er sah zu, als Laddin aufsprang und mit der Hand seine Hose abklopfte. Bruce ließ sich beim Anziehen der Jogginghose Zeit, wobei er sein Bestes gab, nicht zu keuchen, als der Stoff über seinen Schwanz strich. Es ergab keinen Sinn. Er war hart und geil und sah Laddin an, als wäre der Mann das Playmate des Monats. Süße Typen waren Bruce schon immer aufgefallen, aber er hatte noch nie eine so überwältigende Reaktion einem gegenüber gehabt.

»Du hast gesagt, mein Bruder war… dass er es brauchte…«

Laddin griff wieder in den Kofferraum und zog ein T-Shirt mit einem Wolfemblem auf der Vorderseite hervor. Das Tier bestand nur aus wehendem Fell, während es den Mond anheulte, und darunter standen die Worte Wulf, Inc. »Dass er einen Blowjob nach jeder Verwandlung brauchte?«

Bruce riss die Augen auf. »Ernsthaft?«

Laddin lachte, während er Bruce das T-Shirt zuwarf. »Nicht nach den ersten paar Malen. Das hat ihn jedoch nicht davon abgehalten, einen zu wollen.«

Bruce konnte sich seinen Bruder nicht als einen dieser derben Typen vorstellen – Kerle, die die ganze Zeit schlechte Witze über Sex rissen, geschmacklose Dinge sagten und dämliche Doppeldeutigkeiten von sich gaben. Sein Bruder war nie so hirnlos gewesen und der Gedanke, dass Josh zu einem Biest geworden war, das ständig vögeln musste, bestärkte ihn nur in seinem Wunsch, seinen Bruder hier rauszuholen.

»Es liegt an diesem Nero, stimmt's?«

Laddin lächelte und sein Gesichtsausdruck wurde wehmütig. »Sie sind süß zusammen, oder?«

Süß war nicht das Wort, das er benutzt hätte. Was er gesehen hatte, war viel größer und sehr viel gefährlicher. Sie waren voneinander eingenommen, in der Sphäre des jeweils anderen gefangen und konnten sich nicht befreien. Er hatte keinen Zweifel daran, dass Josh glaubte, Nero zu lieben.

In dieser Hinsicht war sein Bruder naiv. Wenn er sich verliebte, dann verliebte er sich schwer und von ganzem Herzen. Als Kind war Josh immer von Dingen besessen gewesen, während Bruce sich darum bemüht hatte, dass sein Vater von den Auswirkungen absolut nichts mitbekam. Joshs erster Sprung in die Chemie war ein Versuch gewesen, das Experiment nachzustellen, das den Superhelden The Flash erzeugt hatte. Das hatte Josh sämtliche Haare und Bruce all sein Taschengeld gekostet, als er versucht hatte, den Schaden am Keller zu vertuschen. Mit der Zeit waren Joshs Experimente komplexer geworden, aber seine Angewohnheit, sich völlig in was auch immer – oder wem auch immer – zu verlieren, war immer noch da.

Bruce hingegen wusste es besser, als dem ersten freundlichen Mann zu vertrauen, der auftauchte. Sicher, Nero tat so, als würde er seinen Bruder lieben und beschützen, und der Sex war vermutlich fantastisch. Aber er hatte Josh auch in einen Werwolf verwandelt, ihn dazu überredet, sein Leben zu riskieren, während er Gott weiß was tat, und, was besonders aufschlussreich war: Er hatte Joshs Beziehung zu seiner Familie zerstört.

Oder er hatte es versucht. Bruce war immer noch für Josh da und er würde tun, was er von Anfang an hätte tun müssen: seinen kleinen Bruder beschützen. Und wenn das bedeutete, in Joshs Albtraum voller Werwölfe und anderer Monster einzutauchen, dann war es das, was er tun würde.

Aber zuerst musste er sich mit den Gegebenheiten vertraut machen. Er lehnte sich gegen den Strohballen zurück, entspannte seine Haltung ganz bewusst, als wäre alles, was er brauchte, ein Bier und ein Teller voll Nachos. »Sag mir mal ganz klipp und klar, was genau es bedeutet, ein Werwolf zu sein?«

Laddin imitierte seine Pose, nur dass er sich auf die Stoßstange des Autos setzte und die Beine ausstreckte. »Es bedeutet, dass du dich in einen Wolf verwandeln kannst.«

Ja, das hatte er bereits herausgefunden. »Aber wie?« Er beugte sich vor. »Ich brauche Details.«

»Ich könnte dir unzählige nennen, aber das bringt gar nichts. Du bist ein durch eine Fae-Frucht entstandener Werwolf. Auf dich trifft keine der Regeln zu.«

»Und diese Regeln sind…«

»Individuell.«

Klang so, als wäre ein Desaster vorprogrammiert. Oder nach dem dämlichen Standardspruch, den Trickbetrüger nutzten, um ihre schmutzigen Taten zu verstecken. Er konnte nur nicht ausmachen, ob Laddin einer der Anführer dieser Gehirnwäsche-Sekte war oder einfach ein in der Umlaufbahn irgendeines Charismatikers gefangener Kerl. Laddin schien in der Tat nett zu sein, aber es würde noch einiges mehr brauchen, bevor Bruce ihm vertraute.

»Na schön«, sagte er. »Dann lass uns bei Josh anfangen. Wie ist er euren Rängen beigetreten –?«

Sie sahen beide auf, als die Scheunentore sich öffneten. Jemand kam und Bruce wollte hier nicht halb nackt sitzen, wenn er auf den hereinkommenden Gegner – wer auch immer das war – traf. Außerdem war es kalt draußen, daher zog er das Wolf-T-Shirt über und sprang auf die Füße.

Laddin war sehr viel entspannter. Er legte den Kopf schräg, um durch den größer werdenden Spalt zwischen den Flügeln zu sehen, dann lächelte er Bruce an. »Warum fragst du ihn nicht selbst? Das ist das Team, das gerade zurückkommt. Wir werden deine Mission von ihnen bekommen.«

Bruce runzelte die Stirn. »Meine Mission? Ich bin eurem Team nicht beigetreten.« Es war eine reflexartige Antwort. Er trat nie irgendwo bei, ohne dreimal das Kleingedruckte zu lesen und eine exzessive Internetrecherche zu Betrugsversuchen durchzuführen. Sein Vater hatte ihm vom Tag seiner Geburt an Misstrauen eingetrichtert. Leider war Laddin clever genug, um die Schwachstelle in seiner Argumentation aufzuzeigen.

»Du hast die Frucht gegessen, du bist dem Team beigetreten. Wulf, Inc. ist verantwortlich für alle Wolfswandler der Welt, und die Zahnabdrücke in meiner Jeans beweisen, dass du dich qualifiziert hast. Also bekommst du Aufträge von uns.«

»Ist das so?«, fragte er herausfordernd. »Ich muss dir gehorchen. Keine Schlupflöcher, keine Möglichkeit, es zu umgehen, kein –«

Mit einer wegwischenden Handbewegung unterbrach Laddin ihn. »Natürlich gibt es Wege, das zu umgehen. Wir sind magische Kreaturen. Es gibt nur eine einzige Regel, und zwar die, dass es keine Regeln gibt, es sei denn, wir stellen sie selbst auf.« Dann beugte er sich vor. »Was wir tun, weil es zum Schutz aller ist, dich eingeschlossen.«

Das war Schwachsinn erster Güte. Nur Leute, die andere missbrauchten, laberten Sachen wie Wir machen die Regeln und du musst sie zu deinem eigenen Schutz befolgen. Aber das sagte er nicht. Stattdessen drehte er sich zu dem Auto um, das gerade hereinfuhr, und atmete erleichtert auf. Josh saß auf dem Beifahrersitz, lebendig und offenbar in einem Stück.

Gut. Sein Bruder war am Leben.

Nun kam der schwierige Teil – seinen Bruder aus dieser verrückten Sekte zu befreien.

Mission Mr. Happy

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