Читать книгу VögelBar 1 | Erotischer Roman - Kim Shatner - Страница 18

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Kapitel 16

Paula hatte das Gefühl, dass in ihrem ganzen Freundes- und Bekanntenkreis die gleiche Unsicherheit und Verwirrung herrschte, wie in ihrem eigenen Leben, aber sie konnten mit niemandem darüber sprechen. Sie fühlte schon seit längerem so eine Art Umbruch, so etwas wie eine Zeitenwende, konnte ihr Gefühl aber nicht in Worte kleiden. Sie hatte Hilfe in esoterischen Zeitschriften gesucht, aber schnell erkannt, dass das nicht wirklich ihre Welt war. Sie hatte unbewusst einen neuen Weg eingeschlagen, aber wohin die Reise ging, wusste sie nicht. Sie wusste nur, dass sie ihr altes Leben so nicht weiterführen wollte. Die erste Frau, die wirklich zu spüren schien, dass sie sich in einem Umbruch befand und ihre alte Haut abstreifen wollte, war LaTigresse. Paula suchte nur deshalb ihre Nähe, weil sie instinktiv ahnte, dass sie ihr den Übergang in eine neue, reichere Erotik eröffnen würde.

Das Wetter war wunderschön, die Sonne schien, und es war nicht zu heiß. Die beiden Frauen hatten sich auf einen Waldspaziergang geeinigt.

Als sie sich nun zum ersten Mal gegenüberstanden, wussten sie beide sofort, dass es eine schicksalhafte Begegnung war. Sie spürten eine Art von Vertrauen, das sie selbst am meisten überraschte.

»Die Kunst besteht darin, zu tun, worauf man Lust hat, und es nicht allzu ernst zu nehmen«, sagte Sandy nach einer Weile. »Und rechtzeitig aufzuwachen.«

»Ich weiß aber nicht, worauf ich Lust habe«, antwortete Paula. »Ich weiß nur, dass ich etwas Neues erleben muss, sonst werde ich verrückt.«

Sandy musste schmunzeln. »Es gibt viele Frauen, die nicht wissen, was sie wollen. Und wenn sie es wissen, teilen sie es ihren Partnern nicht mit. Wir sollten also zuerst mal herausfinden, was du wirklich willst.«

»Hilfst du mir dabei?«

»Ich werde mir die größte Mühe geben.«

Nach einer halben Stunde war Paula bereit, Sandy in ihre Wohnung zu begleiten. Sie zitterte am ganzen Körper, als Sandy sie im Schlafzimmer in den Arm nahm und küsste. Sandys Lippen waren weich, und Paula fühlte sich in ihrer Gegenwart sofort geborgen. Diese Frau war sehr erfahren, und sie hatte die Führung übernommen, was Paula nur recht war. Willig ließ sie sich von ihr die Träger ihres Kleides über die Schultern streifen.

Als sie sich, nur noch mit einem Slip bekleidet, gegenüberstanden, wurde Sandy von der vernichtenden Schönheit dieses Frauenkörpers sehr stark erregt. Sie dachte an Marc, den es wahrscheinlich umhauen würde, wenn er sie jetzt so sähe. Dann nahm sie Paula an die Hand und zog sie auf ihr großes Bett.

»Ich bin keine echte Lesbe«, sagte Sandy, »aber ich werde sehr liebevoll zu dir sein.«

»Ich bin auch keine Lesbe, aber ich weiß, dass ich das, was wir hier tun, tun muss.«

Sie machten keine großen Sachen miteinander, sie küssten und streichelten sich und genossen die Wärme und Anschmiegsamkeit, wie sie nur ein weiblicher Körper besitzt. Und sie legten immer wieder kleine Gesprächspausen ein.

»Das erste Gebot lautet: Schäme dich niemals für deine Fantasien«, sagte Sandy. »Verdränge sie nicht. Male sie dir immer wieder neu aus, schmücke sie immer weiter aus.«

»Ich habe schon als Kind viel fantasiert. Meine heutigen Fantasien sind mehr oder weniger entfernte Versionen meiner Fantasien von damals«, sagte Paula. »Immer möchte ich, dass man mich einfach nur nimmt ... wortlos ... wie selbstverständlich.«

»Weiß das dein Mann?«

»Ich habe seltsamerweise nie Fantasien mit meinem Mann.«

»Mit anderen Männern?«

»Ja. Oft.«

»Immer dieselben Männer?«

»Das weiß ich nicht, weil sie alle maskiert sind. Ich kann ihre Gesichter nicht erkennen. Und das will ich auch gar nicht. Aber ich genieße es, ihnen vollkommen hilflos ausgeliefert zu sein. Danach muss ich mich immer selbst befriedigen.« Paula sah Sandy plötzlich fest in die Augen. »Ich möchte mich unzähligen Händen und Schwänzen hingeben. Das wäre mein größter Traum.«

»Ja«, seufzte Sandy, »das möchte ich auch mal erleben.«

»Aber dann denke ich wieder, dass solche Fantasien nicht richtig sind. Ich bekomme jedes Mal ein schlechtes Gewissen.«

»Ob du richtig oder falsch denkst, ist nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass du für dich selber denkst.«

»Das hast du lieb gesagt.« Sie streichelte Sandy zärtlich über die Wange.

»Dass uns eine Sache fehlt, sollte uns aber nicht davon abhalten, alles andere zu genießen«, sagte Sandy lachend und kramte ihren Luxusvibrator unterm Bett hervor. »Das ist mein Freund für einsame Stunden.«

»Lass sehen!« Sie nahm das Gerät in die Hand und befühlte es neugierig. »Fühlt sich fantastisch an.«

»Warte erst mal ab, was der alles kann.«

Sandy erwies sich als wahre Meisterin in der Kunst der Liebe. Sie hatte ein feines Gespür für Rhythmus und Intensität des stufenlos regulierbaren Vibrators. Und mit ihrer Zunge stimulierte sie zusätzlich Paulas Klitoris.

Für Paula war es Genuss pur. Sie vergaß alles um sich herum und ließ sich auf diesem Ozean der Lust hemmungslos treiben. Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Sie wusste nur, dass sie drauf und dran war, sich in Sandy zu verlieben. Auf dem Gipfel ihrer Lust schrie sie laut auf und krallte ihre Fingernägel in Sandys Fleisch.

Nachdem die ersten großen Wonnen abgeebbt waren, war sie wieder ansprechbar.

»Könntest du dir auch Liebe zu dritt vorstellen?«, fragte Sandy.

»In welcher Konstellation?«

»Du. Ich. Und ein ganz toller Mann.«

»Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie mich ein halber Mann befriedigen soll, aber wenn du sagst, dass er toll ist, dann ist er es auch.« Sie lachte.

»Ich verspreche dir nicht zu viel.«

»Okay. Wann stellst du ihn mir vor?«

»Ich ruf ihn gleich an. Wie sieht’s denn mit deiner zeitlichen Verfügbarkeit aus?«

Paula überlegte. »Jetzt Samstag, so ab vierzehn Uhr, würde mir sehr gut passen. Dann steht mein Mann wieder stundenlang auf dem Tennisplatz.«

»Das trifft sich gut. Samstag kann er auch immer.«

»Weißt du was?« Paula war plötzlich Feuer und Flamme. »Wir machen das hier in deiner Wohnung, und wir werden alle Masken tragen. Was hältst du von dieser Idee?«

»Super Idee!«, sagte Sandy und setzte gleich noch einen drauf. »Und niemand darf dabei ein Wort sprechen. Wir werden uns nur durch Zeichen verständigen.«

»Hu, ist das aufregend!« Sie fiel Sandy dankbar in die Arme.

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