Читать книгу Schmerzfrei ohne Medikamente - Katrin Jonas - Страница 6

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Einleitung

Wussten Sie, dass regelmäßige Meditationspraxis dieselbe Menge körpereigener Opiate freisetzt wie ein starkes Schmerzmittel? Ist Ihnen bekannt, dass sture Migräne ihre Hartnäckigkeit durch Distanzierung vom internen Kopfkino verlieren kann und sogar Menschen mit „austherapierten“ Beschwerden durch Meditation eine Chance auf ein neues Leben erhalten?

Während Meditation noch vor ein paar Jahren als die Domäne der Spinner, Tagträumer und Realitätsflüchtlinge abgetan wurde, scheint heute nahezu jeder zu meditieren: die Manager zum Ertragen ihrer Leistungslimits, die Sportler zum Meistern ihrer Wettkämpfe, die IT-Spezialisten zum Ausgleich ihrer mentalen Überlastung, die Schulkinder zum Ruhigwerden und die Yogafans sowieso. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die Meditation auch in der modernen Medizin etablieren würde. Ein ganz neuer Forschungszweig entstand, die Meditationswissenschaft, und ich war nicht überrascht, als Neuroforscher verkündeten, dass regelmäßige Meditationspraxis selbst chronische Schmerzen unterminieren kann.

Doch was steckt dahinter? Besteht die Innovation wirklich darin, das Schmerzmittel A gegen die Wunderdroge M wie Meditation auszutauschen und sich, anstatt den Arzt aufzusuchen, auf den Meditationsschemel zu hocken? Und wie ist es bei den Dauerschmerzen, die als therapieresistent gelten? Reicht es wirklich aus, dass Betroffene ihre Medikamente in den Müll werfen, in sich versinken, und schon zieht sich der Schmerz wie auf Knopfdruck zurück?

Sicherlich sehen Sie selbst, dass solche Vorstellungen wenig mit der Realität zu tun haben. Bei meinem Toast auf die Meditation bin ich mir bewusst, dass es ein tieferes Verständnis der Materie braucht, bevor die Meditationspraxis ihre Trümpfe ausspielen und ihre Brillanz entfalten kann.

Jetzt falle ich gleich einmal mit der Tür ins Haus: Wie ich bereits in meinem ersten Buch „Meditation heilt: Schmerzfrei in ein neues Leben“ gezeigt habe, fruchtet Meditation nur dann, wenn wir sie in Bezug auf das menschliche Nervensystem einschließlich seines Dirigenten, des Gehirns, verstehen und der sogenannte „Schmerz-Mind“ als Hauptakteur im Schmerzgeschehen unterminiert wird. Wir müssen intern lernen, wie sich Meditationsimpulse praktisch in die Schmerzverarbeitung einmischen und sich in die Empfindung von Wohlgefühl transformieren. Wer an schmerzstillende Medikamente gewöhnt ist, muss in diesem Zuge den richtigen Moment erkennen, wann die Einnahme von Schmerzmitteln überflüssig wird.

Dieses Thema fesselt mich nicht nur deshalb, weil ich selbst seit Langem meditiere. Als Körper-Mind-Therapeutin und Meditationsmentorin habe ich auch ein berufliches Interesse daran. Meine Arbeit überschreibe ich mit dem Begriff „BodyWareness“, der von Körperbewusstheit abgeleitet ist. Ich werde primär von Menschen kontaktiert, die mit langwierigen Schmerzen kämpfen, in der physischen Sackgasse oder privaten Dürren stecken oder unterzugehen drohen im Strudel von Stress. Mittlerweile habe ich zahlreiche Klienten durch die Höhen und Tiefen der Schmerzprozesse begleitet und die Summe meiner Erfahrungen in ein dreißigtägiges bewusstheitsorientiertes Schmerzprogramm gepackt. Weil das „Philosophieren über …“, über den Schmerz und über die Meditation nicht wirklich mein Ding ist und ich mich am liebsten auf praktische Erfahrungen berufe, bin ich in diesem Buch noch praxisnäher geworden und habe bei der Auswahl der Übungssequenzen noch einmal mehr auf deren Alltagstauglichkeit gepocht.

Dieses Buch kann für Sie interessant sein, wenn Sie

• Ihren Schmerz von Grund auf verstehen möchten

• sich eine nachhaltige Lösung wünschen, mit der Sie Schmerzen sicher und selbstbestimmt begegnen können

• unter den Nebenwirkungen Ihrer Analgetika leiden oder die Einnahme Ihrer Medikamente satthaben

• Arztbesuche und Klinikaufenthalte gegen gelebtes Leben eintauschen möchten

• Ihrem von Schmerz bestimmten Alltag mehr Frische, Farbe und Reichtum geben wollen

• Ihre Lebensqualität durch Eigenreflexion und Selbstrespekt auf ein neues Level anheben möchten.

Worauf dürfen Sie gespannt sein?

Zunächst lernen Sie konkrete Schritte kennen, mit denen Sie Ihr Schmerzprogramm vorbereiten können, denn in der adäquaten Vorbereitung liegt bereits ein Großteil des Erfolgs. Besonderen Wert lege ich dabei auf den Umgang mit Medikamenten. Und dann geht es los.

Im Hauptkapitel heiße ich Sie herzlich willkommen in Ihrem Meditations-Home-Spa. Über vier Wochen schlagen Sie täglich ein neues Spa-Menü auf, das Ihnen ein Selbsterfahrungspaket, bestehend aus den vier „Ts“, präsentiert: einem Theorieteil, der Tagesbeobachtung, der Tagesaufgabe und dem Insider-Tipp. Sie finden heraus, welcher schmerzbezogene Reaktionstyp Sie sind und welcher Aspekt es hauptsächlich ist, der Ihre Schmerzen zum Bleiben zwingt. Eigenständig und selbstgeführt erforschen Sie, welche Art der Innenschau mit Ihrem Körper am besten resoniert.

Am Ende halten Sie eine Ressourcensammlung in Ihren Händen, die auf Ihren eigenen Erfahrungen beruht. Deshalb wird zu diesem Zeitpunkt nichts mehr so wie vorher sein. Sie haben einen frischen Blick auf Ihre Schmerzsituation und auf sich selbst und übertreiben nicht, wenn Sie behaupten, zu Ihrem eigenen Schmerz-Meditations-Experten geworden zu sein.

Krempeln wir uns die Ärmel hoch! An der Schnittstelle zwischen Machbarkeit und Zweifel, zwischen Hoffnung und Realität werden wir aktiv: Falls Sie mit Schmerzen leben, lade ich Sie dazu ein, Ihre Aufmerksamkeit mehr und mehr nach innen zu wenden und Ihr „inneres Auge“ zu schärfen. Ihnen werden sich Türen öffnen, von denen Sie nicht einmal wussten, dass es sie gibt.

Schmerzfrei ohne Medikamente

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