Читать книгу Die unglaublichen Abenteuer von Kalli Ronners mit Zauberei und Magie II - Klaus Blochwitz - Страница 4
Kapitel 2 Die Duplis
ОглавлениеWie von Kalli informiert, machte sich die zehner Gruppe Duplis auf den Weg.
Sie kreisten wie Raubvögel über dem Schulgelände, um sich zu orientieren und eventuell eine Spur zu finden. Sehr zufrieden nickten sie sich gegenseitig zu, die Spur war zwar schwach, aber für sie reichte sie. In einer kompakten Formation folgten die Duplis der Spur, manchmal mussten sie die Spur neu aufnehmen, weil sie sehr schwach wurde oder nicht mehr feststellbar war.
Unbeirrt flogen die Duplis in einer sehr unruhigen Route nach Süden. Wälder, Flüsse, Städte überflogen die Duplis, die Spur war mal stärker, mal schwächer. Als das flache Gelände unter ihnen in Hügel und dann in die Mittelgebirge überging, mussten die Duplis die Spur lange suchen, es waren eigentlich nur noch Fragmente vorhanden, hier ein Fetzen, dort ein Fetzen der schwarzen Magie.
Einen guten Teil der Spur mussten sie anhand der Markierungen auf der Karte verfolgen, die alle Duplis gut im Gedächtnis hatten.
Das große Gebirge türmte sich wie eine unüberwindbare Barriere vor die Duplis auf, lange mussten sie nach der Spur suchen, es waren nur noch sehr wenige und sehr schwache Hinweise zu entdecken. Die Duplis suchten sich einen angenehmen Übergang durch das Gebirge, sie wussten ja, dass sie nach Süden mussten. So jagten sie durch das Gebirge und suchten erst wieder nach Anzeichen der Spur, als sie das Gebirge verlassen hatten.
Eine weite Ebene lag vor ihnen und hier fanden sie auch sofort wieder schwache Spuren der schwarzen Magier. Vor ihnen tauchte eine große Stadt auf und sie umflogen die Stadt in einem weiten Linksbogen, immer der Spur der Schattenwesen und der Magier folgend. Nach der Stadt folgten unendlichen Felder voller Büsche mit bunt gefärbten Blättern, die Spur knickte unerwartet scharf nach links ab und verlor sich schon bald auf dem Meer.
Beratend sahen sich die zehn Duplis an, wir fliegen nach der Karte weiter. Die Duplis flogen ziemlich niedrig über das offene Meer, als sie wie aus heiterem Himmel angegriffen wurden! Ein schwarzer Pulk schoss aus dem Wasser hoch und die Duplis erkannten schnell die Warakalen, Reptitoren und Bestietalen. Mit weit aufgerissenen Mäulern schossen sei auf die Duplis zu, um sie in der ersten Überraschung direkt zu fassen. Blitzschnell schossen die zehn Duplis
auseinander, jeder in eine andere Richtung, dadurch verpuffte der Überraschungsangriff der Schattenwesen im Nichts.
Aber die Bestien der schwarzen Magie verfolgten die Duplis verbissen, knackend öffneten sie ihre riesigen Mäuler, um einen Dupli zu erwischen. Einer der Duplis war ganz ausgekocht, er hatte sich auf einen Warakalen hinter dessen Kopf niedergelassen und hielt sich an dem schuppigen Panzer fest! Dieser Dupli nahm Kontakt mit Kalli auf und dieser forderte sie sofort auf, ihre Waffen zu gebrauchen!
Kallis Nachbar sah ihn etwas verständnislos und fragend an, Kalli grinste ihn nur freundlich an. „Naja“, meinte er dann lahm zu Kalli, „manchmal möchte ich auch eine Waffe haben.“
Kalli nickte seinem Nachbarn sehr verständnisvoll zu.
Kalli nahm den Kontakt wieder auf und murmelte unauffällig. „Habt ihr eure Waffen bereit?“
Sofort kam die Bestätigung von dem Dupli.
Die ersten Schattenwesen stürzten getroffen ins Meer, wieder wurde ein Warakale schwer getroffen, noch im Absturz schnappte er nach einem der Duplis.
Gegen die flinken und bewaffneten Duplis hatten die Schattenwesen keine wirkliche Chance und so war der Kampf gegen sie schnell vorbei und die Duplis sortierten sich wieder und flogen weiter gen Süden. Kalli erhielt die lakonische Meldung: „Erledigt, fliegen weiter.“
Sein Nachbar sah ihn wieder an, als ob er eine Macke hatte.
Der Vormittag ging vorüber und Kalli traf Litha mit Anna in der Mensa. Er wurde sofort von Anna bestürmt, zeigst du mir dein neues Auto, ja, bitte?
„Ja, gerne, aber lasst uns erst etwas essen. Ich habe einen Mordshunger.“ Beruhigte Kalli Anna, die aber während des ganzen Essens wibbelig blieb, Litha tat betont genervt: „ Los, geht schon, dass Gezappel hält ja kein Mensch aus!“
„Bist du jetzt sauer auf mich?“ fragte Anna etwas zerknirscht.
„Nein, natürlich nicht.“ Lachte Litha hell auf. Anna zog ihren Kalli zum Ausgang.
„Wo steht es, sag schon, wo“, Anna war nicht zu bremsen. Kalli ging durch die Autoreihen und blieb dann vor seinem Auto stehen. Anna blieb wie fest gerammt stehen: „Wirklich, das ist dein Auto?“ schlug das Mädchen seine Hände vors Gesicht. Kalli öffnete die Türen und zeigte Anna an, Platz zu nehmen. Anna war völlig von den Socken: „Ist das ein schönes Auto, du hast wirklich ein wunderschönes Auto.“
Kalli startete den Motor und fuhr eine kleine Runde auf dem sehr vollen Parkplatz, Anna war jetzt vor lauter Begeisterung stumm. Kalli stellte sein Auto ab und ging mit Anna in die Uni zurück.
Das Mädchen hatte sich bei ihm eingehängt und Kalli spürte seltsam aufgeregt die Nähe von Anna.
Litha saß noch an dem Tisch in der Mensa mit Konrad zusammen. Auf Kallis erstaunten Blick erklärte Konrad: „Ich habe in der Menge Lithas Lachen gehört und sie dadurch gefunden!“
Anna sprudelte nur so vor Begeisterung über Kallis neues Auto. Konrad fragte sehr viel sachlicher nach technischen Einzelheiten und meinte abschließend: „Da hast du wirklich ein tolles Auto!“
Nach und nach standen die Studenten auf und gingen zurück in ihre Hörsäle.
Kalli hatte sich mit Anna zum gemeinsamen Abendessen verabredet.
Kalli kam gerade aus der Dusche, als seine Duplis wieder Kontakt mit ihm aufnahmen: „ Wir sind jetzt kurz vor der Steilküste, wir suchen uns für die Nacht einen sicheren Platz und suchen morgen weiter.“
„In Ordnung“, war Kallis kurzer Kommentar.
Er zog sich ein frisches Shirt an, sah auf die Uhr, er hatte noch einen Moment Zeit, Kalli nahm sich ein Buch und las nach, was er heute gelernt hatte. Kalli war gerade richtig in der Materie, als die Duplis wieder Kontakt mit ihm aufnahmen: „Wir werden wieder angegriffen, aber diesmal sind sogar drei Magier dabei!“
„ Werdet sofort so klein, dass sie euch nicht mehr auffinden können!“
„Gute Idee, wir sitzen jetzt alle in einem Umhang von einem der Magier.“
Dann war die Verbindung weg und Kalli machte sich auf den Weg, um Anna zu treffen.
Eng hockten die winzigen Duplis in einer der vielen Falten des weiten Umhangs des schwarzen Magiers. Vor Wut kochend, versuchten die drei Magier mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen, die Duplis zu finden.
Hässliche, gefährlich aussehende Vögel wurden auf die Suche nach ihnen ausgeschickt, die Schattenwesen sausten wie verrückt auf der Suche nach ihnen durch die Luft, stürzten sich in das hoch aufspritzende Wasser. Alles vergeblich, die Duplis waren und blieben verschwunden!
Tobend vor Wut, mit Schaum vor dem Mund, suchten die Magier zusammen mit den Schattenwesen die ganze Nacht durch weiter! Total erledigt brachen sie dann mit der aufgehenden Sonne die lange, vergebliche Suche ab. Kalli erhielt unmittelbar nach dem Aufstehen eine neue Nachricht von den Duplis: „Wir hängen immer noch in der Falte des Umhanges! Sollen wir noch bleiben oder sollen wir uns verkrümeln?“
Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte Kalli: „ Bleibt in dem Versteck, solange es gefahrlos möglich ist! Sobald ihr aus euerem Versteck verschwinden müsst, schicke ich euch einen Zauber, der euch dann unauffällig weiter bringt.“
Kalli ging ins Badezimmer und war wenig später auf dem Weg zum Frühstück. Kaum war das Tablett mit dem dampfenden Kaffee und den duftenden Chroassaints auf dem Tisch, hörte Kalli Anna sagen: „Genau so ein Frühstück möchte ich auch haben.“
Kalli drückte Anna einen Kuss auf die dargebotene Wange und fragte das Mädchen, ob es gut geschlafen habe?
„Wie ein Murmeltier“, lachte Anna, „ leider viel zu kurz, die Nacht, leider.“
„Was ist leider viel zu kurz gewesen?“, fragte die dazu kommende Litha.
„Die Nacht war viel kurz!“ gab Anna Litha bescheid, das bestätige ich gerne, lachte Litha ein wenig müde ausschauend.
Litha wurde von den Armen Konrads umfangen, er drückte sein Gesicht an Lithas Wange, guten Morgen, sagte er leise und etwas lauter zu Anna und Kalli. Dann wurde es still an dem Tisch, das Frühstück verlangte alle Aufmerksamkeit.
„Was liegt heute bei dir an?“ wurde Kalli nach dem Frühstück von Konrad gefragt.
„Als erstes Physik und Nachmittag folgt Chemie.“ Gab Kalli bekannt.
„Ich habe Literatur“, kam es von Litha und ich schmeiß mich in die Psycho, Anna stand auf, vielleicht sehen wir uns zum Mittag, beugte sich zu Kalli, küsste ihn und gönnte Kalli dabei einen hübschen Blick in ihren Ausschnitt.
„Dann wollen wir mal“, die drei machten sich auf den Weg.
Einer der schwarzen Magier verließ die beiden anderen Magier und bog stark nach rechts ab, gefolgt von einigen Schattenwesen. Die Duplis bemerkten den Richtungswechsel unmittelbar.
Sie waren sich sofort einig, ihr Versteck hatte ausgedient, ein Signal erreichte Kalli und sofort schickte er den angekündigten Zauber. Die zehn Duplis fanden sich in einer lichten Hülle wieder, sie testeten sofort den Zauber, indem sie dem Magier vor der Nase herum flogen, als keine Reaktion des Magiers erfolgte, machten sie sich beruhigt auf die weitere Spurensuche. Die frischen Spuren fanden sie schnell, aber sie führten viel weiter nach Osten, als der von Franz auf der Karte markierte Fluchtweg.
„Die schwarze Magie hat bestimmt einen neuen Unterschlupf gefunden“, darüber waren sie sich sofort einig. Sie folgten der deutlichen Spur der Magier und Schattenwesen. Das Land unter ihnen bestand nur noch aus Sand, Stein und Felsen. Hohe Sanddünen wechselten mit steinigen Hügeln, es war furchtbar heiß und trocken in diesem Land. Die Spur teilte sich in zwei Spuren und die Duplis teilten sich ebenfalls, je fünf verfolgten jetzt eine Spur.
„Sollte sich euere Spur erledigen, wie die bei dem ersten Magier, kommen wir wieder zusammen.“ Die Spur war sehr deutlich, anscheinend fühlte sich die schwarze Magie hier in diesem Land sehr sicher, sie machte sich keine Mühe, ihre Spur zu verwischen. Das Land wurde immer trostloser, nicht als Sand und Steine und darüber eine kriminell heiße Sonne. Der helle Sand und die glühenden Steine warfen das Sonnenlicht um ein vielfaches zurück.
Die Spur der schwarzen Magie verlor sich in einem Felsengewirr, der Steinhaufen sah wie ein zusammen gebrochenes Gebäude aus. Die Duplis verhielten in ihrem Zauber in einem kleinen Schatten und erörterten die Sachlage, schnell waren sich alle einig, dass hier in dem Steinhaufen der neue Unterschlupf der schwarzen Magie sein muss. In ihren Überlegungen trafen die anderen fünf Duplis ein und sie beschlossen, weiterhin in zwei Gruppen vorzugehen. Sehr vorsichtig drangen die beiden Gruppen, eingehüllt in ihrem Zauber, in das Felsengewirr ein. Je tiefer sie in die Felsen eindrangen, umso deutlicher wurden die Anzeichen der schwarzen Magie!
Jetzt waren Gänge erkennbar, in die Felsen waren Räume geschaffen worden, dass alles machte eine bewohnten Eindruck. Aufgeregt wies einer der Duplis auf einen auffallend großen Raum, beim näher kommen erkannten die Duplis sofort, dass hier ein Labor eingerichtet worden war, mit allen Dingen ausgestattet, die die schwarze Magie für ihre hässlichen und widerlichen Aktionen benötigte. Die Duplis von Kalli suchten sich ein Versteck und nahmen Kontakt mit Kalli auf und berichteten von ihrer Entdeckung.
Kalli verließ den Hörsaal, weil er nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregen wollte. Nach dem Kalli von seinen Duplis alles erfahren hatte, wies er sie an, solange in ihrem Versteck zu bleiben, bis er mit seinen Eltern und Franz über die Situation gesprochen hat.
Sie bekommen dann sofort bescheid.
Kalli kontaktierte Franz, schilderte kurz den Sachverhalt und Franz sagte zu Kalli: „Ich werde deine Eltern berichten und dann mache ich mich sofort auf den Weg.“
Kalli ging in seinem Hörsaal zurück und vertiefte sich wieder in die Physik, er wusste die Sache bei Franz in gute Hände.
Die Duplis durchsuchten sehr vorsichtig den Felshaufen und entdeckten weitere Räume, die zum Teil als Wohnräume dienten. Sie fanden ein weiteres Labor, das aber mehr wie eine Hexenküche aussah, etwas entfernt davon war ein größerer Wohnraum, der wohl einer Frau gehörte. Einer der Duplis erschrak etwas, dieser Raum wurde bestimmt schon für Unkelè hergerichtet.
Dann muss sich die schwarze Magie aber sehr sicher sein, dass sie den Zauber von Franz und der großen Magie vernichten können. Die Duplis hoben lauschend ihre Köpfe, Franz traf schon ein! Er ließ sich von den Duplis berichten und entwarf dann mit ihnen zusammen einen Angriffsplan. Da nur wenige Magier in dem Unterschlupf anwesend waren, schlug Franz vor, dass sie, solange sie unentdeckt blieben, einen Raum nach dem anderen durchsuchen, um möglicherweise an für sie wichtige Hinweise zu gelangen und anschließend den Raum vernichten. Sie bestimmten einen Treffpunkt, der bei großer Gefahr sofort aufzusuchen war oder nach der kompletten Vernichtung des Unterschlupfs der schwarzen Magie.
Franz und die zwei Gruppen der Duplis verschwanden in verschiedene Gänge und machten sich an die Arbeit. Ein Raum nach dem anderen wurde durchsucht, außer belanglosem Kram wurde nichts gefunden. Selbst die Labore gaben nichts wirklich wichtiges her, Franz war erst enttäuscht, dann fast wütend, hier muss doch etwas zu finden sein, giftig riss er einen schweren Kasten auf, nur alter Plunder!
Die Duplis meldeten sich auch nur mit enttäuschenden Ergebnissen und da fiel es Franz wie Schuppen von den Augen, sie sollten dieses Versteck finden, sie sollten das Versteck in Ruhe durchsuchen, sie sollten dadurch von irgend etwas anderem wichtigen abgelenkt werden!
Wütend über seine eigene Dummheit nahm er Kontakt mit Kallis Eltern auf und berichtete kurz von seiner Vermutung. Kallis Vater stimmte Franz sofort zu, dass war eine Finte der schwarzen Magie! Kallis Mutter fragte Franz, ob der Zauber noch aktiv ist, in dem die schwarzen Magier mitsamt Unkelè von ihnen eingeschlossen worden ist. Franz konnte die Frage sofort bejahen.
Franz nahm jetzt Kontakt mit Kalli auf, Kalli sagte sofort, ich weiß schon bescheid, ich habe aber noch keine Erklärung für dieses Verhalten der schwarzen Magie!
Franz beendete den Kontakt mit dem Hinweis, dass er, Kalli, die Augen offenhalten soll, höllisch vorsichtig bleiben soll und durch suche die Schule noch mal gründlich, etwas ist im Gange! Franz winkte die Duplis zu sich: „Hier erreichen wir nichts mehr, dieses Versteck war nur ein Lockvogel und wir sind prompt darauf herein gefallen!“
„Was schlägst du jetzt vor, was sollen wir tun?“ Tatendurstig sahen die Duplis Franz an.
„Wir vernichten diesen Unterschlupf und suchen weiter nach der schwarzen Magie!“ Gesagt, getan, Franz hüllte die Duplis und sich in einen Schutzschirm und legten sie los. Raum für Raum wurde zerstört, krachend fielen die Felsen in sich zusammen, Staub hüllte alles ein und keiner sah den schwarzen Magier, der sich hohnlachend und hochzufrieden die Hände rieb. Ihr Plan funktionierte ja prima, Unkelè wird zufrieden sein!
Kreischende Schattenwesen stürzten sich auf Franz und die Duplis, als diese den Trümmerhaufen verließen, der mal ein Versteck der schwarzen Magie war. Mit aufgerissenen Mäulern prallten die Viecher gegen den Zauber. Die Warakale und Bestietalen verbissen sich in den Zauber und rüttelten wie verrückt daran herum, bis es Franz einfach zu viel wurde, mit einer sehr schnellen Handbewegung warf er den Bestien kochende Energiekugel entgegen, brüllend und kreischend verbrannten die Warakalen und die Bestietalen. Wild vor Schmerzen wälzten sie sich in dem heißen Wüstensand.
Die Reptitoren versuchten es mit einer anderen Taktik, sie flogen in einem weiten Bogen auf den Zauber von Franz zu und verursachten einen gewaltigen Aufprall. Franz und die Duplis wurden heftig durch einander geschüttelt.
Franz wurde knurrig, er beugte sich zu den Duplis und flüsterte mit ihnen, die Duplis grinsten teuflisch böse und Franz beobachtete die Reptitoren, die ihren nächsten Angriff starteten. Kurz vor dem Aufprall der Reptitoren öffnete Franz seinen Schutzschild und die Duplis verwandelten jeden zweiten Reptitor in ein Kaninchen oder eine kleine Ziege!
Die Wirkung war verblüffend, die Reptitoren vergaßen über ihre Fressgier ihren Angriff und schnappten nur nach den abstürzenden Kleintieren. Die Duplis verfestigten ihren Zauber mit einer beständigen Wirkung und dehnten dessen Wirkung auch auf die Warakalen und Bestietalen aus! Die Duplis mussten trotz der angespannten Lage lachen, jedes mal, wenn mehr als drei Schattenwesen erschienen, wurden sofort zwei von ihnen zu fressbaren Kleintieren! Das Versteck der schwarzen Magie war zerstört, die Magier waren verschwunden und die Schattenwesen hatten genug mit sich zu tun, lasst uns verschwinden, Franz formte den Schulzschild in etwas zylinderförmiges und sofort schossen sie in atemberaubender Geschwindigkeit davon.
Kalli erhielt von Franz jetzt einen umfassenden Bericht und Franz bat Kalli noch mal sehr eindringlich, sehr aufmerksam und vorsichtig zu sein. Er sei sich sehr sicher, dass die schwarze Magie eine fiese Schweinerei vorhat. Sie wollen unbedingt Unkelè und die schwarzen Magier aus unserem Zauber befreien!
„Ich werde deinen Rat befolgen, verlass dich darauf“, antwortete Kalli Franz.
Beim Abendessen mit Anna. Litha und Konrad informierte Kalli die drei von dem heutigen Vorfall und bat sie eindinglich um erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit und haltet eure Waffen bereit, die schwarze Magie ist wieder sehr aktiv! Sofort nach dem Abendessen stand Kalli auf und verabschiedete sich von seinen Freunden. Anna schaute Kalli etwas erstaunt und auch enttäuscht nach. Litha legte ihrer Freundin tröstend ihre Hand auf den Arm, Kalli hat jetzt eine Menge zu tun und er tut es auch für uns!
Kaum war Kalli auf seinem Zimmer, glühte eine Kugel mitten im Zimmer auf und erlosch, seine Duplis standen vor ihm! Alle zehn redeten jetzt wie wild auf Kalli ein, Kalli stoppte den Redeschwall und machte mit einer Handbewegung aus den zehn Duplis einen und sagte zu ihm: „So, jetzt noch mal in Ruhe.“ Nach dem ausführlichen Bericht ließ Kalli den Dupli verschwinden und rief seinen Vater an, ihm war da eine Idee gekommen!
Sein Handy klingelte nur einmal, als sein Vater sich schon meldete. Kalli erzählte seinem Vater von seiner noch recht verschwommenen Idee und sein Vater war sofort auf seiner Linie.
„Wir fragen Franz, ob es machbar ist, die Spur von Unkelè und dem Zauber zu finden und zu verfolgen. Ich sage dir sofort bescheid.“ Nach einem freundlichen Tschüss, mein Junge, war das Gespräch beendet. Kalli legte das Handy auf den Tisch und griff nach seinem Glas, als die Duplis im Zimmer standen, die er für die Überwachung der Schulgebäude und dem darum liegendem Gelände losgeschickt hatte.
Auch hier nichts besonderes, keine oder nur sehr schwache Hinweise auf die schwarze Magie. Kalli war seltsam beunruhigt, dass alles passte einfach nicht zusammen, dass alles war so untypisch für die Verhaltensweise der schwarzen Magie! Er schickte die Duplis wieder los und grübelte weiter über die unbefriedigende Situation nach.
Er wurde von dem Klingeln seines Handys aus den recht trüben Gedanken gerissen, Franz meldete sich sichtlich aufgekratzt: „ Mensch, Junior, da hast du mit deiner Idee wieder voll den springenden Punkt getroffen! Ich kann den Zauber, in dem wir die schwarze Magie eingeschlossen haben, relativ einfach verfolgen. Was sagst du dazu?“
Kalli verbarg seine Überraschung und auch seine Freude nicht: „Das ist ja spitzenmäßig, wenn wir Unkelè auftreiben können, erfahren wir bestimmt, was die schwarze Magie plant oder vorhat!“
„Richtig, wir setzen die gefangene schwarze Magie so unter Druck, dass sie uns alles erzählen wird. Ich melde mich, sobald ich den Zauber geortet habe.“ Kalli prustete die Anspannung dieses verrückten Tages mit dicken Backen heraus und ging ins Bett.
Am nächsten Morgen informierte er Sven und Carlos, die gerade, wie er, aus ihren Zimmern kamen, über die Situation. Till kam noch dazu: „Rechnest du wieder mit einer ähnlichen Eskalation?“
„Da bin ich mir ziemlich sicher, ich weiß bloß noch nicht, was die schwarze Magie plant und wie und wann sie zu schlagen wird.“
„Gut, dass du uns bescheid gesagt hast“, sagte Carlos in die Runde, „jetzt können wir uns darauf vorbereiten, egal, was auch kommen sollte.“
Die vier jungen Männer gingen die Laufbänder herunter zur Mensa, dort trennten sie sich und Kalli begrüßte seine Anna ganz lieb. Anna strahlte ihren Kalli an, so mochte sie den jungen Mann! Kalli sah sich nach einem freien Platz an einem der vielen Tische um: „ Mein lieber Scholli, heute ist aber Betrieb in der Mensa!“
Anna beruhigte Kalli: „Die Mensa wird schon größer!“ Die Wände schoben sich auseinander und an allen vier Wänden erschienen neue Tische. Kalli nahm Annas Hand und steuerte einen der Tische an. Als er den Tisch erreicht hatte, hörte er hinter sich ein vielstimmiges Lachen, neugierig drehte Kalli sich um und sah in das fröhliche Gesicht von Litha und Konrad, die sich an Anna angehängt hatten.
Sie nahmen Platz und Kalli stellte sich konzentriert sein Frühstück vor und unmittelbar danach hielt er schnuppernd seine Nase über die duftenden Brötchen. Dasselbe bitte noch fünfmal, hörte Kalli eine Stimme, er sah hoch und guckte in Carlos freundlich lächelndes Gesicht.
„Hallo, Daila, wie geht’s?“ Fragte Kalli freundlich die Freundin von Carlos. Daila war ein hübsches, schlankes Mädchen, mit einem schmalen Gesicht, in dem große dunkle Augen glühten. Die dunklen Haare fielen dem Mädchen bis tief auf den Rücken.
„Guten Morgen“, begrüßte Daila die Runde am Tisch, setzte sich zwischen Carlos und Kalli und griff ungezwungen nach einem Brötchen.
Kalli spürte von Daila eine enorm starke Ausstrahlung und passend dazu sah er, wie Daila gedankenverloren mit einem Apfel spielte. Sie ließ den Apfel von ihrer rechten Hand langsam in ihre linke Hand schweben, mal höher, mal flacher, mal ließ sie den Apfel kreisen oder einen Kreis ziehen. Langsam schwebte der Apfel auf ihren Teller und zerfiel darauf in viele mundgerechte Spalten.
Carlos lachte laut auf: „So sind die Frauen, erst wird gespielt und dann aufgegessen.
Daila lachte herzhaft mit: „So ist das Leben.“
In guter Stimmung gingen die jungen Leute in ihre Hörsäle und die große Mensa wurde still und schob sich wieder auf ihre ursprüngliche Größe zurück. Kalli
wusste jetzt, dass er nicht nur mit Carlos rechnen konnte, wenn es kritisch werden sollte, sondern auch mit Daila. Wir werden schon eine richtig gute Truppe.
So gut, wie dieser Tag begonnen hatte, verlief er auch weiter, die Vorlesung war sehr interessant, die Mittagspause mit seinen Freunden genoss Kalli in vollen Zügen. Der folgende Chemie Unterricht fand in einem der vielen Labore im Keller statt und der Dozent brachte den Stoff, der für Kalli ohnehin schon super war, spitzenmäßig rüber. Es wurden sehr seltsame Experimente durchgeführt, die für einen unbedarften Zuschauer nur ein Kopfschütteln bringen würden. Aber die Studenten waren voll dabei, wussten sie doch, dass sie diese Erfahrung irgendwann benötigen werden.
Anna hatte sich bei Kalli eingehakt, Litha und Konrad gingen Hand in Hand nebenher, nach dem Abendessen brauchten alle einen Spaziergang.
Der Herbst gönnte allen Menschen ein herrliches Wetter, mit blauem Himmel und angenehmen Temperaturen, mit bunten Blättern an den Bäumen.
Anna machte Kalli auf Martin aufmerksam, der sichtlich nervös herum guckte und als er Kalli mit seinen Freunden sah, winkte er etwas verlegen herüber.
Und dann sahen sie den Grund für Martins seltsames Verhalten, ein Mädchen kam mit beschwingtem Schritt auf Martin zu, sie begrüßten sich ein wenig linkisch, aber dann kam Martin mit dem Mädchen und einem Grinsen über alle vier Backen auf seinem Gesicht zu seinen Freunden. Merklich erleichtert stellte Martin sein Mädchen der Gruppe vor und das Mädchen sagte einfach und unkompliziert Hallo zu allen.
Die drei Pärchen spazierten durch die Sportanlage und genossen den herrlichen Abend. Hinter dem Basketballplatz kamen der Gruppe Carlos mit seiner Daila entgegen. Jetzt gruppierten sich die vier Mädchen und die vier jungen Männer für sich, bei den Jungens war sofort das kommende Basketballspiel das Thema, während sich die Mädchen darüber unterhielten, wie Thalia Martin kennen gelernt hatte.
Bevor Kalli ins Bett ging, rief er seine Eltern an und fragte nach, ob sich schon etwas ergeben hatte.
Seine Mutter sagte: „Franz ist hier, ich geb das Handy mal weiter.“
Franz meldete sich: „Hallo, Kalli, leider muss ich zugeben, dass sich das Auffinden unseres Zaubers schwieriger gestaltet, als ich angenommen habe. Ich habe zwar eine erste, wenn auch schwache Spur, aber es ist ein Anfang.“
„Vielleicht kannst du mir ja am Wochenende mal zeigen, wie du den Zauber aufspüren willst?“
„Klar, gerne.“ Kam die erfreute Antwort von Franz. Das mochte Franz an Kalli, der Junge zeigte an allem ein starkes Interesse, egal um was es sich drehte.
Anna machte wieder ein trauriges Gesicht, als sich Kalli und die anderen ins Wochenende verabschiedeten. Kalli sah es und sagte zu dem Mädchen: „Du kannst jederzeit mit zu mir und meinen Eltern kommen, wir haben Platz genug, dass weißt du doch.“
„Ja, ich würde ja auch mitkommen, aber ich muss unbedingt in meine Bücher gucken.“ Kalli drückte Anna: „Dann bis Montag.“
Staunend stand Kalli vor den vielen unbekannten Geräten und Instrumente, die Franz aufgebaut hatte, konzentriert hörte Kalli den Erklärungen von Franz zu. Mit jeden Satz verstand Kalli die komplizierte Anlage mehr und mehr. Nachdem Franz geendet hatte, herrschte Schweigen in dem Raum, nur die Geräusche der Geräte und Apparaturen war zu hören. Kalli ging noch mal genauestens die Erklärungen von Franz durch, da war doch etwas in der Physik gewesen?!
Kalli trat an die Geräte, sah sich die einzelnen Verbindungen an, Franz beobachtete Kalli dabei aufmerksam. Das Problem war zum greifen nah, Kallis Kopf qualmte fast und dann hatte Kalli das Problem fixiert! Er wechselte einige Verbindungen zu mehreren Geräten, entfernte zwei Kabel, schloss dafür Kabel an andere Geräte an, drehte an Knöpfen und legte Schalter um und auf dem großen Bildschirm erschien erst schemenhaft, dann immer klarer erkennbar der Zauber!
Der Zauber, mit den eingeschlossenen schwarzen Magiern und mit dem angehängten, speziellen Zauber für Unkelè, schoss in einem aberwitzigen Tempo und in irren Bewegungen durch die dritte Dimension. Jetzt konnte Kalli sogar den Zauber so nah heran zoomen, dass das verzerrte, wahnsinnig aussehende Gesicht von Unkelè gut zu erkennen war.
Franz war von den Socken, wo er tagelang herum gefummelt hatte, machte es Kalli in ein paar Minuten!
Kalli stutzte, drehte an einem Regler, das Bild wurde noch näher heran gezoomt und jetzt sah Franz es auch, an dem Zauber klebte eine schwarze Kugel!
Kalli und Franz sahen sich erschreckt an, der Rest der schwarzen Magie hat den Zauber gefunden!
Kein Wunder, dass die ersten Aktivitäten bemerkbar waren. Etwas überrascht waren die beiden Männer, dass selbst die Vernichtung des Unterschlupfes in der Wüste die schwarze Magie nicht gebremst hatte.
Kalli fragte Franz etwas von den Socken, wie können die sich verständigen?
Franz schüttelte völlig baff seinen Kopf: „Ich habe nicht den blassesten Schimmer!“
Wieder schwiegen die beiden Männer lange, Franz brach das Schweigen: „Ich bin mir absolut sicher, dass nichts aus dem Zauber nach außen dringen kann, dass wäre ja auch unsinnig.“
„Die schwarze Magie muss einen Zauber gefunden haben, der ihnen den Kontakt mit Unkelè ermöglicht“, Kalli klopfte mit der geballten Faust in die andere Handfläche: „Wir müssen unbedingt und sehr schnell heraus finden, um welchen Zauber es sich dabei handelt.“
„Ich mach mich sofort an die Arbeit“, Franz zog einen Stuhl heran und setzte sich vor das Bedienfeld der Anlage. Kalli klopfte Franz auf die breiten Schultern, ich mach mich mal in den Büchern schlau.
„Gut“, murmelte Franz.
Vor der Treppe traf Kalli seine Mutter und Ingeborg und seine Mutter fragte ihn besorgt, alles in Ordnung mit Dir? Kalli nickte und betrat die Treppe.
So siehst du aber gar nicht aus, kam es jetzt auch besorgt von Ingeborg.
„Wir haben ein ernstes Problem mit der schwarzen Magie“, die beiden Frauen wurden blass, „ sie hat es geschafft, Kontakt mit Unkelè herzustellen!“
Ingeborg setzte sich vor lauter Schrecken auf die Treppe und Kallis Mutter hielt sich am Treppengeländer fest.
„Wie ist das möglich, der Zauber lässt es doch gar nicht zu“, meinte Kallis Mutter leise.
„Das genau ist ja unser Problem! Ich will mal in den Büchern nach sehen, vielleicht finde ich daran etwas, was uns weiter helfen kann.“ Kalli drehte sich um, als er von Ingeborg festgehalten wurde, ich glaube, ich weiß, woran es liegen könnte. Ingeborg wurde von Kalli und von seiner Mutter erstaunt angesehen, meinst du wirklich?
Ingeborg nickte den beiden etwas schwerfällig zu: „Die Lösung liegt in unserer dunklen Vergangenheit, damals, als junges und unerfahrenes Ding gab ich etwas preis, nur um bei einer unwichtigen Sache als erste und beste zu glänzen“, Ingeborg strich sich mit der Hand über ihre Augen, als wolle sie die alten Bilder vertreiben, „ es hatte noch nicht mal etwas für mich gebracht.“
„Mach dir doch deswegen keine Sorgen mehr“, Kalli hatte tröstend seinen Arm um Ingeborgs Schulter gelegt.
„Danke, Kalli, kommt bitte mal mit in die Küche“, Ingeborg drehte sich schwerfällig um, als ob sie eine zentnerschwere Last schleppen müsste.
In der hellen und freundlichen Küche wurde Ingeborg sehr aktiv, drückte hier Knöpfe, legte da einen Schalter um, drückte dort eine Taste. Kalli und seine Mutter staunten nur so, die Küche verwandelte sich in ein, wie soll man das bezeichnen? , Küchenlabor mit allerneuester Technik.
Jetzt wurde Ingeborg sehr lebhaft, ihre Hände huschten nur so über die seltsamen Geräte und im selben Moment war alles verschwunden und sie standen wieder in der gewohnten Küche!
„Glaub ich das jetzt“, Kallis Mutter wedelte mit den Händen vor ihrem Gesicht herum und Kalli ließ sich überrascht auf einen Stuhl fallen. Ingeborg lächelte die beiden vorsichtig an: „Alles in Ordnung bei euch?“
Kalli und seine Mutter nickten und Kalli fragte Ingeborg: „Jetzt ist der Kontakt zwischen Unkelè und den schwarzen Magiern unterbrochen?“
„Da kannst du ganz sicher sein und das Beste ist, die schwarze Magie findet den Zauber nie mehr! Möchtet ihr einen Kaffee?“ Ingeborg strahlte wieder wie gewohnt und kaum hatte Ingeborg den Kaffeeautomat angeworfen, kam Franz in die Küche, grüßte die Frauen ungewohnt kurz und sagte etwas aufgeregt zu Kalli. „Da ist mir gerade etwas Seltsames passiert. Ich saß vor dem Steuerpult und grübelte über das besprochene Problem, als es sich wie aus dem nichts von selbst klärte. Auch das schwarze Paket an unserem Zauber war verschwunden.“
Franz guckte Kalli wie vom Blitz getroffen an, Ingeborg begann zu glucksen, Kallis Mutter kicherte vor sich hin und Kalli platzte laut heraus. Franz guckte die drei ein bisschen grimmig an, glaubst du vielleicht, nur du könntest Hokus Pokus tralala machen?! Franz guckte jetzt wie blöd herum, bis Ingeborg ihn in kurzen Worten aufklärte.
Ein breites Grinsen machte das Gesicht von Franz zu einem Lausejungengesicht, wenn das nicht mal erste Sahne ist, habe ich eine tolle Familie! Hochzufrieden nahm er den dampfenden Kaffee von Ingeborg entgegen und in einer angenehmen Stille tranken die vier Menschen ihren Kaffee.
Bis Kalli die Stille mit einer sehr menschlichen Frage unterbrach: „ Kannst du auch für einen fast vor dem verhungern stehenden Studenten ein Stück Kuchen heraus rücken oder ist das zu viel verlangt?“ Franz verschüttete vor Lachen seinen Kaffee, Kallis Mutter verschluckte sich an dem heißen Kaffee und Ingeborg sprang Schuld bewusst mit hochrotem Kopf auf. „Entschuldige bitte, Kalli, kommt sofort!“
Jetzt bekam Kalli einen roten Kopf, er wollte Ingeborg wirklich nicht so hochjagen. Er nahm Ingeborg in seine Arme: „Entschuldige bitte, ich wollte nur einen Spaß machen! Bitte nicht böse sein.“
Kurz vor Beginn der Fußballübertragung rief Simon Kalli an und fragte, ob er mit Egon kommen darf. Kalli stellte Getränke auf den Tisch, schaltete das Fernsehgerät ein und hörte schon Ingeborg rufen: „Kalli, Simon und Egon sind gekommen!“ Wenig später ging die Tür von Kallis Zimmer noch mal auf und Litha steckte ihren Kopf durch den Spalt: „Darf Konrad und ich auch Fußball gucken?“
„Klar doch“, Kalli winkte die beiden herein, schob einen Sessel dazu, zeigte auf die Getränke, „ihr bedient euch.“ Egon sah Litha lange an: „Du bist ein lecker Mädchen geworden, wenn ich an die kleine, dünne Spinatwachtel denke, die du mal warst.“
Überrascht sah Litha Egon an: „Soll ich jetzt böse sein oder mich über deine Worte freuen?“
Egon lachte Litha offen an: „Du kannst es dir aussuchen, ich kann dich trotzdem noch gut leiden:“
Litha bekam einen roten Schimmer im Gesicht und ich dachte immer, dass Egon mich überhaupt nicht ab konnte.
Simon knurrte in die Runde, ich denke, wir sind wegen dem Fußball hier!
Nach dem Fußball fragte Litha Kalli, ob sie Montag mit ihm zur Schule fahren könnte, Konrad muss heute Abend nach Hause fahren, er braucht ein paar Sachen.
„Keine Frage, wir sehen uns dann am Montag morgen zur üblichen Zeit.“
Kalli brachte seine Freunde zur Tür. „Schönes Wochenende noch!“
Er sah auf seine Armbanduhr, er hatte noch Zeit bis zum Abendessen. Kalli machte sich auf den Weg zu Franz, vielleicht gibt es schon etwas Neues. Franz saß vor dem Bedienpult der umfangreichen Anlage und scannte das auf dem
LCD Monitor zu sehende Gelände ab, das passierte in einem kaum zu fassendem Tempo. Kalli wollte Franz gerade fragen, wie er bei dem Tempo etwas erkennen konnte, als sich Franz zu ihm umdrehte. Kalli erschrak für einen Moment, Franz sah zum fürchten aus! Er trug ein seltsames Gebilde von einem Helm ähnlichem Ding auf seinen Kopf.
Er deutete Kalli an, dass er noch einen Moment brauche und zeigte auf einen Stuhl. Kalli zog sich den Schreibtischstuhl mit der hohen Rückenlehne heran und sah sich das vorbei schießende Gelände auf dem LCD Bildschirm an. Franz zeigte auf ein kleineres, eingeblendetes Bild rechts oben auf dem Bildschirm und Kalli sah, dass Franz gleich den Abschnitt fertig gescannt hatte.
Erleichtert nahm Franz das Monstrum von Helm ab, er war nass geschwitzt. Franz grinste Kalli zufrieden an, das ist zwar keine Schönheit, er zeigte dabei auf das unförmige Ding in seinen Händen, aber damit bin ich hundertmal schneller beim abscannen der Territorien!
Kalli nickte zu den Worten von Franz. „Da wäre mir das Aussehen auch völlig wurscht!“
Franz schaltete die Anlage auf Stand by und sagte zu Kalli: „ Ich wasch mir eben übers Gesicht.“ Franz kam umgehend zurück, er hatte sich auch ein anderes Hemd angezogen. Die beiden Männer hörten Ingeborg rufen: „ Essen ist fertig!“
Kallis Eltern saßen schon am Tisch, Kalli küsste seiner Mutter auf die dar gebotene Wange und klopfte seinem Vater auf die Schulter. Ingeborg trug das Essen herein und Franz schnüffelte genießerisch und Kalli fragte Ingeborg: „Was hast du leckeres gekocht?“
Ingeborg freute sich: „Für euch macht es richtig Spaß zu kochen.“ Kallis Vater tat sehr empört: „Ach und für mich nicht?“
Ingeborg wurde für einen Moment leichenblass und stotterte hastig: „Doch, doch, natürlich, für dich koche ich auch sehr gerne!“
Dann merkte Ingeborg, dass sie auf den Arm genommen worden ist und stimmte mit in das allgemeine Gelächter ein.
Plötzlich hob Kalli eine Hand, unterbrach damit das Lachen und hörte konzentriert jemanden zu. Spannung breitete sich an dem Tisch aus, Kalli nickte ein paar Mal, sah dann hoch: „Die Duplis, die die Schule und das Schulgelände überwachen sollen, sind sich sicher, dass sie ein Versteck oder ein ehemaliges Versteck der schwarzen Magie gefunden haben. Das Versteck scheint inaktiv zu sein, ich werde mir das nächste Woche genau ansehen.“
Nach dem Mittagessen nutzte Kalli mit seinen Eltern das schöne Herbstwetter zu einem ausgedehnten Spaziergang durch die Altstadt und bis zur Burg, Kalli staunte wieder, wie flott die Arbeiten hier voran gingen, das Hauptgebäude schien bereits komplett hergestellt zu sein, auch die Türme wuchsen erstaunlich schnell, auch das Gebäude hinter dem Haupthaus hatte schon halbhohe Außenmauern. Er sah nicht das vergnügte Augenzwinkern seiner Eltern.
In dem schönen alten, gemütlichen Stadtcafe tranken sie Kaffee. In dem Cafe herrschte reger Betrieb und viele Menschen grüßten die Familie Ronners.
Lithas Eltern betraten das Cafe und suchten nach einem Platz. Kallis Mutter winkte ihnen zu und Lithas Eltern fragten höflich, ob sie sich dazu setzen dürften. Es entstand ein angeregtes Gespräch über alle möglichen Themen. Gemeinsam gingen sie dann nach Haus. Die beiden Frauen gingen vor und die drei Männer folgen ihnen.
Kalli sah Litha aus dem Haus kommen und öffnete ihr die Wagentür, Litha trug einen Rock mit einer hübschen Bluse, einen leichten Mantel hatte sie über den Arm gelegt. Kalli fand, dass Mädchen mit Rock oder Kleid einfach hübscher, femininer aussahen, als in den sicherlich praktischen Jeans.
Kalli nahm Litha die Reisetasche ab und setzte sie in den Kofferraum.
„Du hast gestern meine Eltern getroffen?“ Fragte Litha, Kalli nickte: „Ich war mit meinen Eltern nach unserem Spaziergang im Stadtcafe, als deine Eltern dazu kamen.“
Auf der Fahrt zur Uni blieben die beiden still, Kalli hatte genug mit dem Verkehr zu tun und Litha hing ihren Gedanken nach.
Vor dem Eingang wurde Kalli von Anna und Litha von Konrad begrüßt. Kalli sah auf die große Uhr in der Halle, für eine Tasse Kaffee reicht die Zeit noch, wollt ihr auch Kaffee?
Kalli steuerte eine freie Ecke eines Tisches an, auf dem schon die vier Tassen Kaffee dampften. Nach dem Kaffee brachten die vier Studenten das Gepäck auf ihre Zimmer und suchten anschließend ihre Hörsäle auf.
Kalli nutzte eine kurze Pause, um Kontakt zu seinen Duplis aufzunehmen. Er ließ sich von den Duplis die genaue Lage des entdeckten Verstecks erklären, noch zwei Rückfragen an die Duplis und Kalli wusste Bescheid.
In der Mittagspause, nach dem Essen, fragte Kalli Anna: „ Ob sie mit ihm zu dem Versteck der schwarzen Magie gehen würde?“ Anna war sofort dazu bereit, Kalli sah Carlos und rief ihn an, Carlos kam zu Kalli und wurde auch gefragt, ob er mit zu dem Versteck gehen würde.
„Aber immer doch“, rieb sich Carlos die Hände, „für so etwas bin ich doch immer zu haben.“ Kalli ging mit den zweien durch die Mensa zum rückwärtigen Ausgang, der auf das Sportgelände führte. Er folgte nur ein Stück dem Hauptweg und bog dann nach links ab. Nach wenigen Minuten erreichten die drei den angrenzenden Wald. Zielsicher marschierte Kalli zwischen den dicken Bäumen durch und erreichte eine kleine Lichtung. Neugierig fragte Anna Kalli: „Wo ist denn das Versteck?“ Kalli lächelte Anna an und ging rechts ein Stück in den dichten Wald und die drei standen vor einem uralten Hohlbaum. Der abgestorbene Baum regte seine trockenen Äste wie anklagend gen Himmel. Kalli sah den großen Spalt in dem Baumstamm, vorsichtig ging Kalli näher und spürte sofort die Anwesenheit der schwarzen Magie.
Er zeigte Anna und Carlos an, vorsichtig zu sein, die schwarze Magie ist hier! Kalli zog die kleine Waffe, Anna und Carlos machten es ihm sofort nach. Kalli berührte gerade den Rand des Spaltes, um in das Innere des Baumstammes zu sehen, sauste mit einem schrillen Fauchen ein schwarzer Magier aus dem Spalt, warf Kalli dabei fast um und ließ Anna schrill aufschreien.
Der schwarze Magier schwebte wie eine zerflederte Fledermaus über den dreien und spuckte Gift und Galle: „Wir kriegen euch, wartet nur, es dauert nicht mehr lange. Eure Überheblichkeit werden wir in den Boden stampfen.“
Als die drei ihre Waffen auf ihn richteten, floh der Magier hastig, schimpfte aber ständig weiter. Die Schüsse kamen zu spät, mit einem Hohnlachen verschwand der Fiesling.
Carlos begann auf den Baum zu schießen, Kalli winkte ab, schieß in den Stamm, dass bringt mehr Wirkung! Carlos verstand sofort und hielt seine Waffe mit Dauerfeuer in den Stamm. Tief unten in dem Stamm musste einiges zu Bruch gehen, denn es knallte und krachte ordentlich. Carlos hatte richtig Spaß, nach einer Weile meinte Carlos, genau genommen müssten wir nachsehen, was da unten eigentlich genau ist.
„Ohne mich“, wehrte Anna erschreckt ab, „Da klettere ich nicht hinein.“
„Nein, aber wir, du bleibst hier oben und hältst Wache“; beruhigte Kalli sein Mädchen.
Kalli kletterte vorsichtig den brüchigen Baumstamm hoch, um den Spalt zu erreichen. Er steckte seine Beine in den Spalt, wandte sich an Anna: „Pass gut auf, es könnte sein, das der Magier versucht, unseren Besuch in seinem Versteck zu verhindern.“
Etwas blass nickte Anna Kalli zu: „Ich werde gut aufpassen!“
Kalli hüllte das Mädchen in einen Schutzschild und Anna ging es sofort wesentlich besser.
Carlos stupste Kalli ungeduldig an: „Schwing keine großen Reden, klettere schon los!“ Kalli versuchte in dem muffigen Baumstamm Halt zu finden, in dem er seine Arme und Beine gegen die Innenseite des Stammes presste, es brachte nicht viel, das Holz war mürbe und feucht und Kalli rutschte immer schneller in die Tiefe. Carlos schrie überrascht auf, als er seinen Halt verlor: „Achtung, Kalli, ich komme!“
Kalli bekam einen heftigen Schlag auf den Rücken, als Carlos gegen ihn prallte und mit Donnergetöse krachten die beiden jungen Männer durch den Stamm auf den Boden. Es war stockdunkel in dem Raum unter dem Baum, es war nichts zu erkennen. Carlos kramte in seinen Hosentaschen herum: „Verflixt, sonst habe ich doch immer so eine kleine LED Taschenlampe dabei.“
Kalli leuchtete Carlos mit seiner Taschenlampe an: „Meinst du so eine?“
„Haha“, kam es etwas ironisch von Carlos zurück.
Kalli leuchtete den Raum aus, aber es war nur ein Erdloch.
Carlos zeigte mit der Hand nach vorne: „ ich glaube, da geht es weiter.“
Vorsichtig gingen die beiden in die Richtung, aber es blieb einfach nur ein Erdloch und ein muffiges, feuchtes, ungemütliches dazu. Hier finden wir nichts, waren sich die beiden einig, lasst uns zurück gehen.
Anna stand wohlbehütet in der Nähe des Baumes und horchte hinein, nach dem anfänglichen Radau war es jetzt totenstill. Erleichtert hörte sie jetzt die Stimmen den beiden: „Anna, wir kommen wieder hoch.“ Klettergeräusche, pah, pfui Deibel, Mist, ich bin ausgerutscht und dann sah Carlos aus dem Spalt: „Hach, hier oben ist es weitaus hübscher.“
Anna lachte erleichtert, sie war froh, nicht mehr alleine zu sein. Kalli folgte Carlos unmittelbar, sie klopften sich den Staub und Dreck von ihrer Klettertour von den Kleidern und Kalli löschte den Zauber um Anna.
Ein Blatt schwebte von einem der umstehenden Bäume und fiel neben Annas Fuß ins Gras. Keiner der dreien beachtete den Vorfall, das Blatt wurde durch eine Fußbewegung hoch gewirbelt und blieb in einer Stofffalte von Annas Jacke hängen. Kalli schaute auf seine Uhr. „Jetzt müssen wir uns aber tummeln.“
Mit raschen Schritten strebten die drei der Uni zu, mit dem Glockenschlag erreichten sie ihre Hörsäle. Anna hängte ihre Jacke wie immer an die Garderobe, sie sah das Blatt in der Falte ihrer Jacke nicht.
Dienstag war Kalli für Chemie in einem der vielen Labore und Kalli machte die verschiedenen Experimente mit heller Begeisterung mit. Er wusste zwar inzwischen gut, dass das zusammen bringen von verschiedenen Materialien unterschiedliche Reaktionen auslösten, aber hin und wieder war er immer noch darüber verblüfft.
Und dann passierte es, eine Reihe von gläsernen Behältern knallten den Studenten um die Ohren, die umher fliegenden Splitter verursachten schlimme Schnittwunden, einer der Studenten drückte auf den großen roten Notknopf, ruckzuck waren die Sanitäter und Helfer da.
Der Brand wurde gelöscht, die Verletzten versorgt, eine Studentin musste sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Keiner konnte die Explosion erklären, erstens waren keine explosiven Stoffe in dem Experiment gebraucht worden und zweitens war zum Zeitpunkt der Explosion keiner der Studenten auch nur in der Nähe der Behälter!
Der Dozent winkte Kalli und zwei andere Studenten zu sich, räumt bitte auf, aber seid vorsichtig dabei, wir haben schon genug Verletzte!
In der Mittagspause war natürlich die Explosion in dem Labor das Thema Nummer eins. Kalli war sich sicher, das die schwarze Magie dahinter steckte. Auf die Fragen seiner Freunde, wieso er sich da so sicher sein kann, erklärte Kalli, die Stoffe, die bei diesem Experiment zum Einsatz kamen, explodieren nicht!
„Oh“, sagte Anna nur.
„Ich möchte heute Abend alle zu mir einladen, die uns gegen die schwarze Magie beistehen.“ Kalli sah seine Freunde an.
„Gut“, sagte Litha, „aber warum?“
„Es braut sich etwas zusammen, da bin ich mir sicher. Sagt bitte allen Bescheid, gegen zwanzig Uhr auf meinem Zimmer.“ Die Glocke beendete die Mittagspause und die Studenten gingen in ihre Hörsäle zurück.
Um kurz vor zwanzig Uhr war schon mächtig Betrieb in Kallis Zimmer, Litha mit Konrad, neben ihm stand Anna, Carlos mit Daila, Martin mit seiner Thalia, Sven und Jensen, Till brachte auch seine Freundin mit.
Vier der Schülerinnen und Schüler, die Kalli bei dem großen Kampf gegen die schwarze Magie so erfolgreich unterstützt hatten, waren auch gekommen.
Konrad fragte Kalli, ob er noch weitere Leute benötigt, Kalli sagte sofort zu, wir können gar nicht zu viele sein. Konrad trat ans Fenster und rief einige Nummern an. Wenige Minuten nach zwanzig Uhr klopfte es schon an Kallis Zimmertür und vier weitere Studenten betraten Kallis Zimmer.
Kalli nickte ein paar Mal mit seinem Kopf und die Zimmerwände rutschten noch etwas weiter auseinander und machten dadurch Platz für vier weitere Sessel. Einer der Neuankömmlinge lachte, das lasse ich mir gefallen, Kalli sah zu dem Studenten herüber und sah in ein erfrischend sympathisches, offenes Gesicht, übersät mit Millionen Sommersprossen, blitzblanke und intelligente Augen sahen ihn interessiert an. Über allem thronte ein wildes Gewirr aus rostroten Haaren.
Der Student deutete grinsend auf ein Namens Schild auf seinem Sweatshirt: „Feuerkopf“ las Kalli. Kalli deutete auf sich und wollte seinen Namen sagen, aber Feuerkopf kam ihm zuvor, ich weiß wie du heißt.
Kalli schwört seine Freunde eindringlich auf erhöhte Vorsicht ein, sie sollten auf jede Kleinigkeit achten, die ihnen auffällt und es ihm sofort sagen. Die Anzeichen, dass die schwarze Magie wieder aktiv wird, sind unübersehbar. Kalli erwähnte kurz seinen Besuch zusammen mit Carlos und Anna in dem alten Hohlbaum im nahen Wald, die Begegnungen mit den schwarzen Magiern, die Vernichtung des Unterschlupfes in der Wüste.
Anscheinend gibt es immer noch schwarze Magier, die wir noch nicht erwischt haben. Also passt gut auf, seit sehr vorsichtig und vielen Dank für eure Unterstützung. Viele Fragen musste Kalli noch beantworten, Litha und auch Anna halfen ihm dabei. Spät konnte Kalli seine Freunde verabschieden, mit lebhaften Gesprächen verließen die Schüler und Studenten Kallis Zimmer. Anna, Litha mit Konrad waren die letzten, sie wünschten einander eine gute
Nacht. Das kleine dunkle Blatt fiel aus Annas Jacke und schwebte genau in den schmalen Spalt zwischen Wand und einem Schrank.