Читать книгу Die unglaublichen Abenteuer von Kalli Ronners mit Zauberei und Magie II - Klaus Blochwitz - Страница 5

Kapitel 3 Die schwarze Magie

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Zwei Tage später passierte wieder ein unerklärlicher Unfall in einem der Labore. Diesmal knallten bei einem physikalischen Versuch den Studenten die Geräte um die Ohren.

Jetzt wurden die ganze Uni und auch die Schule aufmerksam, die verrücktesten Gerüchte sausten durch Hörsäle und Klassenzimmer. Die Mensa summte in den Pausen wie ein auf geschreckter Bienenstock.

Kalli wurde zum Direx bestellt. Der Direktor erwartete ihn mit den führenden Köpfen von Schule und Uni. Kalli hörte sich alles ruhig und gelassen an und bestätigte dann den Damen und Herren, dass die schwarze Magie wieder aktiv wird.

Eine kleine, unscheinbare Lehrerin trat etwas vor und fragte Kalli mit leiser Stimme: „Nach dem schlimmen Kampf hieß es doch, es sei endlich vorbei?“

„Der Ansicht waren auch alle, leider haben wir wohl nicht restlos alle schwarzen Magier erwischt!“

„Wir waren aber alle der Meinung, dass die schwarze Magie endgültig in dem von der großen Magie zelebrierten Zauber eingeschlossen war.“

„Ich kann ihnen leider nicht mehr dazu sagen, Tatsache ist nun mal, dass es einigen schwarzen Magiern gelungen ist, den Einschluss in dem Zauber und der Vernichtung zu entkommen.“

„Müssen wir jetzt ewig mit dieser Gefahr leben?“ Die Lehrerin gab keine Ruhe.

Kalli antwortete etwas ungehalten: „Ich kann ihnen versichern, dass ich auch lieber in Ruhe und Frieden meinem Studium nachgehen würde, als mich mit der schwarzen Magie herum zu schlagen.“

„Wo möglich verdanken wir ihnen noch den Ärger mit der schwarzen Magie, so etwas habe ich noch ein keiner Schule erlebt.“ Die Lehrerin wurde immer giftiger, so dass der Direx eingreifen musste. Unwillig trat die Lehrerin in die Reihe zurück.

„ Was unternimmt die große Magie gegen diese Höllenbrut?“ Wurde Kalli von einem Lehrer sachlicher gefragt.

„Wir müssen den Zauber lokalisieren, in dem die große Magie Unkelè und die Magier eingeschlossen hat. Wir sind uns sicher, dass die schwarze Magie es irgendwie geschafft hat, Kontakt mit den eingeschlossenen Magiern und vor allem mit Unkelè herzustellen. Die Art der Vorfälle deutet ganz klar daraufhin.“ Kalli sah den Lehrer intensiv an: „Wir brauchen alle Hilfe, die wir bekommen können. Herum lamentieren bringt uns nicht weiter.“

„Was wollen sie damit sagen?“ Giftete die kleine Lehrerin Kalli an.

„Ruhe, jetzt reicht es, Kalli hat Recht, dass müssen doch sogar sie einsehen.“ Wurde der Direx laut. Für einen Moment herrschte nachdenkliche Ruhe in dem Büro von dem Direx.

„Ihr bekommt jede Hilfe und Unterstützung, die wir aufbringen können“, damit schloss der Direx das Gespräch und Kalli ging in den Hörsaal zurück.

Beim zusammentreffen mit seinen Freunden am Abend wurde Kalli natürlich mit Fragen überschwemmt. Jeder wollte natürlich wissen, was los war. Kalli konnte alle mit der klaren Aussage des Direx beruhigen.

Etwas geschafft von dem turbulenten Tag legte sich Kalli früh ins Bett, fand aber keinen Schlaf. Wie gerädert stand er am Morgen auf, auch die Dusche munterte seine Lebensgeister nicht auf. Kalli war leicht verwirrt, Schlafprobleme kannte er doch gar nicht, normalerweise schlief er wie ein Murmeltier, egal was tagsüber passiert war. Er kam den ganzen Tag über nicht richtig zu Potte, es war so unangenehm für ihn, dass er die Vorlesung am Nachmittag ausfallen ließ und dafür auf dem Sportgelände joggen ging.

Kalli zwang sich zu einem strammen Tempo, er wollte sich müde laufen, damit er wieder richtig schlafen konnte. Klatschnass geschwitzt kam Kalli auf sein Zimmer, zog die nassen Sportsachen aus und ging unter die Dusche. Beides brachte nicht die erhoffte Wirkung, Kalli fühlte sich immer noch unbehaglich und zerschlagen. Unruhig wanderte Kalli in seinem Zimmer hin und her, er griff nach einem Buch, legte es wieder weg. Kalli wurde immer rappeliger, was ist bloß los mit mir?

Kalli ging herunter zur Mensa, es war noch etwas zu früh, aber er konnte es alleine in seinem Zimmer nicht mehr aushalten. Er setzte sich an einem Tisch und wartete auf seine Freunde, beobachtete das Kommen und Gehen in der Mensa, sah wie sich Gruppen von Studenten trafen und heftig ein Thema diskutierten, sah sich Pärchen treffen und langsam wurde er ruhiger.

Endlich sah er Anna zusammen mit Litha kommen und beide Mädchen riefen erschreckt: „Geht es dir nicht gut? Du siehst richtig krank aus! Tut dir etwas weh?“ Anna legte ihre Hand auf Kallis Stirn, ne, Fieber hast du nicht, aber du siehst furchtbar aus!

„Warst du schon beim Arzt?“, fragte Litha sehr besorgt.

Kalli schüttelte mit dem Kopf: „Da wollte ich morgen hingehen, falls es mir nicht besser geht!“ Auf die drängenden Fragen der beiden Mädchen konnte

Kalli nur erwidern: „Nein, mir tut nichts weh, nein, ich habe auch keine Magenbeschwerden.“ Anna und Litha sahen sich ratlos an, was mag es bloß sein?

Kalli mochte nichts essen, er hing teilnahmslos in dem Stuhl. Sofort nach dem Essen brachte Anna Kalli auf sein Zimmer und mit erschrecken musste sie feststellen, dass sich Kallis Zustand zusehends verschlechterte.

„Ich ruf jetzt den Arzt“, sagte sie sehr energisch zu Kalli.

Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis es an der Tür klopfte und Anna den Arzt herein bat.

Der Arzt untersuchte Kalli, so weit es ihm hier möglich war, sehr gründlich. Ratlos stand der Arzt dann vor Kalli: „Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, um welche Krankheit es sich handeln könnte. Soweit ich feststellen konnte, fehlt ihnen nichts, Herz und Kreislauf sind in Ordnung. Ich nehme noch Blut ab und lasse es im Labor untersuchen.“

Der Arzt legte Kalli ein paar Tabletten auf den Tisch. „Das sind ein paar Schlaf- und Beruhigungstabletten, wenn es nicht besser werden sollte, nehmen sie zwei, dann können sie wenigstens schlafen.“

Beim hinaus gehen sagte der Arzt noch: „Morgen früh will ich sie in meiner Praxis sehen.“

Anna schloss die Tür und setzte sich zu Kalli ans Bett. Mit beinah verzweifelten Augen sah er Anna an: „Was passiert mit mir?“

„Morgen, nach dem Arztbesuch, werden wir genaueres wissen“; tröstete Anna Kalli. Sie gab ihm noch die zwei Tabletten:„Schlaf gut, wenn etwas sein sollte, melde dich, ich komme sofort!“

Durch die Tabletten döste Kalli im Halbschlaf vor sich hin, er merkte nicht, wie die schwarzen Schatten hinter dem Schrank hervor krochen, sie bedeckten schon den ganzen Boden, legten sich um Kallis Bett. Kalli wälzte sich schweißnass im Bett hin und her, wüste Träume machten alles noch schlimmer.

Entsetzt schlug er mit seinen Armen m sich, die schwarzen Schatten schoben sich langsam auf das Bett, bis sie Kalli fast erreicht hatten. Sie verhielten einen Moment, wurden mehr und mehr, hoben sich und hüllten Kalli ein! Voller Panik bäumte sich Kalli auf, es war zu spät, die schwarzen Magier hatten ihn in ihrer Gewalt. Ein lautloser Schrei löste sich von Kallis Lippen.

Carlos wurde wach, Litha schrie, Anna warf sich unruhig in ihrem Bett hin und her.

Carlos sprang aus dem Bett, etwas passiert, etwas Schreckliches! Er ging schnell rüber zu Kallis Zimmer und klopfte heftig an die Tür. So laut, dass sich einige Schläfer bitter beschwerten. Nichts rührte sich in Kallis Zimmer, Anna kam mit Litha angerannt. Schon von weitem riefen sie: „Was ist los, ist etwas passiert?“ Ratlos zuckte Carlos mit seinen Schultern. „ Ich weiß es nicht, Kalli meldet sich nicht!“

„Ich habe eine Chipkarte von Kallis Tür“, Anna hielt die Karte hoch.

„Mach die Tür auf, mach schon“, vor lauter Aufregung bekam Anna die Tür nicht auf, lass mich machen, heftig nahm Carlos Anna die Karte weg.

Wie vor dem Kopf geschlagen standen die drei in Kallis Zimmer, es war leer, kein Kalli, nur das zerwühlte Bett, noch warm und nass vom schwitzen. Anna begann zu weinen, auch Litha kämpfte mit den Tränen, was geht hier bloß vor, was passiert hier schreckliches?

Die beiden Mädchen schrien vor Schreck laut auf, als Franz in das Zimmer stürmte. Er sah das leere Bett und stieß einen markerschütternden, einen wilden, wütenden Schrei aus: „Verdammt, ich bin zu spät.“

Wild drehte sich Franz zu Litha um, die erschreckt einen Schritt zurück trat, so kannte sie Franz nicht, er war zum fürchten, Franz wirkte riesengroß, er trug eine Art Uniform und er hatte jede Menge Waffen und Ausrüstung dabei, sag bitte Kallis Eltern bescheid über das, was hier passiert ist und sag ihnen, dass ich mich auf die Suche nach Kalli mache, wir kommen beide zurück oder gar nicht.

Laut weinte Anna auf und Litha nahm ihre Freundin in ihre Arme, obwohl ihr selber die Tränen über das Gesicht liefen. Bevor Carlos etwas zu Franz sagen konnte, war der mit einem Donnerknall verschwunden.

Nur noch ganz tief in seinem Kopf ahnte Kalli, dass etwas furchtbares mit ihm passiert war, er fühlte sich schrecklich, speiübel, es kam ihm vor, als lege er auf den Grund einer Jauchengrube und war kurz vor dem ersticken.

Mit Brachialgewalt wurde er hoch gerissen und wild hin und her schleudert, wurde er in eine höllische Dimension geschmissen. Wabernde Höllenglut verbrannte ihn, er hörte seine eigenen Schreie, in tosendem Wasser ertrank er, nach dem letzten Hauch Atem japsend, wurde er in eine Eiswelt gepresst, die ihm die letzte Wärme aus dem Körper zog, ihn erstarren und seinen letzten Lebenswillen erfrieren ließ.

Bevor jedoch das letzte Fünkchen Leben in ihm erlosch, wurde er aus dem Eis gerissen und ein wahnsinniger Sturm wirbelte ihn über einen harten und steinigen Boden, schnell blutete sein Körper aus vielen Wunden, der Sturm presste ihn durch Dornenbüsche, lautlos schrie Kalli oder das was von ihm noch existierte, seine Schmerzen hinaus. Hart wurde er auf Felsen geknallt und durch heißen Sand gewirbelt, der scharfkantige Fels riss sein rechtes Bein vom Oberschenkel bis zum Fußgelenk in einer tiefen Wunde auf. Schmerzgekrümmt wurde er über das öde Gelände geschleudert. Hoch gerissen, flog er in ein tobendes Unwetter, ununterbrochen zuckten Blitze in und aus den schwarzen Wolken, die Megakraft der Blitze machte ein Ende mit dem was einmal Kalli war.

Wie eine leere Hülle flatterte das, was die Blitze übrig gelassen hatten, hilflos in der Dimension der schwarzen Magie gefangen, langsam zu Boden.

Als der geschundene Körper mühsam ins Leben zurück kehrte, fand er sich festgebunden an einem Stuhl wieder. Die Wunden schmerzten höllisch, nur langsam registrierte das Häufchen Elend die Fragen, die auf ihn einprasselten.

Aber Antwort geben, war ihm unmöglich. Er kam fühlte sich zerschunden, ausgedörrt, kurz vor dem verdursten, die Schmerzen rasten in Wellen durch den Körper, der nur durch die Fesseln gehindert wurde, von dem Stuhl zu fallen.

Ein neuer Schmerz ließ den schwer verletzten Körper heftig zusammen zucken, widerliche Geschöpfe hakten mit ihren krummen Schnäbeln in dem Körper herum. Krächzende Laute kamen aus dem kaum noch erkennbaren Mund, das ganze Gesicht war nur noch ein blutiger Matsch. Einer der schwarzen Magier erkannte, dass ihr Gefangener mit seiner ausgetrockneten Kehle gar nicht antworten konnte und hielt ein Gefäß mit Wasser an den Mund. Hustend und nach Luft ringend versuchte der Gefangene zu trinken.

Einer der höherrangigen schwarzen Magier befahl dann, dass sich die schwarze Magie langsam aus dem Körper zurück ziehen soll, damit der Gefangene endlich antworten kann.

Franz nahm die Spur de schwarzen Magie leicht auf, zu leicht! Franz wurde sofort höllisch wachsam, dass roch so offensichtlich nach einer Falle, dass er es schon greifen konnte. Er nahm daher die Spur der schwarzen Magie soweit es möglich war, in seinem Gedächtnis auf und schoss anschließend sofort sehr hoch und seitlich weg von der Spur und das keine Sekunde zu früh!

Franz sah mit wilder Wut, wie auf der Spur eine Feuerwalze ungeheueren Ausmaßes auftauchte und alles verbrannte, was in der Nähe war.

Franz schüttelte sich vor Grauen, dass hätte schon direkt am Anfang das Ende seiner Suche sein können. Franz bewegte sich jetzt zügig, aber sehr vorsichtig, weiter in die Richtung, die die Spur vorgab. Er hatte sich jetzt in einen Zauber gehüllt, der ihn unauffindbar machte. Franz sah die Spur der schwarzen Magie in die höllischen Dimensionen verschwinden und Grauen und Entsetzen schnürte ihm die Kehle zu.

Wenn die schwarze Magie Kalli da hindurch gejagt hatte, dann war von dem armen Kerl nicht mehr viel übrig. Franz hoffte nur, dass die schwarze Magie davon ausging, dass sie von Kalli alles über den Zauber der großen Magie erfahren wird.

Grimmig knurrte Franz, halte durch, es wird hart für dich, die schwarze Magie darf nicht merken, dass du über den Zauber nicht Bescheid weißt.

Franz wurde schneller, die Spur wurde schwächer, er tauchte in das brodelnde Feuer der höllischen Dimension ein und die Schreie der Verdammten gellten ihm in die Ohren, selbst in seinem Zauber spürte Franz die gewaltige, die tödliche Hitze der wabernden Glut. Mit Schrecken sah Franz, dass die Höllenglut seinen Zauber zersetzte und er war beinah heilfroh, als er in die wilde Flut stürzte. Die Erleichterung hielt leider nicht lange vor, die wilden Fluten schleuderten Franz wie verrückt hin und her, er knallte mit voller Wucht gegen Felsen, wurde durch enge Schlünde gepresst, ein großer Sog wirbelte ihn bis zur Bewusstlosigkeit herum. Fallende Wasser drückten ihn tief in die tosenden Wassermassen. Selbst für Franz erschreckende Ungeheuer schnappten nach ihm, grässliche Wesen griffen nach ihm und pressten ihm das Leben aus dem Körper.

Kaum hatte er sich davon erholt, wurde er mitsamt seinem Zauber von einem gewaltigen Sturm erfasst und wie eine Feder herum geschleudert. Krachend prallte er gegen Felsen, scheuerte über den rauen Boden, wurde durch Dornengestrüpp gepresst und wurde endlich von dem Sturm in einer glühend heißen Wüste liegen gelassen. Wie gerädert blieb Franz eine lange Zeit ziemlich erschöpft von der wilden Fahrt liegen, bis es ihm durch die Hitze zu warm wurde.

Er checkte seine Waffen und Geräte durch, die erfreulicherweise die wilde Fahrt unbeschadet überstanden haben. Danach kümmerte er sich um seine Verletzungen, aus vielen kleinen Wunden blutete er, Schnitt ­- und Schürfwunden bedeckten seinen ganzen Körper.

Franz sah sich noch mal kontrollierend um, alles klar. Der Zauber trug ihn hoch und kreisend suchte Franz die Spur der schwarzen Magie. Weit hinten am Horizont der heißen Wüste fand er die Spur und fand gleich noch viel mehr!

Unverkennbar brachte ihn die Spur zu dem Unterschlupf der schwarzen Magie, die Anzeichen waren untrüglich! Franz machte sich klein, er schrumpfte auf Erbsengröße, um jede Entdeckungsgefahr aus dem Wege zu gehen. Der Zauber, in dem er sich befand, machte ihn zwar unauffindbar, aber wer weiß, was die schwarze Magie zwischenzeitlich alles entwickelt hat. Franz wollte sich dicht am Wüstenboden an das Versteck heran arbeiten, aber das Vorhaben gab er ganz schnell auf, der Wüstensand war noch heißer als die Luft darüber! Völlig durchschwitzt suchte Franz einen Schattenplatz zwischen den Felsbrocken.

Er nutzte die Pause, um noch mal seine Waffen und Geräte zu checken, auch das eine oder andere Gefäß überprüfte Franz. Zufrieden klopfte er sich ab, er war einsatzbereit! Vorsichtig näherte er sich dem Versteck der schwarzen Magie. Je näher Franz an den Unterschlupf kam, umso deutlicher wurden die Hinweise, selbst in seinem Zauber roch er den widerlichen Gestank der schwarzen Magie. Die zu der schwarzen Magie gehörende Kälte empfand Franz für den Moment sogar recht angenehm, aber als der Gestank überhand nahm, wurde beides äußerst lästig.

Der ganze Körper von Franz wurde schlagartig steif, horchend lehnte er sich vor. Wellen der Freude rasten von Kopf bis Fuß, er konnte es fast nicht glauben, er bekam ein Signal von Kalli! Schwach, sehr schwach zwar, aber unverkennbar von Kalli! Dieser auf und abschwellende Ton, mit ständig wechselnder Tonlage, brachte nur Kalli auf Sendung.

Jetzt, wo Franz sicher konnte, dass Kalli noch lebte, plante Franz kalt bis ins Herz seinen Angriff auf die schwarze Horde. Vorrangig war natürlich die Befreiung von Kalli, je nach dem, wie der Zustand von Kalli war, musste ganz schnell ein sicheres Versteck her, in dem sich Kalli erholen konnte.

Sollte Kalli wider erwarten einsatzfähig sein, wird zugeschlagen und zwar richtig! Ein einfacher und guter Plan, den er sich da ausgedacht hat, fand Franz höllisch böse grinsend!

Ganz langsam wurde Kalli wieder zu Kalli, die schwarze Magie zog sich mehr und mehr aus seinem Körper zurück. Aber Kalli mimte weiterhin den total kaputten und erledigten Mann.

Als selbst die härtesten und gemeinsten, die niederträchtigsten Schweinehunde der schwarzen Magier einsehen mussten, dass Kalli von dem Zauber der großen Magie keine Ahnung hatte, ließen die unsäglichen Quälereien nach, Kalli bekam sogar ab und zu einen Becher Wasser und einen Teller mit Essensresten. Aber er lag weiterhin in einer widerlichen Zelle voll faulendem Stroh, ohne Licht und uralter Sanitäranlage, der Gestank in der Zelle war für Kalli fast noch schlimmer als seine Schmerzen. Sein ganzer Körper war übersät mit kleinen und größeren Wunden, Abschürfungen und Schnitten, die gemein wehtaten. Das schlimmste war allerdings die große Wunde, die von seinem Oberschenkel bis zum Fuß reichte. Diese Wunde machte Kalli richtig Sorge, in dem Dreck der Zelle konnte er die Wunde nicht annähernd sauber halten, obwohl er jeden Tropfen Wasser dafür benutzte.

Die dreckigen Stofffetzen waren auch nicht gerade geeignet, die Heilung voran zu treiben. Innerlich bereitete sich Kalli auf die nächste Sitzung, wie er das Verhören durch die schwarzen Magier inzwischen nannte, vor.

Schon sehr er die Lampen näher kommen und sein Magen krampfte sich in Erwartung dessen, was ihm bevor stand, schmerzhaft zusammen.

Von den bösartigen Wächtern wurde Kalli hochgerissen und aus der Zelle gezerrt. Einer der Wächter hielt ihm eine Lampe dicht vor das Gesicht und spuckte Kalli an: „Ein bisschen Leben ist ja noch drin:“

Kalli ließ sich bewusst durch die Gänge bis zum Verhörraum schleifen, wie ein nasser Sack hing er zwischen den zwei Wächtern, die ihn schleppten.

Kalli wurde von den Wächtern unsanft auf den Stuhl befördert und wieder tat Kalli so, als würde er vor Schwäche von dem Stuhl rutschen.

Der Oberste der schwarzen Magier fauchte zwei der Wächter an: „Haltet dieses Ekelpaket auf sein Stuhl fest, während ich ihn verhöre.“

Die zwei sprangen eiligst zu dem Stuhl und hielten Kalli einigermaßen gerade und aufrecht. Kalli ließ seinen Kopf so tief hängen, wie es ihm möglich war. Wieder und wieder prasselten jetzt die Fragen der schwarzen Magier auf ihn ein, begleiten von gemeinen Schlägen der beiden Wächter. Außer gequältes Stöhnen bekamen die Magier aber nicht zu hören.

„Schafft ihn weg, der ist für uns nutzlos, soll er in seiner Zelle verfaulen.“ Höhnisch grinsend schleppten die Wächter Kalli in die Zelle zurück, warfen ihn rücksichtslos auf das dünne, faule Stroh, Kalli stöhnte furchtbar auf.

Das löste bei den Wächtern nur ein schadenfrohes Gelächter aus. Das bisschen Licht, das von irgendwo dünn in seine Zelle fiel, verschwand ganz und es wurde stockdunkel.

Kalli hörte die Ratten um ihn herum rascheln auf der Suche nach Nahrung, die machten noch nicht mal vor seinen Wunden halt. Immer wieder versuchte das eine oder andere Tier an seinen Wunden zu knabbern.

Einfach ekelhaft war das.

Kalli dämmerte teilnahmslos vor sich hin, er wusste nicht mehr, wie lange er schon in der dreckigen Zelle hauste, der Durst machte ihn fast wahnsinnig, aber so richtig berührte ihn das alles nicht mehr, es war vorbei mit ihm, das ist ihm langsam klar geworden.

Er sammelte zum letzten Mal seine ganze Energie zusammen und sandte in wilder Hoffnungslosigkeit sein Signal aus. Vielleicht hört es jemand von seiner Familie oder seinen Freunden.

Der Gedanke an sie schnürte ihm die Kehle zu, seine Hilflosigkeit machte ihn wütend, hoffentlich sind sie von der schwarzen Magie verschont geblieben!

Kalli sackte auf seinem harten Strohbett zusammen und verlor sich in wirre Gedanken. Anna lachte ihn an und verschwand wieder, Carlos feixte, Franz erzählte von seiner Suchmaschine, Ingeborg brachte…. Kalli verlor sich in Erinnerungen.

Franz war tatsächlich unbemerkt in das Versteck der schwarzen Magie eingedrungen und suchte jetzt wie wild in dem unübersichtlichen, verwinkelten Versteck nach Kalli. Die bisher erfolglose Suche machte ihn so wütend, dass er mit heißem Zorn einen der widerlichen Wächter verdrosch, aber trotz seiner Wut achtete Franz darauf, dass der Wächter überzeugt war, dass er von seinem Kumpel Prügel bezogen hatte.

Danach ging es Franz besser und er suchte mit kühlem Kopf weiter. Was ihm gewaltige Sorgen bereitete, war, dass er keinerlei Lebenszeichen mehr von Kalli empfangen konnte, sollte er wirklich zu spät gekommen sein?

So nah und doch verloren?

Wütend wischte Franz die trüben Gedanken weg und konzentrierte sich wieder voll auf die Suche.

Ein heißer, heftiger Windstoß erfasste ihn, die schwarze Magie hat mich erwischt, durch fuhr es Franz heiß! Franz fand Halt in einer kleinen Felsspalte und der heiße Wind fegte ohne ihn weiter.

Franz holte tief Luft, puuh, noch mal gut gegangen.

Noch vorsichtiger folgte Franz den dunklen Gang, der ihn in ein nachtschwarzes Loch führte, der Gestank wurde unerträglich, je tiefer Franz in den Gang hinein kam. Ein Stück weiter sah Franz in dem unbestimmten Halbdunkel die Metallstangen matt schimmern.

Ihm war sofort klar, dass sind Zellen, wenn Kalli hier in dem Versteck war, dann hier. Vorsichtig ging Franz von einer Zelle zur anderen, er fand alles, Gerippe von längst vergessenen Gefangenen, halbtote Männer und Frauen, die in ihrem eigenen Dreck verrotten und er fand Kalli!

Entsetzt sah Franz im Licht seiner Taschenlampe den erbärmlichen Zustand von Kalli, hier war Hilfe dringend von Nöten.

Kalli bewegte sich, er fuhr mit seinen blutverklebten Händen ganz langsam über seinen Körper, als wolle er etwas wegschieben, entfernen.

Ganz langsam kehrte Kalli in die Welt zurück, er spürte, er fühlte, dass mit ihm etwas geschah. Das war es, Kalli schossen vor Erleichterung die Tränen in die Augen, er schrumpfte, er wurde immer kleiner!

Das konnte nur eines bedeuten! Franz war hier!

Kalli legte mühsam unter vielen Schmerzen seine Hände übereinander, um seine Verkleinerung genau verfolgen zu können. Franz ließ den Vorgang sehr, sehr langsam ablaufen, er wollte damit verhindern, dass einer der schwarzen Magier die Veränderung an Kalli bemerkt.

Es fiel ihm sehr schwer, denn er sah die Pein, die Kalli durchlitt. Franz wurde durch die Dauer des Vorganges auf eine harte Probe gestellt, mit eisernem Willen zwang er sich, durch zu halten.

Endlich war es geschafft, Kalli hatte den Prozess einigermaßen überstanden, jetzt konnte Franz aktiv werden.

Als erstes bekam Kalli köstlich kühles Wasser zu trinken, es folgten drei Injektionen und dann hüllte Franz Kalli in eine unsagbar angenehme Hülle.

Seine Schmerzen waren plötzlich ganz weit weg, er wurde wohlig müde und mit dem guten Gefühl, in der Obhut von Franz zu sein, ließ sich Kalli in den lang entbehrten Schlaf sinken.

Langsam, mit äußerster Vorsicht verließ Franz mit Kalli den Kerker der schwarzen Magie.

Er wollte versuchen, so weit wie möglich von dem Unterschlupf der schwarzen Magie entfernt, ein sicheres Versteck zu finden, in dem Kalli sich in aller Ruhe erholen konnte.

Soweit sein Plan, was danach folgt, lag noch in den Sternen, es waren einfach zu viele wenn und aber.

Franz fluchte still, aber heftig vor sich hin, er hat sich in den vielen Gängen verirrt. Wütend auf sich, versteckte er sich mit Kalli in eine geeignete Felsspalte und versuchte sich zu orientieren.

Dabei musste er höllisch aufpassen, dass die schwarze Magie seine Signale nicht auffängt, auch wenn sie noch so schwach sind, dann könnte es für sie beide sehr übel werden.

Franz atmete tief durch, er hatte den Ausgang fixiert und zielstrebig flog er darauf zu, immer bedacht, dass Kalli nirgendwo anstieß oder aneckte. Fast in Sichtweite des Ausganges suchte Franz noch mal Schutz in einer Ritze im Fels und sondierte das Gelände. Es war nur wenig Bewegung im Ausgangsbereich, der Ausgang selber war aber schwer bewacht. Franz knurrte wütend in sich herein, da kommen wir nicht durch, die Alarmanlagen entdecken uns garantiert.

Franz nahm sich Zeit für nächste Planung,

Kalli war gut aufgehoben, es eilte nicht.

Franz beobachtete den Betrieb am Ausgang und nach einer gewissen Zeit konnte er eine klare Routine erkennen. Vier Wächter gingen nach links aus dem Ausgang, vier Wächter gingen nach rechts aus dem Ausgang, weitere vier gingen gerade aus.

Die Prozedur wiederholte sich.

Als die dritte Vierer Gruppe Wächter nach links aus dem Ausgang gingen, kamen die ersten vier Wächter zurück, gingen den Gang weiter, der tief in den Fels führte.

Schon erschien die nächste Vierer Gruppe Wächter.

An den Kontrollleuchten der Alarmanlagen konnte Franz sehen, dass die Alarmanlagen beim Durchgang der Wächter für diesen kurzen Moment inaktiv waren, sich aber blitzschnell aktivierte, sobald die Wächter ihren Bereich verlassen hatten.

Franz wägte jetzt zwei Möglichkeiten ab, entweder suchte er einen Ausgang durch den über ihm liegenden Fels oder er hängte sich an einem Wächter und passierte mit dem Wächter die Alarmanlagen.

Noch mal sah sich Franz genau den Ablauf in dem Ausgangs Bereich an und entschloss sich, den Ausbruch mit Hilfe der Wächter zu wagen.

Franz bereitete sich penibel auf den Ausbruch vor, überprüfte gewissenhaft jede seiner Waffen, checkte die Geräte durch, überprüfte die Verbindung zwischen ihm und Kalli und steuerte die kommende vierer Gruppe Wächter an. Franz versteckte sich unterhalb der Waffe an der linken Hosenseite.

Angespannt bis in die Haarspitzen lauerte Franz dem Ausgang entgegen. Erste Alarmbarriere geschafft, zweite Alarmbarriere geschafft, verd…. Schimpfte Franz lautlos, der blöde Wächter drehte sich zu seinem Kumpel um, heiß kam es Franz hoch, lass es bloß gut weiter gehen, flehte er zu allen Göttern.

Der Wächter drehte sich wieder um und die Alarmanlage blieb ruhig!

Erleichtert schnaufte Franz durch und da kreischte die Alarmanlage los!

Franz griff zu seiner Waffe, als Kallis schon los feuerte, die vier Wächter wälzten sich auf dem Boden, bevor Franz vor Überraschung zu seinem ersten Schuss kam.

Die nächsten Wächter wurden schnell erledigt, noch war der Überraschungsmoment auf ihrer Seite.

Franz hörte ein seltsames krummeln, pfeifen und sausen, er schrie zu Kalli herüber, wir müssen weg, die schwarze Magie schickt schlimme Zauber gegen uns!

Franz fühlte sich urplötzlich hochgerissen, zusammen mit Kalli jagte er durch die unteren Dimensionen, in einer völlig irren Flugbahn sausten die beiden Männer durch die tobenden Elemente und durchbrachen die Grenze zu den oberen Dimensionen, bevor sie von der schwarzen Magie eingeholt wurden.

Franz nickte Kalli anerkennend zu, da hat Junior aber so was von Klasse reagiert!

Sie durchquerten noch eine Dimension, flogen jetzt schon im Schutz der großen Magie und Franz sah mit Entsetzen, wie Kalli vor Erschöpfung zusammen sackte.

Franz steuerte einer der vielen umher schwebenden Insel an und fand schnell einen schönen Lagerplatz für Kalli und für sich. Franz versorgte sachkundig Kallis Wunden, nähte und tackerte die größeren Wunden, reinigte Kalli gründlich, gab ihm noch zwei Injektionen und bereitete ein einfaches Mahl vor.

Zum schlafen hüllte Franz Kalli wieder in die Schutzhülle ein und legte zusätzlich einen Schutzschild über ihren Lagerplatz. Langsam kam Franz auch zur Ruhe, entspannt lag er neben Kalli, schon im Halbschlaf dachte er an Kallis geniale Idee und deren blitzartige Ausführung! Nicht den Bruchteil einer Sekunde später hätte es sein dürfen. Franz grinste schaudernd, die Wächter hatten sie beide schon fast in ihren Klauen.

Franz sah vor seinem inneren Auge noch ganz genau die triumphierenden Fratzen der widerlichen Monster.

Er schüttelte sich noch mal und schlief fest ein.

Die schwebende Insel zog ruhig ihre Bahn in der friedlichen Dimension, die beiden Männer schliefen den Schlaf der Gerechten und mit jeder Stunde Schlaf regenerierte sich der geschundene Körper von Kalli.

Auch Franz tankte im Schlaf neue Energie.

Nach vielen Stunden Ruhe, kehrte Franz in die Realität zurück, rieb sich prächtig erholt die Augen und sah prüfend Kalli an. Kalli schlief noch, Franz konnte gut sehen, dass sich Kallis Körper gut erholt hatte.

Der junge Mann lag nicht mehr zusammen gekrümmt wie Häufchen Elend in der Hülle. Bequem auf den Rücken lag Kalli, den linken Arm unter den Kopf geschoben, dass Gesicht ganz entspannt.

Franz sah sich die Wunden an, nur die größeren Wunden waren noch zu sehen, die kleineren Schnitte und Hautabschürfungen waren über Nacht verschwunden.

Franz werkelte an einem Frühstück herum, aber das war wirklich nicht sein Ding. Der Kaffeeduft weckte Kalli, er rieb sich die Augen, sah Franz an dem Frühstück arbeiten.

Kalli grinste, schälte sich aus der Hülle, wünschte Franz einen guten Morgen, ohne die Tageszeit zu kennen.

Franz grinste Kalli hocherfreut an: „Da bist du ja wieder.“

Kalli nickte: „Und das habe ich nur dir alleine zu verdanken!“

Mit einer lässigen Handbewegung wischte Franz seinen Einsatz weg und wies mit einem bekümmerten Gesichtsausdruck auf den Matsch, was eigentlich Rührei werden sollte und auf den Rest des misslungenen Frühstücks.

„ Da siehst du es, schon die einfachsten Dinge misslingen mir“, tat Franz tief enttäuscht.

„Lass mich das übernehmen, aber vorher möchte ich mich endlich gründlich waschen“, sah Kalli Franz fragend an.

Der wies mit der Hand auf einen kleinen Wasserfall, der plötzlich anfing vor sich hin zu plätschern.

Erfreut stellte sich Kalli unter das kühle klare Wasser und wusch sich den Dreck der letzten Tage vom Körper und aus dem Geist. Auf dem Weg von dem kleinen Wasserfall zu ihrem Lagerplatz stellte sich Kalli zwei opulente Frühstücke vor und hörte schon einen lauten Überraschungsschrei von Franz.

Franz hatte die prachtvollen Leckereien entdeckt!

Franz strahlte Kalli an: „ Du lernst wirklich brauchbare Sachen auf der Uni!“

„ So kann man das auch sehen“, freute sich Kalli.

Franz ließ es sich schmecken und Kalli langte zu, als würde er nie mehr satt werden. Aber irgendwann lehnte sich Franz gesättigt zurück und wenig später war auch Kalli satt.

Er nickte und das Frühstücksgeschirr verschwand und es erschienen noch mal zwei Tassen mit dampfenden Kaffee.

„Wir müssen uns einen guten Plan ausdenken, wie wir möglichst unbeschadet die Dimensionen verlassen können, ohne mit der schwarzen Magie zusammen zu stoßen, für den Moment reicht es mir nämlich völlig.“

„Ich habe für den Moment auch genug von der Brut“, stimmte Kalli Franz zu.

Kalli und Franz spielten jetzt gedanklich alle Möglichkeiten durch, von der einfachsten Hauruck Methode bis hin zu den raffiniertesten Fluchtweg.

Die beiden diskutierten ausgiebig alle Möglichkeiten durch, aber ihnen wurde schnell klar, dass sie bei jeder Möglichkeit mit einem Zusammenstoss mit der schwarzen Magie rechnen müssen, bei der einen mehr als bei der anderen.

Kalli meinte zu Franz etwas geschafft. „Ich leg mich noch eine Weile aufs Ohr, vielleicht fällt mir im Schlaf etwas Gutes ein.“ Franz nickte zustimmend, Kalli musste so fit sein wie irgend möglich, wenn sie den Rückweg antreten. Franz sah sehr nachdenklich auf den schlafenden Kalli, der Junge ist erstaunlich schnell in der Magie heimisch geworden und Franz war heilfroh, dass Kalli einen so ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hatte.

Wenn sich Kalli in dem Tempo weiter entwickelt, wie bisher, möchte er den Junior niemals als Feind gegen sich haben. Kalli wurde wach und rieb sich etwas aufgeregt die Augen: „Ich glaube, ich empfange ein Signal.“

„Wirklich“, Franz sprang vor Freude auf die Füße, sch…..sch machte Kalli. „Es ist sehr leise und oft gestört!“

Dann strahlte Kalli wie ein Kind vor dem Tannenbaum: „Es ist mein Vater, nein, meine Eltern, auch Ingeborg.“

Kalli hörte sehr konzentriert zu, nickte ein paar Mal, hörte wieder sehr genau zu, sah dann zu Franz hoch: „Ingeborg hat eine Art trockenes Flussbett, es kann auch eine Höhle sein, auf jeden Fall etwas, mit dem sie sich sicher ist, dass sie uns damit nach Hause holen kann.

Franz begann sofort, seine Sachen zusammen zu packen: „Worauf warten wir noch, die Möglichkeit ist allemal besser als unserer.“

Kallis Gesicht wurde wieder etwas starr, so wie es oft wurde, wenn er sich stark konzentrieren muss.

Kalli sah sich auf dem Lagerplatz um, winkte Franz neben sich, nickte seinem unsichtbaren Gesprächspartner zu und Franz fühlte sich hochgerissen, er sah zur Seite und sah Kalli erwartungsvoll grinsen.

Es wurde enger um sie, pfeifende Luft saugte sie in eine Art Hohlweg, fast schon eine Röhre, denn nur ein geringer Teil davon war nach offen.

Franz musste an die riesige Wasserrutsche denken, auf der sie im letzten Urlaub einen Heidenspaß hatten. Aber dieses hier war alles andere als ein Spaßding, durch den offenen Teil dieses rohrähnlichen Gebildes griffen fiese Viecher nach ihnen, Kalli schrie schmerzhaft auf, die linke Schulter blutete stark, es wurde von einer Klaue dieser Viecher verursacht. Franz konnte sich gerade noch einen Ärmel seines Hemdes abreißen und das Stück Stoff Kalli als Verband geben, da wurden sie hochgerissen, dass ihnen die Luft aus den Lungen gepresst wurde.

Wild stöhnte Franz vor Schmerzen auf, Kalli sah wie Franz mit seinem Rücken über die raue Röhrenwand gescheuert wurde. Er streckte seine Hand aus, um Franz von der Wand weg zu reißen, aber jetzt wurde er selber gegen die Wand geknallt!

Glühend wie Feuer raste der Schmerz durch seinen Körper. Kalli sackte in sich zusammen und löste sich dadurch von der Wand, bevor er auf den Boden stürzen konnte, hatte Franz ihn mit festem Griff gepackt.

Beide Männer wurden jetzt in einem wilden Wirbel um die eigene Achse gedreht, noch mal wurden sie von einem gewaltigen Sog hochgerissen und landeten daran anschließend in einem warmen angenehmen Luftstrom, der sie flott davon trug.

Die Röhre hatte sich vergrößert und auch die Öffnung ist breiter geworden.

Von den furchtbaren Viechern war nichts mehr zu sehen.

Franz wollte sich gerade um die Wunde an Kallis Schulter kümmern, als ein markerschütternder Schrei Franz hochriss und für einen Moment starr vor Schrecken auf die heran stürmende Horde Schattenwesen blickte!

„Weg da, geh weg“, hörte er Kalli krächzen, Franz warf sich sofort zu Boden und sah voller Staunen, was Kalli da wieder veranstaltete.

Die Bestien balgten sich jetzt wütend um die verschreckt herum hoppelnden Kaninchen und Zieglein. Ein lautloses Lachen schüttelte Franz durch, das ist vielleicht eine Marke, fast selbst am Ende, bringt er noch die Frechheit auf, die angreifenden Bestietalen, Warakale und Reptitoren einen um den anderen in Kleintiere zu verwandeln und sich gegenseitig auffressen lassen.

Die letzten zwei Schattenwesen schoss Franz in Stücke und wandte sich wieder Kalli zu, um die Schulterwunde zu versorgen. Er sah sich noch mal sichernd um, riss ein erste Hilfe Päckchen auf und legte die Binde an. Zusätzlich band er seinen abgerissenen Hemdärmel um die Schulter von Kalli. Der Übergang zur nächsten Dimension erfolgte reibungslos und Franz wurde wesentlich ruhiger, weil sich der Einflussbereich der schwarzen Magie immer weiter entfernte.

Franz gab Kalli etwas zu trinken und der meinte etwas trocken zu Franz: „Ich könnte gut etwas festen zwischen den Zähnen gebrauchen.“

Franz verschluckte sich fast vor Lachen. „ Ich dachte, du bist halb tot, aber wenn du noch an Essen denken kannst, kann es ja nicht so schlimm mit dir sein.“

„Aber ohne Essen wird es mit mir sofort Berg ab gehen.“ Kalli stellte sich ein herrliches Mittagessen vor, für zwei Personen, natürlich und hörte vergnügt, trotz aller Schmerzen, den freudigen Überraschungsruf von Franz.

„Guten Appetit“, sagte Kalli trocken.

Mit dem Ende des Essens, Franz war gerade dabei, sich alle zehn Finger abzulecken, erreichten sie eine angenehme, ruhige und strahlend helle Dimension.

Es wurde schon etwas theatralisch, ein überirdisches Tor schwang auf und gab einen lichten und in allen Farben schimmernden Weg frei, der die beiden Männer zu einem weiteren Tor führte.

Direkt hinter dem zweiten Tor stand eine Kutschen ähnliche Passagierkabine ohne Räder und ohne Pferde. Leicht erheitert nahmen sie darin Platz, sofort erschienen vor jedem ein Tischchen, darauf jeweils eine Tasse heißen Kaffee und eine Schale mit Gebäck.

„So lasse ich mir das Leben gefallen“, freute sich Kalli, Franz sah sich noch ein bisschen misstrauisch um.

Sanft glitt die Kabine vorwärts, der Kaffee war ausgetrunken und Franz legte seine Beine ausgestreckt auf das Tischchen. So angenehm untergebracht, schliefen beide ein. Die Kabine erhöhte das Tempo beträchtlich, Franz und Kalli schliefen den Schlaf der Gerechten.

Kallis Mutter schrie erleichtert auf, als die Kabine auf dem Bildschirm zu sehen war, Ingeborg betätigte einige Schalter und auf dem Bildschirm war jetzt die Innenansicht der Kabine zu sehen.

Kallis Mutter schluchzte heftig, als sie Kalli und Franz sehen konnte und beide machten einen guten Eindruck, nach dem, was sie alles erlebt hatten.

Kallis Vater legte beiden Frauen seine Arme auf die Schultern, freuen wir uns, es scheint noch mal gut ausgegangen zu sein. Kallis Eltern bedankten sich bei Ingeborg: „Das war eine tolle Leistung von dir, wir verdanken dir viel.“

Franz wurde von dem Rumpeln der Kabine wach, dass beim Abbremsen entstand und sah sich vorsichtig und wachsam um. Ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht, diesen Ort kannte er gut, sie waren zu hause!

Er wollte gerade Kalli wecken, als dieser schon fragte: „Wo sind wir jetzt gelandet?“

„Zu hause, Junior, wir sind tatsächlich zu hause“, Franz klopfte vor lauter Freude so kräftig auf die Schulter, dass der sein Gesicht daraufhin schmerzhaft verzog.

Zu hause sieht aber anders aus, knurrte Kalli etwa angeknabbert.

Voller Freude hörte er Ingeborg rufen: „Willkommen zu hause, ihr Herumtreiber.“

Kalli ließ sich unendlich erleichtert in den Sitz fallen, sie waren tatsächlich zu hause. Die Tür der Kabine wurde von außen geöffnet.

Kalli sah in das tränennasse Gesicht seiner Mutter.

„Hallo, Kalli“, konnte sie gerade nur stammeln, sein Vater zeigte ein mächtig stolzes Gesicht und Ingeborg strahlte die beiden wie ein großes Flutlicht an.

Kalli sah sich um, er sah uralte Bäume, Wiesen mit bunten Blumen, etwas weiter ein seltsames Haus, seitlich davon so etwas wie ein Schwimmbecken, seltsam, sein zu hause hat er aber anders in Erinnerung! Franz sah erwartungsvoll herum, Kallis Eltern sagten Tschüss, bis später und Ingeborg nahm ihn behutsam am Arm und führte ihn zu dem Wasserbecken, zeigte auf eine Umkleidekabine: „Darin findest du einen Schwimmshort und einen Bademantel.“

Franz verschwand schon in der Nachbarkabine und Kalli hörte ihn vergnügt vor sich hin summen. Mit einem lauten Platsch landete Franz im Wasser und rief nach Kalli: „Na los, komm schon.“

Kalli kam es der Kabine und Ingeborg erschrak heftig, als sie die Verletzungen bei Kalli sah.

Kalli machte es Franz nach und sprang in das Becken.

Kaum bedeckte ihn das Wasser, wurde es dickflüssig wie Gel. Kalli wurde es unendlich wohl, wie von Zauberhand waren seine Schmerzen ganz weit weg, er sah noch das vergnügte Grinsen von Franz, dann war er ganz weg.

Die unglaublichen Abenteuer von Kalli Ronners mit Zauberei und Magie II

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