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Römische Prägungen und aufb ewahrte Ansprüche als Ausgangsposition

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In einem Zwischenfazit ist festzuhalten: In Rom hatte das Christentum seit dem 4. Jahrhundert – also nach der „Konstantinischen Wende“ – auch durch kaiserliche Stiftungen großen Einfluss gewonnen, die Päpste übernahmen teilweise staatliche Aufgaben, profitierten vom Renommee der alten Hauptstadt. Die Lehre von der Doppelapostolizität begründete eine Theorie des auf Petrus zurückgeführten monarchischen Prinzipates, besonders unter Leo I., und nutzte damit römische Denkfiguren. Die Ansprüche auf Lehr- und Jurisdiktionsautorität konnten aber zunächst nur selten, am ehesten im suburbikarischen Italien realisiert werden. Dies basierte hier zunächst auf der grundsätzlich üblichen Autorität eines jeden Bischofs. Langfristig wurde jedoch mit den archivierten Briefen, die in andere Gebiete des Westreiches gingen, die schriftlich dokumentierte Basis für spätere Ansprüche gelegt, die im Osten allerdings weitgehend erfolglos blieben. Rom und Konstantinopel besaßen seit dem 4. Jahrhundert sehr verschiedene Ausgangspositionen und Ziele. Weil die Päpste in geistlichen Dingen zunehmend dieselbe Autorität wie die Kaiser in weltlichen Dingen beanspruchten, waren Konflikte mit dem byzantinischen Kaiserhof vorprogrammiert. Die lateinische Kultur bot aber beste Voraussetzungen, um eine monarchische Leitung der Kirche zu begründen.29

Geschichte des Papsttums im Mittelalter

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