Читать книгу Artikel 20.4 - Klaus Hammer - Страница 18
Оглавление9:30h Feueralarm
Die offensichtlich durch Lautsprecher verstärkte Stimme drang durch den gesamten Plenarsaal.
„Meine Damen und Herren, bitte verlassen Sie den Saal langsam und geordnet über den Zugang, über den Sie das hohe Haus betreten haben! Bitte verhalten Sie sich ruhig. Es besteht kein Grund zur Panik. Folgen Sie bitte den Anweisungen der Ordner!“
Durch den gesamten Saal drang die gellende Alarmpfeife der Brandmeldeanlage. Ihr Ton war ohrenbetäubend laut. Die Durchsagen der Rufanlage waren kaum noch zu verstehen. An eine Verständigung von Mensch zu Mensch war erst recht nicht mehr zu denken.
Die Zuschauer drangen, ohne auf die Hinweise der Durchsage zu hören nach oben. Hinauf auf den Rundgang, raus aus dem Parlament. Es gab auf dem oberen Rundgang gerade einmal drei Schwingtüren, die als Fluchtwege dienten. Der Vorraum, in dem sich auch die Garderoben befanden, war ganzflächig mit einer Glaswand abgetrennt. Vor dieser drängten sich die Besucher während sie sich vorwärts in Richtung der Fluchttüre schoben. Bei der Flucht von den Besucherrängen vielen und stolperten die Menschen über die Reporter, die auf dem oberen Rundgang standen. Kameras fielen zu Boden, Stative wurden umgerissen. Menschen stürzten. Der Geruch von Rauch und Feuer wurde immer intensiver.
Mitten drin bleiben einzelne Personen stehen und begannen mit ihren Handys Filmaufnahmen des Feuers zu machen. Zumindest bis sie von Ordnern heraus gezerrt wurden um das Gebäude zu räumen.
Inzwischen konnte man auch aus Richtung des Haupteinganges Feuer erkennen. So wie es aussah, stand der gesamte Bereich in Flammen. Die komplette Schleuse, der Bereich zwischen Plenarsaal und Haupteingang der auch mit Glaswänden abgetrennt war, war mit Rauch gefüllt. Im Rauch konnte man die Flammen meterhoch flackern sehen. Eine Flucht durch den Haupteingang war also unmöglich.
Während von den Zuschauerrängen die Menschen ins Freie flüchteten, wurden die Parlamentarier unten im Plenum auf einem anderen Weg hinaus geführt. Die Wachleute, welche die Eingänge bewacht hatten, geleiteten sie zu Durchgängen, die seitlich hinter der Präsidiumswand lagen.
Die Flucht aus dem Saal gestaltete sich ruhig und schnell. Bis auf ein paar blaue Flecke, die sich der ein- oder andere Parlamentarier beim Stoß gegen eine Tisch- oder Stuhlkante zuzog, gab es keine Verletzungen.
Das Feuer im Plenarsaal hatte den Räumungsalarm für das gesamte Reichstagsgebäude ausgelöst. Alle Mitarbeiter, die sich in Büros im Gebäude aufhielten, mussten aus dem Gebäude flüchten.
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