Читать книгу Der Ruf deiner Seelenheimat - Katja Kramer - Страница 15
FÜR WEN LEBST DU?
ОглавлениеIch weine nicht nur für mich. Ich weine auch für dich. Weil ich tief in mir spüre, dass da draußen so viele feinfühlige Menschen genau das tun, was ich jahrelang getan habe: Sie lehnen sich ab. Sie lehnen ihr Sein, ihr wahres Wesen ab. Und vielleicht tust auch du das. Und weißt du was? Es schmerzt, es schmerzt so sehr, dass wir uns selbst damit kaputtmachen.
Ich möchte dir eine Frage stellen. Sie soll dich erinnern. Sie soll dein wahres Sein erwecken: Für wen lebst du, lieber feinfühliger Mensch? Für wen lebst du, wenn du dein Sein ablehnst? Für die Mehrheit da draußen oder für dich und deine Seele?
Als ich mir diese Frage stellte, hatte ich eine tiefe Erkenntnis. Ich verstand, dass ich ein Ausdruck meiner Seele bin und dass genau das meine Aufgabe ist: mein Anderssein hier unten auszudrücken. Ich verstand, dass mein Anderssein die Welt verändern kann, also entschloss ich mich, mit Meditation und Yoga zu beginnen.
Zu Hause angekommen setzte ich mein Vorhaben um. Ich begann ein spirituelles Buch nach dem anderen zu lesen und mich mit dem Sinn meines Lebens in solch einer Intensität zu beschäftigen, dass diese innere Stimme in mir immer stärker und vor allem auch klarer wurde.
~ Ich schwor mir selbst, erst dann mit meiner Fähigkeit nach außen zu treten, wenn ich wirklich wusste, wie ich mit meinen Impulsen umgehen und wie ich sie in dieser Welt einsetzen kann.
Ich betete täglich. Ich bat Engel um Hilfe, mich zu führen und zu leiten, obwohl ich damals zwar an das Göttliche und an Engel glaubte, es jedoch noch immer nicht ganz glauben wollte, dass da wirklich eine Stimme in mir war, die mich führte. Wenn meine Mutter mich dazu bringen wollte, zu einer Handauflegerin zu gehen oder Menschen aufzusuchen, die mehr spürten, lehnte ich stets mit dem Satz ab: »Nein, zu solchen komischen Tanten gehe ich nicht!« Ich hatte in mir so ein Bild von »Tücherfrauen« und Wahrsagerkugeln. Und dieses Bild haben leider noch immer viele Menschen vom Spirituellen.
Deshalb war es für mich von Anfang an ziemlich schwer, in einem Feld Fuß zu fassen, das mehrheitlich überreizt von vielen Unwahrheiten war. Versteh mich bitte nicht falsch, doch ich bemerkte schon damals, dass das Feld der Spiritualität oder gar Esoterik überfüllt war mit Menschen, die glaubten, sie spürten mehr als andere – aber in Wirklichkeit war oft nichts dahinter. Es ist ein wirkliches Problem dieser Szene. Und noch immer findet sich dort bei vielen ein veraltetes Denken.