Читать книгу Müssig nährt sich das Eichhörnchen - Klaus Müssig - Страница 6

Оглавление

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Eichhörnchen …

Eichhörnchen? Verständlicherweise fühlt sich zunächst niemand als Eichhörnchen angesprochen, aber vielleicht kommt das später noch, wenn ich erkläre, was es damit auf sich hat.

Doch erst einmal sollte ich mich wohl kurz vorstellen.

Gestatten? Müssig. Klaus Müssig. Und dank zahlreicher Begegnungen, Erfahrungen, Niederlagen, Erfolge und stetigem Lebenslernen weiß ich: Ich mag das Leben lieber aufregend – mit Gefühl.

Ich hatte Glück und wurde frei erzogen. Meine ersten sechs Lebensjahre durfte ich mit meinen Eltern auf einem Binnenschiff verbringen und musste nicht in den Kindergarten gehen. Weil mein Vater mich ließ, lernte ich am Steuer, Verantwortung zu übernehmen, mutig zu sein und mir selbst etwas zuzutrauen. Oft war es wunderbar still und ich konnte all die Eindrücke und Erlebnisse auf mich wirken lassen und meiner Fantasie freien Lauf lassen. Dieses Freiheitsgefühl der Schiffsfahrten zwischen Amsterdam und Basel, auf dem unglaublich langen Rhein, habe ich geliebt.

Und beruflich blieb ich dann auch erstmal beim Wasser – als Wasserbauwerker. Doch irgendwann zog es mich dann an Land und nicht mehr nur privat zu den Menschen hin. Angefangen hat es im Vertrieb einer Vermögensberatung. Ich arbeitete mit anderen zusammen, lernte das Organisieren, Delegieren und vor allem das Kommunizieren und trug Verantwortung für viele Mitarbeiter. Ich entwickelte mich weiter, absolvierte Weiterbildungen in Führung, Management, Verkauf, Mental- und Motivationstraining, Gesprächsführung, Transaktionsanalyse und NLP. In Seminaren, Workshops und Schulungen, die ich in meiner Position leitete, gab ich meine Kenntnisse an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter. Ich brachte ihnen Verkaufsstrategien nahe und wollte sie dabei unterstützen, selbstständig zu arbeiten.

Dabei verstand ich mich selbst stets als das „Gemeinschaftstier“, war immer für alle da.

Wie mir nach und nach klar wurde, fehlte da aber immer etwas ganz Wichtiges: Gefühl. Denn wir Menschen sind emotionale Wesen und ohne unsere Emotionen und Gefühle läuft eigentlich gar nichts. Und doch bleiben sie so oft außen vor. Weil ich mehr darüber erfahren wollte, wie das alles zusammenhängt, beschäftigte ich mich eingehend mit der aktuellen Gehirnforschung und dem Limbischen System, den Emotionen und was sie möglich machen.

Ich erkannte, dass ich weder meinen Kolleginnen und Kollegen gerecht wurde noch mir selbst. Gefangen in einem Wir, das sich auf einmal falsch anfühlte. Weil keiner von uns ein ehrliches starkes Ich war. Nie hatte ich mir selbst die Frage gestellt: Was will ich eigentlich wirklich? Und warum?

Und so beschloss ich, genau das zu ändern.

Ich erkannte zahlreiche antrainierte Denk- und Handlungsmuster, die mich emotional blockierten, mir künstliche Grenzen aufzeigten und die Kreativität raubten. Falsche Ziele hatten mich umschwirrt und meine Aufmerksamkeit vernebelt.

Ich erinnerte mich an meine wohlbehütete Kindheit und die Fahrten auf ruhigen und stillen Gewässern. Und tat einen Schritt zu mir selbst.

Ich schaute in den Spiegel. Und verstand, dass dieser Mensch, der mich da anblickte, er allein, selbst für sich und seine Zukunft verantwortlich war und ist. Was will ich? Was treibt mich an und bewirkt, dass ich über mich hinauswachse?

Hier kommt nun auch, wie versprochen, die Eichhörnchen-Analogie. Denn wie ein Eichhörnchen im Winter die Nüsschenverstecke wiederentdeckt, entdeckte und entdecke auch ich mich – nüsschenweise. Nicht alles auf einmal und immer wieder neu.

Ich lernte mich und meine Eigenschaften und Fähigkeiten immer besser kennen. Über meine wichtigsten Werte fand ich echte eigene Ziele und auch die richtige Motivation, sie umzusetzen. Ich fühle mich wohl in meiner Haut.

Diese Zeit der erlebten Erkenntnis hat viel mit mir gemacht. Mittlerweile habe ich etwa 80 Prozent meiner Lebensziele erreicht. Ich bin gut mit meinen Emotionen vertraut und hinterfrage sie und mein emotionales Gedächtnis bewusst. Für den Alltag habe ich Strategien für den Umgang mit negativen Emotionen entwickelt. Ich lernte loszulassen, statt etwas einfach abzutun, mir selbst und anderen aktiv zuzuhören und nutze meine Neugier. Heute bin ich ruhiger, stehe entspannt hinter meinen Entscheidungen und zu meiner Haltung. Im Umgang mit mir selbst und anderen bin ich von Respekt erfüllt.

Diese wichtigen Erfahrungen möchte ich mit anderen Menschen teilen und sie ebenso motivieren wie mich selbst. Denn dort, wo wir unsere Energie hinlenken, wird sie sichtbar.

So gründete ich schließlich 2010 meine

Akademie für Motivation, Entwicklung und Erfolg (AMEE)

IM UMGANG MIT MIR SELBST UND ANDEREN

BIN ICH VON RESPEKT ERFÜLLT.

DIESE WICHTIGE ERFAHRUNG MÖCHTE ICH

MIT ANDEREN MENSCHEN TEILEN.


Und nun wieder zu diesem Buch. Es entstand aus der gleichen Motivation heraus wie meine Akademie. Es soll eine Einladung sein und Menschen ansprechen,

die den Wunsch nach Veränderung verspüren,

die sich selbst besser kennenlernen möchten,

die ihr Potenzial entdecken wollen,

die vor großen Herausforderungen stehen,

die sich mehr zutrauen wollen,

– kurz -

die (noch) nicht wissen, wo sie anfangen sollen.

Denn dieses Buch bietet nicht die Lösung all deiner Probleme. Es ist, wie gesagt, eine Einladung, vielleicht der fehlende kleine „Anstupser“, einen Anfang zu finden. Und den so wichtigen Schritt zu tun, den zu dir selbst, zu dem, was in dir steckt.


Müssig nährt sich das Eichhörnchen

Подняться наверх