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Montgomery 1955
ОглавлениеDie schwarze Näherin Rosa Parks hatte am 1. Dezember 1955 ihre tägliche Arbeit hinter sich gebracht. Müde vom stundenlangen Umherlaufen und Stehen bestieg sie gegen Abend den Cleveland-Avenue-Bus und setzte sich auf den ersten Sitz hinter die für Weiße reservierten Plätze.
Da sich der Bus schnell füllte, befahl der Busfahrer ihr und drei anderen Schwarzen, weiter nach hinten zu gehen, um den weißen Fahrgästen die Plätze frei zu machen. Diese Aufforderung war nichts Ungewöhnliches. So erhoben sich die drei widerspruchslos; nur Rosa Parks blieb sitzen.
„Haben Sie nicht gehört? Aufstehen, sagte ich!“
„Ich bin müde und möchte lieber sitzen.“ Woher nahm Rosa Parks den Mut zu diesen Worten?
„Los jetzt!“, herrschte der Fahrer sie an.
Als die Frau auch jetzt noch keine Anstalten machte aufzustehen, wurden die weißen Fahrgäste aufmerksam und teilweise zornig.
„Was man sich von diesen Niggern alles gefallen lassen muss!“
„Schwarzes Gesindel!“
Der Busfahrer rief nach der Polizei. Zwei Uniformierte verhafteten Rosa Parks wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung. Ein kaum beachtenswerter Vorfall. Sogar manche Schwarze schüttelten die Köpfe über so viel „Dummheit“.
Der große, dunkelhäutige E. D. Nixon, der die örtliche Gruppe der NAACP (Nationaler Bund zur Förderung der Farbigen) leitete, war ausgestiegen. Er war empört über die Ungerechtigkeit. Auf der Polizeistation bot er sich als Bürge an, hinterlegte die geforderte Kaution und bewahrte dadurch Rosa Parks vor der Gefängniszelle.
Am Abend des gleichen Tages berichtete Nixon den Vorfall vor einer Versammlung des Politischen Frauenrats. Empört hörte man ihm zu; die Erregung steigerte sich bei der anschließenden Aussprache. Irgendwer brachte das Wort Boykott ins Spiel.
Einige Telefongespräche wurden geführt.
Bereits vor mehreren Monaten war eine fünfzehnjährige Schwarze verhaftet und in Handschellen zum Gefängnis geführt worden, weil sie ihren Sitzplatz im Bus nicht aufgeben wollte. Auch damals hatten fünfzigtausend Schwarze in Montgomery aufgebracht und erregt reagiert. Aber bald war der Vorfall vergessen; man musste seinen täglichen Pflichten nachgehen. Saß diesmal die Empörung tiefer?
Am Morgen des 2. Dezember rief Nixon den jungen, erst fünfundzwanzigjährigen Pfarrer der Dexter Avenue Baptist Church, Dr. Martin Luther King, an.
„Ich glaube, es ist Zeit, dass wir jetzt die Busse boykottieren. Nur durch einen Boykott können wir den Weißen klarmachen, dass wir uns eine solche Behandlung nicht mehr gefallen lassen.“1 King stimmte zu. Seine Erregung wuchs.
Der dritte Schwarze, der die Empörung teilte und einen eintägigen Busboykott befürwortete, war Pfarrer Ralph Abernathy von der First Baptist Church.
Am Abend traf sich eine Gruppe einflussreicher und prominenter Schwarzer – Lehrer, Ärzte und Rechtsanwälte, Arbeiter, Geschäftsleute und Pfarrer – in der Dexter Avenue Baptist Church, um die Fragen und Probleme, die ein solcher Busboykott mit sich bringen würde, zu besprechen. Man stimmte dem Unternehmen zu und vervielfältigte ein Flugblatt mit folgendem Text:
„Fahrt am Montag, dem 5. Dezember, nicht mit dem Bus zur Arbeit, in die Stadt, zur Schule oder sonst wohin! Wieder ist eine Schwarze verhaftet und ins Gefängnis geworfen worden, weil sie sich weigerte, ihren Platz im Bus herzugeben.
Fahrt am Montag nicht mit den Bussen zur Arbeit, in die Stadt, zur Schule oder sonst wohin! Wenn Ihr zur Arbeit müsst, nehmt euch ein Taxi, einer allein oder mehrere zusammen, oder geht zu Fuß! Kommt am Montagabend um 7.00 Uhr zur Massenversammlung in die Holt Street Baptist Church, um euch weitere Instruktionen zu holen!“2
Am Sonntag, dem 4. Dezember, sollten die schwarzen Pfarrer in den Gottesdiensten die Handzettel verteilen und ihre Gemeindeglieder für den Boykott am Montag gewinnen. Für den Montagabend war eine Massenversammlung für alle Schwarzen vorgesehen. Der „Montgomery Advertiser“, die Lokalzeitung, brachte den angekündigten Boykott auf der Titelseite groß heraus, sodass die Schwarzen, die kein Flugblatt bekommen hatten, durch die Zeitung der Weißen informiert wurden. Es gab am Sonntagabend praktisch keinen Schwarzen, der vom geplanten Boykott nicht gewusst hätte. Waren die Methoden eines Boykotts ethisch und christlich zu rechtfertigen? Man konnte wirtschaftlichen Druck damit ausüben, der für die Betroffenen unter Umständen schwere Folgen hatte. Wurde die Busgesellschaft nicht um ihr Geschäft gebracht?
Mit diesen Gedanken konnte Martin Luther King am Abend vor dem Busboykott nur schwer einschlafen. Eigentlich war die Bezeichnung „Boykott“ irreführend. Es sollte niemand geschädigt werden. Vielmehr sollte in das Geschäft der Busgesellschaft Gerechtigkeit hineinkommen. Den unterdrückten Schwarzen sollte Freiheit und Gleichberechtigung verschafft werden. Einem bösen System sollte die Mitwirkung entzogen werden. Natürlich würde die Busgesellschaft zunächst unter diesem Streik zu leiden haben, aber das war ja nicht das erklärte Ziel, sondern die Gerechtigkeit für alle, für Schwarze, Farbige und Weiße.
Dennoch zweifelte der junge Pfarrer an dem geplanten Unternehmen. Zu oft hatte man erlebt, dass die Schwarzen weich und labil, nachgiebig und ängstlich waren. Wenn 60 Prozent von ihnen sich am Busstreik beteiligen würden, wäre das bereits ein Erfolg. Als endlich all diese Gedanken durchdacht und überlegt waren, verhinderte das Schreien der kleinen Yoki, Kings Töchterchen, den wohlverdienten, tiefen Schlaf.
Am Montagmorgen, dem 5. Dezember 1955, erwachte die Familie King früher als üblich. Bereits um 5.30 Uhr saß man am Frühstückstisch. Coretta King, die junge Pfarrfrau, war fast noch erregter als ihr Mann. Immer wieder lief sie ins Vorderzimmer, von dem man die Bushaltestelle für die South-Jackson-Linie beobachten konnte. Am frühen Morgen wurde sie immer von vielen Schwarzen benutzt.
Gegen sechs Uhr fuhr der erste Bus vorbei.
„Martin, komm schnell!“
Pfarrer King stellte seine Tasse hin und eilte ins Wohnzimmer. Er konnte gerade noch dem langsam abfahrenden Bus nachsehen. „Liebster, er ist leer!“
Wieder nagte der Zweifel. Ob das schon der Linienbus war? Nach wenigen Minuten wussten sie es. Es war der Frühbus gewesen, und kein Schwarzer hatte ihn benutzt.
Auch der zweite Bus, fünfzehn Minuten später, und der dritte waren nicht von Schwarzen besetzt.
Den Pfarrer hielt es nicht mehr im Haus. Er fuhr mit seinem Wagen kreuz und quer durch Montgomery und beobachtete die vorbeifahrenden Busse. Nur acht Schwarze hatte er gezählt. Das war nicht der erhoffte 60- oder 70-prozentige Erfolg, das waren fast 100 Prozent der Schwarzen, die sich am Boykott beteiligten. War ein Wunder geschehen? Waren die schlafenden Schwarzen, die bisher teilnahmslos alles mit sich hatten geschehen lassen, endlich aufgewacht?
Den ganzen Tag über das gleiche Bild. Studenten und Angestellte, Schüler und Arbeiter gingen zu Fuß, fuhren in Taxis oder Privatwagen, andere ritten auf Maultieren zur Arbeit oder benutzten Einspänner, die man irgendwo hergeholt hatte. Martin Luther King schrieb später über diesen Tag, dass die Schwarzen wussten, warum sie liefen, und man ihnen das auch ansah. Es gibt nichts Erhabeneres als Menschen, die bereit sind, für ihre Freiheit und Würde Opfer zu bringen.
An diesem denkwürdigen Tag wurde im überfüllten Polizeigericht gegen Rosa Parks verhandelt. Die Beschuldigung lautete diesmal nicht – wie sonst üblich und zunächst angenommen – auf ordnungswidriges Verhalten, sondern man warf ihr Zuwiderhandlung gegen das Segregationsgesetz vor. Der Richter hörte sich alle Argumente an und verurteilte sie wegen Vergehens gegen dieses Gesetz zu einer Geldstrafe in Höhe von zehn Dollar. Zusätzlich hatte sie die Gerichtskosten in Höhe von vier Dollar zu tragen. Ihr Anwalt legte Berufung ein. Freunde und Unbekannte drängten sich um Rosa Parks, wollten ihr die Hand drücken und beglückwünschten sie. Die Verhaftung und Verurteilung von Rosa Parks trug sicher wesentlich dazu bei, dass die Schwarzen aus ihrer Lethargie erwachten; aber sie bewies auch die Gültigkeit des Segregationsgesetzes.
Am Nachmittag war Pfarrer King zum Präsidenten einer neuen Organisation, der Montgomery Improvement Association (MIA = Bürgerausschuss zur Verbesserung der rassischen Beziehungen), gewählt worden. Eine halbe Stunde vor der für den Abend angesetzten Massenversammlung fragte sich Martin Luther King, ob es recht gewesen war, dieses Amt zu übernehmen. Es brachte neue Arbeit und Verantwortung mit sich. Er hatte gerade seine Doktorarbeit beendet und wollte sich jetzt noch intensiver um seine Gemeinde kümmern. Aber hätte man an einem solchen Tag dieses Amt ablehnen können? Kamen nicht auf alle Schwarzen der Stadt zusätzliche Arbeit und zusätzliche Belastungen hinzu? Der junge Pfarrer grübelte über seinem Notizzettel. Er hatte sich auf die entscheidende Ansprache seines Lebens noch nicht vorbereitet. Ein Gefühl von Ohnmacht und Angst drohte ihn zu übermannen. Wie sollte er seine Ansprache gestalten? Kämpferisch musste sie sein, um die Schwarzen zum Handeln aufzurufen, und maßvoll musste sie sein, um nicht zu leidenschaftlichen, verantwortungslosen Gewalttaten zu führen. Konnte beides miteinander verbunden werden? Widerstand, um nicht die eigene Ehre und Würde zu verraten, und Hinweis auf das christliche Liebesgebot?
„Du hast noch nichts gegessen“, mahnte Coretta. Aber dafür reichte die Zeit nicht mehr. Der Pfarrer bat im Gebet Gott um Hilfe, Beistand und Kraft.
Als sich Martin Luther King der Kirche näherte, stauten sich bereits die Wagen. Der Verkehr stockte. Hunderte von Menschen standen vor der Kirche; sie hatten keinen Einlass bekommen. Man hatte Lautsprecher anbringen lassen, um die Reden und Lieder ins Freie zu übertragen.
Geduldig und gut gelaunt warteten die Schwarzen, zum Teil schon seit fünf Uhr nachmittags; es war klar, dass die Frage nach einem Zurückziehen des Boykotts überflüssig geworden war. Zum ersten Mal wichen bei Martin Luther King die Zweifel.
Nach Eröffnung der Versammlung durch Gebet und Schriftverlesung trat Pfarrer King an das Rednerpult. Trotz seiner Leidenschaft für das Predigen waren seine ersten Worte zaghaft und unsicher. Tausende von Gesichtern hingen erwartungsvoll an ihm.
Er berichtete noch einmal, was Rosa Parks zugestoßen war, von ihrer Festnahme und von der Verurteilung.
„Wir sind oft genug gedemütigt worden!“
„Yes“, antwortete einer zustimmend, andere fielen ein.
„Aber es kommt ein Augenblick, wo man das satthat!“
„Yes! Amen! Yes, wir haben es satt!“
„Wir sind heute Abend hier, um denen, die uns so lange misshandelt haben, zu sagen, dass wir es satthaben!“
Stürmischer Beifall. Zwischenrufe.
„Wir sind es müde, segregiert und gedemütigt zu werden. Wir sind es müde, ständig unterdrückt und mit Füßen getreten zu werden.“
Es war heiß in der überfüllten Kirche. Dem Redner lief der Schweiß über das Gesicht.
„Wir hatten keine andere Möglichkeit, als zu protestieren. Viele Jahre lang haben wir eine erstaunliche Geduld gezeigt. Wir haben bei unseren weißen Brüdern manchmal das Gefühl erweckt, als gefiele uns die Art, wie sie uns behandelten. Aber heute Abend sind wir hierhergekommen, um uns freimachen zu lassen von der Geduld, die uns mit etwas Geringerem als Freiheit und Gerechtigkeit zufrieden sein lässt …
Die Methoden des Ku-Klux-Klan führen zu Gewalttätigkeit und Gesetzlosigkeit. Aber bei unserem Protest wird es keine brennenden Kreuze geben. Kein Weißer wird von einem mit Kapuzen verhüllten Schwarzenmob aus seinem Haus gezerrt und brutal ermordet werden. Es wird keine Drohungen und Einschüchterungsversuche geben. Wir werden uns von den hohen Prinzipien des Rechts und der Ordnung leiten lassen.
Wir wollen überzeugen und nicht Zwang ausüben.
Wir wollen den Leuten nur sagen: Lasst euch von eurem Gewissen leiten! Unser Handeln muss von den höchsten Grundsätzen unseres christlichen Glaubens diktiert sein. Die Liebe muss unser Tun bestimmen. Über die Jahrhunderte hinweg sollen die Worte Jesu heute in unserem Herzen ein Echo finden: ‚Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen‘.“3
King erinnerte daran, dass die Schwarzen noch Misshandlungen ausgesetzt sind und niemand von ihnen glaubt, dass sie heute oder morgen enden werden. „Aber wir dürfen unsere weißen Brüder nicht hassen. Niemand und nichts – keine Drohung, keine Gewalt, keine Ungerechtigkeit – soll uns so weit erniedrigen können, dass wir einen Mitmenschen hassen.“4 Nach der Rede erhoben sich die Zuhörer. Ihr Jubel wollte kein Ende nehmen. Das gleiche Bild, als Rosa Parks vorgestellt wurde. Sie war die Heldin des Tages.
Pfarrer Ralph Abernathy las eine Erklärung vor, mit der sich alle Anwesenden einverstanden erklärten. Darin hieß es, dass die Schwarzen von Montgomery aufgerufen werden, keinen Omnibus mehr zu benutzen, bis folgende Bedingungen erfüllt sind:
1. Die Busunternehmen sichern den Schwarzen höfliche Behandlung zu.
2. Die Fahrgäste nehmen ihre Plätze in der Reihenfolge ein, in der sie einsteigen, und zwar die Schwarzen von hinten nach vorn, die Weißen von vorn nach hinten.
3. Auf den Buslinien, die vorwiegend von Schwarzen benutzt werden, sollten auch Schwarze als Fahrer eingesetzt werden.“5
Anschließend musste Pfarrer King noch zu einer Abendveranstaltung des Christlichen Vereins Junger Männer. In seinem Herzen klang der Jubel nach. Gott hatte dieser Versammlung seinen Segen nicht versagt. Martin Luther King hat einmal über diesen Tag niedergeschrieben, dass Gott sich noch der Geschichte bedient, um seine Wunder zu vollbringen. Es schien, „als hätte Gott beschlossen, Montgomery als Versuchsgelände für den Kampf und Sieg der Freiheit und Gerechtigkeit in Amerika zu gebrauchen. Es ist eine der großartigsten Ironien unserer Tage, dass Montgomery, die Wiege der Konföderation, die Wiege der Freiheit und Gerechtigkeit wurde.“6
Der 5. Dezember 1955 war ein Höhepunkt für die Schwarzen von Montgomery, aber die eigentliche Arbeit begann erst.
Die Stadtverwaltung hatte zunächst vermutet, der Boykott würde nach wenigen Tagen an der Uneinigkeit der Schwarzen scheitern. Auch der erste Regentag, auf den die Busgesellschaft insgeheim gehofft hatte, brachte nicht mehr Fahrgäste.
Anfangs hatten die Taxis der schwarzen Taxi-Gesellschaften die Leute für den Buspreis in Höhe von 10 Cent befördert. Der Polizeikommissar erließ jedoch eine Verordnung, nach der alle Taxigesellschaften darauf hingewiesen wurden, dass sie gesetzlich verpflichtet waren, den Mindestpreis von 45 Cent zu fordern. Dadurch wurde es der überwiegenden Mehrzahl der Schwarzen unmöglich gemacht, die Taxis weiterhin zu benutzen.
Ein Transportkomitee arbeitete einen neuen Plan aus. Besitzer von Privatwagen wurden gesucht, die alle Schwarzen täglich und pünktlich an ihre Arbeitsstellen fahren sollten. Fast dreihundert Wagen brachten in der Blütezeit des Boykotts morgens und abends die Arbeiter und Angestellten zu ihren Betrieben und Arbeitsstellen. Die anderen, die keinen allzu weiten Weg hatten, gingen zu Fuß. „Wir laufen für die Zukunft unserer Kinder“, sagten sie. „Da macht es nichts, wenn wir uns ein paar Blasen holen.“ Wieder waren in dieser Phase des Boykotts die schwarzen Kirchen und ihre Pfarrer tonangebend. Selbstverständlich stellten sich die Pfarrer mit ihren Wagen auch zur Verfügung. Früh wurden die Kirchentüren geöffnet, damit die wartenden Fahrgäste nicht zu frieren brauchten und sitzen konnten.
Da viele weiße Hausfrauen Wert darauf legten, dass ihre farbigen Hausangestellten pünktlich zur Arbeit kamen, holten sie diese täglich aus den schwarzen Vierteln ab. Obwohl manche weiße Frau eine Befürworterin der Segregation war, schätzte sie ihre Hausangestellten und unterstützte somit ungewollt den Boykott.
Aus Montgomery und anderen Städten und Staaten der USA kamen Spenden von Weißen und Schwarzen. Oft waren Briefe beigefügt. Ihr Inhalt gab den Führern des Boykotts Zuspruch und Trost. So schrieb z.B. eine ältere Dame aus Pennsylvania: „Ihr Werk … ist ganz hervorragend und steht in der Geschichte unseres Landes einzig da … Man wünschte ihm einen großen Erfolg … ‚Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.‘“7
Aber nicht nur in den Vereinigten Staaten nahm man Anteil am Busboykott in Montgomery. Aus aller Welt kamen die Zeichen der Verbundenheit. Viele Menschen in Asien und Europa, in Afrika und Australien unterstützten die Schwarzen Montgomerys mit ihren Gebeten und Gaben.