Читать книгу Schluss mit der Donut-Pädagogik! (E-Book) - Klaus Oehmann - Страница 4
Vorwort, Andreas Müller gewidmet
ОглавлениеLiebe Leserinnen und Leser,
versetzen Sie sich in die Situation einer typischen Unterrichtsstunde. Beobachten Sie die Schüler*innen. Überlegen Sie, wie viel Zeit diese pro Unterrichtsstunde tatsächlich aufs Lernen verwenden. Was macht er oder sie sonst noch so in der Stunde? Quatschen, spielen, träumen? Auf der anderen Seite, wenn Sie sich die Lernzeit anschauen, was tun die Schüler*innen eigentlich, wenn sie lernen? Einen Lückentext ausfüllen, etwas zusammenrechnen, nachfragen, zuhören? Bei unseren eigenen Betrachtungen haben wir festgestellt, dass die Schüler*innen ca. 50 Prozent der Zeit im Unterricht für das Lernen verwenden − maximal! Oftmals ist das, was wir in so einer Unterrichtsstunde beobachten, wenig ansprechend und wir kommen nicht umhin, festzustellen, dass sich die leistungsstarken Lerner schnell langweilen und die schwächeren gar nicht erst ins Lernen kommen. Dieser Zustand ist für alle recht unbefriedigend. Doch was können wir dagegen tun? Wie bewirken wir, dass die Schüler arbeiten und die Lehrer*innen weniger Stress haben? Das vorliegende Buch will hier anknüpfen und Sie dabei unterstützen, Lernaufgaben zu konstruieren, die für alle herausfordernd und erfolgreich bearbeitbar sind.
Andreas Müller vom Institut Beatenberg hat uns gezeigt, wie Lernaufgaben funktionieren und wie wir dafür die Lernenden ins Zentrum rücken müssen. Es ist nicht die erste Frage, wie toll ein Schulbuch ist und was der Lehrplan sagt, sondern vielmehr, wie sich der oder die Lernende für eine Aufgabe begeistern kann, wie er oder sie sich erfolgreich dabei erlebt, wie sie Lust haben, in die Tiefe zu gehen, und wie stolz sie sein können, wenn sie vor den anderen ihre Lösung präsentieren können. Das Lernen muss alle erreichen und es muss fordernd und fördernd sein.
Schule kann auch anders sein!
Wir widmen dieses Buch unserem Freund, dem inspirierenden Denker und Schulreformer Andreas Müller, der uns viel zu früh verlassen hat.