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Mit der Liese auf der Wiese
ОглавлениеEinst zogen Opa und die Liese
fröhlich umher auf einer Wiese.
Sie hüpften über Stock und Stein.
Es herrschte eitel Sonnenschein.
Der Zustand änderte sich bald,
nicht etwa, weil es wurde kalt.
Doch Liese wollte plötzlich wissen:
»Bekommt man Kinder auch vom Küssen?«
Der Opa, den das überraschte,
wich aus, indem er zunächst lachte.
Dumm nur, die Liese ließ nicht locker.
Das riss Großvater nicht vom Hocker.
Er druckste hin, er druckste her,
schildert vom Klapperstorch die Mär,
faselt von Blüten und von Bienen,
die füreinand’ geschaffen schienen.
Liese gab nach, ganz ohne Verdruss,
doch blieben ihr Zweifel bis zum Schluss.
Und auch der Opa schien zufrieden.
Aus seiner Sicht war’s gut beschrieben.
So ging man froh des Weges weiter,
völlig gelöst, nach wie vor heiter,
bis Liese fern, also nicht nah,
zwei Menschen in Bewegung sah.
Das Kind war sofort interessiert,
was dort am Wiesenrand passiert.
Ergründen wollte es den Sinn
und zog den Opa näher hin.
Dem Alten, eigentlich nicht kleinlich,
war dieses alles äußerst peinlich.
Das Paar sich eindeutig bewegte,
auf einen Höhepunkt zustrebte.
Der Kleinen war bald völlig klar,
was abseits dort im Gras geschah.
Solch Treiben war ihr doch vertraut,
seit sie Karnickeln zugeschaut.
Drum hat sie’s knapp nur kommentiert,
gelangweilt und ganz ungeniert:
»Ach Opa, komm, hier ist nichts los,
die beiden spielen Häschen bloß.«