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Kapitel 5 Das Projekt ‚Wagner Air Charter’

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Nachdem ihm Max Baur am Freitagmorgen eine intensive Grundeinweisung in seinen Arbeitsbereich gegeben hatte, half er Annas Bruder sogleich, die von dessen Schwester angeforderten Projektdaten zum Thema ‚Lufttransport’ zusammenzustellen.

Gerade dieses ‚Learning by Doing’ erwies sich als äußerst gute Übung, um das, was Michael vorher – sozusagen als theoretische Druckbetankung – aufgenommen hatte, zu verinnerlichen.

„Sieht doch bis hierher gar nicht so schlecht aus – oder?“, meinte er, als Max die gewünschten Bedarfsdaten gerade per Mail auf Annas Rechner schickte.

„Ja – und wenn man bedenkt, dass wir einige zeitkritische Aufträge, wie zum Beispiel den Transport von eiligen Ersatzteilen für ausgefallene industrielle Fertigungsmaschinen oder gar die Beförderung von Transplantationsorganen bislang gar nicht erst annehmen, ist der in Rede stehende Bedarf noch ’ne ganze Ecke höher, als es meine Ist-Daten aus dem letzten Jahr ausweisen.

Ich werde das nachher auch noch meiner Schwester sagen, damit sie das mit einem prozentualen Aufschlag in ihre Kalkulation einarbeiten kann.“

Während die beiden Männer noch miteinander über clevere Internetrecherchen zur Thema ‚Auswahl und Kauf eines geeigneten Helikopters’ fachsimpelten, wurde Michael kurz vor 12:00 Uhr von seiner Tante Waltraud telefonisch ins Büro gerufen.

„Dein Besuch, den du mir heute Morgen beim Frühstück angekündigt hast, ist da.“ Dann schob sie noch leise nach: „Kannst du mir später mal sagen, woher du so überaus attraktive Mittfünfziger kennst?“

„Gefällt er dir?“, fragte Michael Wagner mit einem spitzbübischen Grinsen zurück.

„Immerhin ist er nur sechs Jahre älter als du. Und Matthias Debus ist nicht nur ein guter Freund, sondern auch ein Klasse Hubschrauberpilot.“

„Hab’ ich mir bei seinem Outfit wegen seiner schicken Fliegerlederjacke schon gedacht. Aber jetzt komm endlich rauf, ehe er noch was merkt und ich noch ganz rote Ohren kriege“, flüsterte Waltraud Wagner atemlos in den Telefonhörer.

„Bin schon unterwegs, liebe Tante – also bis gleich“, erwiderte Michael lächelnd, ehe er sich zu dem fragend schauenden Max Baur umdrehte.

„Ich hab’ vorgestern Abend einen guten Freund von mir gebeten, uns in Sachen Lufttransport zu beraten“, erklärte er jetzt in Richtung von Annas Bruder.

„Zudem ist er mir in Sachen Hubschrauber wissensmäßig weit voraus, weil er bis Anfang des Jahres Hubschrauber bei der Bundeswehr geflogen hat und auf fast 30 Jahre Berufserfahrung zurückblickt.“

Als Michael Wagner wenige Minuten später die Chefetage erreichte, sah er zum allerersten Mal in seinem Leben eine völlig verlegen wirkende Waltraud Wagner. Dies jedoch gekonnt ignorierend, eilte er sofort zu dem angekommenen Besucher, dem er gleich darauf freudig die Hand schüttelte.

„Mensch Matthes, schön, dass du so schnell hierhergekommen bist. Ich freue mich, dich nach so langer Zeit endlich mal wiederzusehen. Wie ich sehe, hast du ja meine Tante Waltraud schon kennengelernt.

Sie ist nicht – wie du vielleicht gerade denkst – meine Chefsekretärin, sondern sie hilft mir dabei, den Betrieb hier einigermaßen am Laufen zu halten.“

„Ich wusste gar nicht, dass du so eine hübsche Tante hast, du Jungspund. Und ja, wir haben uns eben schon miteinander bekannt gemacht“, erwiderte Matthias Debus, während Waltraud Wagner bei diesen laut gesprochenen Worten noch mehr errötete.

„Aber zunächst mal, Micha, will ich dir und natürlich auch deiner Tante meine Anteilnahme zu eurem großen Verlust ausdrücken“, antwortete der ehemalige Bundeswehrpilot jetzt mit ernster Miene.

„Danke Matthes, vielen Dank – auch im Namen meiner Tante. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, hätte ich auf den Pilotenjob bei der Polizei schon viel früher verzichtet, anstatt meinem Vater ständig damit auf die Nerven zu gehen, dass eine Übernahme seiner Firma für mich niemals infrage kommt.“

„Tja, das ist halt Schicksal, an dem aber leider niemand mehr etwas ändern kann“, erwiderte Matthias Debus mit einer Miene, die echte Anteilnahme ausdrückte.

„Ich habe aber zur Anhebung eurer Stimmung einige gute Nachrichten für dich und deine Leute mitgebracht. Heute Morgen hatte ich nämlich ein längeres Gespräch mit dem Verkaufsleiter von Airbus/Eurocopter, über das ich dir gerne berichten würde.“

„Lass uns damit noch ein wenig warten. Nach dem Mittagessen findet nämlich sowieso ein erstes Meeting der Firmenleitung in dieser Angelegenheit statt – und da hätte ich dich gerne dabei, wenn es deine Zeit erlaubt.“

„Pensionäre haben zwar meistens überhaupt keine Zeit, aber da weder Frau noch Kinder auf mich warten, lässt sich das sicher einrichten“, entgegnete Matthias Debus mit volltönender Stimme, wobei es ihm wichtig zu sein schien, dass Waltraud Wagner den letzten Satz einwandfrei mithören konnte.

„Okay, dann lass uns essen gehen – und Tante, du willst uns beide doch ganz sicher begleiten, so neugierig, wie du gerade guckst.“

„So vorlaut ist er schon immer gewesen – ein Frechdachs halt“, warf Waltraud Wagner in diesem Moment ein. „

Aber Matthias, lassen Sie sich gelegentlich mal von ihm erzählen, wie oft ich ihn schon in seiner Jugend tadeln musste, weil er schon als Kind ’ne Menge Blödsinn im Kopf hatte – speziell, wenn er bei mir und meinem verstorbenen Mann auf unserem Bauernhof in den Ferien war.“

„Kann ich mir gut vorstellen, Frau Wagner – ich kenne den Michael ja nun auch schon ’ne ganze Weile. Lass mich aber bitte vorschlagen, dass wir die förmliche Anrede jetzt mal ad acta legen. Ich heiße Matthias und meine Freunde nennen mich Matthes.“

„Freut mich Matthes – und meine Freunde nennen mich auf gut bayrisch Traudel“, erwiderte Waltraud Wagner spontan.

„Aber wag’ es nicht, sie jemals ‚Traudchen’ zu nennen. Wenn man das tut, legt sie einen nämlich übers Knie“, ergänzte Michael prompt die Antwort seiner Tante.

„Werd’s mir merken Micha“, erwiderte Matthias Debus lachend, als er seinen Freund beim Arm nahm, um zusammen mit ihm und dessen Tante in die Firmenkantine zu gehen.

„Wo ist eigentlich deine Schwester?“, fragte Michael Wagner seinen neuen Assistenten Max sofort, nachdem er ihn am Mittagstisch mit Matthias Debus bekannt gemacht hatte.

„Brütet über unseren Zahlen – und deshalb hat sie mich vorhin angerufen und sich entschuldigt. Schließlich will sie ja nachher bei unserer Besprechung eine gute Figur machen.“

„Die hat sie doch schon“, rutschte es jetzt Michael Wagner heraus. „Schön, dass du das auch mal bemerkst“, sagte Waltraud Wagner unverblümt trocken, konnte sich dabei aber ein gefälliges Grinsen nicht verkneifen, während jetzt Michael für alle sichtbar errötete.

„Hab’ ich hier in der kurzen Zeit meiner Anwesenheit etwas noch nicht mitgekriegt?“, fragte Matthias Debus intuitiv mit einem sehr interessierten Augenaufschlag. „Gib’s zu, du hast endlich mal eine ernsthafte Freundin, du ewiger Single-Casanova.“

„Anna ist die Schwester von Max und meine kaufmännische Assistentin, aber wir kennen uns schon seit dem Gymnasium – und ja, ich finde, sie ist nicht nur ein kaufmännischer Profi, sondern auch eine überaus fähige Mitarbeiterin und dazu noch eine angenehme Freundin, aber nur auf beruflicher Basis“, erwiderte Michael Wagner ein bisschen störrisch.

„So, so – ihr seid also nur berufliche Freunde – da möchte ich angesichts deiner gerade rot angelaufenen Backen gerne die Fortsetzung erleben“, sagte Matthias Debus augenzwinkernd zu Waltraud Wagner.

„Ich freue mich schon, deine Anna – pardon, deine Assistentin Anna, nachher kennenzulernen“, fügte er dann noch mit einem verschmitzten Blick hinzu.

„Wozu braucht man Feinde, wenn man solche Freunde hat“, knurrte Michael zur Antwort, ehe auch er zunächst ein wenig konsterniert, dann aber vom Lachen seiner Zuhörer am Tisch inspiriert, ebenfalls zu grinsen anfing.

„Es ist dir anscheinend mal wieder vortrefflich gelungen, mich Jungspund auf den Arm zu nehmen, mein Lieber“, sagte er dann zu Matthias Debus.

„Aber gib nur acht, das zahl’ ich dir irgendwann wieder heim. Denkt an meine Worte“, sagte Michael Wagner gleichermaßen in Richtung seiner Tante und zu seinem Fliegerkumpel gewandt.

Gegen 13:00 Uhr traf man sich an diesem Freitag schließlich zur ersten Projektsitzung, bei der man das Unternehmen ‚Wagner Air Charter’ näher erörtern wollte.

Nachdem Michael als neuer Chef den Teilnehmern seinen zur Beratung erschienen Freund Matthias Debus vorgestellt hatte, erteilte er ihm sofort das Wort, da er annahm, dass sein Freund noch am selben Tag wieder nachhause zurückreisen wollte.

„Meine Damen und Herren“, begann Matthias Debus sofort, während sein Blick über die anwesende Runde der leitenden Mitarbeiter streifte und dabei schließlich an den interessiert schauenden grünen Augen von Anna Baur hängen blieb.

„Nach dem Anruf meines alten Freunds Micha, habe ich gestern eine erste Analyse eures Problems vorgenommen und auf der Fahrt hierher endlich auch meinem Bekannten bei Eurocopter auf dem Smartphone erreicht.

Ich habe, aufgrund der gewünschten Transportkapazität von einer bis zu einer Tonne, noch gestern die technischen Daten von dafür denkbaren Hubschraubern analysiert.

Natürlich gibt es da eine ganze Reihe von Typen, die hierfür infrage kämen. Habt ihr hier einen Beamer, dann kann ich euch mit den Bildern auf diesem USB-Stick ein bisschen besser zeigen, von was ich rede. Keine Angst, dieser Stick ist virengeprüft und keine Gefahr für euer Firmennetzwerk.“

Nachdem Matthias Debus Bilddateien geladen und auf dem großen Bildschirm des Besprechungssaals zu sehen waren, fuhr der ehemalige Bundeswehrpilot fort: „Also – so, wie ich das sehe, gibt es auf dem Markt nur zwei Helikopter, die eure Anforderungen ziemlich punktgenau erfüllen.

Der eine ist der Bell 429 Global Ranger, der rund 150 Knoten oder umgerechnet fast 280 km/h schnell ist und 1,2 Tonnen Nutzlast tragen kann.

Und die zweite – für euch, nach meiner Bewertung wahrscheinlich bessere Option, ist der Airbus Eurocopter EC-135, den Micha ja von seinem Job bei der Hubschrauberstaffel schon bestens kennt.

Der EC-135 ist mit rund 250 km/h zwar etwas langsamer, hat jedoch mit rund 1,3 Tonnen eine geringfügig höhere Ladekapazität. Hinzu kommt, dass Micha bei diesem Typ keine neue Musterzulassung per Umschulung zu erwerben bräuchte und ihr bei technischen Problemen, aber auch, was die großen Wartungsintervalle angeht, die Firma Airbus Helicopters/Eurocopter in Donauwörth fast vor der Haustür hättet.

Nun, warum sage ich das? Beide Hubschraubertypen sind ja absolut IFR16-tauglich, was wichtig für euer Einsatzprofil ist, denn sie dürfen legal von nur einem Piloten geflogen werden. Und was den Sicherheitsaspekt betrifft, haben beide zudem zwei Triebwerke.

Wissen muss man auch, dass gebrauchte Hubschrauber vom Typ Bell 429 derzeit fast nur auf dem US-amerikanischen und mit viel Glück vielleicht noch auf dem asiatischen Markt zu haben sind.

Will man diesen Typ neu kaufen, muss man für diesen seit etwa 2009 gebauten Hubschrauber wenigstens 6 bis 7 Millionen Euro auf den Tisch legen. Und dabei ist ein Ersatzteilgrundpaket nur in der geringsten Stufe mitberücksichtigt. Für große Wartungen gibt’s in Deutschland derzeit ferner nur eine einzige Firma in Bremen, die dafür zertifiziert ist“

Damit schaltete Matthias Debus zum nächsten Schaubild weiter.

„Betrachten wir nun den Airbus EC-135. Einige Vorteile, die zu meiner Empfehlung führen, habe ich euch schon genannt.

Leider muss man für einen neuen Hubschrauber dieses Typs aber fast soviel viel Geld auf den Tisch legen, wie für den Global Ranger des amerikanischen Herstellers Bell. Und gebraucht ist dieser Heli momentan auf dem europäischen Markt auch nicht gerade einfach zu bekommen.“

Matthias Debus legte eine kurze Pause ein, währenddessen ihn seine Zuhörer neugierig und gespannt anschauten. Dann fuhr er mit einem neuen Foto fort, das einen in Tarnfarbe lackierten, offensichtlich nagelneuen Hubschrauber zeigte.

„Das hier ist ein Airbus EC-635, quasi die um Waffenaufhängungen an beiden Seiten erweiterte Militärversion des EC-135, dessen Prototyp ich ihn schon mal zum Waffentest im Erprobungszentrum unserer Wehrtechnischen Dienststelle in Manching fliegen durfte.

Die Bundeswehr wird diesen Hubschrauber zwar selber nicht kaufen, will aber in einigen Jahren dessen Fortentwicklung, den EC-645 beschaffen.“

Matthias Debus nippte an seinem Kaffee, während der seine Zuhörer erneut leise zu flüstern begannen. Dann fuhr er mit der eigentlich verblüffenden Information fort.

„Ich hatte ja schon Micha bei meiner Ankunft heute Mittag angedeutet, dass ich gute Nachrichten mitbringen würde“, erhöhte Matthias Debus jetzt noch einmal die Spannung seiner Zuhörer.

„Der EC-635 auf diesem Foto ist erst vor zwei Monaten aus der Produktion gekommen, steht in Donauwörth und war ursprünglich für den griechischen Grenzschutz vorgesehen.

Da die Griechen diesen Heli aber, wegen ihrer derzeit sich anhäufenden Finanzprobleme, inzwischen nicht mehr kaufen wollen, sitzen die Verkäufer bei Eurocopter jetzt auf einem Hubschrauber, den sie liebend gerne loswerden würden – den sie allerdings mit der eingebauten Ausrüstung nicht so ohne weiteres verkaufen können. Und eine Demilitarisierung ist nicht ganz einfach und würde zudem nochmals viel Geld kosten.“

„Erklär mir das mal näher“, warf Michael Wagner sofort ein. „Was würde denn so eine Demilitarisierung kosten?“

„Nun, das ist sicher Verhandlungssache. So, wie ich das sehe, könnte man die FLIR-Ausrüstung, die Satcom17-Ausrüstung und eventuell auch die Außenbord-Digitalkamera drin lassen, nur müssten die extern in zwei Pods angebrachten Außenbordwaffen abgebaut und der Heli für den zivilen Gebrauch umlackiert werden.

Das Gute daran ist aber, dass dieser Hubschrauber, der einen Marktpreis von über 9 Millionen Euro repräsentiert, für knapp 5 Millionen zu haben wäre. Nur darf man damit nicht allzu lange warten, weil uns sonst möglicherweise irgendein arabischer Golfstaat, in den legal exportiert werden darf, bei dieser Offerte zuvorkommt.

Allerdings hat mir mein Bekannter heute Morgen nochmals versichert, dass man eine dementsprechende Ausschreibung erst in ein paar Wochen eröffnen wird, weil man in Donauwörth die dafür erforderliche Ausfuhrgenehmigung der Bundesregierung noch nicht hat.

Ach so, ehe ich’s vergesse, ein Ersatzteilpaket ist natürlich im Kaufpreis inbegriffen und die erste Hauptinstandsetzung nach 1.500 Flugstunden ebenso.“

„Danke Matthes, das ist weit mehr, als ich erwartet hatte“, sagte Michael Wagner nachdenklich, nachdem sich Matthias Debus wieder hingesetzt hatte.

„Jetzt kommt’s – was unser Innovationsprojekt angeht – letztlich darauf an, was uns die Bedarfs- und Kosten-Nutzenanalyse sagt. Anna, wärst du so lieb, uns deine bisherigen Ergebnisse dazu vorzustellen?“, fragte Michael Wagner, als er jetzt endlich einmal den Blickkontakt zu seiner Assistentin suchte.

„Mach ich gerne“, sagte Anna, die an diesem heißen Junitag sehr schicke schwarze Pumps trug und – wie man ihm Wochen später versicherte – zum allerersten Mal mit einem verführerisch tief ausgeschnittenen roten Minikleid zur Arbeit erschienen war, welches ihre schlanken langen Beine sehr vorteilhaft zur Geltung brachte.

Während Michael Wagner, der Anna bis hierhin nur flüchtig betrachtet hatte, bei diesem Anblick sichtbar schlucken musste, begann die inzwischen von ihrem Platz aufgestandene Anna Baur auch schon mit ihrem Kurzvortrag.

„Meine Damen und Herren, ich habe schneller, als ich ursprünglich angenommen hatte, eine erste Projektanalyse hinbekommen. Die von Max und unserem Juniorchef überaus rasch extrahierten grundsätzlichen Bedarfsdaten waren dabei sehr hilfreich.

Ich danke auch Ihnen, Herr Debus, für ihre Ausführungen, weil ich damit noch im Verlauf ihres Vortrags einige, mir vorher unbekannte Zahlen in meine Berechnungen einfügen konnte.

Nun, mein lieber Micha, nach dieser Arbeit habe auch ich gute Nachrichten zu verkünden“, sagte Anna jetzt lächelnd mit einem durchaus als liebevoll zu bezeichnenden Blick an die Adresse ihres neuen Chefs.

Sekunden später wurde Anna wieder ernst und erklärte den Zuhörern, dass sich eine Lufttransportchartergesellschaft bereits bei der gegenwärtigen Auftragslage längerfristig rechnen würde, wenn man möglichst rasch ein dafür geeignetes Transportmittel zur Verfügung hätte.

„Und wie finanzieren wir den Kauf des benötigten Hubschraubers?“, fragte Michael Wagner sofort.

„Nun, die Firma ist, was das angeht, im Plus. Für Investitionen könnten wir – ohne uns krumm zu legen – drei Millionen aus der eigenen Schatulle kurzfristig flottmachen.

„3,8 Millionen“, warf Waltraud Wagner an dieser Stelle mit sehr bestimmter Miene ein. „800.000 Euro kann ich nämlich aus meinen Rücklagen beisteuern und meinen Firmenanteil dürft ihr bei diesem Projekt ebenfalls gerne mit beleihen. Reicht das als Anzahlung, Matthes – oder muss ich selber nach Donauwörth fahren und diesem Verkäufer den Marsch blasen?“

„Liebe Waltraud, ich schlage vor, dass wir beide das zusammen mit Michael und seiner kaufmännischen Assistentin machen. Ich bin nämlich nur ein simpler Pilot und kein verhandlungserprobter Kaufmann. Allerdings wird mein Bekannter bei Eurocopter nach unserem Besuch wahrscheinlich kein Wort mehr mit mir reden.“

„Wie viele Hubschrauberverkäufe vermittelst du ihm denn jährlich mal so eben?“, fragte Waltraud spontan zurück.

„Du verstehst das nicht, Traudel, ich wollte damit nur sagen, dass er mich dann künftig bei Anrufen meiden wird, denn ich kann mir gut vorstellen, dass ihr mit ziemlich harten Bandagen mit ihm verhandeln werdet.“

„Dann ist dieser Kerl alles andere, als dein Freund. Ihn interessiert nämlich ausschließlich sein eigener Vorteil und du bist ihm als Person wahrscheinlich völlig wurscht.

Vermutlich hat er sich auf dich nur eingelassen, weil er über deine guten Kontakte, gepaart mit deiner allseits anerkannten Expertise, sehr gut an das Beschaffungsamt deines ehemaligen Arbeitgebers herangekommen ist.“

„Meinst du das tatsächlich?“, fragte Matthias Debus nach einer kurzen Denkpause konsterniert, während der die übrigen Besprechungsteilnehmer dem Ausgang dieses verblüffenden Disputs interessiert und zugleich ein wenig ungläubig zuhörten.

„Ja Matthes, genau das meine ich. Außer, er hätte deine, für ihn geleisteten Dienste, jemals mit Geld aufgewogen.“

„Was denkst du eigentlich von mir?“, rief Matthias Debus jetzt noch entrüsteter, als er es bis hierher ohnehin schon war. „Ich bin während meiner ganzen Dienstzeit nie ein bestechlicher Staatsdiener gewesen. Dazu war ich wahrscheinlich stets viel zu ehrlich und vielleicht auch zu blöd. Waltraud, ich fass’ es ja nicht, dass du so etwas von mir denkst!“

„Dreh dich jetzt mal sofort wieder zu mir her, mein lieber Matthes“, befahl Waltraud jetzt ihrem, direkt neben ihr sitzenden Gesprächspartner mit sanfter Stimme, weil der gerade deutlich von ihr Abstand genommen hatte.

Als Matthias Debus daraufhin, scheinbar immer noch beleidigt, auf seinem Stuhl wieder in ihre Richtung kehrtmachte und die immer noch sehr attraktive Waltraud zornig anschaute, ergriff Waltraud Wagner mit beiden Händen spontan seinen Kopf und küsste ihn so tief und innig auf seinen Mund, bis Matthias sich wegen der ihm fehlenden Atemluft schließlich geschlagen gab.

„Sei mir bitte nicht mehr sauer Matthes, aber manchmal gehen halt die Gäule mit mir durch“, flüsterte sie Matthias Debus dabei entschuldigend ins Ohr.

„Wir zwei Oldtimer werden doch nicht anfangen, uns vor diesem jungen Gemüse zu streiten. Schließlich muss ich dich alten Knaben ja unbedingt noch näher kennenlernen – sofern du das gestattest. Also vergiss, was ich gerade gesagt habe. Und vielleicht küsse ich dich dann später noch einmal, wenn wir beiden alleine sind.“

„Das war ja gerade – sagen wir mal – sehr interessant, um nicht zu sagen erhellend“, bemerkte Michael mit stirnrunzelndem Blick auf seinen völlig perplexen Kumpel Matthes und seine noch immer, wie eine satte Katze grinsende Tante trocken, um die Aufmerksamkeit der Anwesenden wieder auf den eigentlichen Grund ihres Treffens zurück zu lenken.

„Ich fasse dann mal zusammen. Es gibt, nachdem, was ich bislang gehört habe, also durchaus einen hinreichenden Bedarf an eiligen Transporten, den wir mit einem Helikopter bedienen könnten.

Und wenn wir dem Vorschlag von Matthes folgen, könnten wir für knapp 5 Millionen Euro den dazu passenden Heli kaufen, brauchen erstmal keine Ersatzteile und haben auch die erste Hauptwartung frei.

„Richtig soweit?“, fragte er dann noch einmal seinen Freund, dessen rechte Hand inzwischen, für den Rest der Besprechungsteilnehmer fast unsichtbar, von Waltraud Wagner eisern festgehalten wurde.

„Völlig korrekt“, räusperte sich Matthes in diesem Moment. „Und so, wie ich das sehe, wird man die Verkaufsabteilung bei der Firma Airbus Eurocopter vielleicht noch, wenn auch nur geringfügig, herunterhandeln können.

Immerhin sind die auf dieser Maschine ja nicht erst seit gestern sitzengeblieben und jeder Tag, an dem dieser Hubschrauber in Donauwörth herumsteht, kostet den Hersteller Geld.

Aber mehr als 10 Prozent sind sicher nicht drin. Damit müsstet ihr rund 4,5 Millionen Euro aufwenden. Und dazu kommen noch ein paar wenige, aber wahrscheinlich nicht gerade billige infrastrukturelle Veränderungen bei euch hier vor Ort.

Da wäre als Erstes ein geeigneter Hangar mit integrierter Werkstatt zu nennen – und zweitens braucht ihr auch noch ein Tanklager, damit ihr nicht ständig zum Auftanken auf öffentlichen Flugplätzen landen müsst. Denn dort wären dafür sonst Lande- und Startgebühren zu zahlen, vom überteuerten Sprit bei denen gar nicht zu reden.

Und darüber hinaus müsst ihr euren geplanten Heliport vom Luftfahrtbundesamt genehmigen lassen. Diese Burschen gucken übrigens sehr genau, ob ihr dafür hier vor Ort alle Voraussetzungen erfüllt. Und auch diese Abnahme und Zulassung gibt’s nicht umsonst.“

„Vielen Dank Matthias, das war – was die Kostenseite betrifft – äußerst aufschlussreich“, ergriff nun Anna Baur das Wort. Wie mir unser Lagerchef Wilhelm Brand gerade zugeflüstert hat, ist die Infrastruktur aus unserer Sicht allerdings vorerst unser geringstes Problem.

Wir haben nämlich auf unserer, von der Bebauung in Bergham abgewandten Seite im Westen, eine recht große, derzeit ungenutzte Halle mit betonierter Vorfläche, die als Hangar und Werkstatt in Frage kämen.

Und unser Tanklager gleich daneben, ist für unseren Bedarf zum Betanken der LKWs schon immer überdimensioniert gewesen. Daher sollte es nicht allzu schwierig sein, einige der Bodentanks von Diesel auf das benötigte Flugbenzin umzurüsten.“

„Okay“, meinte Matthias Debus, während er kurz nachrechnete. „Dann schätze ich die Zusatzkosten für Infrastruktur und Zulassung mal vorsichtig auf rund 250.000 bis 300.000 Euro.“

„Womit wir bei rund 4,8 Millionen wären“, meldete sich jetzt wieder die in ihr Notebook tippende Anna Baur zu Wort. „Und mit unserer Hausbank müssen wir ja sowieso noch sprechen, weil wir ja den verbleibenden Restbetrag von gut 1 Million Euro plus eines Zuschlags für die nötige Demilitarisierung nur über einen Bankkredit finanzieren können.“

„Bleibt an dieser Stelle nur noch, über eine personelle Verstärkung unserer Mannschaft nachzudenken“, warf Michael Wagner an dieser Stelle ein.

„Auch, wenn wir nur tagsüber und auch nicht über die ganze Woche hinweg fliegen wollen, schaff’ ich das neben meinem Job als Juniorchef nicht alleine.

Wir brauchen daher mindestens noch einen zweiten Piloten sowie zwei Fluggerätemechaniker, wenn wir hier eine Air-Charterfima betreiben wollen. Was ist mit dir Matthes, hättest du nicht Lust, bei uns einzusteigen?“

Matthias Debus zögerte nur kurz, ehe er antwortete: „Als leidenschaftlicher Flieger könnte ich mir das sehr gut vorstellen, lass mir aber bitte noch eine Nacht Zeit, um das nochmal zu überschlafen.“

„Sehr gut Matthes, Waltraud wird dir bei uns zuhause sicher gerne eins unserer Gästezimmer klarmachen, damit du vorerst mal bis morgen hierbleiben kannst.“

„Das wäre, sofern deine entzückende Tante nichts dagegen hat, sehr nett“, erwiderte Matthias Debus, der sich dabei mit jetzt wieder verheißungsvollen Blicken der heftig zustimmend nickenden Waltraud Wagner zuwandte.

„Ich hätte aber außerdem noch eine Idee, was die euch noch fehlenden Hubschraubermechaniker angeht. Ich kenne da nämlich ein Brüderpaar, das vormals in Bückeburg unsere EC-135 gewartet und das die Bundeswehr ebenfalls im Zuge der Reform verlassen hat.

Die beiden heißen Lutz und Sven Müller, sind ehemalige Stabsfeldwebel und erfahrene Techniker – und soweit ich weiß, wollten die beiden als geborene Oberbayern mit ihren Familien schon immer mal wieder nach Süden versetzt werden, was aber, wegen der mit der Reform angekündigten Standortschließungen, nicht mehr geklappt hat.

Nicht zuletzt deshalb, haben sie auch Anfang des Jahres die Möglichkeit zur vorzeitigen Zurruhesetzung in Anspruch genommen, sind aber meines Wissens noch nicht von Bückeburg nach Bayern umgezogen. Wenn du willst, ruf’ ich die beiden nachher mal an und frage, ob sie an einem Job bei euch Interesse hätten.“

„Gute Idee, Matthes, mach das ruhig. Morgen früh sprechen wir dann nochmal drüber. Bis dahin weißt du dann ja vielleicht auch schon, ob du bei uns mitmachen willst – oder nicht.

Und auch ich muss gleich noch ein Telefonat führen, weil ich eine Idee habe, wie man zur Kostendämpfung beim Ankauf dieses Airbus EC-635 beitragen könnte.“

Noch am selben Tag rief Michael Wagner spätnachmittags im bayerischen Innenministerium an. Als er Innenminister Karl Schwarz endlich an der Strippe hatte, sagte er: „Danke, Herr Minister, dass einen Augenblick Zeit für mich haben.

Sie erinnern sich sicher noch an unseren gemeinsamen Rettungsflug beim Jahrhunderthochwasser.

Sie hatten mir ja damals angeboten, dass ich Sie, was meine weitere berufliche Zukunft betrifft, notfalls auch mal direkt anrufen dürfte, worauf ich heute gerne zurückkommen würde.“

„Natürlich erinnere ich mich, Herr Wagner und ich pflege stets, das, was ich sage, auch zu halten. Also wie kann ich Ihnen helfen?“

Sofort erzählte Michael dem interessiert zuhörenden Minister in Kurzfassung, was er kurz zuvor in Sachen Firmenerweiterung um die Sparte Lufttransport mit seinen leitenden Mitarbeitern diskutiert hatte.

„Das hört sich vielversprechend an, Herr Wagner. Aber das heißt ja dann wohl auch, dass Sie auf Dauer aus dem Polizeidienst aussteigen werden.“

„Richtig, Herr Minister. Und das bringt mich zum Punkt. Wissen Sie, ich bin mit Leib und Seele Polizist und ich würde mich der Polizeihubschrauberstaffel auch als Ruheständler, sozusagen als Reservist, mit meinem noch anzuschaffenden Helikopter bei besonderen Notlagen gerne zur Verfügung stellen.

Was mir nämlich als Pilot in unserer Hubschrauberstaffel nie so recht gefallen hat, ist die Tatsache, dass unsere Hubschrauber vom Typ EC-135 keine Möglichkeit haben, bei Gefahr im Verzug aus der Luft einzugreifen. Dies vor allem deshalb, weil unsere EC-135 ja keinerlei Waffenanlagen an Bord haben.

Nun ist aber der Hubschrauber, den meine Firma bei Airbus Eurocopter zu kaufen beabsichtigt, ein EC-635. Das ist die Militärversion des EC-135, der für einen Einsatz als Transporthubschrauber demilitarisiert werden müsste.

Wenn man jedoch dessen externe Waffenanlage mit beschafft und abmontiert bei unserer Staffel einlagert, hätten wir in Notfällen auch diese Option.“

Minister Schwarz räusperte sich und machte eine kurze Pause, während der er nachzudenken schien. „Nun Herr Wagner, ich finde, dass wir darüber ausführlicher und persönlich reden müssen.

Grundsätzlich sind die Vorteile Ihres Vorschlags ja nicht von der Hand zu weisen. Aber was machen wir zum Beispiel, wenn wir Sie dringend brauchen, Sie aber gerade Fracht transportieren? Sie können ja nicht ständig für einen Polizeieinsatz in Bereitschaft stehen.“

„Das, Herr Minister, ist ein berechtigter Einwand – aber erstens werden wir – unserer Bedarfsanalyse nach – nicht jeden Tag mit unserem künftigen Heli unterwegs sein und selbst wenn, ist zum Zweiten unser regionaler Einsatzradius vorerst eher begrenzt.

Das bedeutet, dass wir im schlechtesten Fall binnen einer, maximal binnen zwei Stunden zu Unterstützung vom Platz der Polizeihubschrauberstaffel aus einsatzbereit wären. Und die Art von Notfalleinsätzen, von denen ich gerade sprach, sind ja schließlich nicht alltäglich.“

„Gut Herr Wagner, ich werde über Ihren Vorschlag nachdenken und Ihre Idee auch mit meinen zuständigen Leuten beraten“, erwiderte Minister Schwarz sofort.

„Wie wär’s also mit 14:00 Uhr am kommendem Dienstag – könnten Sie da mal bei mir vorbeikommen? Da hätte ich nämlich Zeit für Sie und bis dahin habe ich auch die notwendigen Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung.“

„Geht klar, Herr Minister – und ganz herzlichen Dank, dass Sie mich angehört haben. Ich komme gerne. Ich wollte in den nächsten Tagen sowieso mal bei der Mordkommission in der Ettstraße vorbeischauen, um zu sehen, wie weit Kommissar Schröder mit den Ermittlungen im Fall meiner Eltern ist.

Das mach’ ich dann am Dienstagvormittag und komme dann anschließend gleich zu Ihnen. So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe und muss meine angelaufene Einweisung in die Firmengeschäfte nicht länger, als nötig, unterbrechen.“

„Einverstanden Herr Wagner, wir sehen uns dann am Dienstag und vielleicht habe ich bis dahin auch eine Idee, ob und ggf. wie wir uns bezüglich Ihres Vorschlags am besten einigen können. Es gibt da nämlich bereits einen anderen Präzedenzfall, aber darüber reden wir dann bei unserem Treffen.“

Nach diesem längeren Telefonat ging Michael Wagner durch die inzwischen leerer gewordenen Büros, ehe auch er nach Hause aufbrechen wollte. Sein Freund Matthias und seine Tante waren bereits zur Villa seiner Eltern in Bergham gefahren, weil Waltraud dort ja noch eines der Gästezimmer für Matthias Übernachtung herrichten wollte.

Als er an der offenstehenden Bürotür seiner Assistentin vorbeikam, sah er, dass Anna noch an ihrem Notebook beschäftigt war.

„Willst du nicht so langsam mal Schluss machen und auch nach Haus gehen? Dein Bruder Max wartet sicher unten schon auf dich.“

„Nein, der ist längst weg – und außerdem wohnt er nicht bei mir, sondern bei seiner Familie. Und alleine Autofahren kann er – trotz seines Rollstuhls – auch.“

„Ich wusste gar nicht, dass Max schon verheiratet ist“, erwiderte Michael Wagner erstaunt. „Du weißt vieles von uns noch nicht“, meinte Anna jetzt ein bisschen kess, während sie Michael mit einem lächelnden Aufschlag ihrer grünen Augen ansah.

„Da hast du recht – und deshalb hoffe ich, dass ich euch beide, wie auch die übrige Belegschaft, in den kommenden Wochen noch besser kennenlernen werde. Hast du übrigens am Wochenende schon was Wichtiges zu erledigen?“

„Eigentlich nicht, ich hatte lediglich vor, die Projektkalkulation zu unserer Geschäftsfelderweiterung nochmal zu überarbeiten und als Kosten-Nutzen-Analyse zu Papier zu bringen. Du willst mich doch nicht etwa zu dir einladen?“

„Doch Anna, genau das will ich. Mein Vorschlag: Wir treffen uns morgen zum Essen beim Italiener gleich bei mir um die Ecke – und vorher helfe ich dir bei deiner Kosten-Nutzen-Analyse. Ich hoffe, du magst italienisches Essen?“

„Ich liebe das Land Italien und noch mehr mag ich italienische Speisen – also ja, sehr gerne, wann soll ich da sein?“

„Wäre dir 11:00 Uhr recht? Wir gehen dann erst mal in mein häusliches Büro und bringen deine Kalkulation zu Papier. Damit schlagen wir möglicherweise zwei Fliegen mit einer Klappe, da ich deine Unterlagen auch als Kurzbericht in Kopie am Dienstag für ein Gespräch mit unserem Innenminister brauche.“

„Dein geheimnisvolles Telefonat von gerade eben, hab’ ich recht? Ich wusste gar nicht, dass du auch Kontakte in die hohe Landespolitik pflegst. Ich weiß zwar nicht, wie der Minister uns bei unserem Vorhaben helfen könnte, aber okay – einverstanden. Ich werde um 11:00 Uhr da sein.“

„Sehr gut Anna“, erwiderte Michael mit einem erleichterten Lächeln.

„Wie du siehst, gibt es auch bei mir ein paar Dinge, die du noch nicht von mir weißt. Wir können dann ja ab morgen damit anfangen, unsere kleinen Geheimnisse gegenseitig zu lüften. Wenn du das denn willst.

Denn du interessiert mich nicht nur als offensichtlich sehr kompetente Mitarbeiterin, sondern auch als ausgesprochen liebenswerte Person“, fügte Michael abschließend ein wenig schüchtern hinzu, während er sich zur Tür von Annas Büro wandte.

„So, tust du das?“, fragte Anna jetzt mit einem leisen Lächeln im Gesicht. „Jetzt freue ich mich direkt auf unser morgiges Treffen. Schauen wir mal, wohin das führt.“

„Ja, schau’n ’mer mal“, murmelte Michael leise, während er sich bei einem Blick zurück mit einem breiten Lächeln von seiner leicht verträumt schauenden Assistentin verabschiedete.

Die Firma des Piloten

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